Aufbereitung Flashcards

1
Q

Welcher Methode bedient man sich, um Maishäcksel von einem Erntezeitpunkt bis zum nächsten für die Nutzung in Biogasanlagen zu lagern? Beschreiben Sie kurz die Vorgehensweise!

A

Der Mais für die in Deutschland übliche Ganzpflanzennutzung wird mit Feldhäckslern geerntet.

Der erste Aufbereitungsschritt, die Zerkleinerung, ist in die Ernte integriert. Dies ist bei Ganzpflanzennutzung eine oft übliche, da effektive, Methode. Die Zerkleinerung führt zu einem schüttfähigen Produkt, das sich zwar gut transportieren und aufhäufen lässt, aber durch seine große spezifische Oberfläche nicht mehr ohne weitere Behandlung lagern lässt.

An den freigelegten Schnittflächen greifen allgegenwärtige Mikroorganismen, die beim Ernten unweigerlich überall im Gut verteilt werden, die verfügbaren leichtabbaubaren Stoffe an und führen aufgrund Sauerstoffmangels innerhalb des Materials zu Fäulnis und im Extremfall zum Totalverlust.

Die Lagerfähigkeit des Maishäcksels wird mit einem biochemischen Prozess erreicht, der mit relativ wenig Aufwand und hohem Effekt praktisch umgesetzt wird: Die Silierung.

Das Prinzip besteht darin, ein geeignetes Gut schnell unter Luftabschluss zu bringen. Das zu silierende Gut wird mit Hilfe von Maschinen verdichtet hauptsächlich in Fahrsilos eingebaut. Die Oberfläche wird mit Folie abgedeckt.

Milchsäurebakterien wandeln dann Zucker in Milch- und Essigsäure um. Die Milchsäure senkt den pH-Wert auf Werte von 4,5 und stabilisiert das Material biochemisch, d.h. das Wachstum unerwünschter Bakterien (Fäulnis) wird stark reduziert.

Bei Mais mit seinem relativ geringen Zuckergehalt und unterschiedlichen Wassergehalten (Anwelkgrad) ist die Silierung ein Prozess, der Erfahrung und Verständnis erfordert. Nur dann können Rohstoffverluste während der Lagerung minimiert werden.

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2
Q

Welcher Teil der Pflanze wird bei Raps zur Erzeugung eines Energieträgers genutzt?

A

Nur der Samen

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3
Q

Welchen prinzipiellen Vorteil besitzt die Ölpalme gegenüber Raps, Lein und Sonnenblumen?

A

ausdauernd, nicht einjährig

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4
Q

Welche prinzipiellen Vorteile besitzt Zuckerrohr gegenüber Zuckerrüben?

A

Während Zuckerrohr bis zu achtmal durch Neuausschlag ohne neues Stecken geerntet werden kann, müssen Kartoffeln und Rüben nach jeder Ernte neu angepflanzt bzw. ausgesät werden.

Der Anbau von Zuckerrüben ist besonders anspruchsvoll und aufwändig. Sie ist nicht eigenverträglich und kann somit nicht zweimal hintereinander auf der gleichen Fläche angebaut werden.

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5
Q

Was ist eine Kurzumtriebsplantage?

A

Kurzumtriebsplantagen (kurz: KUP; engl. short rotation coppice, kurz SRC) sind eine Art des intensiven Holzanbaus.

Man könnte sie auch als Baumfelder bezeichnen. Sie sind mit Baumarten bestockt, die die Besonderheit aufweisen, einen sogenannten Stockausschlag zur Reproduktion verlorener Pflanzenteile zu können. Darunter versteht man die Fähig- keit, dass z.B. ein abgeschnittener Baum aus dem Stock (Baumstumpf) aus „schlafenden Augen“ erneut austreibt, wie das Bild links zeigt. Dieser Effekt kann besonders nach einem Winterschnitt mit Beginn der folgenden Vegetationszeit beobachtet werden. In Mitteleuropa sind es Pappeln, Weiden und Robinien, die diese Fähigkeit besitzen und zugleich für den Anbau in Plantagen geeignet sind.

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6
Q

Welche Eigenschaft müssen Baumarten besitzen, um in KUP angebaut werden zu können?

A

Sie sind mit Baumarten bestockt, die die Besonderheit aufweisen, einen sogenannten Stockausschlag zur Reproduktion verlorener Pflanzenteile zu können.

Darunter versteht man die Fähig- keit, dass z.B. ein abgeschnittener Baum aus dem Stock (Baumstumpf) aus „schlafenden Augen“ erneut austreibt, wie das Bild links zeigt. Dieser Effekt kann besonders nach einem Winterschnitt mit Beginn der folgenden Vegetationszeit beobachtet werden. In Mitteleuropa sind es Pappeln, Weiden und Robinien, die diese Fähigkeit besitzen und zugleich für den Anbau in Plantagen geeignet sind.

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7
Q

Nennen und erläutern Sie die Vorteile, die eine KUP gegenüber einem Maisfeld zur Erzeugung von biogenen Primärrohstoffen besitzt!

A

?

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8
Q

Worin besteht der Unterschied zwischen Trocknung und Lagerung von Biomassen!

A

?

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9
Q

Diskutieren Sie die energetische Nutzung von Sekundärbiomassen im Vergleich mit Primärbiomassen!

A

In den vorhergehenden Abschnitten wurde eine Übersicht über Bereitstellung von Primärbiomassen für eine energetische Nutzung gegeben. Zusammenfassend kann man feststellen, dass Biomassen kein Ersatz für fossile Energieträger sein können. Selbst wenn ökologische Schäden durch Monokulturen und Einschränkungen der Nahrungsmittelproduktion hingenommen würden, könnten in Europa die benötigten Mengen an Primärbiomasse keinesfalls gewonnen werden. Fossile Energieträger können nur durch die Nutzung von Sonnenstrahlung, Windkraft und (mit Einschränkungen Wasser- kraft) substituiert werden. Für das damit nicht lösbare Problem der Versorgung ortsveränderlicher Verbraucher, vor allem von Fahrzeugen, müssen Lösungen auf Basis regenerativ erzeugter Elektroenergie entwickelt werden.
Im Kapitel 1 wurde im Zusammenhang mit den gesetzlichen Regelungen biogener Abfall erwähnt, der als Sekundärbio- masse bezeichnet werden soll. Das Kennzeichen dieser Ressourcen ist, dass sie im Zusammenhang mit anderen Verfahren bzw. Prozessen anfallen, die fast immer unverzichtbar sind. Ihr Entstehen ist rohstoffbedingt. Beispiele sind die Rinde von Bäumen oder die Schale von Nüssen. Biogene Abfälle gehören zu objektiv bedingt anfallenden und somit unvermeidbaren Abfällen. Deswegen ist es sowohl notwendig als auch sinnvoll, solche Stoffe als permanente Stoffströme einer optimalen Nutzung zuzuführen. Die energetische Nutzung kann vor allem für die biogenen Abfälle eine optimale Lösung sein, die als Gemische aus verschiedenen Komponenten, teilweise auch mit schwankenden Zusammensetzungen anfallen und für eine stoffliche Nutzung nicht oder nur eingeschränkt geeignet sind.
Die Nutzung biogener Abfälle als sekundäre Energierohstoffe ist ein wichtiger Beitrag zur effektiven Ressourcennutzung und nicht mit dem Anbau von Biomasse für die energetische Nutzung vergleichbar. Vielmehr ist es bei biogenen Abfällen mit signifikanten Anteilen an leichtabbaubarer Organik (=biologisch hochaktive Substanzen) so, dass mit deren Nutzung ein Beitrag zum Schutz der Umwelt geleistet wird. Der Grund ist, dass in der Natur keine großen Mengen solcher Stoffe an einem Ort und zur gleichen Zeit anfallen und die Natur deshalb keine Mechanismen entwickelt hat, damit umzugehen. Typisches Beispiel sind die schädlichen Auswirkungen von ungesicherten Deponien auf Grundwasser und Luft.

Eine Nutzung biogener Abfälle bringt einen zweifachen Nutzen: Gewinnung von Energie und Schutz der Umwelt, ohne, dass dafür zusätzlich Stoffe produziert werden mussten.

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10
Q

Kann durch den Anbau von Energiepflanzen eine signifikante Substitution von fossilen Energierohstoffen erreicht werden?

A

Nein.

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11
Q

Beschreiben Sie ein System, mit denen biogene Rohstoffe sowohl stofflich als auch energetisch optimal genutzt werden können! Welche Zielstellung(en) würden Sie dafür als entscheidend ansehen?

A

Einschub - Nutzungssystem für biogene Rohstoffe

Abb. 31

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12
Q

Nennen Sie 4 Beispiele für energetisch, eventuell auch stofflich und energetisch, nutzbare Sekundärbiomassen!

A

Klärschlamm, Bioabfall, Erntereste, Gülle

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13
Q

Erläutern Sie die Regeln zur Auswahl eines optimalen Nutzungsverfahrens (direkt als Energieträger, als Rohstoff zur Gewinnung eines Energieträgers) aus der stofflichen Zusammensetzung von Biomassen

A

Folgende der Orientierung dienende qualitative Regeln für die energetische Nutzung lauten:

  1. hoher Gehalt an leichtabbaubaren Stoffen (2 verschiedener Art -> Methangärung
  2. hoher Gehalt an Zucker und anderen einfachen Kohlehydraten -> Alkoholische Gärung
  3. hoher Gehalt an biogenen Fetten und Ölen -> Mischung mit a) oder chemisch-thermische Verwertung
  4. hoher Gehalt an Lignozellulose -> chemisch-thermische Verwertung
  5. hoher Wassergehalt -> Gärungen, wenn nicht durch Biomasse d) ausgeschlossen
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14
Q

Erläutern Sie, warum die sogenannte Eigenkompostierung eine Verschwendung von Ressourcen bedeuten kann!

A

Die gut gemeinte Möglichkeit, den Bioabfall über die sogenannte Eigenkompostierung (1 selbst zu entsorgen, hat sich als komplexer Fehler erwiesen. In einem Haushalt fallen so wenige Bioabfälle pro Zeiteinheit an, dass die Kompostierung nicht funktioniert. In erster Linie erreicht das Material nicht die für eine Abtötung von Keimen und Pflanzensamen nötige Temperatur von mehr als 70 °C. Solcher Kompost ist aus gärtnerischen und auch hygienischen Gründen unbrauchbar. Werden dagegen nur Gartenreste kompostiert, wie es „Eigenkompostierer“ machen, gelangt der größte und besonders energiereiche Teil des häuslichen Bioabfalls in der Restabfalltonne und geht damit als Sekundärbiomasse verloren.

Zwar kamen durch die Eingemein- dungen relativ wenig Einwohner hinzu, aber der Anteil der potenziellen Eigenkompostierer in den eher ländlich gepräg- ten oder offen bebauten Randgebieten ist entsprechend hoch. Speziell in Dresden hat diese Entwicklung noch weitere negative Folgen. Der Restabfall wird in einer MBS (mechanisch-biologische Stabilisierungsanlage) zu Ersatzbrennstoff aufbereitet. Durch den steigenden Anteil an biogenen Stoffen, verbunden mit einem höheren durchschnittlichen Was- sergehalt wird die Wärme- und Stoffbilanz der Anlage negativ beeinflusst.

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15
Q

Das zunehmende Auftreten welcher Gruppe von Substanzen führt dazu, dass auch ausgefaulter kommunaler Klärschlamm zu langfristigen Problemen bei sei- ner Ausbringung auf landwirtschaftlichen Flächen führen kann. Lassen Sie dabei die Problematik der Schwermetalle außer Acht.

A
  1. Gehalt an Mikronährstoffen (Phosphor in bioverfügbaren Form, vor allem)
  2. Gehalt an endokrin wirksamen Substanzen (Hormone und andere Wirkstoffe aus Medikamenten.)
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16
Q

Beschreiben Sie die unterschiedlichen Möglichkeiten aus biogenen Primär- und Sekundärrohstoffen Brennstoffe zu erzeugen!

A

?

17
Q

Warum ist ein Schnellläufer-Schredder zur Herstellung von Energieholzhackgut für eine Hackschnitzelheizung ungeeignet?

A

Schnellläufer-Schredder (siehe Abbildungen 45 bis 47) sind für die Aufbereitung von Holz für die weitere Nutzung am wenigsten geeignet. Ursache dafür ist sein Wirkprinzip, das dem einer Hammermühle gleicht. Deshalb werden diese Maschinen manchmal auch als Grinder (engl.: grinding = mahlen) bezeichnet. Beim Schredder sind auf einer Trommel hammerartige Werkzeuge beweglich befestigt, die sich bei Drehung der Trommel durch Fliehkraftwirkung aufrichten. Durch ein Zuführband und Andruckwalzen wird das zu zerkleinernde Material in den Flugkreis der Werkzeuge gefördert, die Stücken aus dem Holz herausschlagen.

Damit ist die Form der entstehenden Teile immer zufällig, je nachdem wie ein oder mehrere Hämmer das Material treffen. Auch Gradienten in der Festigkeit des Gutes führen zu unterschiedlichem Zerkleinerungsergebnis. Für die ursprünglichen Einsatzfälle dieser Maschinen spielte das keine Rolle, da es nur um eine Zerkleinerung ging und die Qualität des Gutes (Korngrößenverteilung) keine Rolle spielte, wie das für den Materialein- bau in Deponien der Fall war. Mit zunehmender Ausweitung von Zerkleinerungsaufgaben (z.B. Biomasseaufbereitung) mussten die Hersteller eine Lösung finden, wenn sie den neuen Markt bedienen wollten.

Am Auswurf des Schredders können seitdem robuste Siebe eingebaut werden. Das Überkorn (zu große Teile) bleiben dadurch solange im Zerklei- nerungsraum, bis sie durch das Sieb „passen“.

Eine perfekte Lösung ist dies nicht, denn ein Teil mit einem siebgängigen Querschnitt kann durchaus ein Vielfaches an Länge haben. Der Vorteil der Schredder ist ihre extreme Robust- heit, die eine verschleißarme Zerkleinerung auch von erdigen Baumstümpfen erlaubt. Hartes, splitterndes Material, wie trockenes Holz (jedoch keine Steine), lassen sich damit gut zerkleinern. Zur Herstellung eines defini- erten Korns, wie es für Hackschnitzelheizungen benötigt wird, sind sie prinzipbedingt ungeeignet.

18
Q

Welcher Typ von Zerkleinerungsmaschinen ist am besten für die Herstellung von Energieholzhackgut geeignet? Warum wird dieser trotzdem kaum genutzt?

A

Hacker verschiedener Bauarten sind die „erste Wahl“ als Maschinen für die Aufbereitung von Holz durch Zerkleinerung.
Es gibt drei Arten von Hackern:
1. Scheibenhacker
2. Trommelhacker
3. (Schneckenhacker)
Schneckenhacker sind die eleganteste, zugleich aber teuerste, Lösung. Sie sind eigentlich keine Hacker.
Sie arbeiten mit einem scherenden Werkzeug. Nur beim Zerkleinern eines Materials wie Holz werden mit ihm Schnitzel erzeugt, die wie bei einem Hacker aussehen.

Der Vorteil der Maschine besteht in der perfekten Qualität des Hackgutes. Die erzeugten Teile sind identisch groß und stellen als Brennstoff für eine Hackschnitzelheizung den Idealfall dar.

Anwendungsbereich ganz klein!

  1. nur für Stammholz (auch Jungbäume aus KUP) geeignet
  2. für jede Hackschnitzelgröße extra Schnecke erforderlich
  3. geringer Durchsatz
19
Q

Warum sind Forsttrommelhacker für die Zerkleinerung von KUP-Holz schlechter geeignet, als Feldtrommelhacker (Feldhäcksler)?

A

Besonders die für den Forst bzw. die Landschaftspflege entwickelten und 3.2.2 beschriebenen Trommelhacker sind für die Zerkleinerung von holzigem Material wie Bäume aus KUP nur bedingt geeignet. Der Grund liegt im Aufbau der Hakk- ertrommel. Auf den Abbildungen 56 a und b sowie 61b ist zu erkennen, dass zwischen den Werkzeugen „Lücken“ (weis- se Pfeile) vorhanden sind. Enthält das zu zerkleinernde Gut einen signifikanten Anteil aus dünnen Ästen und Stämmen, werden diese bei der Zuführung nicht immer von den Messern getroffen, sondern auch in die Lücken geschoben. Das Ergebnis zeigt die Abbildung 61a (schwarze Pfeile). Bei der Nutzung ernteintegrierter Zerkleinerung mit einem modifi- zierten Feldhäcksler kann dieses Problem vermieden werden. Funktion und Aufbau dieser speziellen Zerkleinerungsma- schinen wir im Folgenden beschrieben.

20
Q

Welche partikelseitigen Voraussetzungen müsste ein Hackgut erfüllen, um mit einer Siebanalyse das Partikelgrößenspektrum exakt bestimmen zu können? Mit welcher Maschine und aus welchem Rohstoff (KUP, Stammholz,…) müsste dazu das Material erzeugt werden?

A

Die Klassierung von Holzhackschnitzeln zur Bestimmung der Partikelgrößenverteilung erfolgt üblicherweise mittels Siebung durch die der jeweiligen Norm entsprechenden Siebgrößen. Für eine Siebung müssten die Partikel in allen drei Dimensionen Länge/Breite/Höhe zumindest ähnliche Abmaße haben.

Selbst das optimale Hackgut eines Schneckenhackers unterscheidet sich in der Länge der Schneid-Bruch-Stücke. Beim Trommelhacker (Abb. 68, rechts) entstehen durch den 45°-Versatz Parallelepipeden, d.h. die Flächen sind parallel, aber zwischen ihnen liegt kein 90°-Winkel wie beim Quader.

Hier kann es durchaus notwendig sein, vor einer Siebung eine manuelle Vorsortierung durchzuführen oder während der Siebschritte eine manuelle Entnahme von Überlängen vorzunehmen und diese „Klasse“ separat zu erfassen. Liegt eine Hackgut mit bereits visuell erkennbar hohem Feingutanteil, z.B. verursacht durch stumpfe Werkzeuge vor, muss vor der Siebung eine Trocknung auf einen Wassergehalt von höchstens 20 % erfolgen. Anderenfalls wird das Siebergebnis verfälscht, weil feine Teile an größeren zufällig verteilt kleben bleiben.

21
Q

Typen von Trommelhackern

A
  1. Schrägmesser-Trommel: kraftsparender ziehender Schnitt, erhöhte Reibung an Gehäuse schneller Messerwechsel
  2. V-Messer-Trommel: kraftsparender ziehender Schnitt, verminderte Reibung an Gehäuse
  3. Segmentmesser-Trommel: kostengünstiger Messertausch aber größerer Überlängenanteil
22
Q

Wie funktioniert eine Scheibenmühle? Welchen Vorteil bringt ihr Einsatz beim mechanischen Aufschluss von Maishäcksel für die Vergärung zu Biogas?

A

Die Scheibenmühle (Abb. 73) zerreibt das Mahlgut hier zwischen einer stehenden und einer rotierenden Scheibe. Wie die Abbildung 74 zeigt, ist sie gut geeignet, um Maissilage aufzufasern. Durchgeführte Laboruntersuchungen erbrachten eine signifikante Steigerung der Methanmenge pro Zeiteinheit. Inwieweit sich der Aufwand tatsächlich lohnt, kann nur bei ganzheitlicher Betrachtung ermittelt werden.

Es geht nicht primär darum, besonders kleine Teile zu erzeugen, sondern für die Mikroorganismen einen maximalen Zugang zu den abbaubaren Komponenten zu ermöglichen. Dabei ist die Morphologie (struktureller Aufbau) des jeweiligen Materials zu berücksichtigen.

Hierzu sind Effekte, wie Standzeit der Maschinen bzw. deren Werkzeuge sowie sekundäre Auswirkungen wie die Entwässerbarkeit ausgegorener Substrate (Gärreste) mit zu berücksichtigen.

23
Q

Warum sind Zerkleinerer, die nach dem Fleischwolf-Prinzip arbeiten, trotz ihres ausgezeichneten Zerkleinerungsergebnisses ungeeignet für den mechanischen Aufschluss von Maissilage? Was müsste unternommen werden, um diesen Nachteil zu überwinden? Wäre dies praktisch umsetzbar?

A

Einen Zerkleinerer nach dem „Fleischwolf-Prinzip“ zeigen die Bilder 75a bis c. Bei dieser Ausführung pressen zwei parallele Förderschnecken das Gut wahlweise durch Loch- oder Segmentscheiben, vor denen rotierende Messer das durchgepresste Gut abscheren.

SEHR SENSITIV!

Wie die Abbildungen 77a und b zeigen, ist diese Bauart unverträglich gegenüber Fremd- körpern. Da Fremdkörper in Maissilage praktisch unvermeidbar sind, ist eine solche Maschine nicht einsetzbar. Dies gilt für alle Maschinen, die nach dem Schneid- oder Scherprinzip arbeiten. Bereits ein Metallteil reicht aus, um den Mechanismus zu zerstören.

24
Q

Nennen Sie einen Apparatetyp, der für den mechanischen Aufschluss von Biomasse vor einer Vergärung unter Berücksichtigung aller Aspekte (Zerkleinerung, Verschleißverhalten…) geeignet ist.

A

Kugelmühlen

Haupteinsatzgebiet sind entsprechend dem Zerkleine- rungsprinzip spröde Stoffe. Bei der Drehung der Trom- mel werden die Kugeln angehoben und fallen dann auf das Gut, wobei dies zerkleinert wird. Bereits erzeugte kleiner Teile werden durch Überrollen mit den spezifisch schweren Kugeln weiter zerkleinert.

Wie bereits dargestellt, geht es beim Aufschluss von Biomasse nicht unbedingt um eine regelrechte Zerkleinerung, sondern vielmehr um das Freilegen von Bestandteilen. Durch die Einwirkung der Kugel auf das Fasermaterial reicht eine Locke- rung der inneren Struktur aus, um Mikroorganismen den Zu- gang zu ermöglichen. Gegen eventuell vorhandene Störstoffe ist die Maschine unempfindlich. Metallteile sammeln sich aber in der Maschine an, da sie nicht ausgetragen werden.
Abbildung 78 zeigt eine speziell für den Biomasseaufschluss entwickelte Kugelmühle.

Inwieweit die Schrägstellung tat- sächlich günstig ist, kann nicht bewertet werden. Vorteil wäre nur der Durchfluss im freien Gefälle. Die Kugeln sammeln sich allerdings am vorderen Ende der Maschine.

25
Q

Welche „Werkzeuge“ werden beim hydraulischen Aufschluss (Stofflöser, Turbolöser) von Bioabfall vor einer Vergärung genutzt?

A

Stofflöser sind mit der entsprechenden Ausstattung:
1. Schwerstoffschleuse
2. Leichtstoffaustrag und
3. Bodensieb
eine Kombination aus Zerkleinerungs- und Trennapparat.

Werkzeuglose Reibung?

Sieben, Suspendierung, Rechen

26
Q

Nennen und Beschreiben Sie die Funktionen, die in einem Stofflöser zur Aufbe- reitung besonders von kommunalem Bioabfall integriert werden können!

A

Stofflöser - ein Apparat, der die Integration einer Vielzahl von Funktionen ermöglicht:

  1. selektiver hydraulischer Aufschluss nativer Stoffe entlang von Fasern ohne ungezielte mechanische Zerkleinerung
  2. „Freilegen“ schwerer Bestandteile und Abtrennung
  3. „Freilegen“ leichter Komponenten und Abtrennung
  4. Einstellung (und Kontrolle) gewünschter TS-Gehalte durch Prozesswasserzugabe
  5. Nasssiebung - Abtrennung optimaler Suspensionen angepasst an jeweiligen Gärreaktortyp
27
Q

Welche typischen Aufgaben können Trennverfahren bei der Bereitstellung und Aufbereitung von Biomasse erfüllen?

A
  1. Fraktionierung in Partikelklassen
  2. Fraktionierung in Stoffklassen oder Stoffarten
  3. Abtrennung von Überkorn (Grobgut) und Unterkorn (Feingut)
  4. Abtrennung von Fremd- und Schadstoffen

Damit ein Trennverfahren einen maximalen Trenngrad erreichen kann, muss das zu trennende Gemisch aus Komponenten und/oder Fraktionen definierte verfahrensspezifische Eigenschaften aufweisen.
Ist das nicht der Fall, müssen diese durch eine zusätzliche Vorbehandlung hergestellt werden.

28
Q

Ordnen Sie die Trennprinzipien elektrisch – physikalisch – thermisch entspre- chend ihrer Bedeutung bei der Aufbereitung von Biomassen! Begründen Sie Ihre Auswahl!

A
  1. Physikalische Trennverfahren
    a) mechanische: Trommelsieb, Windsichter, Sedimentation und Zentrifugation (Hydrozyklon), Siebung, Siebsterne
    b) thermische Trennverfahren: Trocknung, Destillation und Rektifikation (mehrstufige Destillation), Membrantrennverfahren

c) elektrische Trennverfahren
Magnetabscheider (für ferromagnetische Metalle), Wirbelstromabscheider (nichtmagnetische Metalle)

29
Q

Erklären Sie einen sinnvollen Einsatzfall für ein Trommelsieb bei der Biomasseaufbereitung! Welche Voraussetzungen/Eigenschaften muss das zu behandelnde Material dafür aufweisen?

A

Um dennoch z. B. im Wald anfallen- des Hackgut von Nadeln oder Überkorn befreien zu können, sind einfache Lösungen interessant.

Voraussetzung für eine Trockensiebung ist in der Regel, dass das Siebgut einen so geringen Wassergehalt aufweist, dass das Feingut nicht an den größeren Teilen haftet. Ist das nicht der Fall, müssen zusätzliche Kräfte (Schütteln, Rütteln) aufgebracht werden, um das Feingut abtrennen zu können. Die technische Lösung sind Scheiben- bzw. Sternsiebe, die weiter unten vorgestellt werden.

30
Q

Mit welchem Trennverfahren könnten Steine aus einer Biomasse abgetrennt werden? Prüfen Sie (Erläuterung), ob Ihr Vorschlag immer oder nur bei bestimmten Randbedingungen nutzbar ist!

A

Sedimentation und Zentrifugation – nasse Dichtetrennung
1. Abtrennung von feindispersen mineralischen Stoffen

Windsichtung

31
Q

Für welche Nutzungsart(en) von Biomasse hat ein Wassergehalt > 40% negative Konsequenzen und für welche nicht?

A
  1. Kompostierung -> Wassergehalt zu hoch dann gibt es Problem
  2. Vergärung -> Wassergehalt egal