Baugruben Flashcards

1
Q

Nennen Sie die beiden grundlegenden Arten der Baugrubensicherung

A
  • Abböschungen der Baugrubenwände

- Einbau eines Verbaus

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2
Q

Nennen Sie 4 Kriterien von denen die Wahl der Verbaumethode abhängig ist?

A

− Abstand zu angrenzenden Bauwerken

− Platzverhältnisse

− Grundwasserverhältnisse

− Baugrundverhältnisse

− Dimensionierung der Baugrube

− Umweltschutzauflagen (Lärm, Staub, Erschütterung)

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3
Q

Wie groß muss der erforderliche betretbare Arbeitsraum mindestens nach DIN 4124 sein?

A

Geböschte Baugruben ≥ 0,50m

Verbaute Baugruben ≥ 0,60 m

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4
Q

Was bedeutet „Arbeitsraum“ nach DIN 4124 bei geböschter und bei verbauter Baugrube?

A
  • Geböschte Baugruben:
  • -> Waagrecht gemessene Abstand zwischen Böschungsfuß und der Außenseite des Bauwerks
  • Verbaute Baugruben:
  • -> Der lichte Abstand zwischen der Luftseite des Verbaus und der Außenseite des Bauwerks
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5
Q

Was gilt als Außenseite des Bauwerks nach DIN 4124 in Bezug auf den Arbeitsraum?

A
  1. Inklusive der Abdichtungs-, Vorsatz- oder Schutzschicht

2. Inklusive der Schalung

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6
Q

Wie tief darf man nicht verbaute Baugruben und Gräben nach DIN 4124 höchstens ausheben?

A

Höchstens bis zu 1,25 m Tiefe

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7
Q

Welche Böden dürfen nach DIN 4124 maximal 45° geböscht werden?

A

Nichtbindige oder weiche bindige Böden

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8
Q

Welche Böden dürfen nach DIN 4124 maximal 60° geböscht werden?

A

Steifer oder halbfester bindiger Boden

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9
Q

In welchen Fällen ist der Nachweis der Standsicherheit der Baugrubenböschung nach DIN 4084 zu führen? Nennen Sie 4 Punkte.

A
  1. Vorhandene Leitungen oder andere bauliche Anlagen gefährdet werden können
  2. Bei senkrechten Wänden vorgen. Bedingungen nicht erfüllt sind (zB größere
    Wandhöhe
  3. ein die Standsicherheit gefährdender Einfluss vorliegt und die zulässige Wandhöhe
    oder Böschungsneigung nach den vorliegenden Erfahrungen nicht zuverlässig
    festgelegt werden kann
  4. die Böschungen mehr als 5,00 m hoch sind oder die vorher genannten
    Böschungswinkel überschritten werden, wobei eine Böschungsneigung von mehr als 80° in keinem Fall zulässig ist
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10
Q

Wie beurteilen Sie die Planung der nachfolgenden Baugrube?

A
  • 60° Böschung auf der linken Seite nicht möglich, da Sand / Kies
  • Arbeitsraum der linken Kellerwand ist zu gering
  • Betonmischer muss den Abstand zur Böschungskante auf ≥ 2,0 m vergrößern
  • Zu geringer zum Grundwasserspiegel
  • Böschung auf der rechten Seite muss auf Standsicherheit nachgewiesen werden, da
    Höhe der Böschung > 5,00 m beträgt
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11
Q

Wie nah darf ein Betonmischer beladen (Inhalt 6,0 m3) ohne zusätzlichen Nachweis der Standsicherheit an eine Baugrubenböschung heranfahren?

A

Auf einen minimalen Abstand von 2,00 m

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12
Q

Wann und wozu ist die Anordnung von Bermen erforderlich?

A
  • Zum Auffangen von abrutschenden Teilen (Steine, Felsbrocken, Findlinge):
  • -> mind 1,50m Breit; in Stufen von höchstens 3,00m Höhe angeordnet werden)
  • -> Auf die Berme abgerutschter Boden ist unverzüglich zu entfernen
  • Zur Einrichtung einer Wasserhaltung
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13
Q

Wann sind Böschungen regelmäßig zu kontrollieren. Wann ist dies insbesondere wichtig?

A
  • Nach längeren Arbeitsunterbrechungen
  • Nach starken Regen- oder Schneefällen
  • Bei eintreffendem Tauwetter
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14
Q

Welche Linie streuen Sie dem Baggerfahrer beim Aushub zur Orientierung auf?

A

Die Einschnittslinie in die Geländeoberfläche (mit Sägespänen, Kalk oder Markierspray)

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15
Q

Welche Funktion hat ein Schnurgerüst?

A

Absteckung und Positionierung der Außenkanten eines zu errichtenden Gebäudes und dessen Baugrube

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16
Q

In welchen Fällen ist es nicht möglich, eine geböschte Baugrube auszuführen?

A
  • Bei nicht ausreichendem Abstand zu angrenzenden Bauwerken (Nachbarbebauung)
  • Bei beengten Grundstücks- und Platzverhältnissen,
  • Bei ungünstigen Grundwasserverhältnissen (hohen Grundwasserständen)
  • Bei ungünstigen Baugrundverhältnisse
  • Bei entsprechender Tiefe und Abmessung der Baugrube
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17
Q

Welche Verbaumethoden eignen sich im Falle von hoch anstehendem Grundwasser zur Herstellung einer wasserdichten Baugrube?

A
  • Geböschte Baugrube mit Schmalwand
  • Spundwand
  • Überschrittene Bohrpfahlwand
  • Schlitzwand
  • Injektionswand
  • Frostwand
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18
Q

Welche Verbaumethoden eignen sich im Falle von setzungsempfindlicher Nachbarbebauung?

A

− Tangierende Bohrpfahlwand

− Schlitzwand

− Injektionswand

− Frostwand

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19
Q

Welche Verbaukonstruktionen können im Regelfall nach Nutzungsende nicht mehr gewonnen werden?

A

→ Bohrpfahlwände / Schlitzwände / Dichtwände

20
Q

Beschreiben Sie Bestandteile der Verbaumethode Bohlträgerverbau.

A

− Träger (HEB-Profil / U-Profil)

− Ausfachung (Kanthölzer / Spritzbeton)

− Evtl. Rückverankerung oder Aussteifung

21
Q

Erläutern Sie, weshalb der Bohlträgerverbau nicht in einem Zuge hergestellt werden kann.

A

Der Bohlträgerverbau besteht aus mehreren Bestandteilen mit diversen Funktionen, daher kann keine Herstellung in einem Zuge verfolgen

22
Q

Erläutern Sie die schrittweise Vorgehensweise beim Einbau der Ausfachung. Worauf ist hier besonders zu achten?

A
  • Ausfachung wird fortschreitend mit dem Aushub unter Beachtung der Bodenverhältnisse eingebracht. (gilt auch für den Rückbau der Ausfachung)
    → Letzten 5 cm des anstehenden Bodens mit Hand bzw. mit Kleingerät
  • Ausfachung muss vollflächig und kraftschlüssig am Boden anliegen
    → Einbau der Ausfachungselemente von unten nach oben und bei Hinterfüllen mit Bodenmaterial oder Holzwolle keine Hohlräume im Boden verbleibend
23
Q

Erläutern Sie den Unterschied zwischen der Verwendung eines IPB und eines Doppel‐U‐
Profils beim Bohlträgerverbau.

A

Bei Verwendung der U-Profilen müssen diese mit einer Lasche verbunden werden

24
Q

Nennen Sie Vor‐ und Nachteile des Bohlträgerverbaus.

A

Vorteile:

  • Wiedergewinnbarkeit der Bauteile
  • leichte Anpassung an Hindernisse wie Sparten, Schächte, alte Fundamente
  • Einsetzbarkeit des Verfahrens in nahezu allen Bodenarten
  • besonders wirtschaftlich

Nachteile:
- nicht wasserdicht, bei anstehendem Grundwasser Wasserhaltung
erforderlich
- Verbauwand ist nachgiebig (biegeweich), d.h. unter Umständen sind Setzungen an benachbarten Bauwerken oder Verkehrswegen zu erwarten
- Nachlässigkeiten beim Einbau der Ausfachung führen zu erhöhten Setzungen

25
Q

Erläutern Sie die Unterschiede des Trocken‐ und Nachspritzverfahrens beim Spritzbeton. Welches Verfahren empfehlen Sie bei der Herstellung einer Ausfachung eines Bohlträgerverbaus?

A

Unterschied bei Wasserzufuhr:

  • Bei TSV: trockenes Gemisch aus Zement und Gesteinskörnung erhält “Anmachwasser” erst in Mischer/Mischdüse
  • Bei NSV: Alle Ausgangsstoffe mit Wasser vorab angemischt und anschließend zur Spritzdüse gefördert
  • Trockenspritzverfahren:
  • -> Verwendung bei Hangsicherungsmaßnahmen oder Baugrubensicherungen
  • Nassspritzverfahren:
  • -> Verwendung, wenn hohe Förderleistungen notwendig sind, zB im Tunnelbau
26
Q

Bei welchen Aufgabenstellungen können Spundwände zum Einsatz kommen?

A

− Abstützung einer Baugrubenwand

− Stützwand mit tragender Funktion

− Gründungselement u.a. bei Brückenbauwerken

− Dichtwand in Dämmen und Deichen

27
Q

Welche Faktoren spielen eine Rolle, wenn Spundwände in den Boden wirtschaftlich und sicher niedergebracht werden können?

A
  • Bodenverhältnis (je dichter gelagert und steifer ein Boden umso schwieriger der Einbringvorgang)
  • Lagerungsdichte
  • Kornform
  • Reibung zwischen Boden und Spundbohle
  • Grundsätzlich gilt, dass trockene Böden den Spundwandbohlen einen größeren Einbringwiderstand entgegensetzen als Böden, die feucht sind oder unter Wasser liegen
28
Q

Erläutern Sie, nach welchem Prinzip Spundwände mittels Einvibrierens in den Boden getrieben werden können

A

Durch Vibration (Umlagerung in Folge Vibration) des Korngerüsts werden Spitzenwiderstand und Haftreibung verringert, anschließend kann durch das Eigengewicht der Spundbohle und Vibrators die Bohle eingebracht werden

29
Q

In welchen Böden ist das Spundwandverfahren geeignet oder bedingt geeignet?

A

Geeignet:
- Sanden und Kiesen mit runder Kornform, locker bis mitteldicht gelagert (am
besten wassergesättigt)
- weichen bindigen Böden

Bedingt geeignet:

  • Kies und Sand mit eckigem Korn
  • Lehm, Löß mit steifer Konsistenz

Ungeeignet:
- Kies mit bindigen Beimengungen, dicht gelagert
→ hier sind Zusatzmaßnahmen erforderlich wie z.B. Spülen und/oder Vorbohren
- Sand mit eckigem Korn und trocken
→ hier sind Zusatzmaßnahmen erforderlich wie z.B. Spülen
- Mergel steif
- Ton steif – fest

30
Q

Was kann unternommen werden, falls der Widerstand des Bodens gegen das Niederbringen der Spundwände zu groß ist? Nennen und erläutern Sie möglich Hilfsmaßnahmen.

A

Spülen mit Spühlrohr:
- Bei dichtgelagerte, vor allem feinkörnige, nichtbindige Böde
- Bohle wird mit Spühlrohr über die ganze Länge versehen
→ Boden wird weicher; Haftreibung stark reduziert

Lockerbohrung mit Endlosschneke:
- Boden durch Bohrung auflockern

oder
Boden wird mit leicht rammbares Bodenmaterial ersetzt ———>Teuer

31
Q

Nennen Sie Vor‐ und Nachteile des Spundwandverfahrens.

A

Vorteile:
- Wiedergewinnbarkeit der Bauteile (umso schwieriger, je länger der Verbau
im Boden bleibt)
- Wasserdichtigkeit, je nach Ausführung
- auch in nicht standfesten Böden anwendbar

Nachteile:
- Verbau ist nachgiebig (biegeweich), d.h. Setzungsgefahr für
Nachbarbebauung
- beim Ziehen der Bohlen entstehen Hohlräume (Setzungsgefahr)
- hohe Investitionskosten

32
Q

Was unternehmen Sie, falls sich eine Spundbohle beim Ziehen nicht lockern lässt?

A
  • Lockerung der Bohle durch eine erneute Rammung
  • Lockerungsbohrungen in den Bohlentälern
  • Entspannung des Bodens mit Spülhilfen
33
Q

Welche gängige Bohrpfahldurchmesser werden üblicherweise hergestellt?

A
  • 620mm
  • 900mm
  • 1200mm
34
Q

Welche unterschiedlichen Formen von Bohrpfahlwänden kennen Sie? Erläutern Sie die Unterschiede.

A

− Aufgelöste Pfahlwand mit/ohne Ausfachung (aus Spritzbeton)
–> Pfahlwände mit Abstand

− Tangierende Pfahlwand
–> Phalwände berühren sich

− Überschnittene Pfahlwand
–> Pfahlwände überschneiden sich

35
Q

Welchen Achsabstand weisen Bohrpfähle einer tangierenden Bohrpfahlwand auf? Warum ist das so?

A

Pfahldurchmesser zuzüglich 5-10cm:
–> höhere Tragfähigkeit als die aufgelöste Bohrpfahlwand und die Positionierung der Anker ist einfacher, da man auf Riegel verzichten kann.
→ Aber: hoher Verbrauch an Beton.
→ wasserdurchlässig, da durch die nachträglich gezogenen Bohrrohre
kein absoluter Formschluss gewährleistet ist

36
Q

Erklären Sie die unterschiedlichen Aufgaben von Primär‐ und Sekundärpfählen.

A
  • Primärpfähle ohne Bewehrung Sekundärpfähle mit Bewehrung
  • Verankerung in den Primärpfählen
  • Primärpfähle sorgen für Wasserundurchlässigkeit
  • Sekundärpfähle sorgen für die Kraftaufnahme
37
Q

Welches Überschneidungsmaß sollten zwischen den Primär‐ und Sekundärpfählen eingehalten werden?
Wonach richtet sich das Überschneidungsmaß?

A

Beidseitig je 5-15 cm

38
Q

Erläutern Sie wann und weshalb eine Bohrschablone vor Herstellung der Bohrpfähle betoniert wird.

A

→ Die Bohrschablone wird auf der Baustelle hergestellt und zwar vor der Bohrung

→ Soll ein genaues Ansetzen und Führen der Bohrrohre ermöglichen

→ Nach Herstellung der Bohrpfähle werden die Bohrschablonen abgetragen

! Die Verwendung von Bohrschablonen ist bei überschnittene Pfahlwände obligatorisch !

39
Q

Nennen Sie Besonderheiten des Bohrpfahlverfahrens.

A
  • Verformungsarme und steife Verbauart
  • Lastabtragung im Endzustand möglich (V und H-Lasten)
  • In allen Böden möglich
  • Pfahlwand kann auch geneigt hergestellt werden
  • Weitgehend erschütterungsfreie Herstellung
40
Q

Erläutern Sie die Herstellung von Bodenzementkörpern im Düsenstrahlverfahren.

A

Eine Wasser-Zement-Mischung wird mit hoher Geschwindigkeit eingestrahlt und vermischt sich mit dem Bodenmaterial

41
Q

Zu welchen Zwecken kann das Düsenstrahlverfahren ausgeführt werden?

A
  • Zur Herstellung eines sehr homogenen Bodenzementkörpers

- Herstellung von Verfestigungskörper beliebiger Geometrie im Boden

42
Q

Nennen Sie Besonderheiten des Düsenstrahlverfahrens.

A
  • erschütterungsfreies, geräuscharmes Verfahren
  • wegen der Verwendung ausschließlich natürlicher Zuschlagstoffe besonders
    umweltfreundlich
  • auch unter wasserrechtlichen Auflagen einsetzbar
  • bei entsprechender Gerätewahl kann es auch unter sehr beengten Platzverhältnissen
43
Q

Wie können Baugrubenwände gegen Erd‐ und Wasserdruck sowie gegen Verkehrslasten vor dem Baugrubenrand gesichert werden?

A

Verwendung von Verpressanker

44
Q

Erläutern Sie das Wirkprinzip eines Verpressankers.

A

Verpressanker sind Bauteile, bei denen durch Einpressen von Zementmörtel um den hinteren Teil eines in den Baugrund eingebrachten Stahlzugglieds ein Verpresskörper hergestellt wird, der über Stahlzugglied und Ankerkopf mit dem zu verankernden Bauteil oder Gebirgsteil verbunden wird.

45
Q

Erläutern Sie den schrittweisen Herstellprozess eines Verpressankers.

A
  1. Abbohren mit Bohrlafette
  2. Einbau Stahlzugglied
  3. Ziehen des Bohrgestänges mit Primärverpressung
  4. Nachverpressen mit Zementleim
  5. Prüfung und Festlegen des Ankers