AMBOSS: Synapsen, Neurotransmitter Flashcards
Wie sind elektrische Synapsen aufgebaut?
Elektrische Synapsen sind weitaus seltener als chemische und übertragen die Erregung zwischen zwei Zellen über einen Ionenstrom.
Sie setzen sich aus einer prä- und postsynaptischen Zelle zusammen,
die über Gap Junctions (Nexus) verbunden sind.
Die Gap Junctions bestehen aus mehreren transmembranen Connexin-Proteinkomplexen, den sog. Connexonen, die eine Kanalpore bilden, durch die die Ionen strömen können.
Beschreibe die Funktion der SNARE-Proteine! Wie werden sie aktiviert?
SNARE-Proteine befinden sich in der präsynaptischen Membran chemischer Synapsen.
Als spezielle Untereinheiten von Membranproteinkomplexen sind sie wesentlich an der Transmitterausschüttung beteiligt.
Ein durch eine Depolarisation vermittelter Anstieg der Ca2+-Konzentration in der präsynaptischen Endigung wird durch Synaptotagmin registriert,
was die SNARE-Proteine aktiviert.
Die SNARE-Proteine der mit Neurotransmitter gefüllten Vesikel (v-SNARES, z.B. Synaptobrevin)
fusionieren dabei mit den SNARE-Proteinen der Zellmembran (von engl. target, t-SNARES),
sodass es durch Exozytose zur Freisetzung des Neurotransmitters in den synaptischen Spalt kommt.
Was geschieht, wenn zwei Aktionspotenziale kurz hintereinander an der Präsynapse eintreffen?
So addieren sich die Ca2+-Einströme,
was eine höhere Transmitterfreisetzung
und folglich ein stärkeres Signal an der Postsynapse zur Folge hat.
Dieses Phänomen wird auch als synaptische Bahnung bezeichnet.
Nenne exzitatorische Neurotransmitter und beschreibe ihren Wirkungsmechanismus!
Binden exzitatorische (erregende) Neurotransmitter wie
- Acetylcholin
- Glutamat oder
- Serotonin
an die ligandengesteuerten Rezeptoren der postsynaptischen Membran,
öffnet sich ein Kationenkanal, der den Einstrom von Na+ in die Postsynapse ermöglicht.
Dadurch wird eine Depolarisation und somit eine Erregung ausgelöst.
Über welches Ion vermitteln die Neurotransmitter Glycin und GABA(A) ihre inhibitorische Wirkung?
Nach Aktivierung des Glycin- bzw. GABAA -Rezeptors an der Postsynapse
öffnet er sich für den Einstrom von Cl–Ionen.
Die damit einhergehende Hyperpolarisation der Zelle erhöht die Schwelle für die Auslösung eines Aktionspotenzials
und vermittelt die inhibitorische Wirkung der beiden Neurotransmitter.
Welche Neurotransmitter gehören zu den Monoaminen
und durch welches Enzym werden sie abgebaut?
Die Neurotransmitter
- Dopamin
- Serotonin
- (Nor‑)Adrenalin und
- Histamin
gehören zur Gruppe der Monoamine
und werden als solche durch die Monoaminoxidase (MAO) abgebaut.
Welches Neurotransmittersystem spielt bei der Entwicklung einer psychischen Drogenabhängigkeit eine besondere Rolle?
Das dopaminerge System beeinflusst psychische und verhaltensbiologische Prozesse
(z.B. Wohlgefühl im Rahmen des Belohnungssystems).
Einige Drogen wie Kokain, Amphetamine und Halluzinogene erhöhen u.a. die Dopaminkonzentration im synaptischen Spalt,
was zu einer Stimulation des Dopamin-vermittelten Belohnungssystems
und damit zu einer psychischen Abhängigkeit führen kann.
Bei einer Tetanus-Erkrankung kommt es zu einer ungehemmten Aktivität der α-Motoneurone und folglich zu einer Dauerkontraktion verschiedener Muskeln.
Die Ausschüttung welches Neurotransmitters wird folglich vom Tetanustoxin gestört?
Das Tetanustoxin hemmt die Ausschüttung des α-motoneuronhemmenden Glycins,
indem es Synaptobrevin spaltet,
das für die Fusion glycinhaltiger Vesikel mit der Zellmembran an der Präsynapse verantwortlich ist.
Die fehlende Hemmung auf die α-Motoneurone führt zu Muskelsteifigkeit und -krämpfen.
Was sind die Funktionen der Neurotransmitter Adenosin und Stickstoffmonoxid (NO)?
Adenosin hat eine hemmende Wirkung auf die Ausschüttung anderer Neurotransmitter
und wirkt im Hypothalamus schlaffördernd.
Stickstoffmonoxid ist ein gasförmiger Transmitter,
der retrograd aus dem synaptischen Spalt in die Präsynapse diffundieren
und dort die Ausschüttung anderer Neurotransmitter regulieren kann.
Welche psychiatrische Erkrankung hängt vermutlich mit einer Überaktivität des dopaminergen Systems zusammen?
Eine Überaktivität dopaminerger Zellgruppen wird als Mitursache einiger Formen der Schizophrenie vermutet.
Für diese Hypothese spricht, dass es durch eine Therapie mit Dopaminantagonisten zu einer Besserung der Symptome kommen kann.