Anamnese Flashcards
quantitative Bewusstseinsstörungen
01 Bewusstseinsminderung - Benommenheit
leichte Form der quantitativen Bewusstseinsstörung mit Schläfrigkeit, verlangsamtem Denken und Handeln
quantitative Bewusstseinsstörungen
01 Bewusstseinsminderung
F Befund:
Beschreibung:
Unter diesem Symptom werden die graduell unterschiedlich ausgeprägte „quantitativen“ Bewusstseinsstörungen (auch „Vigilanz“ (Wachheit) -Einschränkungen) erfasst.
quantitative Bewusstseinsstörungen
01 Bewusstseinsminderung - Somnolenz
schläfriger Zustand, aus dem der Betroffene nur durch äußere Reizeinwirkung aufzuwecken ist, nur sehr starke Reize (z.B. Schmerzen) lösen Reaktionen wie gerichtete Abwehrbewegungen aus, gezielte spontane Handlungen treten nicht auf.
quantitative Bewusstseinsstörungen
01 Bewusstseinsminderung - Sopor
schlafähnlicher Zustand, aus dem der Betroffene durch äußere Reize nicht mehr voll erweckbar ist
quantitative Bewusstseinsstörungen
01 Bewusstseinsminderung - Koma
schwerste Form der quantitativen Bewusstseinsstörungen, bei welcher der Betroffene tiefe und länger anhaltende Bewusstlosigkeit und keine spontanen Aktivitäten zeigt, durch äußere Reize nicht erweckbar ist und auch auf starke Schmerzreize nicht reagiert
quantitative Bewusstseinsstörungen
01 Bewusstseinsminderung - Vorkommen
- Organisch bedingte Gehirnerkrankungen,
- Schädel-Hirn-Trauma,
- Schlaganfall, -
intrakranielle Blutungen, - Tumore,
- Epilepsie
- Stoffwechsel- (z.B. Diabetes mellitus) oder Regulationsstörungen
- Intoxikationen und
- Infektionen
quantitative Bewusstseinsstörungen
01 Bewusstseinsminderung - Fragen
Fragestellungen sind nur in Form der Fremdanamnese möglich!
qualitative Bewusstseinsstörungen (Symptome 02 bis 04).
Die Symptome dieses Merkmalbereiches sind erst durch den Gesamteindruck des Interviews zu beurteilen und in der Regel auch nicht erschöpfend durch die Selbstbeschreibung des Patienten, sondern eher über die Fremdbeurteilungen von Angehörigen oder Pflegepersonal zu erhalten.
qualitative Bewusstseinsstörungen (Symptome 02 bis 04)
Fragen
Zu diesem Merkmalsbereich gibt es keine typische Einstiegsfrage, da in ihm überwiegend Beobachtungsindizien enthalten sind und die Inhalte eher im Kontext anderer Symptome mit erfasst werden können. Ergeben sich Hinweise auf Bewusstseinsstörungen im Laufe des Interviews, so müssen diese durch gezieltes Nachfragen weiterverfolgt werden.
qualitative Bewusstseinsstörungen
02 Bewusstseinstrübung 1
FBefund:
Beschreibung
Das Symptom entspricht einer qualitativen Bewusstseinsstörung (auch: „Dämmerzustand“) mit Beeinträchtigung der Bewusstseinsklarheit und damit der Fähigkeit, verschiedene Aspekte der eigenen Person und der Umwelt zu erfassen, sie sinnvoll miteinander zu verbinden sowie
dementsprechend zu handeln oder sich mitzuteilen.
Betroffene wirken kognitiv und emotional verlangsamt, umständlich, konzentrationsgestört und wie abgekoppelt von der Umgebung.
qualitative Bewusstseinsstörungen
02 Bewusstseinstrübung 2
FBefund:
Vorkommen
organisch bedingte Psychosen und Delir
„Oneirismus“ = traumähnliche, im Wachzustand auftretende psychotische Erlebnisweise mit lebhaften szenischen Halluzinationen (z.B. Alkoholentzugsdelir)
Intoxikationen (z.B. schwere Infektionen) mit Einwirkungen auf ZNS/Gehirn
Epileptische Aura
Dissoziative Zustände (z.B. nach psychischer Traumatisierung)
qualitative Bewusstseinsstörungen
02 Bewusstseinstrübung 3
FBefund:
Fragen
Fragestellungen sind nur in Form der Fremdanamnese möglich!
qualitative Bewusstseinsstörungen
03 Bewusstseinengung 1
FBefund:
Beschreibung
Form der qualitativen Bewusstseinsstörung mit Einengung des gesamten Erlebens und Verhaltens auf wenige Themen und mit einer verminderten Ansprechbarkeit auf äußere Reizeinwirkungen.
qualitative Bewusstseinsstörungen
03 Bewusstseinengung 2
FBefund:
Vorkommen
Dämmerzustand, akuter Belastungsstörung, seltener auch bei akuten Psychosen
Kann wie Symptom 04 auch infolge meditativer Verfahren, Hypnose und intensiver Konzentration auftreten
qualitative Bewusstseinsstörungen
03 Bewusstseinengung 3
FBefund:
Fragen
Das Symptom wird in der Regel nicht spontan berichtet, kann aber im Zusammenhang mit Halluzinationen näher erfragt werden.
Falls Hinweise im Interview zu erkennen sind, müssen diese angesprochen werden („Was war das jetzt gerade?“)
qualitative Bewusstseinsstörungen
03 Bewusstsverschiebung 1
FBefund:
Beschreibung
Wird auch als „Bewusstseinserweiterung“ oder „Bewusstseinssteigerung“ bezeichnet.
Form der qualitativen Bewusstseinsstörungen, bei der die Betroffenen eine gesteigerte Wachheit, Präsenz oder Offenheit sowie eine intensivierte Emotionalität erleben.
Dieses Symptom wird in der Regel positiv bewertet im Sinne einer Erweiterung des für die betroffene Person zugänglichen psychischen Erlebensraumes.
Die Bewusstseinsverschiebung erschließt sich nahezu ausschließlich über subjektive Erlebnisberichte, kaum über objektivierbare Verhaltensweisen.
qualitative Bewusstseinsstörungen
03 Bewusstsverschiebung 2
FBefund:
Vorkommen
Vorrangig drogeninduziertes Symptom, seltener bei akuter Schizophrenie oder Manie.
Kann auch bei meditativen Verfahren und Hypnose sowie vereinzelt bei intensiver Konzentration auftreten.
qualitative Bewusstseinsstörungen
03 Bewusstsverschiebung 3
FBefund:
Fragen
„Haben sie das Gefühl, die Farben intensiver oder leuchtender zu sehen oder Musik lauter zu hören?“
(Falls ja:) „Bitte beschreiben sie das genauer.“
„Haben sie das Gefühl, dass ihre Wahrnehmung besonders scharf ist und dass sie die Dinge besonders gut wahrnehmen können?“
Orientierungsstörungen
Vorbemerkungen
Vorbemerkungen:
Orientierungsstörungen betreffen die Orientierung zu Zeit, zum Ort, zur Situation und zur Person.
Eine „Desorientiertheit“ mit völlig fehlender Orientierung stellt dabei je die Maximalausprägung der einzelnen Symptome dar.
Häufig folgen die Orientierungsstörungen einem Muster, dass die Intensität der Störung wiedergibt, können aber auch in jeder Dimension unabhängig von den anderen auftreten.
Typische Reihenfolge der Schwere der beeinträchtigung ist die Abfolge zeitliche – örtliche – situative – personale/biografische Orientierung.
Orientierungsstörungen
Vorkommen
Vorkommen:
Orientierungsstörungentreten häufig auf in Verbindung mit Bewusstseinsstörungen, Gedächtnisstörungen, Wahrnehmungsstörungen
Demenz-Syndrom, delirantes Syndrom, Psychosen
Orientierungsstörungen
Einstiegsfragen
Einstiegsfragen:
Die Beurteilung der Symptomatik kann durch direktes Fragen, auf Grund des Interview-Verlaufes oder der Verhaltensbeobachtung erfolgen.
Da Fragen nach dem Orientierungsvermögen vom Patienten oft als peinlich empfunden werden, sollte dem Patienten erklärt werden, warum diese Fragen gestellt werden. Dabei ist der Hinweis wichtig, dass diese Fragen allen Patienten gestellt werden.
„Ich möchte ihnen jetzt einige Fragen zu ihrem Orientierungsvermögen stellen.“
„Wenn ihnen meine Fragen merkwürdig vorkommen, bedenken sie bitte, dass diese Fragen allen Patienten gestellt werden.“
05 zeitliche Orientierungsstörung
SBefund:
Beschreibung
Das zeitliche Orientierungsvermögen ist eng verbunden mit dem episodischen Gedächtnis (vgl. die retrograde Amnesie beim Delir oder die anterograde Amnesie bei Alzheimer Demenz).
In der Regel ist auch die Kenntnis des aktuellen Tagesdatums und der tagesaktuellen Ereignisse nicht verfügbar.
05 zeitliche Orientierungsstörung
SBefund:
Fragen
Fragen:
„Welches Datum haben wir heute?“ (oder:) „Welche Jahreszeit haben wir?“
„Für welche Uhrzeit haben wir diesen Termin heute bei mir vereinbart?“
06 räumliche (örtliche) Orientierungsstörung
SBefund:
Beschreibung:
Beschreibung:
Eine Störung des räumlichen (örtlichen) Orientierungsvermögens zeigt sich im Zusammenhang mit einer Schädigung der Region so genannter „Ortsneuronen“ im Hippocampus (zum Beispiel bei Ausfall dieser Region infolge der Alzheimer Demenz).
06 räumliche (örtliche) Orientierungsstörung
SBefund:
Fragen
Fragen:
„Können sie mir angeben, wo wir hier sind?“
„In welcher Stadt sind wir hier?“
07 Situative Orientierungsstörung
SBefund:
Beschreibung:
Typisch für dieses Symptom ist das fehlende Verständnis des Betroffenen dafür, in welcher Situation er sich gerade befindet (wo er ist, wen er vor sich hat).
Die Unterscheidung vom Symptom der „Merkfähigkeitsstörung ist oft recht schwierig.
07 Situative Orientierungsstörung
SBefund:
Fragen:
„Was meinen sie, welchen Beruf ich habe?“
„In was für einer Art von Einrichtung befinden wir uns hier?“
„Was machen wir gerade?“
08 Orientierungsstörung zur eigenen Person
SBefund:
Beschreibung:
Beschreibung:
Im Wesentlichen entspricht dieses Symptom den Anzeichen einer Störung des biografischen Gedächtnisses, d.h. die autobiografischen Informationen können nicht mehr oder nicht detailliert wiedergegeben werden.