Backert Flashcards
Definiere den Begriff Gen
ist ein Abschnitt der DNA, der die Information zur Synthese einer kodierenden mRNA (Herstellung eines Proteins) oder nicht-kodierende RNAs (tRNA, rRNA oder sRNAa) trägt.
Definiere den Begriff Genom
die Gesamtheit aller Gene, die in einem vollständigen (haploiden) Chromosomensatz, beziehungsweise bei Bakterien im Chromosom und bei Viren in der Nukleinsäure enthalten sind.
Definiere den Begriff Operon
Mehrere Strukturgene in einer Transkriptionseinheit, die gemeinsam exprimiert und reguliert werden. Bilden eine polycistronische mRNA
Definiere den Begriff Stop-Codon
auch Nonsense-Codon genannt, besitzt keine tRNA führt zu Strangabbruch in der Translation und zur Beendigung der Proteinsynthese
Definiere den Begriff Terminator
DNA-Sequenz, die das Ende eines Gens oder Operons markiert (z.B. Stem-Loop und Poly-U-Sequenz). Sie führt zu Beendigung der Transkription.
Definiere den Begriff Promotor
eine DNA Nukleotid-Sequenz, die die regulierte Expression eines Gens ermöglicht. Der Promotor ist essentieller Bestandteil eines Gens. Er liegt am 5‘-Ende des Gens und somit vor dem codierenden Bereich. Die wichtigste Eigenschaft eines Promotors (RNA-Pol, Sigma-Faktoren), welche den Start der Transkription induzieren. Pribnow-Box (TATA-Box), -35er Sequenz
Definiere den Begriff Operator
ein Abschnitt auf einem Operon in der Nähe oder innerhalb des Promotors, an den ein Ragulatorprotein (Repressor oder Aktivator) binden kann. Somit kann die Affinität des Promotors zur RNA-Pol verringert bzw. erhöht werden –> Regulation der Transkription im Operon.
Der Promotor liegt vor dem Operator und ist der Startplatz für die RNA-Polymerase. Bindet ein Repressor an den Operator, wird der Promotor zumindest teilweise verdeckt, so dass die RNA-Polymerase nicht mehr binden kann. Die Transkription ist gehemmt.
Operatoren finden sich nur bei Prokaryoten, nicht bei Eukaryoten.
Definiere den Begriff mRNA
Die mRNA (engl. „messenger“, Boten-RNA) enthält alle Informationen zum Aufbau eines Proteins. Diese Information wird im Verlauf der Translation umgesetzt, um das entsprechende Protein zu synthetisieren. Es kodieren jeweils drei aufeinanderfolgende Nukleotide der mRNA (Basentripletts, Codons) eine bestimmte Aminosäure (siehe genetischer Code). Die mRNA wird in 5‘-3‘-Richtungen synthetisiert und abgelesen
Definiere den Begriff Start-Codon
Die Translation beginnt mit einem Startcodon (i.d.R. ATG bzw. AUG, kodiert für Methionin). Es gibt auch alternative Startcodons. CUG und UUG, sowie GUG und AUU in Prokaryoten, funktionieren ebenfalls, allerdings mit wesentliche geringerer Effizienz.
Definiere den Begriff Strukturgen
generelle Bezeichnung für Gene, deren Genprodukte (Proteine oder RNA) keine regulatorischen Aufgaben bei der Genexpression haben. Sie kodieren stattdessen i.d.R. für Strukturproteine und Enzyme.
Was ist ein Plasmid? (+ 5 typische Eigenschaften)
Plasmide sind genetische Elemente, die unabhängig vom Chromosom existieren und replizieren.
Eigenschaften:
- im Cytoplasma, nicht im Nucleoid
- i.d.R.= ringförmige DNA Elemente
- i.d.R. = doppelsträngige DNA
- Größe 1.000 bis ~100.000 Basenpaare
- 1 bis >100 Kopien eines bestimmten
Plasmids pro Zelle
- Replikation ~10x schneller als Chromosom
- bieten Selektionsvorteile für Ihre Wirte in
bestimmten Lebensräumen, sie kodieren z.B.:
Antibiotika- und Schwermetallresistenzen,
Toxine, Enzyme zur Verwertung alternativer
Kohlenstoffquellen etc.
= wichtige Werkzeuge in der Gentechnik/Molekularbiologie
Welche Enzyme können die Superhelikalität verändern, welche davon brauchen Energie und was ist ihr Energieträger?
Topoisomerase I = führt Einzelstrangbrüche ein, überspiralisiert die DNA positiv, ATP unabhängig
Topoisomerase II = DNA Gyrase in Bakterien: führt Doppelstrangbrüche ein, überspiralisiert die DNA negativ, verbraucht ATP
Was ist die linking number? Was versteht man unter negativer bzw. positiver Helikalität?
Zahl der Kreuzungspunkte bzw. Windungen
in der DNA-Doppelhelix
Linking number α> α0 positive Superhelikalität = Überwindung
Linking number α< α0 negative Superhelikalität = Unterwindung
Definiere den Begriff Topoisomere
Beschrieben für supercoiled zirkuläre DNA, haben gleichen chemischen aufbau unterscheiden sich nur in der Geometrie der Doppelhelix (hier durch Verdrillung)
Definiere den Begriff Gyrase
ist ein Enzym, das zur Entdrillung der DNA führt und ausschließlich in Bakterien und Archaea vorkommt.
Geben Sie typische Eigenschaften von konjugativen Plasmiden und typische Eigenschaften von Resistenzplasmiden an.
F-Plasmide: Fertilitätsplasmide
- besitzen eine tra Region (Konjugationsfunktionen)
- können in Chromosom integrieren: Hfr- Stämme (high frequency of recombination)
- tragen Insertionssequenzen und Transposons
R-Plasmide: Resistenzplasmide
- besitzen eine tra Region (Komjugationsfunktionen)
- vermitteln Resistenzen gegen Antibiotika und Schwermetalle
Definiere den Begriff Mutation
eine spezifische Sequenzänderung im Genom
Definiere den Begriff Cistron
beschreibt bei Prokaryoten eine funktionelle genetische Einheit, die für eine mRNA codiert.
Mehrere Cistrone können von einem Promotor reguliert werden. Man spricht in diesem Fall von einem Operon.
Definiere den Begriff Reversion
Zweite Mutation an Stelle der ersten Mutation stellt Genotyp des Wildtyps wieder
her. Die entstandene Mutante ist eine echte Revertante.
Definiere den Begriff Suppression
Zweite Mutation an anderer Stelle als die erste Mutation stellt Phänotyp des Wildtyps wieder her.
intragenisch: Zweite Mutation im selben Gen, in dem die erste Mutation liegt. Kann z.B. Leseraster wiederherstellen.
intergenisch: Zweite Mutation in anderem Gen als die erste Mutation.
Definiere den Begriff Ausootrophie
Organismen/Mutanten sind auxotroph, wenn sie bestimmte essentielle Substanzen nicht selbstständig synthetisieren können und diese dem Medium
zugesetzt werden müssen.
Gebe die Art der folgenden Punktmutation an:
- Transversion
- Transition
- Deletion
- Insertion
- frame shift
- Transversion: Austausch einer Purinbase gegen eine Pyrimidinbase oder umgekehrt: A/GzuT/C bzw. C/TzuA/G
- Transition: Austausch einer Purinbase gegen eine andere Purinbase bzw. einer Pyrimidinbase gegen eine andere Pyrimidinbase: A↔G bzw. T↔C
Deletion: Verlust von Basen
Insertion: Einschübe von Basen
frame shift(oder Leserasterwechsel = Rasterschub ): Verlust oder Einschub von 1 oder 2 Basen führt zu einer Verschiebung des Leserasters und damit zu einer völlig anderen Proteinsequenz
Beschreiben Sie 3 verschiedene Möglichkeiten zur Erzeugung von Mutatoinen in E.coli Bakterien
- Basenanaloge
- Chemikalien, die mit der DNA reagieren z.b. Alkylierede Wirkstoffe oder Interkalative Farbstoffe
- Strahlung
Wie groß ist die thermodynamische Fehlergenauigkeit der Replikation und wie vielfach erhöhen Bakterien diese durch welche Vorgänge?
Fehlerraten bei der DNA-Synthese:
- In Lösung: 10^-2, aus Thermodynamik der Basenpaarung
- DNA-Polymerase: durch „proof reading“ 10^-6
- Mismatch Repair: repariert 999 von 1000 Ereignissen = 10^-3
- In vivo Messung: 10^-8 bis 10^-11
Geben Sie das Prinzip des Fluktuationstests an und was durch ihn bestimmt wird.
Prinzip: Entstehung von Mutationen; 10 Kulturen mit immer gleicher Zellzahl, nach Selektion mit Phagen über die Zeit: Bestimmung der Zellzahl (Bild im Skript!)
Hauptaussagen des Experiments:
1. Die meisten Mutationen entstehen zufällig, spontan und ungerichtet!
2. Selektion begünstigt solche Mutanten, die unter Umweltbedingungen einen Vorteil gegenüber Nicht-Mutanten oder anderen Mutanten haben!
Geben Sie drei Mutationen in einem Strukturgen an, die mit großer Wahrscheinlichkeit zu einem neuen Phänotyp führen.
- Punktmutationen: Unterscheidung von Punkmutationen nach Art der Veränderung von Codons (1., 2. oder 3. Stelle)
- Segmentmutationen: Größere Deletionen, Insertionen, Inversionen und Duplikationen von längeren DNA-Sequenzen sind umfangreichere Veränderungen, bei denen in der Regel keine Rückmutation stattfindet.
- Spontane Leserastermutationen: DNA-Abschnitt mit Wiederholungen von GC-Folgen: Lücken, die bei der Replikation, der Rekombination oder der Reparatur auftreten können