Anorganik Seminaraufgaben Flashcards
Welche Arten von bindenden Wechselwirkungen konnen in Festkörpern auftreten?
Beschreiben Sie die einzelnen Wechselwirkungsarten und ordnen Sie diese nach deren Stärke.
- Van-der-Waals-Wechselwirkungen
- Wasserstoffbrückenbindungen
- Kovalente Bindungen
- Metallische Bindung
- Ion-Ion-Wechselwirkungen (ionische Bindung)
Betrachten Sie die CsCl-Struktur. Bestimmen Sie die Koordinationszahlen der einzelnen Ionen in den Strukturen. Zeichnen Sie die Elementarzellen der einzelnen Strukturtypen und bestimmen Sie die Anzahl der Atome pro Elementarzelle.
Beide Ionensorten bilden eine kubisch primitiv Teilstruktur. Die Caesium-Ionen sind von acht Chlorid-Ionen in Form eines Würfels umgeben (und umgekehrt) (CN=8:8).
Die CsCl-Struktur (BCC-Kristallstruktur) besteht aus kubisch dicht gepackten Ionen, wobei sich die Cs(I)-Ionen (Cäsium) in den kubischen Zwischenräumen befinden. Die Koordinationszahlen der Ionen und die Anzahl der Atome pro Elementarzelle können wie folgt beschrieben werden:
- Koordinationszahl für Cs(I)-Ionen: 8. Jedes Cs(I)-Ion ist von 8 Cl(I)-Ionen umgeben.
- Koordinationszahl für Cl(I)-Ionen: 8. Jedes Cl(I)-Ion ist von 8 Cs(I)-Ionen umgeben.
Elementarzelle der CsCl-Struktur:
- Die Elementarzelle der CsCl-Struktur ist eine einfache kubische Elementarzelle, in der sich ein Cs(I)-Ion in der Zentrumslage und ein Cl(I)-Ion in jeder der Ecken der Würfelflächen befindet.
Anzahl der Atome pro Elementarzelle:
+ Die CsCl-Struktur enthält 2 Atome pro Elementarzelle: 1 Cäsiumatom (Cs) und 1 Chloratom (Cl).
Warum ist der Ionenradius eines Kations immer kleiner als der Atomradius des neutralen Elements? Warum sind Anionen immer groer als die Neutralelemente, von denen sie sich ableiten?
Bestimmen Sie die Miller-Indices für die folgende kristallographische Ebene.
1,0,1
Bestimmen Sie die Miller-Indices für die folgende kristallographische Ebene.
1,1,0
Bestimmen Sie die Miller-Indices für die folgende kristallographische Ebene.
0,1,1
Bestimmen Sie die Miller-Indices für die folgende kristallographische Ebene.
- Ebene darf nicht den Ursprung schneiden -> Verschieben
- -1,0,1
Bestimmen Sie die Miller-Indices für die folgende kristallographische Ebene.
- Ebene darf nicht den Ursprung schneiden -> Verschieben
- -1,0,1
Bestimmen Sie die Miller-Indices für die folgende kristallographische Ebene.
- Ebene darf nicht den Ursprung schneiden -> Verschieben
- -1,1,0
Bestimmen Sie die Miller-Indices für die folgende kristallographische Ebene.
- Ebene darf nicht den Ursprung schneiden -> Verschieben
- 0,-1,1
Bestimmen Sie die Miller-Indices für die folgende kristallographische Ebene.
1,1,2
Bestimmen Sie die Miller-Indices für die folgende kristallographische Ebene.
0,1,2
Bestimmen Sie die Miller-Indices für die folgende kristallographische Ebene.
2,0,1
Van-der-Waals-Wechselwirkungen
- Art der Wechselwirkung: Van-der-Waals-Kräfte (zw. induzierten Dipolen)
- Entstehen durch kurzzeitige Fluktuationen in der Elektronenverteilung von Molekülen
- Induzierte Dipole: Ein Molekül kann ein benachbartes Molekül polarisieren, was eine temporäre Anziehung erzeugt
Wasserstoffbrückenbindungen
- Art der Wechselwirkung: Wasserstoffbrückenbindungen (auch H-Brücken genannt)
- Ursprung: Spezielle Art der Dipol-Dipol-Wechselwirkung zwischen einem Wasserstoffatom (H) mit einem Teilelektronenmangel und einem elektronegativen Atom (z. B. Sauerstoff, Stickstoff oder Fluor)
- Beteiligte Moleküle: Moleküle, die Wasserstoffatome mit einer starken Teilelektronenmangel-führenden Gruppe (Akzeptor) und einer H-Brücken-Donorgruppe enthalten.
- Anziehungskraft: Der positive Teil des Wasserstoffatoms (H) zieht die negativ geladene Elektronenwolke des Akzeptormoleküls an
- Richtungsabhängigkeit: H-Brücken sind linear und haben eine bevorzugte Richtung zwischen den beteiligten Atomen
- Beispiel: Wasserstoffbrücken zwischen Wassermolekülen verursachen hohe Oberflächenspannung und hohe Siedepunkte
Kovalente Bindungen
- Ursprung: Gemeinsame Nutzung von Elektronenpaaren zwischen zwei Atomen
- Beteiligte Moleküle: Zwei Atome, die Elektronen teilen, um stabilere Elektronenkonfigurationen zu erreichen
- Elektronenpaar: Ein oder mehrere Elektronenpaare werden zwischen den Atomen geteilt, Überlappung der Atomorbitale, bindene und antibindende Orbitale
- Richtungsunabhängig: Die Elektronenpaare sind räumlich um den Bindungsachse verteilt, sodass kovalente Bindungen in alle Richtungen wirken können, Bindungskraft ist gerichtet und lokalisiert zwischen zwei Bindungspartnern
- Beispiel: In einem Wassermolekül (H2O) teilen sich zwei Wasserstoffatome und ein Sauerstoffatom Elektronenpaare, um eine kovalente Bindung zu bilden.
Metallische Bindungen
- Art der Bindung: Metallische Bindungen
- Ursprung: Elektronensea-Modell, bei dem positive Metallionen in einem “Meer” aus delokalisierten Valenzelektronen schwimmen, bewegliche Valenzelektronen und Kationen
- Beteiligte Moleküle: Metallatome, die Valenzelektronen gemeinsam in einem Elektronensea teilen
- Delokalisierte Elektronen: Valenzelektronen sind nicht an bestimmte Metallionen gebunden, sondern bewegen sich frei durch die gesamte metallische Struktur, ungerichtet und delokalisiert
- Richtungsunabhängig: Metallische Bindungen erstrecken sich in alle Richtungen über die Metallstruktur
- Legierungen: Metallische Bindungen ermöglichen auch die Bildung von Legierungen, bei denen Atome unterschiedlicher Metalle in einer kristallinen Struktur miteinander verbunden sind.
- Theoretische Beschreibung: Metallische Bindungen werden in der Festkörperphysik und -chemie durch Modelle wie das Elektronengasmodell und die Bandstrukturtheorie beschrieben.
- Beispiel: In einem Stück Kupfer bilden die Kupferatome ein Elektronensea aus delokalisierten Elektronen, die sich frei durch das Metall bewegen.
Ionische Bindungen
- Art der Bindung: Ionische Bindungen
- Ursprung: Elektrostatische Anziehung zwischen positiv geladenen Ionen (Kationen) und negativ geladenen Ionen (Anionen), Coulomb-Wechselwirkungen
- Beteiligte Moleküle: Ionen, die durch Elektronentransfer entstehen und unterschiedliche Ladungen haben
- Stärke: Stark, aber schwächer als kovalente Bindungen und metallische Bindungen
- Elektronentransfer: Ein Atom gibt Elektronen ab und wird dadurch zu einem positiv geladenen Ion (Kation), während ein anderes Atom Elektronen aufnimmt und zu einem negativ geladenen Ion (Anion) wird.
- Ionenbindungsbildung: Ionen mit entgegengesetzten Ladungen ziehen sich aufgrund der elektrostatischen Kräfte an und bilden ein ionisches Gitter.
- Richtungsabhängig: Ionische Bindungen wirken in einem regelmäßigen, dreidimensionalen Gittermuster, sind ungerichtet,
- Beispiel: In einem Natriumchlorid (NaCl) Molekül gibt Natrium (Na) ein Elektron ab, um zum positiv geladenen Natriumion (Na+) zu werden, während Chlor (Cl) das Elektron aufnimmt und zum negativ geladenen Chloridion (Cl-) wird.
Betrachten Sie die NaCl-Struktur. Bestimmen Sie die Koordinationszahlen der einzelnen Ionen in den Strukturen. Zeichnen Sie die Elementarzellen der einzelnen Strukturtypen und bestimmen Sie die Anzahl der Atome pro Elementarzelle.
Die Natriumionen besetzen alle Oktaederlücken in einer kubisch-dichtesten (kubisch-flächenzentrierten) Packung von Chloridionen (und umgekehrt).
Die NaCl-Struktur (kubisch-flächenzentrierte Kristallstruktur) besteht aus kubisch dicht gepackten Ionen, wobei sich die Na(I)-Ionen (Natrium) in den Zentrumslagen der Elementarzelle befinden und die Cl(I)-Ionen (Chlor) sich in den Mitte jeder der sechs Flächen des Würfels befinden. Die Koordinationszahlen der Ionen und die Anzahl der Atome pro Elementarzelle können wie folgt beschrieben werden:
- Koordinationszahl für Na(I)-Ionen: 6. Jedes Na(I)-Ion ist von 6 Cl(I)-Ionen umgeben.
- Koordinationszahl für Cl(I)-Ionen: 6. Jedes Cl(I)-Ion ist von 6 Na(I)-Ionen umgeben.
Elementarzelle der NaCl-Struktur:
- Die Elementarzelle der NaCl-Struktur ist eine flächenzentrierte kubische Elementarzelle, in der sich ein Na(I)-Ion in der Zentrumslage und ein Cl(I)-Ion in der Mitte jeder der sechs Flächen des Würfels befindet.
Anzahl der Atome pro Elementarzelle:
- Die NaCl-Struktur enthält 2 Atome pro Elementarzelle: 1 Natriumatom (Na) und 1 Chloratom (Cl).
Betrachten Sie die Zinkblende-Struktur. Bestimmen Sie die Koordinationszahlen der einzelnen Ionen in den Strukturen. Zeichnen Sie die Elementarzellen der einzelnen Strukturtypen und bestimmen Sie die Anzahl der Atome pro Elementarzelle.
Bei der Zinkblene-Struktur bilden beide Ionensorten kubisch dichteste (kubisch flächenzentrierte) Teilgitter. Die Zn-Atome sind von vier S-Atomen in Form eines Tetraeders umgeben (und umgekehrt) (CN=4:4).
Die Zinkblende-Struktur besteht aus kubisch-flächenzentrierten Ionen, wobei sich die Zn(II)-Ionen (Zink) in den Zentrumslagen der Elementarzelle befinden, und die S(II)-Ionen (Schwefel) befinden sich in der Mitte jeder der sechs Flächen des Würfels. Die Koordinationszahlen der Ionen und die Anzahl der Atome pro Elementarzelle können wie folgt beschrieben werden:
- Koordinationszahl für Zn(II)-Ionen: 4. Jedes Zn(II)-Ion ist von 4 S(II)-Ionen umgeben.
- Koordinationszahl für S(II)-Ionen: 4. Jedes S(II)-Ion ist von 4 Zn(II)-Ionen umgeben.
Elementarzelle der Zinkblende-Struktur:
- Die Elementarzelle der Zinkblende-Struktur ist eine flächenzentrierte kubische Elementarzelle, in der sich ein Zn(II)-Ion in der Zentrumslage und ein S(II)-Ion in der Mitte jeder der sechs Flächen des Würfels befindet.
Anzahl der Atome pro Elementarzelle:
- Die Zinkblende-Struktur enthält 2 Atome pro Elementarzelle: 1 Zinkatom (Zn) und 1 Schwefelatom (S).
Warum ist der Ionenradius eines Kations immer kleiner als der Atomradius des neutralen Elements? Warum sind Anionen immer groer als die Neutralelemente, von denen sie sich ableiten?
Kationsbildung (positiv geladene Ionen):
- Ein Kation entsteht, wenn ein Atom Elektronen aus seiner äußeren Valenzschale verliert, um eine positive Ladung zu erhalten und eine stabile Elektronenkonfiguration zu erreichen.
- Hierdurch steigt die effektive Kernladung pro Elektron, so dass diese von der effektiven Kernladung des Atomkerns stärker angezogen werden, was zu einem kleineren Kationsradius im Vergleich zum Atomradius führt.
- Verlust der äußeren Valenzschale
Anionenbildung (negativ geladene Ionen):
- Ein Anion entsteht, wenn ein Atom Elektronen in seine äußere Valenzschale aufnimmt, um eine negative Ladung zu erhalten und eine stabile Elektronenkonfiguration zu erreichen.
- Beim Elektronenzuwachs erhöht sich die Elektronenanzahl in der äußeren Valenzschale
- Hierdurch sinkt die effektive Kernladung pro Elektron, dass sich die äußeren Elektronen weiter vom Atomkern entfernen, was zu einem größeren Anionenradius im Vergleich zum Atomradius führt.
Definieren Sie den Begriff Phasenumwandlung.
Welche Arten von Phasenumwandlung werden nach Buerger unterschieden?
Eine Phasenumwandlung ist ein Vorgang, bei dem sich irgendeine
Eigenschaft eines Stoffes diskontinuierlich (sprunghaft) ändert, bspw. spezifische Wärme, Elastizität, Kompressibilität, Viskosität, Farbe, elektrische Leitfähigkeit, Magnetismus, Löslichkeit, Symmetrie.
In der Regel mit einer Strukturänderung verbunden.
- Rekonstruktive Phasenumwandlungen: Chemische Bindungen werden aufgebrochen und neu geknüpft, es erfolgt ein Umbau der Struktur mit erheblichen Atombewegungen.
- Displazive Phasenumwandlungen: Die Atome werden nur ein wenig verrückt, es werden allenfalls intermolekulare Bindungen (z. B. Wasserstoffbrücken) gelöst und neu geknüpft, aber keine primären chemischen Bindungen.
-
Ordnungs-Unordnungs-Umwandlungen: Verschiedene Atome, die gleiche Atomlagen statistisch besetzen, ordnen sich aus oder umgekehrt
* z.B. Legierung (bei hoher Temperatur, AuCu, AuCu3 alle geordnet) - intermetallische Verbindung (bei niedriger Temperatur)
Erklären Sie Legierung und intermetallische Verbindung anhand von Zink und Kupfer.
Zink und Kupfer können sowohl eine Legierung als auch eine intermetallische Verbindung bilden, je nach ihrer Zusammensetzung und den thermodynamischen Bedingungen.
- Legierung:
- Wenn Zink und Kupfer in beliebigen Verhältnissen gemischt werden, ohne dass eine bestimmte chemische Verbindung gebildet wird, handelt es sich um eine Legierung.
- In diesem Fall sind die Atome von Zink und Kupfer in der Legierung nicht in einer festen, regelmäßigen Struktur angeordnet, sondern in einer ungeordneten Verteilung.
- Die Legierung wird als Mischkristall bezeichnet, da die Atome beider Metalle in einem einzigen Gitternetzwerk verteilt sind.
- Diese Legierung kann auch als Messing bekannt sein, wenn sie einen hohen Kupferanteil enthält.
- Intermetallische Verbindung:
- Wenn Zink und Kupfer in einem bestimmten stöchiometrischen Verhältnis gemischt werden und eine chemische Verbindung mit einer festen, regelmäßigen Anordnung der Atome gebildet wird, handelt es sich um eine intermetallische Verbindung.
- In diesem Fall haben Zink und Kupfer eine spezifische chemische Formel und eine wohldefinierte Kristallstruktur.
- Ein Beispiel für eine intermetallische Verbindung aus Zink und Kupfer ist die Verbindung CuZn2 (Kupferzink oder Γ-Phase).
In einigen Fällen kann eine Legierung mit der Zeit zu einer intermetallischen Verbindung reagieren, wenn die Bedingungen für die Bildung dieser Verbindung gegeben sind.
CaO wandelt sich bei einem Druck von 65 GPa vom NaCl- zum CsCl-Typ um.
Welcher Art ist die Umwandlung?
- Rekonstruktive Phasenumwandlung: Bei einer rekonstruktiven Phasenumwandlung findet eine grundlegende Neuorganisation der Atome statt, um von einer Kristallstruktur zur anderen zu gelangen. Dies geht über eine bloße Verschiebung der Atome hinaus und beinhaltet Änderungen in der Symmetrie, Koordinationszahl oder Atomverbindungen.
- NaCl-Typ und CsCl-Typ: CaO (Calciumoxid) kristallisiert normalerweise im NaCl-Typ (kubisch-flächenzentrierte Struktur). Unter hohem Druck von 65 GPa erfolgt eine strukturelle Reorganisation, die zu einer Veränderung der Kristallstruktur in den CsCl-Typ (kubisch-raumzentrierte Struktur) führt.
- Rekonstruktiver Charakter: Die Umwandlung von der KFZ-Struktur zur KRZ-Struktur geht über eine einfache Verschiebung der Atome hinaus und beinhaltet eine grundlegende Neuorganisation der Kristallstruktur. Dies entspricht dem rekonstruktiven Charakter einer Phasenumwandlung.
- Von Koordinationszahl 6 zu 8
- Koordinationszahl ändert sich