Altfragen Flashcards

1
Q

Malaria: Arten von Malaria, Erreger, Vermehrungszyklus

A

Malaria tertiana -> Erreger ist Plasmodium vivax (Fieberanfälle jeden dritten Tag), M. quartana -> P. malariae (Fieberanfälle jeden 4. Tag und etwas wilderer Ablauf), M. tropica -> P. falciparum; Plasmodien sind einzellige Parasiten/Urtierchen, die vor allem in den Tropen und Subtropen vorkommen (daher Malariaprophylaxe in Südamerika)
Beim Stich gibt Mücke Erreger in Form von Sporozoiten (infektiöses Stadium) in menschliche Blutbahn -> Leber -> Teilung: Sporozoit durchwandert mehrere Zellen (legt dabei falsche Fährte -> durchwanderten Hepatozyten sterben durch das Aufplatzen, die Erreger gelangen wieder in die Blutbahn und locken Immunabwehr an) -> Parasit nistet in Zwischenzeit in gesunder Leberzelle ein -> einzelner Sporozoit entwickelt sich dort zu bis zu 30 000 Nachkommen (Merozoiten)

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2
Q

welche Stoffe bei Malaria? -> aufzeichnen + Stereozentren einzeichnen; Stammpflanze? was offizinell mit %, WM von Chinin auch bei Malaria, wie heißt das Polymer aus Häm?

A

z.B. Chinin; Chincona pubescens, C. legeriana, C. calysaya; Cinchonae cortex -> mind. 6,5% Gesamtalkaloide davon 30-60% vom Chinintyp; Chinin hemmt Hämpolymerase -> dadurch kann die Freisetzung von Häm bzw. Eisen gesteigert werden, wodurch die Plasmodien sterben; Hämpolymerase (diese wird mit den Antimalariamitteln inhibiert)?
Morpho: Bäume bis 30m, kreuzgegenständige Blätter bis 1/2m breit, markante Nervatur, Rispen, Kelch- und Korollblätter miteinander verwachsen, 2-fächrige Kapsel mit Samen
IHS: Gerbstoffe, Triterpenderivate und China-Alkaloide
Chinidin = Klasse 1A Antiarrhythmikum bei Vorhofflimmern, Extrasystolen, ventrikuläe Tachyarryhtmien durch 1) Interaktion mit Na-Kanälen (Blockade schneller Na-Einstrom, AP verlängert), 2) Erregbarkeit des Herzens herabgesetzt, 3) Leitungsgeschwindigkeit verringert, 4) Refraktätperiode verlängert und 5) Kontraktionsamplitude verkleinert

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3
Q

Einjähriger Beifuß

Artemisinin aufzeichnen, was ist das Grundgerüst; Grundgerüst zeichnen; Stammpflanze

A

Cadinan Grungerüst; Artemisia annua – Einjähriger Beifuß, Asteraceae; Malariamittel; krautig, kann bis 2m hoch sein, Röhrenblüten, Artemisinin in grünen Teilen der Pflanze

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4
Q

Herzinsuffizienz, Hypotonie

A
  • Fingerhut
  • Matestrauch
  • Guarana
  • Kaffee
  • Kakao
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5
Q

Was kann man alles bei Herzproblemen geben? Herzglykosidnachweise genau erklären, Aglyka meiner Wahl zeichnen; Was sind wirkungsrelevante Merkmale? Wie liegt das in der Pflanze vor? Zuckerkettenbeispiele sagen, und näher auf Lantanosid-Kette eingehen;

A

Herzglykoside (Digitalis-, Strophanthus- und Convallariaglykoside), Crataegus, Purindrogen wie Guarana, Mate, Kola, Kaffee, Tee und Kakao;
NW bei Hypotonie: Kedde-Reaktion mit OH- und Dinitrobenzoesäure -> es bildet sich in Gegenwart der Lauge ein Meisenheimer-Komplex (farbig), die Ladung ist dabei über das gesamte Ringsystem verteilt-> sehr spezifisch, Keller-Killiani -> 2 Desoxyzucker und Steroide/Triterpene (Parallelnachweis) + Eisessig + FeCl3 in konz. H2SO4 unterschichten; Liebermann-Burchard-Reaktion ist spezifisch auf Steroide und andere Triterpene + H2SO4 in Eisessig, zuerst rot, dann Blaufärbung (sehr unspezifisch);
Merkmale: AB und CD cis, BC trans, Lactonring Pos. 17, Substituenten in Pos. 10 und 13, OH in 3 und 14; Mit Zucker beta-verknüpft an Pos. 3 (wichtig für die Bioverfügbarkeit, Resorption und Verteilung);
Digitoxin besteht aus Aglykon Digitoxigenin mit 3 Digitoxosen als Zuckerreste ODER Zuckerkette der Lanatoside (Purpureaglykoside) besteht aus Glc. Mit 3 Desoxyzuckern (2x Digitoxose, Acetyl-Digitoxose, Glc)

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6
Q

Herzglykoside

Wirkmechanismus? Was heißt dromotrop? was ist am Markt? wieso nur Reinstoffe als Präparat?

A
Hemmen Na/K-ATPase -> Na+ Konzentration steigt intrazellulär an -> Annäherung der intrazellulären und extrazellulären Na- Konzentration dd Austausch durch Cotransporter von Na durch Ca -> überschüssiges Ca geht in das sarkoplasmatische Retikulum, dd vermehrte Freisetzung von Ca aus dem SR -> gesteigerte elektromechanische Kopplung -> positiv inotroper Effekt;
Positiv inotrop (Steigerung Kontraktionskraft) und bathmotrop (Steigerung Erregbarkeit), negativ dromotrop (Verlangsamung der Erregungsleitung) und chronotrop (Verlangsamung der HF); Digitalis purpureae folium, Digitoxin und Digoxin; Therapeutische Breite extrem gering
Morpho: 2-jährig, im 1. Jahr Blattrosette, im 2. Blühspross endet mit einwärtsgedrehten Trauben, Blüten in Glocken, Blütenblätter verwachsen, große Blätter mit char. Nervatur auf Unterseite, behaart, Kapselfrüchte
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7
Q

Weißdorn:
Morpho, Name, Monographie, Arten - aus welchen Arten gewinnt man die Früchte und die Blätter+Blüten laut Arzneibuch + verschiedene Standardisierungen

A

Sträucher, bis 10m, Blätter tief gelappt, Blüte aus weiß-gelblichen Korollblättern (5), meistens rote Scheinfrüchte (Sammelnussfrucht), Zweige mit Dornen;
Monografien: Crataegus monogyna, laevigata, azarolus, nigra und pentagyna;
Gewinnung Früchte: Crataegi fructus (monogyna, laevigata und Hybride, mind. 0,07% Procyanidine ber. Als Cyanidinchlorid), Crataegi folium cum flore (alle + Hybride, mind. 1,7% Flavonoide ber. Als Hyperosid), Crateagi folium cum flore extractum siccum (mind. 2,5% Flavonoide ber. Als Hyperosid) und fluidum quantificatum (0,8-3% Flavonoide ber. Als Hyperosid)

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8
Q

Weißdorn:
IHS, Quercetin zeichnen, was ist Rutin? Derivat+Zucker, Unterschied Rutinose und Neohesperidose, wo noch ähnliche Zucker? Wo noch bitterer Zucker?

A

IHS: 1-2% Flavonoide (Kämpferol und Quercetinglykoside, Apigenin- und Luteolinglykoside, Vitexin und Derivate), oligomere Procyanidine - nur Typ B (C-C-Bindung) -> Typ A + B in Umckaloabo und Cranberry, Catechine (+)-Catechin und (-) Epicatechin, Crataegus- und Phenolcarbonsäuren (Ursol-, Oleanol- und Crataegolsäuren, sowie ubiquitär Kaffee- und Chlorogensäure), biogene Amine (Cholin, Ach, Alkylamine) und Xanthinderivate (Harnsäure, Adenin, Adenosin);
Rutin ist ein Flavonoid und ein Glycosid des Quercetin mit dem Disaccharid Rutinose; Neohesperidose beta-D-Glucose und alpha-L-Rhamnose 1,2 verknüpft -> bitter, wenn 1,6 wäre Rutinose -> nicht bitter

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9
Q

Weißdorn: was ist die wirksame Komponente? was ist OPC, Wirkung etc.; Indikation + Studienlage

A

v.a. für Wirkung verantwortlich scheinen oligomere Procyanidine (OPC, di oder trimere Catechine); gesteigerter Ca-Influx in Zelle und vermehrte Freisetzung, Beeinflussung von K abhängigen Ca-Kanälen, Stimulierung NO-Freisetzung -> Steigerung der Kontraktilität des Herzmuskels, Koronardurchblutung und Refraktärzeit, Senkung des peripheren Gefäßwiderstands und subjektiven Beschwerdesymptomatik; Indikation: HI nach Stadium II NYHA, KHK; Studie: z.B. Belastungstoleranz am Fahrradergometer oder HI-Symptome Veränderungen -> gut -> Spezialextrakt WS 1442 mit genau eingestelltem OPC-Gehalt von 17-20%, u.a. ein Cochrane Review zusätzlich zu Leitlinien-gerechter Basistherapie
spürbare Symptomverbesserung nach 4 Wochen! Stichwort: Koronartherapeutikum

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10
Q

Knoblauch und Bärlauch
Welche Lauchgewächse haben wir kennengelernt & welchen Inhaltsstoff haben alle gemeinsam, wodurch wird es abgebaut, zu was abgebaut? Aliin zeichnen

A

Knoblauch und Bärlauch (Bärlauch ist nicht offizinell) -> Amaryllidaceae; Alliin; durch Alinase abgebaut u.a. in Allylsulfensäure -> dimerisiert zu Allicin (Inhaltsstoff für Geruch verantwortlich) -> abgebaut zu Sulfiden; daneben Abbau von Alliin in Dehydroalanin -> in Ammoniak und Benztraubensäure (Pyruvat) gespalten

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11
Q

Knoblauch: Was bekommt man bei verschiedenen Extraktionsmethoden. Allicin zeichnen.

A

Mit Ethanol unter 0°C Alliin, mit Ethanol und Wasser bei 25°C Allicin (Arteriosklerose), mit Wasserdampf Diallyldisulfid (Sulfide v.a. antibakteriell)

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12
Q

Verwechslungen vom Bärlauch inkl. lateinische Namen und Unterscheidung, ist Geruch ein gutes Unterscheidungsmerkmal, was macht das Maiglöckchen toxisch, wie ist die Konfiguration bei den Herzwirksamenglykosiden

A

Maiglöckchen Convallaria majalis/keiski, Asparagaceae und Herbstzeitlose Colchicum autumnale, Liliaceae; sind beide häufig am selben Standort;
Bärlauch: Das Blatt hat einen langen Stängel der direkt aus dem Boden wächst, Maiglöckchen: Es wachsen immer 2 stängelumfassende Blätter an einem Stiel, Herbstzeitlose: Es wachsen immer mehrere stängelumfassende Blätter an einem Stiel; Finde schon, denn nur Bärlauch riecht nach Knoblauch, aber wenn die Finger durchs Pflücken nach Bärlauch riechen, kann man die Blätter teilweise auch nicht mehr genau riechen;
Toxizität kommt durch Herzglykoside -> Convallatoxin ist giftigstes Herglykosid; cis-trans-cis

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13
Q

Teestrauch
Was ist Hypotonie, Wirkmechanismen? über welche Rezeptoren wirken die Purinalkaloide, was ist der Unterschied zu anderen Alkaloiden, Theophyllin zeichnen, alle Purindrogen, Gemeinsamkeit von Theobroma cacao und Cola motifs, Purinalkaoide wirken ja auch pos inotrop

A

Hypotonie = vermindertes HZV, weil der venöse Rückstrom sinkt, dabei unterscheidet man primäre, essentielle und sekundäre Hypotonie; systolischer BD beim Mann <110mmHg, beider Frau <100mmHg; Diastolischer BD bei Mann und Frau unter 60mmHg; -> therapeutische Ansatzpunkte wären Erhöhung des Venentonus, Steigerung der Kontraktilität des Herzens, Erhöhung des peripheren Widerstands und Erhöhung der zirkulierenden Plasmavolumens durch Reduktion der Ausscheidung von Na-Ionen
Blockade der Adenosinrezeptoren (A1, A2A und A2B) -> im ZNS steigt durch vermehrte Ausschüttung von NT (Glutamat, Dopamin) die Spontanaktivität der Neuronen und Anregung, Krampfschwelle sinkt, es kommt zu Bronchodilatation, Säure- und Pepsinfreisetzung (dd geringe Verträglichkeit von Coffein), Phosphodiesterasen werden gehemmt (Anstieg von Gewebshormonen);
sind nicht basisch, sondern NH-azid -> aufgrund der NH-Azidität lassen sie sich mit Laugen in Salze überführen;
Teestrauch (Camellia sinensis, Theaceae), Kaffee (Coffea arabica, C. liberica, C. robusta, Rubiaceae), Mate-Teestrauch (Ilex paraguayensis, Aquifoliaceae), Kakaobaum (Theobroma cacao, Malvaceae), Guarana (Pasta Guarana, Sapindaceae), Kolanuss (Cola acuminata, C. nitida, Malvaceae); die Blüten sind kauliflor (wachsen direkt aus Stamm) und unter 5% Gerbstoffe
Zusatz: Coffein als Stimulans (in Guarana und Tee bis 5% und Gerbstoffe bis 25%), Theophyllin bei Asthma (in Mate bis 0,05%, in Tee 0,04%), Theobromin kaum verwendet (in Kakao bis 2%)

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14
Q

Was ist im Tee für ein spezieller Inhaltsstoff? Woher kommt die Farbe im Tee? Was für ein Ring und woher kennen wir den?

A

Theaflavine (gelborange bis rot) und Theaflagalline (rot) entstehen aus Catechinen bei der Fermentation; sie besitzen einen alpha-Tropolonring wie er auch im Wacholder oder in der Herbstzeitlose beim Colchizin vorkommt
IHS (weitere): Purinalkaloide, Polyphenole (Catechine, 25%), Flavonole in Blättern (ca. 1,5%, Quercetin, Kämpherol und Myrecetin), phenolische Carbonsäuren (Gallussäure, p- Cumarsäure, Chlorogensäure), Aminosäuren (0,3-1,6% Theanin), Carotinoide (Lutein, b- Carotin), Saponine (Triterpensaponine), Mineralstoffe wie Fluorid, Al- und Mn-Ionen, sowie flüchtige Stoffe
Morpho: Bäume bis zu 20m hoch, in Kulturen jedoch nur Sträucher mit ca.1m Höhe. Blätter lanzettlich, gesägt, wechselständig. Blattoberseite dunkelgrün, glänzend, Blattunterseite heller. 10cm lang, eiförmig, Blüten weiß-hellrosa, jasminartiger Duft; IHS: Purinalkaloide, Gerbstoffe (Catechin), Flavanderivate und ihre 3-O-Gallate (Theaflavine), Flavonole, phenolische Carbonsäuren, freie AS, Carotinoide, Saponine, Mineralstoffe

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15
Q

Kolastrauch: Welche Pflanze der Purindrogen ist offizinell? Standardisiert? Nachweis? Murexid genau erklären wie man das zu dem Barbitursäurederivat und Alloxan auftrennt

A
Cola nitida (2 Keimblätter) und Cola acuminata (3-4 Keimblätter), Familie Malvaceae, mind. 1,5% Coffein (zus. Stärke, Fett, Catechingerbstoffe = Colamin, Bestimmung mittels DC/HPLC); Murexid-Reaktion: zunächst mit Oxidationsmittel (H2O2 mit konz. HCl) behandelt -> zur Trockene eingedampft -> dadurch Imidazolring geöffnet -> Uramil (Barbitursäurederivat) und Alloxan entstehen -> kondensieren in säurekatalysierten Reaktion zur Purpursäure -> gelboranger Rückstand -> mit NH3 befeuchtet -> es entsteht ein Murexid (purpurrot -> Ammoniumsalz der Purpursäure)
Morpho: Baum bis zu 15m hoch, Blätter sind groß, Blüten klein, in Rispen, sind kauliflor; Sammel-Balgfrüchte, 4-6 Früchte um eine Achse sternförmig angeordnet, pro Balg 3-6 Samen. Es werden nur die Keimblätter (Embryo) verwendet, die vollbraune Samenschale wird entfernt. Die frischen Samenkerne sind weiß und weich. Erst nach der Trocknung werden sie braun und hart (durch Phlobaphene) bzw. rotbraun („Kolarot“)
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16
Q

Ginkgo
Name, Monographien, Morphologie, IHS, sagen wie die Ginkgolide und Bilobalide aufgebaut sind (wie viele Ringe und welche Ringe), Ginkgolsäure beschreiben und warum Maximalwert festgelegt? Wo findet man noch eine ähnliche Struktur?

A

Ginkgo biloba, Ginkgo folium, Ginkgo extractum siccum raffinatum et quantificatum; Weitausladender Baum,im Herbst Laubverlust diözisch, weiblichen sehr unangenehm riechen (nach Buttersäure), charakteristisch fächerförmig, gespaltene Blätter. Früchte sind Marillen-ähnlich („Silberaprikosen“), gelborangen Früchte sind eigentlich die Samen (Nacktsamer haben keine Früchte -> Früchte entstehen aus geschlossenem Fruchtknoten);
IHS: Flavonoide (mind. 0,5% ber. als Flavonglykoside; Amentoflavon), Terpene (Bilobalid und Ginkgolid), Langkettige Kohlenwasserstoffe und ihre Derivate, Alkylphenolderivate (Ginkgole); irregulär gebaute hexacyclische Diterpene mit 3 Lacton-Ringen, 2 Cyclopentanringen und 1 Tetrahydrofuranring; Bilobalid ist ein Sesquiterpen bzw. Abbauprodukt, dabei ist der Cyclobutanring mittig angeordnet
Ginkgolsäure ist Alkylphenolderivat, hat allergisches Potential; bei der Primel (Primin)

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17
Q

Ginkgo: Extrakt, mit welcher Methode wird quantifiziert? Wirkungen (Was passiert mit Neurotransmittern? Welche Auswirkungen auf Mitochondrien?); Indikationen, warum heißt es Schaufensterkrankheit?

A

Ginkgo Spezialextrakt EGb 761, mit Aceton-Wasser extrahiert (Verhältnis zu Droge 35-67:1); HPLC?,
Wirkungen: direkte antioxidative und radikalfangende Eigenschaft (F), neurotrophe Eigenschaften und Verbesserung der synaptischen Plastizität (F, G), Verbesserung der Neurotransmission (F, G), mitochondriale Protektion bzw. Verbesserung der mitochondrialen Funktion (G), Hemmung der Thrombozytenaggregation und Verbesserung der Erythrozytenformbarkeit (G); Schwindel, PAVK (peripheren arteriellen Verschlusskrankheit), Tinitus,
Indikationen: Schwindel und Tinnitus, hirnorganisch bedingten Leistungsstörungen beim dementiellen Syndrom; Schaufensterkrankheit, weil Betroffene immer wieder stehen bleiben wegen Schmerzen beim Gehen um ins Schaufenster zu schauen, um Problem zu verstecken

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18
Q

Ginkgo: Studienlage, Welche Dosierung für Tinnitus bzw. Demenz? Wo ist Amentoflavon noch enthalten?

A

GuidAge-Studie: zur Prävention von Demenz, zeigte erst positive Ergebnis nach 4-5 Jahren (aber sehr unterschiedliche Studien), bei leichter bis mittelschwerer Demenz gute Ergebnisse und viele Studien (240mg) -> wurde sogar in S3-Leitlinien aufgenommen, GEM- Studie zeigt keinen Behandlungseffekt bei primärer Zielgröße Demenz;
bei Tinnitus und Schwindel Studien sehr alt und nicht wirklich vielversprechend (Plazebokontrollierte Doppelblindstudie bei Schwindel Evidenz auf Wirksamkeit), in neuer Studie Ginkgo bei Schwindel gleich wirksam wie Betahistin; Dosierung dementielles Syndrom 120-240mg, ansonsten 120-160mg;
positives Nutzen-Risiko Verhältnis!!
Amentoflavon ist Biflavonoid aus 2 Apigeninmolekülen und in Johanniskraut enthalten

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19
Q

Venentherapeutika: Einteilung, Pflanzen nennen, Saponindrogen aufzählen, Rutin: Aglyka, Zucker mit Verknüpfung (warum wichtig) und Konfiguration, Probleme, wie Löslichkeit verbessern und was entsteht, Ethylenoxid zeichnen

A

Venenmittel sind AM zur Behandlung von Krampfadern, chronischer Veneninsuffizienz und Hämorrhoiden (Venenklappe sollte Blut nur in 1 Richtung durchlassen, nicht in beide) -> Schweregefühl in Beinen, Ödeme, Varizen etc.; Blut sackt bei einer pathologischen Venenklappeninsuffizienz ab, Ödembildung, Erhöhte Fibrinoplastenaktivität und gesteigerte Aktivität lysosomaler Enzyme,
Saponindrogen (Rosskastanie (Aesulus hippocastanum, Sapindaceae), Mäusedorn (Ruscus aculeatus, Asparagaceae), Asiatisches Wassernabelkraut (Centella asiatica, Apiaceae)), Flavonoide (jap. Schnurbaum, echter Buchweizen, Bukkostrauch), Cumarine (echter Steinklee (Melilotus officinalis, Fabaceae));
Rutin ist ein Quercetinderivat; Neohesperidose beta-D-Glucose und alpha-L-Rhamnose 1,2 verknüpft -> bitter, wenn 1,6 wäre Rutinose -> nicht bitter; Rutin ist schlecht löslich, deswegen wird es mit Ethylenoxid umgesetzt (zw. 1 und 4x) -> Monohydroxyethylrutin usw.

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20
Q

Rosskastanie: Morphologie, Name, was offizinell, Inhaltsstoffe, (Rutin oben behandelt), was ist Aescin (welche Aglyka), wie wirds appliziert

A

bis zu 30m, Blätter 5-7zählig, Stiel bis 20cm lang, rinnig, Fiederblätter sitzend, verkehrt eiförmig, Blattrand ungleichmäßig gesägt, Blüten sind aufrechte Rispen, weiße Korollblätter, Früchte gelb-grün, weichstachelige Kapsel, kugelig, 1 Samen pro Frucht mit glänzenden weißen Nabelfleck;
Aesculus hippocastanum, Sapindaceae, Offizinell: Hippocastani semen (mind. 1,5% Triterpenglykoside berechnet als Protoaescigenin), Hippocastani extractum siccum normatum (6,5-10% Gesamttriterpenglykoside berechnet als Protoaescigenin), Aescin; IHS: Triterpensaponine (Aescin), Flavonoide (Q, Kder.), Stärke, Bitterstoffe, Eiweißstoffe, Fettes Öl, Gerbstoffe vom Catechin-typ, Farbstoffe;
Aescin ist Saponingemisch aus ca. 30 Saponinen (Aglyka sind Barringtogenol C und Protoaescigenin);
meist topisch oder p.o. appliziert, könnte auch i.v. (Besonderheit bei Saponinderivaten) macht aber praktisch nicht -> Venentonus nimmt zu, Gefäßpermeabilität, Elastase, Hyaluronidase, Leukozytenmigration und Lipidperoxidation nehmen ab

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21
Q

Rosskastanie: mit was wirds verwechselt, welcher Schädling? Was entspricht der stacheligen Hülle bei der Esskastanie? Name lt + dt., Unterschiede, Studie hats mit was verglichen? wie nennt man diese Therapie & was machen Stützstrümpfe

A

Esskastanie – Castanea sativa, Fagaceae; Blüten bei Rosskastanie aufrechte, auffällige Rispen, bei Esskastanie sehr unscheinbar und Blätter sind einzeln am Ast angebracht, lanzettlich und stark gesägt, Frucht ist stachelige Kupula (Nussfrucht), Hülle entspricht dem Fruchtbecher; Schädling ist die Minurmotte, die zu einer schnelleren Braunfärbung der Blätter führt, d.h. die Blätter werden bereits im Sommer braun, führt zum Absterben des Baumes
Wurde in 3-armiger Studie mit Kompressionstherapie verglichen -> Stützstrümpfe haben geringe Compliance, durch lokalen Druck auf das venöse Beingefäßsystem führen sie zu einer Steigerung der Fließgeschwindigkeit des Blutes; Unterschenkel-Volumen

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22
Q

Steinklee
worauf standardisiert? warum problematisch (Cumarin + Epoxid aufzeichnen), welcher Metabolit der Cumarine problematisch & wie wird er gebildet & was macht er? Grenzwerte der Cumarine

A

0,3% Cumarine; in Tierversuchen bei Ratten wurde Toxizität nachgewiesen -> im tierischen Metabolismus bildet sich Epoxid (kann durch Glutathion entgiftet werden) oder es bildet sich 2-OH-Phenylacetaldehyd welches v.a. lebertoxisch wirkt; Tageshöchstwert 0,1mg/kg/KG bzw. 10mg Cumarin pro Tag bei 2-2,4g Tagesdosis; Metabolismus s. Mitschrift
weitere IHS: phenolische Säuren und Glykoside (Salicylsäure, Melilotosid), Cumarin (Scpoletin, Umbelliferon), Flavonoide (Kämpherol- und Quercetin-Derivate), Triterpensaponine
Morpho: ca. 1m hoch, kleeartig, Blätter langgestielt, behaart, scharf gesägt. Am Grund der dreiteiligen Blätter sind pfriemförmige Nebenblätter. Blüten in kleinen gelben Trauben
Steinklee ist antiödematös bei entzündlichen Ödemen und Stauungsödemen, wird auch zur Beschleunigung der Wundheilung eingesetzt
Indikationen nach Kommission E: chronisch venöse Insuffizienz, adjuvant bei Thrombophlebitis und Hämorrhoiden, bei Lymphstauungen, Prellungen, Blutergüsse

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23
Q

Mutterkraut
Migräne - was ist das, was gibts dagegen, Morphologie, Inhaltsstoffe, Parthenolid zeichnen + Grundkörper; Was macht Parthenolid; Wann zu verwenden (akut vs. prophylaktisch?)

A

Chronisch rezidivierende, anfallsweise auftretende Kopfschmerzen mit unterschiedlicher Häufigkeit, Dauer und Stärke;
Tanacetum (Crysanthenum) parthenium, Mutterkraut, Asteraceae;
Morpho: wechselständige Laubblätter, gestielt und fiederspaltig bis fiederteilig, weiße Zungenblüten, gelbe Röhrenblüten;
IHS: 0,8-1% Sesquiterpenlactone (standardisiert auf mind. 0,2% Parthenolid), äÖ bis zu 0,8% mit (-) Campher (40%), Flavonoide vom Apigenin- und Luteolintyp, Sterole (Sitosterol)
Parthenolid hat einen Germacran Grundgerüst; Parthenolid ist
Kontaktallergen -> Aufgrund exocyclischer DB kommt leicht zu Interaktion mit AS z.B. Cystein unter Ausbildung einer 1,4-Michaeladdition; Mutterkraut wird prophlaktisch bei Migräne eingesetzt, nicht akut (positive Monographie zu Prophylaxe)

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24
Q

WM vom Mutterkraut; was macht NFkB und was ist es? wie wirkt zB Helenalin?

A

entzündungshemmende Wirkung -> hemmt die LPS-induzierte Sekretion von IL-6 und TNF- α und verhindert die nukleäre Translokation von NF-kB (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22359368/ -> Stuppi hat dazu nichts gesagt); NF-kB ist ein Transkriptionsfaktor -> Der IKK-Komplex katalysiert nach seiner Aktivierung die Phosphorylierung von IκB. Der Inhibitor dissoziiert und NF-κB kann in den Zellkern translozieren, wo es zur Transkription proinflammatorischer Gene kommt; Helenalin hemmt selektiv den Transkriptionsfaktor NF-κB

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25
Q

Johanniskraut
Name, Monographien, Warum 2 Monographien? IHS, Hyperforin zeichnen + Synthese, wie viele Terpeneinheiten im unteren Bereich + regulär/irregulär

A

Hypericum perforatum, Hypericaceae; Hyperici herba (mind. 0,08% Gesamthypericine) und Hyperici herbae extractum siccum quantificatum (eigene Monographie, weil eigene Präparate damit?);
IHS: Naphtodianthrone 0,1% (Hypericin -> rot), 2-4% Flavonoide (Amentoflavon, dieses Biflavonoid nur in Blüten zu finden),
Phloroglucinderivate (Hyperforin), Anthrachinone (Skyrin), Xanthone (Mangiferin = Dibenzogammapyron), Gerbstoffe (Procyanidin B, 6-15%)), Pflanzensäuren, Blütenfarbstoffe, äÖ (bis zu 1%);
3 Malonyl-CoA + aktivierte Isobuttersäure; oben 2 Isopreneinheiten, unten 3 (irregulär);
Morpho: 2-kantiger Stängel (2 Längsleisten), schmal-elliptische Blätter
Blätter schauen punktiert aus (Sekretbehälter), unbehaart,
ganzrandig und gegenständig. Blüten sind leuchtend gelbe
Trugdolden, 5-zählig, Vielzahl an Staubgefäßen, dreifächrige Spaltkapsel, Kelch und Korolle sind rot punktiert -> beim Zerreiben zwischen den Fingern rote Farbstoffe

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26
Q

Johanniskraut: Flavonoidbeispiele, wo noch -> Ginkgo + weitere Beispiele, zurück zu Johanniskraut was ist Skyrin, Probleme vor allem Wechselwirkungen, CYP-Induktion mit allen Beispielen, Wirkung

A

Hs. Quercetinglykoside wie Hyperosid, Rutin, Quercetin, in Blüten auch Biflavonoide-> Amentoflavon; Amentoflavon auch im Ginkgo enthalten, dort sind noch andere Biflavonoide -> Ginkgetin, Isoginkgetin und eig. Auch Bilobetin, aber Stuppner sagt es ist keines (?); Skyrin ist ein Antrachinon, Mangiferin ein Xanthon;
Johanniskraut führt zu einer Induktion von P450 Isoenzymen (3A4, 1A2 und 2C9) -> führt zu Abschwächung von Immunsuppressiva (Ciclosporin, Tacrolismus), Zytostatika (Indinavir), Antikoagulantien (Warfarin), Herzmittel (Digoxin, Verapamil), Lipidsenker (Simvastatin), hormonelle Kontrazeptiva, trizyklische Antidepressiva (Amitryptilin); Verstärkung der Wirksamkeit bei Antidepressiva vom SSRI- bzw. SRI-Typ wie Paroxetin, Sertralin)
WM: hemmt MAO und COMT, Neurotransmittersysteme (somit Hemmung präsynaptischer Wiederaufnahme), Regulation der Cytokinsynthese (IL-6-Synthese und NF-kB), reduziert Cortisol über Beeinflussung des Hypothalamus-Hypophysen-NNR-Systems (bei Depressionen stark erhöht), Förderung und Verstärkung der Lichtutilisation (Sonnenbrand, aber erst bei viel höheren Dosen)

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27
Q

Was ist ein Cyclosporin?

A

Wirkstoff aus der Gruppe der Immunsuppressiva; Ciclosporin unterdrückt die Immunabwehr, indem es indirekt das Enzym Calcineurin hemmt, und wird vor allem in der Transplantationsmedizin verwendet, um Abstoßungsreaktionen zu vermeiden. Ciclosporin besitzt eine enge therapeutische Breite

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28
Q

Kava-Pfeffer / Rauschpfeffer
Name, Morpho, Droge, IHS: Kavalactone, Kavain zeichnen, Startermolekül + was bildet Kavain? Wirkung? Interaktionen, Problem?

A

Piper methysticum, Piperaceae;
Morpho: Strauchartig, Blätter breit oval bis herzförmig (typische Piperaceen-Blätter), Blüten in Trauben oder Ähren, gelb, in Blattachseln, Frucht ist eine 1-samige Beere; Rhizoma kava- kava (n.o.); IHS: Kavaine (Kavalactone);
BS: über Polyketidweg, aktiviertes Zimtsäurederivat reagiert mit 2 Malonyl-CoA; Benzodiazepinähnlich, macht aber nicht abhängig (laut Internet) -> Interaktion am GABA- und NMDA-Rezeptor und mit spannungsabhängigen Ca2+ Kanälen, Hemmung der Noradrenalin Wiederaufnahme; auch eine bestimmte analgetische Wirkung (Dihydromethysiticin und Dihydrokavain) vglb mit ASS, sowie Enuresis nocturna und Reizblase;
Allgemeine Wirkungen auf den Menschen: anxiolytisch narkosepotenzierend (im Tierversuch), antikonvulsiv, spasmolytisch, zentral muskelrelaxierend
Interaktionen: sollte nicht parallel mit potentiell hepatotoxischen Mitteln geben (beta-Blocker, AD, Alkohol, Migränemittel); Lebertoxizität -> 3 Todesfälle, Kausalität ist aber fragwürdig, dennoch viele Auflagen (z.B. Verschreibungspflicht, max. 1-2 Monate, Bestimmung von Leberwerten vor und während Therapie) -> nervöse Angst-, Spannungs- und Unruhezustände (Kommission E)

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29
Q

Baldrian

Name, Offizinelle Drogen; Morphologie, Verwechslungen

A

Valeriana officinalis, Caprifoliaceae
IHS: Iridoide 0,8-1,7% (Valepotriate), äÖ 0,5-2% (Valerenal), Sesquiterpencarbonsäuren (Valerensäure), freie FS (Öl-, Stearin-, Linol- und Arachidonsäure), Lignane (1-OH- Pinoresinol, Olivil), aromatische Carbonsäuren (Kaffeesäure), Alkaloide (Katzen; Actinidin, 0,01-0,1%), AS wie Arginin, Glutamin oder GABA und KH;
standardisiert auf äÖ und Sesquiterpensäuren (siehe Unterschiede toto/minutata); Agonistische Wirkung von (+)-1-Hydroxypinoresinol mit 5-HT1A Rezeptor; Olivil als Glykosid (mit Glucose und Deoxysaccharose verknüpft) -> interagiert mit Adenosin-Rezeptor-1 (part. Agonist); Antagonismus durch Purinalkaloide (Theophyllin, Theobromin und Coffein)

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30
Q

Valerensäure zeichnen, regulär oder irregulär aufgebaut? => nummerieren, Unterschied zu Valerenal; wo wirkt Valerensäure und wo bindet Valerensäure am Rezeptor? was ist der GABA-A-Rezeptor und was ist der physiologische Agonist?

A

Valerensäure ist regulär aufgebaut (Start unten bei COOH); Valerenal ist im äÖ und wasserdampfflüchtig, die Sesquiterpencarbonsäuren sind nicht flüchtig; Valerensäure ist ein allosterischer Modulator des GABAA-Rezeptors und wirkt Chloridstrom-verstärkend -> bindet nicht an Bindungsstelle von gamma-Aminobuttersäure sondern an anderer Stelle; GABA-A- Rezeptor ist ein Chloridkanal (Ionenkanalrezeptor) und wird durch gamma-Aminobuttersäure aktiviert

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31
Q

Hopfen: Name, Familie, was ist offizinell, Morphologie, IHS, Welche Flavonoide? (Welche Grundstruktur), Hopfenbittersäuren: eine zeichnen, Aufbau + Synthese erklären; welche bitterer, 8-Prenylnaringenin zeichnen und erklären was es ist

A

Humulus lupulus, Cannabaceae; Lupuli flos; Monogr.: getrocknete, gewöhnlich ganze, weibliche Blütenstände von Humulus Lupulus
Morpho: rechtswindende, zweijährige diözische Kletterpflanze, wächst in 4 Monaten 9-12m, Blätter unten 5, oben 3-lappig und grob gesägt, weiblicher Blütenstand sind Hopfenzapfen (zapfenförmig, Ähre), männliche in rispigen Blütenständen, in Kultur nur weibliche Pflanzen kultiviert, Nussfrucht
IHS: äÖ 0,3-1,0% (Caryophyllen), Bitterstoffe, Flavonoide (K, Q), Gerbstoffe 2- 4%(Proanthocyanidine); Glyoside des Quercetins und Kämpferols, prenylierte Chalkone (Xanthohumol -> hoher Gehalt weist auf Frische hin); alpha-Bittersäure ist Humulon und sehr bitter, beta ist Lupulon und nur schwach bitter (wegen 3. Isoprenrest);
BS: Isovaleriansäure mit 3 Malonyl-CoA -> zuerst entsteht wieder Phloroglucinderivat (Wie bei Hyperforin), danach 2 bzw. 3x Umsetzung mit DMAPP; 8-Prenylnaringenin ist am stärksten Östrogen wirkender Naturstoff -> Zyklusstörungen bei Pflückerinnen
Zusatz Xanthohumol: Chemopräventive Eigenschaften -> inhibiert Tumorzellen in vivo, antioxidative Eigenschaften, antiinflammatorische Eigenschaften (COX-1, -2, NO)

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32
Q

Welche Pflanzen bei Schlafstörungen und Depression? Welche zentralwirksamen Pflanzen kennen wir?

A

Hopfen, Baldrian, Melisse, Passionsblume, Rauschpfeffer

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33
Q

Passionsblume: Morphologie (genau); kann man die Frucht essen? Wirkung + Wirkmechanismus

A

Passiflora incarnata, Passifloraceae; mind. 1,5% Glykosylflavone berechnet als Vitexin Morpho: tropische Schlingpflanze bis zu 8m hoch, Blätter sind handförmig und 3-5-lappig, Beerenfrüchte, sind essbar -> Maracuja stammt von P. edulis, 5-zähliger Kelch (weiß), 5 Korollblätter (rosa), darüber Strahlenkranz und dann Androgynophor (verlängertes Internodium zw. Perianth) -> besteht aus Staubfäden, Staubbeutel, Narben und Griffel;
Wirkung/WM: GABA Wiederaufnahmehemmer (Bindung an GABA Bindungsstelle, keine Interaktion mit Ethanol- oder Benzobindungsstelle), antagonistische Wirkung -> Spasmolytisch, Hemmung der lokomotorischen Aktivität (Fortbewegung/Gang betreffend), Schwach antikonvulsiv, anxiolytisch -> häufig in Kombi mit Hopfen, Melisse, Baldrian und Weißdorn (Indikation: Nervöse Unruhezustände)

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34
Q

Passionsblume: IHS, Vitexin zeichnen, cyanogenes Glykosid zeichnen + ob gefährlich, wo noch cyanogene Glykoside enthalten + Namen (+gefährlich?)

A

IHS: Glykosylflavone ((Iso)vitexin), Zucker, Oligo- und Polysaccharide, Glykoproteine, Cumarine, äÖ (in Spuren), cyanogene Glykoside; Vitexin ist Flavononol; Cyanogenes Glykosid ist Gynocardin -> bei Hydrolyse keine Freisetzung von Blausäure (diese Verb. schwer hydrolisierbar und Menge in P. relativ gering; z.B. im Lein (Linamarin oder Linustatin -> kein Problem, im Magen durch sauren pH teilweise hydrolysiert -> Blausäure langsam frei, kann durch Körper unschädlich gemacht werden) oder im Holunder (Sambunigrin -> muss für 20min auf 80°C erhitzen) oder im Matetee (Menisdaurin, ca. 20-30 Beeren sind tödlich)

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35
Q

Hanf / Cannabis

Morphologie, mit was verwechselt? (Mönchspfeffer)

A

Cannabis sativa UND Cannabis indica (2 Arten!), Cannabaceae; es gibt zwei Typen: Faser- Typ (wertvoll, monoziötische Pflanze, erleichtert die Ernte, da männliche und weibliche Teile unterschiedl. Erntephasen haben) und den Cannabis-Typ (IHS relevant)
Morpho: krautig, leicht verholzt, bis zu 4m hoch, Pflanze stirbt nach Blütezeit ab, zweihäsuig (für Gewinnung weibliche Pflanzen wichtig), gegenständig, 5-7 fach gefingert, obere oft nur 3-fach, stark gesägt, weibliche Blüten in Rispen, Nussfrucht
Verwechslung mit dem Mönchspfeffer (Vitex agnus castus, Keuschlamm)

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36
Q

Cannabis: IHS, was wird von der Pflanze verwendet?

A

Cannabinoide (ca. 60%: CBDS, CBD, THCS, CBN, CBNS, THC), äÖ in Drüsenhaaren (Caryophyllen und -epoxid, Humulen) -> Drogenspürhunde reagieren auf das Epoxid
Drogen: Fructus Cannabis (Hanffrucht, kleine Nussfrucht, mit Trigonellin), Oleum Cannabis (Hanföl, durch Kaltpressung aus Früchten), Herba Cannabis (Marihuana, harzhaltige Triebspitzen, 0,8-8% THC), Resina Cannabis (Haschisch, Trockenextraktion, erfolgt durch Siebprozess, 2-11% THC), Destillat oder LM-Extrakt aus Herba Cannabis (Haschischöl, 6- 30% THC)

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37
Q

Biosynthese von THC erklären

A

Geraniol wird zum Neroldiphosphat phosphoryliert, aus der Hexansäure entsteht mit 3 Malonyl-CoA ein C12-Polyketid, das über die Zwischenstufe der Olivetolsäure (Orsellinsäurederivat) mit dem Neroldiphosphat unter Abspaltung des Phosphats zur Cannabigerolsäure reagiert -> CBDA-Synthase -> Ringschluss -> Cannabidiolsäure/Cannabidiol -> THCA Synthase (intramolekulare Reaktion) -> THC

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38
Q

Indikationen von THC und CBD, bei was gute Evidenz? (Kinderepilepsie) Welches CBD Präparat haben wir kennengelernt? (Sativex) Wirkungen am CB1 und CB2 Rezeptor erklären

A

THC wirkt psychotrop, regt den Appetit an, wirkt entiemetisch (Chemo), muskelrelaxierend bei MS, analgetisch im Rahmen einer Schmerztherapie und führt auch zur Senkung des Augeninnendrucks; CBD wird bei Epilepsie bei Kindern eingesetzt, Zulassung seitens FDA für Lennox-Gastaut-Syndrom und Dravet-Syndrom (gute Evidenz)
Sativex = Mundspray, Zulassung in Kanada und GB, für die Behandlung neuropathischer Schmerzen und Spasmen bei MS, zur Behandlung von Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen in Zusammenhang mit Krebs- und Aids-Erkrankungen
es gibt auch noch das Dronabinol = halbsynthetisches THC aus CBD oder durch Isolierung aus C. sativa (Rezepturarzneimittel, Betäubungsmittel)
CB1: psychotrop, appetitsteigernd, muskelrelaxierend und analgetisch, vorwiegend in Nervenzellen, Kleinhirn, Basalganglien, Hippocampus und im peripheren Nervensystem; CB2: Immunsystem, Schmerz, vorwiegend auf Immunzellen, die am Knochenauf/abbau (Osteoblasten/Osteoklasten) beteiligt sind u.a. gastrointestinale Entzündung, Krebs, Arteriosklerose

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39
Q

Grenzwerte von THC als Nahrungsergänzungsmittel und Fasergewinnung. Rechtsstatus von Anbau in Österreich (bis zur Blüte legal). THC und CBD zeichnen.

A

THC Gehalt darf nicht über 0,3% aufweisen, für Faserhanf nicht mehr als 0,2%

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40
Q

Betelnuss

Morphologie

A

Fächerpalme, ca. 25m (monoziötisch), Fiederblätter mit bauchiger Scheide, Blüten unterhalb der Blätter, Frucht ist 1-samige rot-orange Beere mit faserigem Fruchtfleisch, weißes Endosperm, braunes Perisperm -> zieht in Endosperm rein (Ruminationsgewebe)

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41
Q

Betelnuss: Inhaltsstoffe, Bestandteile Betelbissen, Wirkung

A

IHS: Alkaloide (Arecolin = ölige Flüssigkeit), Gerbstoffe; Betelbissen besteht aus dem Areca- Samen (Betelnuss), den Blättern des Betelpfeffers und gelöschtem Kalk, dazu oft Gambir oder andere würzige Substanzen möglich; Arecolin ist ein direkter Partialagonist der muskarinischen Acetylcholinrezeptoren, durch Kalk zu Arecaidin abgebaut -> parasympathische Wirkungen nehmen ab;
Wirkung: langanhaltenden Speichelfluss, fördert die Verdauung, wirkt euphorisierend bzw. schwach narkotisch (Langzeitwirkungen Zähne werden locker und schwarz; Zahnfleisch-, Gaumen-, Lippen- und Zungenkrebs; Mundschleimhaut verfärbt sich, wird rissig, durch Kalk Risse, Geschwüre und Verätzungen)

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42
Q

Ätherische Öl-Drogen

A
  • Mastix
  • Terpentin
  • Latschenkieferöl
  • Kiefernadelöl
  • Quendelkraut
  • Krauseminze
  • Klapperschlangenwurzel (Senegawurzel)
  • weiße Seifenwurzel
  • Brechwurz
  • Eibischblätter und -wurzel
  • Malvenblätter und – blüten
  • Spitzwegerich
  • Lindenblüten
  • Eichengalle und japanische Galle
  • Eichenrinde und Korkeiche
  • Ratanhia
  • Myrrhe
  • Benzoe
  • weißer Senfsame
  • Kümmel
  • Koriander
  • Enzyme (Bromelain, Papain)
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43
Q

Überleitung zu äth. Ölen bei Atemwegsinfekten: Was für Substanzklassen alles darin enthalten? Was für Eigenschaften müssen sie besitzen? Wie flüchtig?

A

Terpene, Phenylpropanderivate, Acetogenine, Polyketide etc., Verbindungen die N oder S enthalten (z.B. Senföle oder Anthranilsäuremethylester), Begleitstoffe: Salicylsäure- und Benzoesäuremethylester, Vanillin, Phthalide, Cumarine;
pflanzliche Drogen bei Atemwegserkrankungen: Saponindrogen, äÖ-Drogen, Schleimstoffdrogen, Alkaloiddrogen und weitere z.B. immunstimulierende Drogen wie Echinaceae
Def:„ätherische Öle sind flüchtige, stark riechende Stoffgemische von ölartiger Konsistenz, die in Wasser schwer löslich sind und aus pflanzlichen Ausgangsstoffen hergestellt werden.“ Wasserdampfflüchtig -> bei Destillation hinaus
Eigenschaften: bei Raumtemperatur vorwiegend flüssig (Anisöl und Rosenöl erstarren bei RT, Irisöl ist eher salbenartig), im Gegensatz zu fetten Ölen verdunsten äÖ vollständig ohne einen Fettfleck zu hinterlassen (Filterpapier-Test), Dichte von äÖ ist meist kleiner 1 (Ausnahme: Zimtöl, Nelkenöl, Senföle), hohes Lichtbrechungsvermögen (zeigen optische Aktivität unter Voraussetzung chiraler Zentren), gut löslich in lipophilen LM (Hexan, Petrolether, absoluter Ethanol), wenig löslich in Wasser, bei längerer Lagerung veränderter Abbau der äÖ-Bestandteile (meist aufgrund Oxidationsprozesse) -> Auffüllen des Hohlraumes mit Glaskügelchen, prinzipiell sind äÖ sehr stabil, aber manche sind total verändert wegen Oxidationen -> Aufbewahrung der Totot-Droge, da äÖ in den Drüsenhaaren gelagert bleibt
Zusatzinfo: Menthol, Kampfer und Minzöl für Glottiskrampf bei Kindern (Holm-Kratschmer- Reflex), sowie Lähmung der Zilien bei lokaler Applikation, dd Unterbrechung des Flimmerstroms zum Pharynx (problematisch bei Erkältungskrankheiten)

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44
Q

Anis
Name und Familie, was ist offizinell, Morphologie, was ist der Unterschied zwischen Dolde und Scheindolde, Wo haben wir noch Spaltfrüchte? Unterschied zu Sternanis - Name, Familie,

A

Pimpinella anisum, Apiaceae; Anisi fructus und Anisi aetheroleum;
Morpho: Blätter unten nierenförmig, oben gefiedert (Heterophyllie), weiße Doppeldolden, eingerollte Kelchblätter, Doppelachäne, Früchte sind zweiteilige Spaltfrüchte; Bei einer Trugdolde gehen die Blütenstiele im Unterschied zu einer Dolde nicht von einem einzigen Punkt aus; Malvaceen, Geraniaceen; Illicium verum, Schisandraceae, Unterscheidung der Öle durch Foeniculin, welche nur im Sternanis sind und Buttersäureester von Pseudoisoeugenol nur in Anis (beide Strukturen zeichnen)

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45
Q

Anis:
Verfälschung und Unterscheidung dazu, welches Toxin, was ist das, zeichnen, wie konfiguriert, wie wirkt es, wie kann man es identifizieren? IHS, für was verwendet, was für ein Anisöl gibts noch?

A

Verfälschung von Anis ist gefleckter Schierling (Conium maculatum, Apiaceae), weist keine Doppelachäne auf, die Frucht ist eher rundlich, unbehaart und die wellig gekerbten Rippen treten stärker hervor; Toxin ist Coniin (keine Ölgänge), Pseudoalkaloid, leitet von Piperidin ab, S konfiguriert; neurotoxisch (Sokrates); mit NaOH Geruch nach Mäuseurin;
IHS: äÖ, fettes Öl, Flavonoide, Cumarine, Benzoesäurederivate; verwendet bei Erkältungs- und Atmungserkrankungen, aber auch als Karminativum, galaktogoge Wirkung im Tierversuch

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46
Q

Sternanis
Stammpflanze und Familie, Morpho, IHS, welcher inhaltsstoff in sternanis dient als ausgangststoff für ein arzneimittel? Wie kann Sternanis verfälscht werden? Unterschiede zum japanischen Sternanis, welcher toxische Inhaltsstoff? inwiefern toxisch?

A

Illicium verum, Schisandraceae; Anisi stellati fructus und Anisi stellati aetheroleum;
Morpho: immergrüner Baum bis zu 20m hoch, weiß-gelbe Blüten, Sammelbalgfrucht (6-11 Balgfrüchte, diesich rosettenförmig um Columnella anordnen);
IHS: nur äÖ erwähnt, mind. 70ml/kg (mind. 86% trans-Anethol im äÖ, daneben cis-Anethol (viel toxischer), estragol, Anisaldehyd, Dianethol (östrogene Wirkung), Foeniculin (0,1-3%) und Shikimisäure);
Shikimisäure Ausgangsverbindung für Oseltamivir -> Hemmer der Neuroaminidase (bei Schweine- und Vogelgrippe); japanischer Sternanis (Illicium religiosum);
Der japanische Sternanis beinhaltet toxische Sesquiterpenlactone z.B. Anisatin (zeichnen) und kein Anethol, nicht kompetitive GABA-Antagonisten (greifen wahrscheinlich an Picrotoxin Bindungsstelle an) -> verlängert Verschlusszeit, Symptome: Erbrechen, Sehstörungen, Schädigung Niere, GIT und Nervensystems; daneben auch Myristicin (kommt im Sternanis nicht vor)
Illicium verum: Sammelfrucht bis ca. 3 cm Durchmesser, Bälge in eine relativ Kreuz Spitze auslaufend, Fruchtstiel gekrümmt, Pulver in KOH erwärmt –> rot, Geruch und Geschmack nach Anis
Illicium anisatum: Sammelfrucht bis ca. 2,5 cm Durchmesser, Spitzen der Bälge nach oben gekrümmt, Fruchtstiel gerade, Pulver in KOH erwärmt –> gelblich-braun, Geruch nicht deutlich nach Anis (eher nach Sassafrars oder Cajeput), Geschmack bitter, Campher ähnlich

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47
Q

Eukalyptus

Welche Myrtaceaen haben wir kennengelernt? Jeweils die Stammpflanze und die Monographien

A

Melaleuca leucadendra, Aetheroleum cajeputi (n.o.) – Kajeputbaum,
Melaleuca quinquenervia, Niaouli typo cineolo aetheroleum – Niaouli,
Melaleuca alternifolia, Melaleuca aetheroleum – australischer Teebaum,
Eucalyptus globulus, Eucalypti folium, Eucalypti aetherolum – Eukalyptus,
Syzygium aromaticum, Caryophylli flos, Caryophylli floris aetheroleum - Gewürznelke

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48
Q

Genauer zu Eukalyptus, Drogen, Stammpflanzen, Hauptinhaltsstoff (genau wieviel % Cineol) und andere IHS, Morphologie, welche Stammpflanzen für welche Monographien, worauf standardisiert? Präparate?

A

Fiederbaum! Eucalyptus globulus für Eucalypti folium, E. globulus, E. smithii, E. polybractea und E. fruticetorum für Eucalypti aetheroleum;
IHS: neben ÄÖ Gerbstoffe, Bitterstoffe, Triterpen vom Ursolsäuretyp, Euglobale (Phloroglucinderivat mit Diterpen verknüpft (irregulär) -> antibakteriell und -viral); im äÖ alpha-Pinen (wenig), Phellandren und 1,8-Cineol (mind. 70%);
Morpho: Baum bis 100m, Jugendblätter: gegenständig, ungestielt, eiförmig, Folgeblätter: wechsel, sichelförmig, gestielt -> Heterophyllie, Blüten doldenartig, bis zu 150 Staubblätter, Blütenblätter bilden Kapsel während dem Knospenstadium (Operkulum), die aus Blütenhüllblättern besteht,beim Öffnen der Blüte wird das Operkulum abgesprengt, Kapselfrüchte, aufgrund des schnellen Wachstums zur Trockenlegung von Sümpfen geeignet;
Für Blätter nur E. globulus, für Öl E. globulus, E. fruticetorum, E. smithii, E. polybractea; Eukalyptusöl mind. 70% Cineol, Blätter standardisiert auf äÖ;
Def. Eukalyptusöl: Eukalyptusöl wird durch Wasserdampfdestillation und anschließende Rektifikation aus den frischen Blättern oder frischen Zweigspitzen verschiedener 1,8-Cineol- reicher Eukalyptusarten erhalten (s. oben welche Arten) -> Rektifikation, weil im Rohöl bestimmte Aldehyde (Butyl, Valeryl, Valerylaldehyd) nethalten sind, die reizend auf die Atemwege wirken, durch Zusatz von Kalilauge lassen sich eben diese entfernen -> keine kontrollierten klinischen Studien, daher laut EMA nur „traditional use“
GeloMyrtol -> Destillat aus Mischung von Eukalyptusöl, Süßorangenöl, Myrtenöl und Zitronenöl

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49
Q

warum Cajeputöl grün (wegen welchem Bestandteil)? Inhaltsstoffe

A

ÄÖ wird noch traditionell mit Kupferdestillationsanlagen gewonnen und durch Komplexbildung der Kupferionen mit Acetophenonderivaten kommt zu grüner Farbe; 50-65% 1,8-Cineol, bis zu 30% alpha-Terpineol und +/- Pinen

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50
Q

Niaouliöl - worauf standardisiert, welcher besondere Inhaltsstoff (Viridiflorol zeichnen, regulären Aufbau zeigen und Grundkörper benennen), Unterschied Cajeputöl und Niaouliöl (genaue %, was offizinell)

A

k.P. worauf standardisiert, aber 1,8-Cineol 45-65%, alpha-Terpineol 3-8%, Viridiflorol 2,5-9%; Guajangrundkörper, regulär aufgebaut (Start unten, dann nach rechts); Kajeput nicht offizinell, Niaouli typo cineolo aetheroleum (Mao-Holzrose)

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51
Q

Teebaumöl, alle Stammpflanzen lt. Arzneibuch nennen. Teebaumöl Stammpflanzen, IHS mit %, Verwendung + Wirkung, warum bei Akne nicht, p.o. Anwendung möglich (nein)

A

Melaleuca alternifolia, M. linariifolia, M. dissitiflora und andere M. Arten; IHS: mind. 30% Terpinen-4-ol, <15% Cineol; bei Akne, Hautproblemen, Kosmetik, Expektorans, topisch bei Zahnfleischentzündungen; es wirkt antiseptisch, antibakteriell, antifungal, entzündungshemmend; Teebaumöl hat reizende Eigenschaften, nicht für jeden geeignet; GeloMyrtol (s. Eukalyptus) wirkt reizend auf Magenschleimhaut

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52
Q

Thymian

Droge, Inhaltsstoffe, Arzneibuchanforderungen und Anwendungen

A

2 Stammpflanzen: Thymus vulgaris (echter Thymian, Gartenthymian) und Thymus zygis (spanischer Thymian) -> Unterscheidung anhand der Blütenfarbe: spanischer Thymian hat weiße Blüten, echter hat rötliche, Lamiaceae
3 Monografien: Thymi herba, Thymi thymolo aetheroleum – Thymianöl, Thymoltyp und Thymolum – Thymol als Reinsubstanz (Gewinnung synthetisch aus m-Cresol oder aus Fructus Ajowan (Tachyspermum coprticum, Apiaceae), der Gehalt anäÖ in Ajowan-Früchten beträgt 3-5%, Thymol kommt zu 35-60% vor
Morpho: Halbstrauch bis zu 0,5m, vierkantig, verholzter Stängel, kurz gestielte Blätter, lineal- lanzettlich. Oberseite kahl, Unterseite behaart, Lamiaceendrüsen
Unterscheidung zu T. serpyllum: gebogene, mehrzellige Gliederhaare
IHS: äÖ mind. 12ml/kg, Gesamtgehalt an Thymol und Carvacrol mind. 40%, Flavonoide (methyliert Flavone, Apigenin und Luteolin-Derivate), Triterpene wie Ursolsäure und Oleanolsäure, Phenolcarbonsäure: Rosmarinsäure
Wirkungen: spasmolytisch antibakteriell, antimykotisch, antiviral, entzündungshemmend
Kombipräparat mit Thymian: mit Efeublätter Synergie, weil Thymian-Inhaltsstffe an beta2- Rezeptoren binden und dadurch Sekretolyse und Broncholyse hervorrufen; Efeu-Saponine hemmen die Internalisierung der beta2-Rezeptoren, somit sind mehr Rezeptoren für die Thymian-Wirkstoffe erreichbar (cAMP steigt), mit Primelwurzel (ab 12 Jahren), mit Eibisch (ab 3 Jahren), mit Spitzwegerich ab 2 Jahren
Verfälschung: Thymus satureioides = marokkanischer Thymian, Satureithymian -> minderwertig, weniger Gehalt an Thymol und Carvacrol

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53
Q

Pfefferminze: was off., IHS; Tripelbastard erklären, aquatica Morphologie (Blütenstand hat gereicht), Unterschiede Pfefferminzöl und Minzöl bezüglich IHS, Morpho Herkunft, Prozentzahlen nur Menthol, Menthofuran und Isopulegol, Herkunft piperita und capensis (arvensis hat nicht gereicht)

A

Mentha x piperita, Menthae piperitae folium und aetheroleum; IHS: ätherisches Öl, Flavonoide (Hesperidin), Triterpene (Oleanolsäure), Labiatengerbstoffe; Mentha x piperita ist aus Mentha aquatica (Wasserminze) und Mentha spicata (Grüne Minze) entstanden und M. spicata wiederum aus M. longifolia (Rossminze) und M. rotundifolia (rundblättrige Minze); M. aqu.: kugelige Blütenquirlen am Stängelende, Blätter kurz gestielt, eiförmig lanzettlich, scharf-pfefferminzartiger Geruch
Pfefferminzöl: 1,8-Cineol 3,5-8%, Menthofuran 1-8%, Menthol 30-55%, Isopulegol
Minzöl: 1,8-Cineol höchstens 1,5%, KEIN Menthofuran, Menthol 30-50%, Isopulegol 1-3%
Qualitätsmerkmal von Pfefferminzöl: Verhältnis von Menthol zu Mentholester (5:1), Anwesenheit von Jasmon (ca. 0,1%) und bestimmter anderer Begleitstoffe, möglichst niedriger Gehalt an Menthofuran (scharfer Geschmack) und Anwesenheit von Viridiflorol (siehe auch Niauliöl)
Bei M. canadensis (Syn. M. arvensis var. glabrata oder var. piperascens), Droge Menthae arvensis aetheroleum partim mentholi privum, keine Morpho beschrieben, aber praktisch gleich wie M. piperita -> 4-kantiger Stängel, endständige Ähren, Scheinquirlen in Blattachseln, grob gesägte Blätter (kreuzgegenständig -> Lamia), Klausenfrüchte;
M. canadensis v.a. in Asien (China, Japan), M. piperita überall außer in Afrika und Australien

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54
Q

warum wird im Minzöl Menthol entfernt? lateinischer Satz übersetzen (menthae arvensis aetheroleum partim mentholi privum), Menthol zeichnen mit Stereochemie und welcher Rezeptor + Effekte; Was ist Viridoflorol, zeichnen K/S einzeichnen und Isoprene, wo drin? Prüfung worauf?

A

Mentholgehalt beträgt 80-90% was laut Arzneibuch viel zu hoch ist und abgetrennt werden muss; frei übersetzt: Das äth. Öl der Ackerminze, wovon ein Teil des Menthols abgetrennt wurde;
AB-Definition für Minzöl: Minzöl ist das durch Wasserdampfdestillation as den kurz vorher gesammelten frischen, blühenden, oberirdischen Teilen von M. canadensis und anschließender teilweiser Abtrennung von Menthol durch Kristallisation gewonnene ätherische Öl.
Bei der Wasserdampfdestillation fällt Menthol z.T. in Nadeln aus und wird abgetrennt; Kälterezeptor: TRP Melastin 8 (TRPM8) oder CMR1 (Cold and Menthol receptor 1) -> Reizwirkung auf kälteempfindliche Nervenendigungen auf d. Haut, schwach anästhesierende Wirkung infolge einer Lähmung d. sensiblen Nervenendigungen, bedingt Juckreizmilderung, choleretische, cholekinetische Wkg, spasmolytisch;
Viridiflorol (Sesquiterpen, Guajangrundgerüst, regulär) ist in Pfefferminze und Niaouli enthalten;
Minzrost -> Gehalt an Menthofuran hängt ab von der Milbe Eriophyes menthae, denn je mehr Blätter befallen sind, umso höher ist der Gehalt an Menthofuran
weitere Mentha-Arten sind die Bachminze (Folium Menthae aquatica, aus M. aquatica var. aquatica, 0,3-0,85% äÖ, davon 40-50% Menthofuran) und Poleiminze (M. pulegium, Folium Menthae pulegii, 1-2% äÖ, davon 80% Pulegon, 9% Menthol)

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55
Q

Saponindrogen bei Atemwegsinfekten aufzählen

A

Hederae helicis folium - Efeublätter, Hedera helix –> Husten, Bronchitis, Pertussis
Primulae Radix - Primelwurzel, Primula veris/elatior –> Husten, Bronchitis
Senega radix - Senegawurzel, Polygala senega –> Husten, Bronchitis
Liquirithae radix - Süßholzwurzel, Glycyrrhiza glabra –> Husten, Bronchitis
Verbasci flos - Königskerzenblüte, Verbascum thapsus/ phlomoides/ densiflorum –> Husten, Bronchitis
Saponariae albae radix - weiße Seifenwurzel, Gypsophila-Arten –> Husten, Bronchitis
Schlüsselblume, Senegawurzel (Klapperschlangenwurzel), Seifenrinde, Schleierkraut, Efeu, Königskerze

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56
Q

Primel/ Schlüsselblume
welche haben wir kennen gelernt, inhaltsstoffe und worin liegt der Unterschied bei den beiden, (Morphologisch und IHS) Protoprimulagenin zeichnen, welche Verfälschungen gibt es, Primin zeichnen (Grundstruktur benennen), welche Droge kann noch mit Veratrum album verfälscht sein? Name und was ist hier bitter

A

Morpho: grundständige Blattrosette, Blätter länglich eiförmig, runzelig, vielblütige, gelbe Dolde;
Primula veris -> auf trockenen Wiesen, kleiner,
goldgelb, kurzer schräger Wurzelstock, vielblütige Dolde;
Primula elatior -> feuchte Wälder, größer, schwefelgelb, höckriges Rhizom („Spinnenbeine“), geruchlos;
IHS: Triterpensaponine -> in veris 8-21% deutlich mehr enthalten als in elatior 4-7% (Primulasaponin; größerer Gehalt zur Zeit der Blüte), Phenolglycoside (beide gleich, SS- Derivate; Primverin, durch Spaltung der glykosidischen Bindung -> Geruch), KH, Kieselsäure; Verfälschungen: Weiße Schwalbenwurz (Cynanchum vincetoxicum, Asclepiadaceae)-> weiße Blüten, Stängel hohl, behaart, Blätter herz-, eiförmig, gegenständig); Weißer Germer (Veratrum album) -> wechselständige, bogennervige Blätter, Unterseite flaumig behaart -> Überprüfung mit DC: wenn blau-grün fluoreszierende Verbindung sichtbar -> Verfälschung
Primin kommt in der Becherprimel (Primula obconica) vor -> kontaktallergen! Grundstruktur ist ein Chinin mit Methoxysubstituenten und KW-Schwanz;
Veratrum album: Kann auch mit Gentiana lutea verwechselt werden (blühen nicht gleichzeitig mit Enzian); Gentiopikrosid (Secoiridoid) für bitteren Geschmack verantwortlich, Amarogentin zwar bitterer, aber nur wenig enthalten; bitterer Zucker ist Gentiobiose, wird aus Gentianose gebildet (2 Glucose + Fructose -> Fructose abgespalten)

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57
Q

Seifenrinde

Wo ist Quillajasäure enthalten? Was für eine besondere Anwendung hat sie? Bei welchem Virus?

A

Quillaja saponaria, Rosaceae; Wird als Immunadjuvans Impfstoffen zugegeben -> Steigerung der AK-Produktion beim Varizella-Zoster-Virus (Herpesvirus, 1. Kontakt Windpocken, 2. Gürtelrose)
standardisiert laut Ph. Eur. auf mind. 6,5% berechnet als Quillajasaponin vor

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58
Q

Efeu
Name, Stand., Morphologie, Unterschied von hederacosid B und C sagen? Oleanolsäure zeichen und durchzählen, was verwendet und auf was stand.? IHS, WM (sehr genau, an welchen Rezeptoren wirkt Efeu, warum wirkt er da und wie wirkt er da? Was führt zu einem niederen Ca-Spiegel, welches Enzym spielt eine Rolle, wird es erhöht oder erniedrigt, wie läuft es in der Zelle ab?) was ist surfactant und wozu benötigt und welche schichten oberhalb und unterhalb? Wirkbeeinflussung?

A

Hedera helix, Araliaceae; standardisiert auf Hederacosid C, mind. 3,0%;
Morpho: immergrüne Kletterpflanze, junge Blätter 3-5 lappig, alte ungeteilt und rautenförmig, blauschwarze Beerenfrüchte, unscheinbare Dolden;
auf Hederacosid C standardisiert, B und C beide bisdesmosidisch, bei C ist Hederagenin Aglykon, bei B Oleanolsäure; IHS: Triterpensaponine 4-5% (Hederacosid B, C, Ph. Eur. mind. 3% Hederacosid C), Flavonoidglykoside (Rutin, Q, K), Phenolcarbonsäuren (Rosmarinsäure, Chlorogensäure), Polyacetylene (Falcarinol -> Hauptallergen), äÖ (Mono- und Sesquiterpene)
Alpha-Hederin (gut bioverfügbar) beeinflusst regulatorische Prozesse von beta2-adrenergen Rezeptoren (hemmt Umverteilung und Internalisierung beta2-adrenerger Rezeptoren) -> Rezeptoren werden aktiviert (erhöhte beta2-Rezeptoren Dichte und Signaltransduktion)-> GDP durch GTP ausgetauscht -> cAMP wird freigesetzt -> Signal terminalisiert indem Kinasen phosphorylieren -> Internalisierung -> Rezeptor z.T. abgebaut und neu aufgebaut -> Terminalisierung wird durch alpha-Hederin gehemmt -> dadurch erhöhte Exozytose an Surfactant in pulmonale Epithelzellen (alveoläre Typ 2 Zellen; sekretolytische Effekte, Abnahme der Schleimviskosität, Abnahme der Hustenintensität und -frequenz), sowie Abnahme der intrazellulären Ca2+ Konzentration gefolgt von einer bronchialen Muskelentspannung (Bildung von weniger aktiven Myosin-Kinasen durch Phosphorylierung der Myosin-Leichtketten-Kinase)
Indikation: Husten, Katarrrhe der Luftwege; vgl. mit Acetylcystein
Gastropulmonaler Reflex (Saponine): expektorierende und sekretolytische Wkg wird reflektorisch über den gastropulmonalen Reflex erklärt (Parasympathikus-Wkg) -> Steigerung d. Bronchialsekretproduktion u. Verflüssigung d. Schleims
Ca2+ in SR gespeichert oder durch Ca2+ Kanal aus Zelle geschleust
Surfactant ist Mischung aus 10% Lipiden und 90% Phospholipiden -> Regulation Oberflächenspannung beim Ein- und Ausatmen in Alveolen; schützt als Bestandteil des Sekretes in Bronchien das Schleimhautepithel vor Austrocknen; sorgt für reibungsloses gleiten der Gel- und Solphase; essentiell für Atmung/Gasaustausch
Synergie mit Thymian -> Thymian-Inhaltsstoffe binden an die beta-2-Rezeptoren -> Sekretolyse und Broncholyse -> Efeu-Saponine hemmen die Internalisierung der beta-2- Rezeptoren -> mehr Rezeptoren für Thymian Wirkstoffe erreichbar (cAMP wird erhöht)

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59
Q

Königskerze

verbascosid (zeichnen), wo verbascosid noch drinnen, königskerze (alle 3 pflanzen nennen)

A
Verbascosid in Teufelskralle und Spitzwegerich -> Phenylethanoid; Iridoide (Aucubin), Verbascosaponine, Phenylethanoide (Verbascosid), PS, Flavonoide, Phenolcarbonsäuren
Verbascum phlomoides (wollige), densiflorum (großblütige) und thapsus (kleinblütige); Morpho: 1. Grundständige Blattrosette, 2. Jahr wollig behaarter Stängel, Blätter sitzend, Blüten in Scheinähren und in Büscheln angeordnet, Kapselfrucht
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60
Q

Trockener Reizhusten -> was nimmt man dagegen? Alle Schleimdrogen aufzählen

A

Schleimdrogen -> Eibisch, Malve, Spitzwegerich, Bockshornklee, Huflattich, Isländisch Moos, theoretisch auch Königskerze ist aber eig. Saponindroge

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61
Q

Bockshornklee
welcher für Fabaceen typische Stoffgruppe enthalten? was ist an Foenugraecin besonders? (Peptidbindung), welche weiteren Inhaltsstoffe, wie ist Leguminosenschleim aufgebaut?

A

Leguminosenschleim typisch für Fabaceae -> beta-D-Mannose Hauptkette ist 1,4 verknüpft und in Pos. 6 sind alpha-D-Galaktosereste; Foenugraecin (Steroidsaponinpeptidester) ist statt mit einem Zucker in Pos. 3 mit einem Peptid verknüpft;
IHS: Leguminosenschleim, Fettes Öl, Proteine, Steroidsaponine (Foenugraecin), Flavonoide (Vitexin), ätherisches Öl; Morpho: 40cm hoch, Blätter: kleeartig, 3-zählig, Hülsenfrüchte (schmal, gebogen), rhombisch, rautenförmige Samen, blassgelbe Blüten in Blattachseln

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62
Q

welche Schleimdroge hat Husten im Namen?

A

Huflattich, Tussilago farfara, Asteraceae

Tussis agere -> bei Husten wirksam

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63
Q

Isländisch Moos

Name, Droge, Morpho; Ist es kultivierbar? IHS

A

Cetraria islandica, Parmeliaceae; Flechte (Symbiose von Pilz und Alge);
Morpho: 4-12cm hoch, Triebe verzweigen sich geweihartig, sind starr und schuppig, auf Oberseite braungrün, unten weißgrün; Nicht kultivierbar (Flechten wachsen sehr langsam, ist einfacher zu sammeln);
IHS: ca. 50% Schleimpolysaccharide (Lichenan, Isolichenan), Flechtensäuren 3% (Cetrarsäure -> Orsellinsäurederivate, nicht Phloroglucin), Usninderivate

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64
Q

Isländisch Moos

Anwendung? Was wird verwendet und wieso? Was macht Lichen islandicus?

A

Schleimhautreizung im Mund- und Rachenraum und damit verbundener trockener Reizhusten und Appetitlosigkeit; nur als Kaltauszug, da Bitterstoffe hitzelabil sind; Schleimschicht auf Hustenrezeptoren, wo sind diese Hustenrezeptoren? Unterer Rachen

65
Q

Vergleich Stärke Cellulose. Was ist der Unterschied zwischen Cellulose und lichenan?

A

Lichenan (Celluloseähnlich beta verknüpft) aus 150-200 Glc Einheiten, sind 1,3 (30%) und 1,4 (70%) verknüpft, Cellulose nur beta 1,4, in kochendem Wasser kolloidal löslich, im kalten Wasser ergibt Lichenan eine Gallerte
Isolichenan (Stärkeähnlich alpha verknüpft) ca 40 Glc. Einheiten 1,3 (55%) und 1,4 (45%), bereits aufgrund der alpha- Konfiguration in kaltem Wasser löslich

66
Q

Umkaloabo: Stammpflanze, Familie, was wir verwendet, IHS, für was verwendet, WM, wie wirkt es schleimlösend?

A

Pelargonium sidoides, Geraniaceae; 5 Kelchblätter (rel. klein), 5 Korollblätter (dunkelrot bis fast schwarz), gestielte Blätter, herzförmig, wechselständig; knollige Wurzel, die nach 3 Jahren geerntet wird; ethanolischer Extrakt EPs 7630 (Umckaloabo);
IHS: Phenole (40%) -> Oligomerbildung zu Proanthocyanidinen vom Typ A (2 Verknüpfungen C-C und C-O, bei Typ B nur C-C Verknüpfungen), Mineralien, KH, Purine, AS, Cumarine; Pleiotrope Wirkungsweise (verschiedene Targets): Stimulation Flimmerepithel; Steigerung Typ I Interferone, proinflammatorischer Zytokine und Defensine; Makrophagenaktivierung; Phagozytose und oxidativer Burst erhöht;
Indikation: Diaphoretikum, Bronchitis (nicht mit Antikoagulantien wegen Cumarinen -> Blutungsneigung) und mögliche Hepatotoxizität wegen Gehalt an Cumarinen (0,5-1,6mg/kg): 0,1mg Cumarin/Tag (tolerierbare tägliche Aufnahme)
Wirkungen:
antivirale Wirkung bei Influenza-Viren, Herpes, bei Coronaviren bestätigt -> Inhibition der Neuraminidase (P. sidoides erhöht die Überlebensrate gegenüber H1N1 im Tiermodell; antibakterielle Aktivität durch Hemmung der Adhäsion von Streptokokken an Zielzellen (auch bei Einzelsubstanzen: oligomere Catechine, zumindest eine der Gruppierungen muss mit OH Gruppen meta-substituiert sein)

67
Q

Echinaceae
Weinsäure zeichnen + wo enthalten? Morphologie (genauer Aufbau des Körbchens, dass es kugelig aufgewölbt ist, die Form und Länge der Zungenblüten, etc …), Stammpflanzen zu den Monographien, jeweils Standardisierung und warum die auf die jeweiligen Stoffe standardisiert sind, warum purpurea nicht auf Echinacosid standardisiert

A

Cicoriensäure und Caftarsäure (Echinaceae);
Morpho: krautig, bis 1m oder mehr, Blätter wechselständig, am Ende des Stängels Kompositenblüte (Zungen- und Röhrenblüten), kugeliger Blütenboden, sieht Spitzen der Spreublätter;
Echinacea purpurea mind. 0,5% Cichoriensäure und Caftarsäure in Wurzel und 0,1% in Kraut (in purpurea KEIN ECHINACOSID enthalten); E. angustifolia mind. 0,5% Echinacosid; E. pallida mind. 0,2% Echinacosid

68
Q

Echinaceae

Inhaltstoffe + wirksame IHS, PA ein Problem? Warum nicht p.o. anwenden?

A
Polyine (Ponticaepoxid), Alkamide (Echinacein), Kaffeesäurederivate (Echinacosid), Flavonoide (K, Q), Glykoproteine, Polysaccharide, PA (Tussilagin), Phytomelan; PA kein Problem, es sind nur untoxische Derivate wie z.B. Tussilagin enthalten; Sollte nicht p.o. anwenden wegen der Möglichkeit einer allergischen Reaktion Typ I (Korbblütlerallergie)
Alkamide:
- Stimulation der Phagocytose
- Aktivierung von Makrophagen
- Hemmung der PG- und LT-Synthese
- Expression von TNF-alpha via CB2 und andere Signaltransduktionswege
Kaffeesäurederivate:
- Hemmung der Hyaluronidase
- Radikalfängereigenschaften
- Entzündungshemmung
Glycoproteine/Polysaccharide:
- Aktivierung von Makrophagen
- Stimulierung der Antikörperproduktion
- Complement-Stimulierung
69
Q
Echinaceae
Wirkmechanismus (Rezeptor), Anwendung
A

CB2 Rezeptoren v.a. auf Zellen des Immunsystems und auf Zellen, die am Knochenauf- und -abbau beteiligt sind; Durch Bindung an CB2 Rezeptor (nicht 1, deswegen keine halluzinogene Wirkung) Hemmung der LPS-induzierten Expression von proinflammatorischen Proteinen, wie z.B. TNF-alpha, IL-1b, IL-12, … Und Synthese von TNF-alpha mRNA über Aktivierung von MAP-Kinasen und NF-kB

70
Q

Schwarzer Holunder

Morphologie – IHS und Problem (cyanogenes Glycosid)

A

Sambucus nigra, Sambuci flos (Ph. Eur.), Frcutus Sambuci, Adoxaceae/Caprifoliaceae;
Blätter gegenständig, Fiederblätter, unpaarig gefiedert, gesägter Blattrand, violette Steinfrüchte mit blutrotem Saft, schirmförmiger Scheindolde, kleine weiße Blüten 5K, 5C, starker Duft
Flavonoide bis 3,5%, mind. 0,8% nach Ph. Eur. berechnet als Isoquercitrin, Hydroxyzimtsäurederivate (Chlorogensäure), Schleim, sehr wenige Triterpene, mineralische Anteile (hoher Anteil an KNO3), S-Sambunigrin (= L-Mandelsäurenitrilglucosid, cyanogenes Glycosid) -> sind instabil, 20min erhitzen auf 80°C reicht und nur in geringen Mengen enthalten, wasserdampfflüchtige Stiffe zu 0,1% wie acyclische Monoterpene und höhere Alkohole
weitere Holunder-Arten, die heimisch sind, aber nicht verwendet werden: Sambucus Ebulus – Zwegholunder, Fructus Ebuli = Attichbeere, Eppichbeere (rote Antheren, verholzt nicht, eher krautiger Wuchs), und Sambucus Racemosa – roter Holunder bzw. Traubenholunder, dabei sind die Blüten und Beeren in Trauben angeordnet

71
Q

Blutwurz (?) beschreiben, was ist drin, warum rote Farbe, sanguinarin zeichnen, wie kann man das alkaloid isolieren, wie kann man generell alkaloide isolieren? bei sanguinarin anders: positiv geladen und löst sich in hydrophilem lm; wo ist noch sanguinarin drin?

A

Potentilla erecta - Ruhrwurz: ausdauernd, krautig, kriechendes Rhizom mit einer Dicke von 1-3cm, blutrote Schnittflächen (aus Catechin-Gerbstoffen, Ellagsäure und Chinovasäure); IHS: bis zu 25% Catechingerbstoffe, auch Ellagtannine
Sanguinaria canadensis - kanadische Blutwurz: ausdauerndes Kraut, 5-20 cm hoch Stängel niederliegend oder aufrecht Blätter handförmig geteilt, Blüte radial, 4 zählig, gelb; IHS: Benzophenanthridinalkaloide: Chelerythrin und Sanguinarin; Sanguinarin auch im Schöllkraut (Problem: Sanguinarin wirkt toxisch durch Außerkraftsetzen der Natrium-Kalium-Pumpe)
Isolierung: Entfetten des Drogenpulvers mit Petrolether -> mit EtOH oder MeOH extrahieren, von LM befreien -> zw. Ethylacetat und 2% iger Weinsäure verteilen -> Wasserphase mit NH3 basisch stellen und mit Ethylacetat ausschütteln -> basische Alkaloide in Ethylacetat Phase, Quartäre Basen in wässriger, basisch reagierender Phase

72
Q

Welche Salbei-Arten sind noch offizinell -> Vgl. Morpho und IHS; Stammpflanze; jeweils Hauptkomponenten mit %; auf was standardisiert?

A

S. officinalis (dalmatinischer) – Blätter bis 7cm, schwächer behaart; 40-60% Thujon, 12-15% Cineol, 7-8% Campher (Verwechslung mit Salvia pratensis – Wiesensalbei, aber weniger behaart, etwas größer, wird oft verwechselt mit echten Salbeienthält wenig ÄÖ)
S. triloba (griechischer) – B. bis 10cm, kurzfilzig behaart, geöhrt; ca. 5% Thujon, 60-70% Cineol
S. lavandulifolia (spanischer) – B 2-3cm, dicht behaart; max. 0,5% Thujon, 10-30% Cineol, 11-36% Campher; kein Carnosol
S. sclarea (Muskateller) – B bis 10cm, kurzfilzig behaart, nie geöhrt; 0,2% Thujon, andere nicht
S. milthiorrhiza (Rotwurzel) – k.A.
-> alle auf ä.Ö. standardisiert

73
Q

Warum dalmatinischer Salbei in hohen Konz. Toxisch? Wie viel Thujon in echtem Salbei -> Alpha und beta zeichnen, Wirkung, Verhältnis im Vergleich zu Wermut; IHS

A

Beta-Thujon wirkt neurotoxisch und kann epileptische Anfälle hervorrufen (GABA A Antagonist); 2/3 alpha in Salbei, 1/3 beta; in Wermut bis 70% beta-Thujon; CAVE im Salvia divinorium, bekannt als Atztekensalbei, IHS: Salvinorin A (k-Opioid-Rezeptor-Agonist) 0,2mg Wirkdosis, typ. Erscheinung: Mydriasis (LSD hat anderen Wirkmechanismus!!!!!)
Morpho Salbei: Strauch (ca. 50cm), 4-kantiger Stängel, Klausenfrüchte, typ. Labiatenblüten, Blätter: stark verzweigte engmaschige Nervatur, versenkt, rel. Stark behaart, Korolle rötlich- lila; IHS: äÖ, Labiatengerbstoffe, Diterpene (Carnosol), Triterpen, Flavonoide

74
Q

Muskatellersalbeiöl: Was ist Muskateller-Salbei? Was ist offizinell? Welche Hauptkomponente mit %-Angabe; alle Inhaltsstoffe plus Gehalt (mehr Linalylacetat als Linalool enthalten). seltsame Verbindung? reguläres Diterpen erklären, generell Terpene, Kopf/Schwanz = regulär einzeichnen, Grundgerüst nennen und durchzählen

A

Salvia sclarea, offizinell in Ph.Eur. ist nur ätherisches Öl; alpha und beta-Thujon max. 0,2%, Linalool 6,5-24%, Linalylacetat 56-78%, Sclareol 0,4-2,6%, alpha-Terpineol max. 5%, germacran-D 1-12%; Grundgerüst von Sclareol ist Labdan, regulär aufgebaut

75
Q

Rotwurzel-Salbei: Standardisierung? Wo eingesetzt und wofür? Tanshinon zeichnen; Anwendung in tcm?

A

Salvia miltorrhiza, standardisiert auf Tanshinon (I) (Diterpen) und Salvianolsäure (kondensierte Kaffeesäuren), wird in der TCM v.a. bei kardiovaskulären Erkrankungen eingesetzt

76
Q

Gewürznelke
Morphologie, Inhaltsstoffe, Besonderherheit des Öls; Anwendung, Wirkungsweise über Vanilloidrezeptor, Struktur von Eugenol

A

Syzygium aromaticum, Fam. Myrtaceae, Carypohylli flos und Caryophylii floris aetheroleum (Ph. Eur.), daneben zwei weitere: Anthophylli (Mutternelken, bis zu 8% äÖ aber andere Zusammensetzung), Stipites (Festucae) Caryophyllum (Nelkenstiele)
immergrüne Bäume (20m) Blätter: durchscheinend punktiert, ledrig, ganzrandig, gestielt; Blüten: Trugdolden (4 Kelch-, 4 Korollblätter); Kelchblätter zu Röhre verwachsen, Frucht: einsamige Beere;
IHS: ä.Ö. (Eugenol), Triterpene (Caryophyllin), Gerbstoffe, Flavonoide;
Besonderheit: Dichte des Öls ist größer 1;
Anwendung bei entzündlichen Erkrankungen der Mund- und Rachenschleimhaut und lokale Schmerzstillung in d. Zahnheilkunde; Eugenol wirkt spasmolytisch und desinfizierend -> für Vanilloidrezeptorbindung benötigt OH in para-Position und OCH3 in meta-Position (kann auch Methylenbrücke ausbilden)

77
Q

Allgemeine Fragen Bitterstoffe:
chemisch: was sind das? Welche Unterteilung der Bitterstoffe gibt es? cucurbitacine: was ist besonders? einteilung der bitterstoffdrogen, amara aromatica Beispiele für Amara pura und Amara aromatica (vollständig!)

A

Bitterstoffe sind Stoffe, die nur reflektorisch wirken, aber sonst keine starken pharmakologischen Wirkungen aufweisen (z.B. Alkaloide sind bitter, aber keine Bitterstoffe); Einteilung erfolgt in Amara pura (nur Bitterstoffe) und Amara aromatica (zus. äÖ-Anteile)
Bitterstoffe können zur Gruppe der Mono- (viele Iridoide), Sesqui-, Di- oder Tri- (Cucurbitacine) oder keine Terpene (Chinin, Humulon, Lupulon, Cetrarsäure, Naringin, Neohesperidin, Gentianose) gehören; Cucurbitacine: formale Verschiebung der Methylgruppe von Position 10 zu Position 9, relativ stark toxisch
A. pura:
Gentiana Arten, Gentianaceae Centaurium erythrea, Gent. Menyanthes trifoliata, Menyanth. Harpagophytum procumbens u. H zeyheri, Pedaliaceae
A. aromatica:
Artemisia absinthium, Ast.
Angelica archangelica, Apia.
Citrus aurantium ssp. aurantium
Citrus limon u. Citrus Bergamia, Rutaceae

78
Q

Bitterstoffe
wo wirken sie? gibt es noch mehr Bitterstoffrezeptoren im Körper? Was ist der TAS2-
Rezeptor für ein Typ? Signaling von GPCR erklären;

A

Geschmacksknospe: Warzenartige Papillen für das Erkennen des bittere Geschmackes, die
aus Geschmacksknospen bestehen, die wiederum Geschmackszellen beinhalten; Umami - Geschmackskomponente durch Glutamat
Bitterstoffe wirken also an den Bitterstoffrezeptoren auf den Geschmacksknospen und regen per Reflex die Bildung von Speichel- und Magensaftsekretion an; Bitterstoffrezeptoren finden sich auch im kompletten Körper z.B. GIT, Bronchien (Asthma) etc.; TAS2 ist ein GPCR (TAS steht für taste): GTP-bindendes Protein Aktivierung des Enzyms PLCb2 -> Botenstoff IP3 freigesetzt -> Freisetzung von Ca2+ aus ER-> vermutlich durch Ca2+ Ionenkanäle vom Typ TRPM5 geöffnet und leiten einen depolarisierenden Kationenstrom in Zelle -> Neurotransmitterfreisetzung (ATP) -> Weiterleitung des Signals an ZNS
folgende Wirkungen haben Bitterstoffe: appetitanregend, Förderung der Magensaft. und Speichelsekretion, cholagog, Beschleunigung der Magenentleerung, tonisierend auf die glatte Muskulatur, vegetativ regulierend, resorptionsfördernd (von anderen Stoffen) -> WM:
Anregung der Speichel- und Magensaftsekretion: vagale Phase –> Erregung der Bitterstoffrezeptoren -> N. glossopharyngeus (ZNS) -> N. vagus -> Speichel- und Magensaftsekretion steigt; gastrale Phase –> Freisetzung von Gastrin (relevant für die Erhaltung der Magensaftsekretion)
verdauungfördernde Mechanismen: pH-Wert des Magens sinkt etc.
Menschen besitzen ca. 25 TAS2R-Rezeptoren, die eine sehr divergente Aminosäurestruktur aufweisen. (T für taste, R für receptor) = Bitterstoffrezeptor (G-Protein-gekoppelten Rezeptoren):
- GPT-bindendes Protein: Aktivierung des Enzyms PLCb2
- Botenstoff IP3
- Freisetzung von Calcium
- vermutlich durch dieses Calcium werden Ionenkanäle vom Typ TRM5 geöffnet und leiten eine depolarisiernden Kationenstrom in die Zelle
- Neurotransmitterfreisetzung (ATP)

79
Q

wie bestimmt man den Bitterwert? Was genau bedeutet ein BW von 1:65.000.000 (BW Reinsubstanz Amarogentin)? Welche Verdünnung ist das?

A

Der Bitterwert ist definiert als der reziproke Wert jener Verdünnung, die gerade noch bitter schmeckt. Das bedeutet, dass eine Verdünnung im Verhältnis von 1:65 Millionen gerade noch bitter schmeckt.

80
Q

Enzian alle IHS, Morpho

A

Secoiridoide (Amarogentin, Gentiopikrosid), Xanthonderivate (Gentisin), Alkaloide (Gentianin), Zucker (Gentiobiose aus Gentianose -> 2x Glucose (1,6) und Fructose wird abgespalten -> wird sehr bitter); Morpho: bis 140 cm hohe Staude, Blätter kreuzgegenständig, ganzrandig, Blüten gelb, in den Blattachseln, Trugdolden, mehrköpfige Pfahlwurzel (bis armdick)

81
Q

Verfälschungen von Primelwurzel & Enzianwurzel nennen, wie kann man diese morphologisch unterscheiden (Blattstellungen, Blüten usw.), was bei Verfälschung giftig

A

Veratrum album, blüht nicht zur gleichen Zeit wie Enzian, wechselständige Blätter (Enzian kreuzgegenständig); enthält Steroidalkaloide vom Typ des Protoveratrins -> Erbrechen, Halluzinationen, Atemnot, Krämpfe -> bis zum Tod; außerdem mit Rumex alpinus (Alpenampfer), Polygonaceae verfälscht -> weniger problematisch

82
Q

Welche Gentiana Arten gibt es noch und wieso nicht verwendet?

A

G. pannonica (ungarischer Enzian), G. punctata (gefleckter Enzian), G. purpurea (purpurner Enzian), G. asclepiadea (Schwalbenwurzenzian); alle Gentiana-Arten sind heute geschützt, nur noch G. lutea ist als Bitterstoffdroge zulässig, da sie sich als einzige kultivieren lässt.

83
Q

Stammpflanze und Hauptkomponente von Tausendgüldenkraut

A

Centaurium erythraea, Gentianaceae; Secoiridoide: Centapikrin?

84
Q

Bitterklee alles; welche Strukturen bitter; Was ist eine spezielle Indikation? Wirkmechanismus?

A

Menyanthes trifoliata, Sumpfpflanze, Blätter 3-teilig, Blüte: Rispe, rötlich-weiß, innen zottig behaart, zurückgerollte Korollzipfel; Bitterstoffe -> einfache Iridoide (Loganin) und Secoiridoide, Flavonoide, Cumarine, Triterpene, Phenolcarbonsäuren; Verwendung bei Gelenks- und Muskelschmerzen: Bitterklee Secoiridoide greifen in Arachidonsäurekaskade ein -> hemmen Synthese von LTB4 (Leukotrien B4) und wirken so entzündungshemmend

85
Q

Teufelskralle
Vorkommen, Morphologie (wie schaut wurzel aus? Was muss man vor dem Trocknen unbedingt machen?), Inhaltsstoffe, Wo kommt Verbascosid noch vor? Welche Verbindung ist ähnlich?

A

Südafrika und Savannen; krautig, gegenständig, gebuchtete Blätter, Blüten: in Blattachseln, auffallend groß, fingerhut-ähnlich, leuchtend rot, nach der Befruchtung bilden sich aus der holzig werdenden Frucht lange verzweigte Arme mit Widerhaken (-> Name Teufelskralle!) Wurzeln: metertief (Voraussetzung für Wüste), primäre Wurzeln sind länglich und dunkel, verwendet werden die sekundären Wurzeln, diese sind hellbraun, quergestreift, fast kugelig - > nach dem Ausgraben müssen sie sofort zerkleinert werden, da sie im trockenen Zustand nur sehr schwer zu zerkleinern sind (hoher Wassergehalt)
HS: Iridoidglykoside (Harpagid), Phenylethanoidglykoside (Verbascosid), Kohlenhydrate (Stachyose), Flavonoide, Triterpene etc.; Verbascosid (Phenyl..) auch in Königskerze und Spitzwegerich; ist Echinacosid ähnlich (es fehlt aber die 2. Glucoseeinheit); Indikation bei Appetitlosigkeit, dyspeptischen Beschwerden UND als adjuvans bei degenerativen Gelenkserkrankungen (analgetisch und antiphlogistisch -> bewiesen)

86
Q

Wermut, zu welchen Drogen gehört es, name, morphologie, droge, IHS, genauer zum thujon, was ist mehr enthalten alpha oder beta, beta zeichnen, was ist die problematik von thujon

A
Amara aromatica (Bitterstoffdrogen); Artemisia absinthium (bitterer Beifuß), Asteraceae; Absinthii herba (getrocknete basale Laubblätter oder Laubblätter der oberen Sprossteile); graufilzig behaart, Blätter fiederschnittig, unten gestielt und oben sitzend, kleine gelbe Blüten (nur Röhrenblüten!);
IHS: SQL (Absinthin), äÖ (Thujon), Flavonoidglykoside, lipophile Flavone, Phenolcarbonsäuren, Cumarine, Lignane; bis zu 70% beta-Thujon enthalten, ist neurotoxisch und kann epileptische Anfälle auslösen (GABA A Antagonist)
87
Q

Dann zu Angelica archangelica: 4 monographien inkl. alle Standardisierungen!!, IHS aufzählen und aufzeichnen und sagen was bitter ist, Phellandren zeichnen, Angelicin beschreiben

A

A. archangelica (ä.Ö.); A. pubescens (standardisiert auf Osthol), A. dahurica (Imperatorin), A. sinensis (trans-Ferulasäure) -> Apiaceae, Brustwurz, Engelswurz
IHS: ä.Ö. (Phellandren), Cumarine (6,7 und 7,8 Furanocumarine (Angelicin)), Isopentenylcumarine (Osthol), Flavonoide, makrozyklische Lactone; grundsätzlich sind alle Verbindungen mit einem Lactonring bitter -> Cumarine und makrozyklische Lactone; Morpho: 2 m hoch Stängel: gerillt, markig, Blätter: ausgeprägte Blattscheiden, Blüten: Doppeldolden, 5 Korollblätter, grünlich-gelb, zurückgebogen oberirdische Teile verwendet als Gemüse, Nebenwurzeln: viele, rötlich braun, für Droge gereinigt und zu Zopf geflochten
Indikationen nach Kommission E: Appetitlosigkeit, dyspeptische Beschwerden wie leichte Magen-Darm-Krämpfe, Völlegefühl, Blähungen
!!! HMPC: spricht sich gegen eine positive Monografie aus aufgrund der großen Anzahl/Menge an Furanocumarinen

88
Q

Angelikawurz

PUVA (Bachelorfrage: Wie wirken Furanocumarine?)

A

„Wie die meisten α,β-ungesättigten Carbonylverbindungen sind Furocumarine sehr reaktiv. Unter Einwirkung von Sonnenlicht (UVA- und UVB-Strahlung) werden Furocumarine photoaktiviert.
Photosensibilisierend/Phototoxisch: Gelangen Furocumarine auf die Haut und werden anschließend dem Sonnenlicht (UV-Strahlung) ausgesetzt, kommt es je nach Schwere zu verbrennungsähnlichen Symptomen (Hautrötung, Schwellung, Blasenbildung, Läsionen, Photopigmentierung, Narbenbildung s. auch Berloque-Dermatitis, Photodermatitis.
Krebserregend: Furocumarine gehen unter UV-Einwirkung kovalente Bindungen mit den Pyrimidinbasen der DNA ein, vernetzen so die DNA-Doppelstränge irreversibel miteinander (DNA-Vernetzung) und wirken dadurch krebserregend.

89
Q

Bitterorange: monographien, auf was bitterorangenschalen standardisiert, warum bitter? GG der Flavonoide benennen; Verknüpfung und Konfiguration der Zucker nennen; welche IHS -> wo noch viel linalool enthalten?

A
Citrus aurantium ssp. Aurantium (amara); Aurantii amari flos, Aurantii amari floris aetheroleum, Aurantii amari epicarpium et mesocarpium = getrocknetes Epicarp und Mesocarp, die weiße, schwammige Schicht teilweise entfernt, mind. 20ml/kg ÄÖ, standardisiert auf das äÖ. (90% Limonen);
Abb. IHS Aurantii amari floris aetheroleum
Morpho: dornige Sträucher oder Bäume, abgewandelte Beere mit gelb-orangen Exokarp (Flavedoschicht, Ca-Oxalat-Drüsen und Klumpen von Hesperidin), schizo- oder schizolysigene Ölräume, darunter schwammiges Endokarp (Albedoschicht), Blätter immergrün, ledrig,
durchscheinend punktiert (Ölräume), Blattstiel an der Basis; Pomeranze, Neroli
Naringin (Aglyka Naringenin) und Neohesperidin (Aglyka Hesperetin) (Flavonoide) schmecken bitter, weil der Zuckeranteil Neohesperidose ist (beta-D-Glucose und alpha-L- Rhamnose 1,2 verknüpft, wenn 1,6 wäre Rutinose -> nicht bitter);
IHS: äÖ (Limonen), Carotinoide, Flavonoide (Rutin, Naringin); Lavendel und Muskatellersalbeiöl
90
Q

Citrus
In Albedoschicht ist Limonin enthalten (Bitterstoff, Triterpen hat aber nur 26C), leitet von Squalen ab; in mandarine mehr oder weniger limonen als in bitterorange?

A

Weniger

91
Q

alle Zitrus-Arten aufzählen, Mandarine-Bitterorange (ÄÖ)?

A

Citrus sinensis (Orange), Citrus reticulata (Mandarine), Citrus limon, Citrus bergamia

92
Q

Mandarine (Citrus reticulata), was offizinell? Unterschied

A

Citri reiculatae aetheroleum - Mandarinenschalenöl Ph.Eur., entsteht aus den Schalen der süßen Früchte, ohne Erhitzen (analog Süßorangenschalenöl);
ÄÖ (60-80%) und Mesokarp/Endokarp; deutlich weniger Limonen als Süßorange (92-97% Limonen)

93
Q

Scharfstoffe
welche Gruppen mit jeweils einem Beispiel nennen; Zu methylierte Phenole alle aufzählen, die wir kennen gelernt haben; Xanthorrhizol, in welcher Pflanze enthalten, welche Teilstruktur bei Scharfstoffen wichtig; wo ist Allylsenföl enthalten (Schwarzer Senf)

A
  1. Methylierte Phenole (Eugenol, Myristicin, Isoeugenolmethylester, Asarone, Gingerole, Xanthorrhizol, Diarylheptaonide, Cardolderivate),
  2. Säureamide (Capsaicin, Piperin, Sanshool),
  3. Senföle (Allylsenföl),
  4. Disulfide, Thioether (Allicin)
    Xanthorrhizol in Curcuma xanthorrhiza; für Scharfstoffe ist Bindung an TRPV Rezeptor wichtig, dafür werden eine OH in para und eine Methoxy (kann auch Methylenbrücke bilden) in meta
94
Q

Glucosinolate: was sind Glucosinolate chemisch gesehen + zeichnen, wie heißt der Abbau, warum findet der Abbau nicht schon in der Pflanze statt, wenn das Enzym darin vorhanden ist? welche unerwünschten Nebenwirkungen haben Glucosinolatdrogen, wie kommt es zu der strumigenen Wirkung; was sind Goitrine, aufzeichen; Welche Wirkung; z.B. in Kohl; Kohl auch Blähungsfördernd, warum?

A

Beta-Glucoside von Thiohydroximsäure, die mit Schwefelsäure verestert ist und meist als K- Salze vorliegen; Lossen Abbau, werden Senföle;
Glucosinolate Lagerung in unterschiedlichen Kompartimenten -> Abbau erfolgt durch die Myrosinase z.B. im Rahmen eines Extraktionsprozesses; strumigene Wirkung -> führen zu einer Kropfbildung; hemmen Peroxidase, die den Einbau von Iod in die Tyrosinreste des Thyreoglobulins inhibiert;
Goitrine sind Glucosinolate mit OH in beta-
Stellung die spontan zyklisieren; verantwortlich für
Wirkung sind Oligosaccharide z.B. Raffinose und
Stachyose -> Galactose als Bestandteil -> nicht
abgebaut, nahezu unverändert zu Dickdarm ->
durch Bakterien abgebaut -> Gasbildung, Menge Gas pro Tag 500-1200ml

95
Q

Welche haben wir kennen gelernt (Name Glucosinolat, Name Senföl, und Stammpflanzen)

A

Sinigrin, Allyl-i., Brassica nigra (schwarzer Senf) und Armoracia rusticana (Meerrettisch)
Glucotropaeolin, Benzyl-i., Tropaeolum majus (Kapuzinerkresse)
Sinalbin, 4-OH-Benzyl-i., Sinapis alba (weißer Senf)
Gluconasturtiin, Phenylethyl-i, Armoracia rusticana (Meerrettich)

96
Q

Pfeffer
Piperin aufzeichen, Bestandteile benennen; Unterschied zwischen rotem und schwarzem Pfeffer; warum wird roter Pfeffer nicht verwendet? bei pfeffer noch andere derivate von piperin beschreiben, und trpv1 genau erklären mit substanz p usw. Und alle Inhaltsstoffe des schwarzen pfeffers

A

Piperinsäure und Piperidin; der rote Pfeffer ist die reife Frucht, für den schwarzen wird die unreife grüne Frucht an der Sonne oder über Feuer getrocknet, wodurch es zur Phlobaphenbildung kommt und der Pfeffer schwarz wird (Polymerprodukte), grüner Pfeffer wird in einer Salzlake konserviert oder gefriergetrocknet, beim weißen Pfeffer wird der reife Pfeffer verwendet, bei dem die rote Schale entfernt wird
die äußerste Schicht ist sehr zuckerreich und kann schlecht aufbewahrt werden;
Piperanin (1 DB red.), Piperetin (zus. 2C), Piperolein A (Piperetin 2 red. DB); Piperin führt zur Aktivierung von TRPV1 -> Zellmembran durchlässig für Ca2+ Ionen -> Aktionspotential durch Depolarisation führt im Gehirn zur Schmerzwahrnehmung -> durch dauerhafte Reizung des Rezeptors kommt zu Desensibilisierung und zu verminderter Empfindlichkeit ggü. Den von TRPV1 vermittelten Schmerzreizen
Morpho: Kletterpflanze; Blätter: groß, dunkelgrün, lang gestielt, fast bogennervig Blüten: ährenförmig; beerenartige Steinfrucht, einsamig;
IHS: äÖ 1-3,5% (Limonen, Phellandren, Linaloo Pulegol), Piperidinalkaloide 2-8% (Piperin), Lignane, phenolische Carbonsäuren, bis zu 35% Stärke, fettes Öl ca. 10%

97
Q

Alle Karminativa aufzählen + Erklärung

A

gegen Flatulenz, Meteorismus: Kümmel, Fenchel, Koriander, Zimt, (Anis); verantwortlich für Wirkung sind Oligosaccharide z.B. Raffinose und Stachyose (Galactose als Bestandteil) -> nicht abgebaut, nahezu unverändert zu Dickdarm -> durch Bakterien abgebaut -> Gasbildung (Methan, Wasserstoff oder CO2), Menge Gas pro Tag 500-1200ml

98
Q

Fenchel Morphologie, Monographien, Unterscheidung Bitterer und Süßer Fenchel und Bitterfenchelkrautöl Span. und Tasmanischer Typ (Keine %, nur sagen, wo mehr drin ist -> Krautöl); Hinweis für Kunden: vorher anstoßen, Problematik: Estragol mit Grenzwerten und EMA Richtlinien? Fenchon zeichnen, was ist das?

A

Bis 2m hoch, gelbe Doppeldolden, Blattspreite ist fast haarförmig, fiederschnittig zerteilt, blau bereifter Stängel, Doppelachäne, die im reifen Zustand in die einzelnen 6-7mm langen Früchte zerfällt;
Foeniculum vulgare ssb. Vulgare var. vulgare/dulce, Foeniculi amari fructus + aetheroleum, Foeniculi amari herbae aetheroleum, Foeniculi dulcis fructus; Unterschied: Im bitteren Fenchel 40ml/kg ä.Ö. im süßen 20ml/kg, im süßen bis 95% trans-Anethol, im bitteren mind. 15% Fenchon und bis 10% alpha-Pinen; IHS: ÄÖ, Flavonoide (Q, K), Phenolcarbonsäuren, Cumarine (Scopoletin), Furanocumarine, FÖ, Proteine, Zucker, KH
Tasmanischer Typ bis 6% Limonen, bis 25% Fenchon und bis 78% trans-Anethol, Spanischer Typ hat bis 30% Limonen, weniger Fenchon, mehr alpha-Phellandren, bis 40% trans-Anethol; EMA-Grenze liegt bei 0,05mg/Person/Tag, Estragol wirkt karzinogen und erbgutverändernd (nicht eindeutig bewiesen); Fenchon ist ein bicyclisches Monoterpen
bitterer Fenchel: äÖ mind 40 ml/kg, trans-Anethol mind. 60%, Fenchon mind 15%, Limonen bis 5%, a-Pinen bis 10%, Estragon max. 5%
süßer Fenchel: äÖ mind 20 ml/kg, Trans-Anethol mind. 80%, Fenchon max. 7,5%, Limonen bis 5%, a-Pinen bis 0,8%, Estragon max. 10%

99
Q

Problematik bei Estragol?

A

Estragol ist eine methylierte C6-C3 Verbindung, die krebserregend und erbgutverändernd ist. kommt auch in anderen Apiaceen vor wie z,B. Basilikum, Anis, Sternanis, Piment, Lorbeer, Rosmarin, Muskatnuss, Zitronengras, daher keine dauerhafte Anwendung empfohlen!
Hauptmetabolit für Genotoxizität: 1-OH-Estragol, das über weitere Metabolite zu Addukten mit der DNA führt

100
Q

Zimt
Morpho, Name, Inhaltstoffe, warum ist die Zimtrinde braun? Gerbstoffe, Einteilung der Gerbstoffe aufzählen, Kaffeesäurederivate: hier Rosmarinsäure zeichnen (Grundstrukturen), aus was aufgebaut, in welcher Familie charakteristisch?

A

10m hohe Bäume (in Kulturen kleiner), Jugendblätter rot, später grün und ledrig, fast bogennervig und gegenständig, Blüten in Rispen, klein, weißlich grün; Cinnamomum verum/zeylanicum;
IHS: äÖ mind 12 ml/kg (trans-Zimtaldehyd), Gerbstoffe (Catechin-typ, ca. 2%), Phenolcarbonsäuren (OH-Zimtsäure), Zucker (Mannit), KH (Stärke), oligomere Methylhydroxychalkone (Diabetes);
durch die Trocknung wird die Rinde braun; Gewinnung des Ceylon-Zimtes erfolgt durch Entfernung der Korkschicht vom Stamm bzw. von Schösslingen (junge Triebe), Unterteilung in 2-3m lange Ruten, dann alle 20-30cm Rundschnitte, durch Reiben wird die Kapialzone gelockert -> Längsschnitt, dann kann die Rinde abgehoben werden (Periderm und Kork entfernt), nach dem Trocknen werden die Röhren oder Doppelröhren mit einer Länge von 20-30cm und einer Dicke von 0,3-0,7mm;
Gerbstoffe werden unterteilt in hydrolysierbare, nicht hydrolysierbare und Kaffeesäure- und Phloroglucinderivate; Rosmarinsäure besteht aus Kaffeesäure, Milchsäure und Brenzcatechin; Labiatengerbstoff (Lamiaceae)

101
Q

weiter bei Zimt, was ist offizinell bei Zimt, vergleiche Zimtöl, Zimtblätteröl, Cassiaöl (IHS), gesamt was ist das Gefährliche mit den Cumarinen; Wofür verwendet und was ist umstrittene Verwendung?

A

Cinnamomi cortex, Cinnamomi zeylanici corticis aetheroleum und folii aetheroleum;
daneben gibt es den Cassia-Zimt, dort sind die Rinde Cortex cinnamomi cassiae und dias chinesische Zimtöl Cinnamomi cassiae aetheroleum offizinell, die Cassiablüten Flos Cassiae aber nicht;
Cumarine sind hepatotoxisch -> 2-OH-Phenylacetaldehyd (s. Steinklee) -> Grenzwert ist 0,1mg/kg/KG; Appetitlosigkeit, dyspeptische Beschwerden wie leichte krampfartige Beschwerden, Blähungen, Völlegefühl;
Einsatz bei Diabetes umstritten (hohe Dosierung notwendig, zu viel Cumarin und Zimtaldehyd, das Zimtaldehyd hat allergene Eigenschaften und führt zu Kreuzallergien mit Perubalsam)
„Zimt führt zu signifikantem Absinken der Blutfettwerte und des Blutzuckerspiegels aufgrund Chalkone!“ -> laut Studien kann Zimt den Blutzuckerspiegel von Diabetikern wahrscheinlich nicht günstig beeinflussen -> Qualität der Studien lässt zu wünschen (meist im Iran durchgeführt) -> zimthaltige Nahrungsmittel unterscheiden sich in ihrem Gehalt an Cumarinen -> Hepatotoxizität! -> tolerierbare tägliche Aufnahme von 0,1mg/kg KG bei der empfohlenen Tagesdosis von NEMs kann überschritten werden -> Diabetiker sollten geprüften Medikamenten vertrauen
Zimtöl: Trans-Zimtaldehyd 55-75%, Eugenol < 7,5%, Cumarin <0,5%,trans-2-Methoxyzimtaldehyd 0,1-1%
Zimtblätteröl: trans-Zimtaldehyd <3%, Eugenol 70-85%, Cumarin <1%, KEIN Methoxyzimtaldehyd
Cassiaöl: trans-Zimtaldehyd 70-90%, Eugenol <0,5%, Cumarin 1,5-4%, Methoxyzimtaldehyd 3,0-15%

102
Q

Ingwer
unterschied fertile und infertile Blüten, Stammpflanze, Droge, kann man Ingwer schälen? IHS, Zusammensetzung des ÄÖ, Warum Gingerole scharf, welche Struktur für Wirkung wichtig, Verwendung (wollte zusätzlich noch unbedingt entzündungshemmend hören), Diphenhydramin Studie; mit welchem Rezeptor interagieren die Scharfstoffe (TRPV1), was genau wirkt bei Reisekrankheit (Wirkung am 5HT) und wie wirkt es antiemetisch?

A

Zingiber officinale, Morpho: lange sterile Laubsprosse mit schwertförmigen Laubblättern, Scheinstängel, blütenführende Sprosse mit Blüte (Kolbenartig), Blüte ist asymmetrisch und hat purpurfarbene Lippe; Droge ist der Wurzelstock der mit oder ohne Kork verwendet werden kann (bessere Trocknung der Droge), beim Schälen sollte darauf geachtet werden, dass nicht zu viel entfernt wird, sonst gehen die äÖ verloren (-> Ölzellen an Oberfläche);
IHS: äÖ mind. 10ml/kg (Zingiberen), Scharfstoffe (Gingerole), bis zu 50% Stärke;
das äÖ besteht aus Sesquiterpenen, für Geruch verantwortlich sind oxidierte Sesquiterpene - > trans-beta-Sesquiphellandrol und Zingiberol (Eudesman-Grundgerüst); Gingerole (Phenylalkanone/alkanol) sind scharf, weil sie an den Vanilloidrezeptor binden können (OH in para, Methoxy in meta), zudem hängt die Schärfe von der Länge der Seitenkette ab; antiemetisch (hemmt 5-HT3, Gingerole und Shogaole), hemmt Prostaglandin- u. Leukotrienbiosynthese, molluscicide Wirkung (Bilharziose, gegen Schnecken wirksam);
zeigte gute Ergebnisse in Studie bei Schwangerschaftserbrechen, Wirkung ist Vergleichbar mit Diphenhydramin (Reisekaugummis)

103
Q

Alle Pflanzen für Gastritis/Magenbeschwerden aufzählen

A

Gastritis = meist eine akute, diffuse Magenschleimhautentzündung, verursacht z.B. durch falsche Ernährung (Alkoholzufuhr), Medikamente (Salicylate, Kortikosteroide), thermische Ursachen (zu kalte oder heiße Speisen), chemische Verbindungen oder Strahlentherapie
Drogen: Echte Kamille, römische Kamille, Schafgarbe, Melisse, (Zitronellgras, Guajak)

104
Q

wie sieht echte Kamille im Unterschied zur Römischer & Hundskamille aus? Anthecotulid, wo noch drin? Ist Kamille allergen?

A

Der Blütenboden bei der echten Kamille ist nicht gefüllt, bei den anderen schon! Ansonsten sehr ähnlich (mehrfach fiederschnittig) -> Hundskamille Anthemis cotula stinkt, echte riecht charakteristisch; Anthecotulid ist in Hundskamille enthalten und hat allergenes Potential, in echter ist nicht vorhanden -> nur Problem der Verunreinigung -> Kontaktallergie durch Interaktion mit SH-haltigen Aminosäuren (Michael Addition, s. rechts unterhalb)
IHS: mind. 4ml/kg äÖ, Flavonoide bis zu 6% (Apigenin-7-glucosid mind. 0,25% bezogen auf die getrocknete Droge), Phenolcarbonsäuren, Cumarine (teilweise auch wasserdampfflüchtig), Polysaccharide (Rhamnoglakaturonane und Fructane), Cholin, Phytosterole
(Morpho Echte Kamille: mehrfach-fiederschnittig, typ. Asteraceenblüten mit gelben Röhrenblüten und weißen Zungenblüten, nach oben gewölbt und hohler Blütenboden (Unterschied zur Röm. Kamille, der gefüllt ist!)
Morpho Römische Kamille: sehr ähnlich zur Echten Kamille, Unterschied ist der gefüllte Blütenboden, endständige Kompositenblüten, verwendet werden Kultursorten mit wenig/gar keinen Röhrenblüten
Morpho Hundskamille: bei Kamillen aus Chile oder Argentinien (Bisabololtyp B) aufpassen, da sie viel an Anthecotulid enthalten! Die Hundskamille unterscheidet sich von der Echten Kamille auch vom Geruch und vom Blütenboden (gefüllt!))

105
Q

Guajak

Warum interessant? Guajazulen (Diplomfrage)

A
Lignum Guajaci (Guajazulen) und Resina Guajaki (Lignane); Guajakharz dient zum Nachweis von okkultem Blut im Stuhl -> Stuhlproben auf Filterpapier, das mit Guajakharz imprägniert ist, H2O2 auftropen, in Anwesenheit von Blut im Stuhl -> Blaufärbung des Teststreifens durch Pseudoperoxidae Wirkung des Hämoglobins (leider nicht immer sehr selektiv)
Guajazulen kommt im Guajakholz vor
106
Q

Schafgarbe
Morphologie, was offizinell, Inhaltsstoffe, auf was standardisiert, was ist Chamazulen, wie kommt es dazu, was sind Proazulene und was macht sie zu Azulenen? Achilicin Grundkörper benennen. warum heißt es Achillea? Warum Allergien?

A

ausauernde Pflanze, kriechendes Rhizom mit anhängenden Wurzeln, 5 weiße Zungenblüten, viele gelbe Röhrenblüten, Trugdolden, Blätter zottig behaart und mehrfach fiederschnittig; Millefolii herba;
IHS: äÖ (Pinen), SQL (Achillicin -> Proazulen), Flavonoide (Glykoside vom Apigenin-typ), Polyacetylene (Ponticaepoxid); standardisiert ist auf äÖ (0,2%) und Proazulene (0,02%); Chamazulen ist ein Azulen -> Proazulene (z.B. Matricin) werden durch Wasserdampfdestillation zu Azulen (gefärbt, z.B. Chamazulen); Grundkörper von Achillicin ist Guajan; Achilles hat der Mythologie zufolge damit seine Kampfwunden behandelt;
alpha-Peroxyachifolid -> Peroxyverbindung, exocyclische DB -> reagiert mit SH Gruppen (Cystein) durch Michael - Add.,
Ind.: Appetitlosigkeit, dyspeptische Beschwerden, Pelvipathia vegetativa (schmerzhafte Krampfzustände im Becken der Frau, psychovegetativen Ursprungs) -> antientzündlich, spasmolytisch, antimikrobiell, antifungal, choleretisch, antioxidativ

107
Q

Melisse. Name, Inhaltsstoffe, warum Öl nicht offiziell, Alle Indikationen von Melisse, relativ genau, Herpes simplex (Rosmarinsäure, Wirkungen genau, Lippenbalsam).

A

Melissa officinalis, Melissae folium, M. folii extractum siccum;
IHS: äÖ (Citronellal), Phenolcarbonsäuren (Rosmarinsäure, bis zu 8% kann vorliegen); weil relativ wenig äÖ vorhanden ist -> von Ph. Eur. nicht mal Gehalt vorgeschrieben und bei der Lagerung sinkt der schon sehr geringe Gehalt noch weiter ab; im Melissenöl findet man ein bestimmtes Verhälntis von Geranial zu Citrat (51,3:7,8) vor, daneben zu 40% (+)-Citronellal, Cayropyhllenepoxid
Ind: funktionelle Magen-Darm-Beschwerden, nervös bedingte Schlafstörungen und Herpes simplex Infektion; hat antivirale Wirkung -> verhindert andocken vom Virus an Wirtszelle bei Herpes simplex (Rosmarinsäure ist Wirkkomponente bei Herpes labiales)
Morpho: bis zu 90cm hoch, gelblich-weiße Blüten, Blätter sind kurzgestielt, Blattspreite stark innerviert, Blüten in Blattachseln (3-6), Klausenfrüchte mit den Nüsschen

108
Q

Cymbopogon winterianus und nardus untereinander vergleichen

A

Ceylontyp (Cymbopogon nardus = Ceyloncitronellöl; weniger wertvoll) unter 6% Citronellal, Javatyp (winterianus) 30-45%

109
Q

was unterscheidet Zitronenmelisse vom Zitronellgras mit Prozentbereich

A

Das (+)-Citronellal: Bei Melisse 97-99%, bei Cymbopogon Winterianus 84,6 - 90,4% und 9,6-15,4% vom (-)-Citronellal, beim C. nardus sogar unter 6% -> beide deswegen sehr schwer zu unterscheiden

110
Q

Süßholzwurzel
Stammpflanzen, Morphologie, IHS, Stand., was ist liquiritigenin, isoliquiritigenin, Wie liegt das Saponin (zeichnen) in der Pflanze vor + wo kann es zur Salzbildung kommen?

A

G. glabra/inflata/uralensis, Fabaceae; mehrjährig, bis 2m hoch Blätter: unpaarig gefiedert, typische Fabaceen-Blüten, blau bis violett;
IHS: Triterpensaponine (Glycyrrhetinsäure), Flavonoide (Liquiritin), Cumarine (Umbelliferon), Stärke, KH; Standardisiert auf beta-Amyrinderivate (TTS-> Oleanantyp); Liquiritigenin ist Flavanon, Isoliquiritigenin ist ein Chalkon; liegt in der Pflanze in Form von Salzen vor (Mg oder Ca beide 2+), kommt bei COOH des Aglykon oder bei den beiden COOH-Gruppen des Zuckers zur Salzbildung

111
Q

Süßholzwurzel
Wirkung und WM (was genau spielen die NNR Hormone für eine Rolle, warum erhöhter Cortisol Spiegel? Was wird gehemmt? Was passiert bei den Reduktasen und Dehydrogenasen?), Pseudoaldosteronismus, Cushing Syndrom beschreiben. Schmeckt süß, süßer als Zucker? Indikation

A

Wirkung: sekretolytisch, antiviral, spasmolytisch und antiulzerogen -> Pepsinaktivität sinkt, Viskosität d. Magenschleimhaut nimmt zu, 5-LOX Hemmung, Radikalbildung, Thrombinhemmung, indirekte Corticosteroid-Wkg durch Hemmung d. Inaktivierung von NNR- Hormonen in der Leber, Hemmung der Chemotaxis; 11-beta-OHsteroid-Dehydrogenase wird gehemmt (Cortisol -> Cortison und umgekehrt!!); Wandeln Cortisol in Tetrahydrocortisol um und kann über Harn ausgeschieden werden (5α-, 5β-Reduktasen, 3α-, 3β-Hydroxysteroid- Reduktasen); durch β-Glycyrrhetinsäure: mineralcorticoide Wirkung -> Pseudoaldosteronismus (Aldosteron nicht direkt involviert, sondern Wirkung erfolgt durch mineralcorticoide Wirkung -> deswegen nicht länger als 4-6 Wochen) (Na-, H2O-Retention, Hypokaliämie); Cushing: Körperliche Veränderungen durch zu hohe Cortisol-Spiegel im Blut; Schmeckt ca. 50x süßer als Rohrzucker;
Ind: Katarrhe d. oberen Luftwege, Ulcus ventriculi, duodeni

112
Q

Heidelbeere: Monographien, Morphologie, Trockene und Frische Heidelbeeren mit Verwendung, woher kommt die blaue Farbe? Verwechslung?

A

Vaccinium myrtillus, Fam.: Ericaceae
Monografien: Myrtilli fructus recens (Ph. Eur. mind. 0,3% Anthocyane, berechnet als Cyanidin-3-glucosidchlorid) und siccus (Ph. Eur. mind. 1,0% Cataechingerbstoffe berechnet als Pyrogallol), Folia myrtilli (n.o., nur volksmedizinische Verwendung);
IHS: bis zu 10-12% Catechingerbstoffe, 5% Invertzucker, Fruchtsäure, Pektin, Anthocyane (blaue Farbe), Vitamin B, C und Provitamin A;
Morpho: Halbstrauch bis 50cm, Blätter rundlich bis eiförmig, kurz gestielt, wechselständig, Rand fein gesägt, grün-gelblich, Kelch- und Korollblätter sind miteinander verwachsen, vielsamige, blau-schwarze Beeren mit blau-schwarzem Saft;
getrocknete Heidelbeeren werden bei unspezifischen Durchfallerkrankungen (lokale Anwendung als Dekokt) eingesetzt, sowie zur lokalen Therapie leichter Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut, frische bei Brüchigkeit und veränderte Permeabilität von Blutkapillaren sowie Netzhautveränderungen (frische Heidelbeeren wirken antioxidativ, vasoprotektiv, entzündungshemmend;
Anthocyane, mit Zitronensäure geht blaue Farbe weg aufgrund von pH-Verschiebung, Verwechslung mit V. uliginosum (Rauschbeere, Moosbeere) -> Blätter sind ganzrandig und blaugrün, die Beere hat weniger Samen, Frucht ist größer und hat einen farblosen Saft (Übelkeit, Erbrechen, Schwindel und kann zu rauschähnlichen Zuständen führen -> man vermutet, dass die Toxine von einem schmarotzenden Pilz kommen)

113
Q

Uzarawurzel alles, warum Loperamid nicht geeignet bei Kindern, Hausmittel

A

Xysmalobium undulatum (Pachycarpus schinzianus), Apocynaceae, Radix Uzarae;
Morpho: mehrjährige Staude, viel Milchsaft; verwendet werden die Wurzelknollen mit dicken fleischigen Wurzeln (Ernte bereits nach 2 Jahren)
Uzarawurzel enthält Cardenolidglycoside/Steroidglykoside (trans-trans-cis -> keine Herzwirkung), es wirkt spasmolytisch und hemmt die Darmmotilität (indirekt sympathomimetische Wirkung der Uzarawurzel); Loperamid ist ein Opiatabkömmling und ZNS gängig da BHS noch nicht so ausgebildet (zentrale Wirkung);
sonstige Hausmittel: lang gezogener schwarzer Tee (viele Gerbstoffe) und Zwieback -> verdichten die Oberfläche der Darmschleimhaut durch Bindung an oberflächlich-gelegene Eiweißkörper; dadurch werden auch toxische Stoffe chemisch inaktiviert, die resorptive Fähigkeit der Mukosa ist erschwert und die Sekretion eingeschränkt; daneben auch Pektine aus dem Apfel (wirken als Quellstoff)

114
Q

Aloe: Monographien; Unterschiede in der Morphologie; Inhaltstoffe (mit %-Angaben); zeichne: Aloeresin + Aloenin

A

Aloe barbadensis (Curacao-Aloe) und ferox + Hybride (Kap-Aloe), Familie Liliaceae/Asphodelaceae
Aloe barbadensis und A. capensis sind Drogen (Ph. Eur.), weitere Monographie zu Aloes extractum siccum normatum, standardisiert auf 19-21% Hydroxyanthracenderivate (Curacao- Aloe, Kap-Aloe oder einer Mischung der beiden) -> Curacao-Aloe mind. 28%, während Kap- Aloe nur 18%
Morpho Kap-Aloe: rote Trauben, 2-3m hoher Stamm, baumartig, Rand und Oberfläche der Blätter stachelig, Farbe der Einzelblüten rot/orange, kleine Beeren, Gewinnung: ältere Blätter direkt an der Ansatzstelle angeschnitten, in Grube gelegt, gestapelt, Saft rinnt aus den dünnen Exkretzellen, die aufgrund des Überdrucks platzen, Cave Blätter nicht ausdrücken da sonst der Schleim mitgeht; Curacao-Aloe: gelbe Blüten, krautiger Typ, nur ca. 50cm hoch, kaum stachelig, Gewinnung: Gestelle zum Schichten der Blätter, der Saft wird dann traditionell an der Sonne eingedickt;
IHS: Aloinoside A und B, 5-OH-Aloin A und Bitterstoffglycoside (Aleonine) nur in Kap; nur in Curacao 7-OH-Aloin; Gesamt IHS: Aloin A + B, Aloeemodin, Chrysophanol, Aloeresine, Hydroxyanthracenderivate
Es gibt von Aloe auch verschiedene Handelswaren: Aloe lucida (durch Eindicken des Aloe- Saftes am offenen Feuer für ca. 4h, wodurch eine dunkelbraune, glänzende, durchscheinende Masse) und Aloe hepatica (durch Eindunsten des Aloe-Saftes durch Stehenlassen an der Sonne, dadurch dunkelbraune, matte, nichtdurchscheinende Masse ODER Vakuumsprühung des Aloe Saftes ergibt ein fein braunes Pulver); stark bitterer Geschmack, wenig löslich in Wasser (in Wasser von 20°C, in siedendem Wasser gut löslich)

115
Q

Rizinus

Stammpflanze, Familie, Morphologie, IHS, WM, Indikation, Toxizität

A

Ricinus communis (Wunderbaum, Christuspalme), Euphorbiaceae; Semen Ricini (n.o.), Ricini oleum virginale, raffinatum und hydrogenatum;
Morpho: Bäume in Tropen, in kälteren Regionen Sträucher; Blätter relativ groß, gelappt, gesägt, 7-11 Lappen, gestielt, Blüten: monözisch, im oberen Teil weiblichen Blüten mit rötlichen Griffeln, unten männliche Blüten (gelb, bäumchenartige Form), Kapselfrucht: zuerst weichstachelig, beim Trocknen wird brüchig, 3 Fächer mit bis zu 2cm langen gesprenkelten Samen;
IHS: 45-65% fettes Öl (Rizinolsäure + Glycerol), Eiweißstoffe 25%, Alkaloide (Ricinin), Lektine (Ricin; stark toxisch aus zwei Ketten bestehend, die B-Kette kann an der Zellmembran angreifen, dann erfolgt die Aufnahme durch Endozytose, Abspaltung der A- Kette von der B-Kette im Cytosol und die A-Kette interagiert mit dem Ribosomen = ribosomeninaktivierendes Protein);
3-facher Wirkmechanismus von Ricinusöl: Öl wirkt schmierend, Ricinolsäure steigert PGE- Bildung und NO-, His- und 5HT-Freisetzung, gesteigerte Gallenausscheidung (Gallensäuren wirken abführend) und durch die Lipasen erfolgt die Aufspaltung des Öls in Glycerol und Ricinolsäure, dadurch Interaktion mit der inneren Oberfläche des Darms -> Reizung; Rizinus gehört zu den Drogen ohne Anthraglykoside (Bsp: Cascararinde, Faulbaumrinde, Sennesblatt, Rhabarberwurzel, Aloe)
Ricin ist toxisch und bei häufiger Einnahme kann zu A-Vitaminose kommen (Ricinusöl inhibiert Aufnahme bestimmter fettlöslicher Vitamine) -> Wirkung nach 2-3h

116
Q

Rizinus
Was ist fettes Öl mit entsprechendem Alkohol und Säurekomponente + zeichnen und wie gewonnen, Was ist Rizinolsäure? Was ist Rizin? Wie ist das Protein aufgebaut aus welchen Einheiten? Wie viel Ricin enthalten; Wieviel Reinsubstanz für tödliche Wirkung? Ricinin zeichnen und Grundkörper bestimmen, warum Kaltpressung der Samen?

A

Fettes Öl (Rizinusöl) ist Glycerol, das hs. mit Ricinolsäure verestert ist und fettes Öl wird durch Kalt- oder Heißpressung gewonnen, wobei eine Kaltpressung eine bessere Qualität aufweist -> bei Rizinusöl v.a. Kaltpressung, weil unter diesen Bedingungen das toxische Ricin nicht extrahiert wird;
Rizinolsäure ist 12-OH Ölsäure; Ricin ist ein Lektin und toxisch; Ribosomeninaktivierendes Protein: Ricin aus A- und B-Kette -> B übernimmt Funktion der Lektine d.h. kann an Zelloberfläche angreifen -> Aufnahme durch Zelle -> Cytosol -> A abgespalten -> A interagiert mit Ribosomen; bis 3% Ricin enthalten; bis zu 8 Samen oder ca. 5mg/kg/KG sind tödlich; Ricinin ist ein Nikotinsäurederivat; Ricin bleibt bei Kaltpressung im Presskuchen

117
Q

Leinsamen, Flohsamen - Stammpflanzen, Unterscheidungen morphologisch und bei IHS, cyanogene Glykoside und wo noch enthalten, bedenklich?

A

Linum usitatissimum, Fam. Linaceae; Plantago afra (psyllium) = Flohkraut/wegerich und Plantago indica (arenaria) = indischer Wegerich, Sandwegerich, Fam. Plantaginaceae;
Leinsamen „Lini semen“ (QZ mind. 4,5): dunkelbraun, bis 3mm dick und 0,5cm lang, am oberen Ende Hilum (zugespitzt); Flohsamen „Psylii semen“ (QZ mind. 10): dunkelbraun, helle Furche am Bauch, kein zugespitztes Ende, 2-3mm lang;
Morpho Leinsamen: dünne Pfahlwurzel, Blätter lanzettlich, unbehaart, wechselständig, blaue Rispen, kugelig eiförmigen Früchte (innen: 10-Fächer, getrennt mittels Scheidewände), Kapselfrucht, in Kultur gibt es zwei Gruppen: Varietät Mikrospermum (zur Flachs- Gewinnung) und Varietät Makrospermum (verwendet für die Ölgewinnung, große Leinsamen);
Morpho Flohsamen: einjähriges, niedriges Kraut, lanzettliche Blätter, Ähre (unscheinbar);
IHS Leinsame: 6% Schleimstoffe, Pektin, fettes Öl (35-40%), Eiweiß (20%), Enzyme, 0,1- 1,5% cyanogene Glykoside, Lignane (Secoisolariciresinoldiglucosid -> BS über radikalischen Mechanismus; ad cyanogene Glykoside (Linamarin, Lotaustralin, Linustatin und Neolinustatin) -> stellen im Leinsame kein Problem dar, da sie durch den sauren pH im Magen relativ rasch inaktiviert werden, Blausäure wird langsam freigesetzt, der Körper kann durch die langsame Freisetzung diese gut eliminieren;
Holunder, ja aber nicht hitzeresistent und Passiflora, nein kaum hydrolysiert, bei Lein im Magen wenig hydrolysiert, durch Körper HCN abbaubar
Leinsamen: neutrale Arabinoxylane, 6% Schleime, QZ mind. 4,5, ca. 1 cm lange Samen
Flohsamen: saure Arabinoxylane (komplexer zusammengesetzt), 10-12% Schleime, QZ mind. 10, Samen kleiner mit Furche an Bauchseite

118
Q

Flohsamen: Stammpflanzen, was offizinell, Inhaltsstoffe, Unterschied zu indischen Flohsamen (Inhaltsstoffe und Aussehen, QZ, Stärke)

A

Plantago afra, indica und ovata (isphagula); Psylii semen (QZ mind. 10), Plantago ovatae semen (QZ mind. 9) und P. ovatae seminis tegumentum (QZ mind. 40 -> höchste QZ für Arzneidrogen im AB!!!); IHS: Schleimstoffe, Iridoide, keine Stärke (Unterschied zu indischer Flohsamen)
Plantago afra (v.a. in Spanien) + Plantago indica (va. Südfrankreich): Besonderheit Rücken mit leichter hellerer Längswölbung, Bauch mit heller Furche; Schleimgehalt 10-12%; verzweigte saure Arabinoxylane, keine Stärke
indica kein Aucubin, afra 0,14%
Plantago ovata (Indien und Pakistan): Rücken konvex mit hellem Fleck, Bauch konkav mit hellbraunem Fleck; Schleimgehalt 20-30%; verzweigte schwach saure Arabinoxylane, mit Stärke und 0,21% Aucubin
Morpho: einjähriges, niedriges Kraut, lanzettliche Blätter, schmal, Ähren (unscheinbar)
Ind: habituelle Obstipation und Colon irretable, bei Erkrankungen, bei denen ein weicher Stuhl erwünscht ist (Hämorrhoiden, Analfissuren, in der Schwangerschaft, Reizkolon)

119
Q

Mariendistel / Frauendistel
was wird verwendet (Monographie + Standardisierung); Morphologie; Inhaltsstoffe Silymarin- Komplex - aus was ist es aufgebaut (Silybin A zeichnen; Konfiguration Taxifolin-Teil); Was sind Lignane? Anwendung: Fettleber, Leberzirrhose, Knollenblätterpilzvergiftung, wo noch angewendet? Hepatitis C (was wird gegeben, was gibt es noch, warum wird trotzdem Mariendistel gegeben)

A

Silybi mariani fructus aus Silybum marianum, Fam. Asteraceae (Silymarin-Substanzkomplex mind. 1,5%); Morpho: Blätter grün-weiß marmoriert, Stacheln am Rand und stängelumfassend, rot-purpurne Röhrenblüten, Hüllkelch mit Stacheln, Achänenfrüchte mit Flugapparat, Früchte sind glänzend, schwarz, teilweise marmoriert;
IHS: Silymarin-Komplex (Taxifolin + Coniferylalkohol), Eiweiß, bis zu 30% fettes Öl (Ölsäure); trans-Verknüpfung Taxifolin-Teil;
WM Silymarin-Komplex:
1. Membraneffekte
2. antioxidative Wirkung
3. Förderung/Regeneration (Stimulation der Proteinsynthese u.a.)
4. Immunmodulation, Entzündungshemmung
5. Hemmung Fibrose/ Zirrhose und antivitale Wirkung
6. antitumoral
Lignane = farblose, kristalline, schwerflüchtige Stoffe, Dimere C6/C3 Körper über mittleres C- Atom verknüpft;
Anwendung laut Kommission E/ESCOP: zusätzlich bei dyspeptischen Beschwerden, adjuvant bei chronisch entzündlichen Lebererkrankungen und Leberzirrhose, Fettleber und Gallensteine mit Koliken als Indikation laut Volksmedizin;
Knollenblätterpilzvergiftung: Antidot i.v. über 24h in gut löslicher Form (Silibinin- Hydrogensuccinat-Dinatriumsalz; Legalon) -> Kohortenstudie, Silibinin verdrängt Toxine des KBP (T. blockieren RNA-Polymerase) und senkt dadurch die Wahrscheinlichkeit an einer Amatoxin-Vergiftung zu sterben; bei Hepatitis C: antiviral -> Patient mit Silibinin i.v. (Salz mit Bernsteinsäure) -> sprachen auf Standardtherapie mit IFN wieder an

120
Q

Schöllkraut
Chelidonium majus, für was verwendet? welche nebenwirkungen könnten von alkaloiden ausgehen? wollte auf iberogast hinaus, kürzlich ein todesfall wegen hepatotoxizität, problem: wurde falsch verwendet (war nicht so wichtig)

A

Chelidonium majus, Fam. Papaveraceae, Droge: Chelidonii herba = Schöllkraut, Warzenkraut, Goldwurz (Ph. Eur.: mind. 0,6% an Gesamtalkaloiden, berechnet als Hiridunin);
Morpho: Unkraut mit mehrjährigem Rhizom, dünner, hohler Stängel, Blätter sind unpaarig gefiedert, gelbe Trugdolden (4 Korollblätter), aufrechte Schotenfrucht mit einer Vielzahl an nierenförmigen schwarzen Samen, Kraut wird zur Blütezeit gesammelt (Alkaloidgehalt am höchsten) und enthält viele Alkaloide, die Wurzel enthält noch mehr, aber der Gehalt ist oft schwankend, auch das Verhältnis der einzelnen Flavonoide zueinander führt Milchsaft in der ganzen Pflanze, im Milchsaft liegen die Alkaloide gelöst als Salze vor (Meconsäure (NW mit Fe3Cl) und Chelidonsäure
Ind: krampfartige Beschwerden d. Gallenwege, Magen-Darm-Trakt; NW: Leberenzymaktivität und Serumbilirubin steigen bis Gelbsucht bei Überdosierung (erhöhte Bilirubinwerte);
IHS: Alkaloide (unterschiedliche pharmakologische Wirkungen; Chelidonin, Chelerythrin, Sanguinarin und Berberin) -> 3 Klassen von Alkaloiden: Protoberberin-typ (keine Salzbildung, natürlich vorkommende positiv geladene N-Atome, Benzophenanthridintyp und Protopin-Typ (im Milchsaft als Salze vorliegend mit Meconsäure oder Chelidonsäure);
Wirkungen der einzelnen Alkaloide: Chelidonin (zentral beruhigend, analgetisch, spasmolytisch auf die glatte Muskulatur), Chelerythrin (schleimhautreizend, brecherregend), Sanguinarin (AChE-Hemmstoff), Berberin (cholekinetische Eigenschaften) -> alle: bakterizide Wirkung v.a. gegen grampositive Erreger; aus der Einzelwirkung der Alkaloide ergibt sich eine Gesamtwirkung, die zentralschwach beruhigend, peripher spasmolytisch verknüpft mit einer cholekinetischen Wirkung (volskmedizinisch: Saft des Schöllkrauts zur Beseitigung von Warzen eingesetzt) -> proteolytische Wirkung des Milchsafts, aber auch auf die Wirkung der Einzelalkaloide

121
Q

Kurkuma
Gehört zu welchem Kapitel? Beide Stammpflanzen von Curcuma, Morphologie, worin unterscheiden sie sich (ÄÖ und Curcumin v.a. Unterschiede in Sesquiterpenen). Zeichne ar- Turmeron: welche Grundstruktur? Zingiberol aufzeichnen, Grundgerüst, regulär oder irregulär, Isopreneinheiten einzeichnen! Was ist der Hauptinhaltsstoff in diesen Pflanzen: Stärke, wie vorbehandeln. Für was verwendet & und in Kombination mit was?

A

zu Störungen der Gallenblase und -wege -> Cholagoga (wie auch Boldoblätter, Artischocke, Wermut), daneben Spasmolytika (Papaverin, Pfefferminzblätter und Menthol, Schöllkraut);
Curcuma longa (lange Gelbwurz) und xanthorriza(javanische Gelbwurz), Zingiberaceae, ähnlicher Habitus: krautige aufrechte Pflanze; Rhizom: verdickt, knollig, viele Nebenwurzeln, 1,2m lange Blätter Blütenstand: zapfenartig, gelbe Blüten, 3-zipfelig, rosa gefärbte Hochblätter (nicht die eigentlichen Blüten!), kugelige Kapsel;
IHS: standardisiert auf das ÄÖ mind. 50ml/kg C. xantorrhiza und mind. 25ml/kg + mind. 2% Dicinnamoylmethanderivate bei C. longa -> Sesquiterpene mit Bisabolan-Grundstruktur und Curcuminoide (=Scharfstoffe);
Unterschiede: C. xantorrhiza.: beta-Curcumen, ar- Curcumen, Xanthorrhizol und (Monodesmethoxy-) Curcumin, Leitverbindung: Xanthorrhizol; bei C. longa: (ar-)Tumeron, alpha-Zingiberen und zu letzten 2 bei C. longa noch Bisdesmethoxycurcumin (Leitverbindung)-> dieser IHS kommt in C. longa zusätzlich vor!;
ar-Tumeron wie alpha-Zingiberen nur 3 DB im Ring und Keton links neben DB von Isopropylrest; Zingiberol: Eudesman, regulär (Start bei OH);
Stärke nur bei longa -> muss vor dem Trocknen abgekocht werden, sonst trocknet es schlecht (Stärke verkleistert); dyspeptische Beschwerden, entzündliche Erkrankungen der Gallenblase + -wege; Curcumin bei Diabetes
Wirkung von Curcumin (bisher keine Frage): Stimulierung des Gallenflusses, krebshemmend, entzündungshemmend (proentzündungsaktive Zytokine), knorpelprotektiv, antioxidativ, gerinnungshemmend, leberzellschützend, antimikrobiell, Plaque Bildung im Gehirn sinkt (Alzheimer), antidepressive Wirkung (zentral wirksam)
Anwendungsgebiete von Curcuma und Curcumin: Verdauungsstörungen, Gallenblasendysfunktion, Krebserkrankungen, neurodegenerative und neuropsychiatrische Erkrankungen, Gelenkserkrankungen, Arteriosklerose, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen = metabol. Syndrom, Reizdarmsyndrom, Magendarmgeschwüre, Hautkrankheiten
Studienlae: Curcumin unterstützt Diabetiker bei der Regulierung des Blutzuckerspiegels und reguliert Immunystem bei Typ-1 Diabetikern, aber nur kleine Studien (Zielparameter nur Blutzucker und Lipidparameter) und Heterogenität der klinischen Studien (Kurkumaextrakt vs. Curcumin) -> Risiken und NW: Verdauungsprobleme, KI Gallen- und Nierensteine, max. Dosis 3g/Tag -> Erhöhung der BV von Curcuma (schwarzer Pfeffer??) -> Zimt bei Diabetes?

122
Q

Löwenzahn
IHS aufzählen. Taraxinsäure-glucosid aufzeichnen + Grundgerüst nennen, Eudesmanolide noch aufzählen. Triterpene, wie heißt die Verbindung mit welchem Grundgerüst? Was ist Hauptverbindung und was ist der meist enthaltene Inhaltsstoff?

A

Taraxacum officinale, Taraxaci officinalis radix, taraxaci officinalis herba cum radice (Ph. Eur.) und Radic taraxaci cum herba (DAC), Fam. Asteraceae
IHS: SQL (Taraxinsäure,..), Triterpene (Taraxasterol), Flavonoide, Inulin (in Wurzeln bis zu 40%), Mineralstoffe mit hohem Gehalt an Kaliumsalzen, Vitamin C, Cetylalkohol (im Milchsaft); Germacran, Eudesmanolide: Tetrahydroridentin B und Taraxacolid-beta-D- glucosid; Taraxasterol (auch in Calendula), Faridiol und Arnidiol (Ursan); Hauptverbindung ist Taraxinsäureglucosid; Inulin bis 40% (Speicherstoff Asteraceae)
Morpho: mehrjährig, krautig (40cm), Pfahlwurzel, grundständige Blattrosette, eiförmig- lanzettlich, teilweise gezähnt, Hüllkelchblätter, Blüte nur aus Zungenblüten und Staubblätter, Achäne mit Pappus, Milchsaft in allen Pflanzenteilen
Ind: Störungen des Gallenflusses, Anregung der Diurese, Appetitlosigkeit und dyspeptische Beschwerden

123
Q

Urogenitaltrakt: Welche Drogen und welche Indikationen

A

Bärentraube, Preiselbeere (beide Harndesinfizienz), Cranberry (Prophylaktikum bei HWI), Kapuzinerkresse (HWI), Meerrettich (HWI), Ackerschachtelhalm *, Birke *, Hauhechel *, Katzenbart *, Liebstöckel *, Wacholder (dyspeptische Beschwerden, Durchspülung), (Stiefmütterchen -> Milchschorf)

  • = Nierengries, Durchspülung der ableitenden Harnwege
124
Q

Bärentraube

Morphologie, IHS, Wirkung genauer, Beratung in Apotheke, Arbutinstruktur erklären

A

Arctostaphylus uvae-ursi, Ericaceae, Uvae-ursi folium;
Morpho: kleiner teppichbildender Strauch, ledrige Blätter, glatter Rand, rot-weiße glockige Blüten, rote Früchte, geruchlos; IHS: Hydrochinonderivate (Arbutin), Triterpene (Ursolsäure), Gerbstoffe (Gallotannin), Flavonoidglykoside (Hyperosid); keine saure Hydrolyse im Magen, im DD geringfügige Hydrolyse zu Hydrochinonen durch beta-Glucosidasen bzw. Absorption durch Na+/Glc-Cotransproter, im Dickdarm Hydrolyse zu Hydrochinonen durch Mikroorganismen, Absorption;
Beratung: bei HWI für Frauen empfohlen, Männer sollten Arzt aufsuchen, aber max. 1 Woche und nicht öfter als 5x/Jahr, nicht bei Kindern und nicht in der Schwangerschaft;
Arbutin = Hydrochinon 1x mit Glucose verknüpft -> Hydrochinon führt nach Abbau durch E. Coli zu Zellschädigung durch Destabilisierung der Membrane und Abtöten der Bakterien
Verwechslung mit der Preiselbeere (Vaccinium vitis-ideae, Folium vitis-ideae, Ericaceae): mehliges Mesokarp fehlt, feingesägte Blätter, weniger derb, schlanke eher weißliche Glocke, rote saftige Früchte mit vielen Samen; weniger Arbutin und Catechingerbstoffe -> günstiger wegen des geringen Arbutin-Gehaltes (volksmedizinisch bei rheumatischen Beschwerden verwendet)

125
Q

Über Procyanidine zu Urogenitaltrakt: dazu alle Pflanzen aufzählen, mit Monographie genauer zur Cranberry: Inhaltstoffe, Studien, Probleme wegen Standardisierung

A

Vaccinium macrocarpon (nicht offizinell); Morpho: Strauch, am Boden kriechend, Blätter länglich-eiförmig, spitz zulaufend, Blüten rot-weißlich, mit stark zurückgeschlagenen Kronblättern, Früchte viel größer als bei oberen beiden (Kirschengröße), reifen Früchte leuchtend rot;
IHS: Fructose, Proanthocyanidine von Typ A (2 Verknüpfungen C-C und C-O, auch in Umckaloabo, Typ B nur C-C z.B. Weißdorn) -> hemmen Adhäsion von uropathogenen Bakterien (Coli-Bakterien binden an mannosylierten Proteinen und Bakterien mit p-Fimbrien binden an Gal-Gal-Einheiten von Glykopeptiden an Zellmembranen) und wenn schon Bakterien anhaften, verklumpen diese und können somit nicht mehr in die Zelle -> PCA verändern die Struktur von p-Fimbrien und reduzieren deren
Expression;
PCA = Flavan-3-ol Einheiten, die über zwei verschiedene Bindungen miteinander verknüpft sind
Hinweis darauf, dass bei Frauen mit rezidivierenden HWI Nutzen hat, allerdings wurden keine standardisierten Präparate (NEM,2023, max. 350mg/d) verwendet und Abbrecherquote war relativ hoch bei den Studien (NW!) -> Sind PCA die Wirkprinzipien??

126
Q

Was ist Kapuzinerkresse? Morpho, Glucotropaeolin zeichnen, genaue IHS, wozu wird’s verwendet, Wirkung

A

Tropaeolum majus, Tropaeolaceae, Glucosinolatdroge, Herba Tropaeoli (nicht offizinell): krautig, kletternde Stängel, Blüten mit Sporn, Blütenfarbe kann sehr unterschiedlich sein (orange-rot, gelb etc.), Blätter rund, ganzrandig „kresseartig“, Spaltfrüchte;
Glucotropaeolin wird zu Benzylsenföl; Einsatz: Behandlung von Harnwegsinfekten und Infekte des Respirationstraktes; relativ starke bakterizide Wirkung gegenüber grampositiven und gramnegativen Bakterien;

127
Q

Meerrettich

Armoracia rusticana, welches Präparat gibt es

A

Fam. Brassicaceae,
Nur Spezialpräparate, Angiocin (3x tägl. 4 Tabl.) -> gepulverte mikroverkapselte Droge der Kombi Meerrettich und Kapuzinerkresse -> bakteriostatisch, virostatisch und antimykotisch (Sinusitis, Bronchitis, HWI); Vergleich mit Standard-Antibiotika-Therapie
Morpho: ausdauernde, krautige Pflanze, 50-120cm hoch, senkrechte, walzenförmige Pfahlwurzel

128
Q

Birke

Bei was verwendet? (Episalvan, was für Wirkung verantwortlich, Betulinsäure)

A

Ind: Durchspültherapie, Nierengries, zur Behandlung von Wunden, adjuvant bei rheumatischen Beschwerden
Episalvan = Trockenextrakt aus Birkenrinde, 2016 Zulassung EMA, zur Behandlung von Hautwunden und Typ2 Verbrennungen, chirurgischer Hautentnahme, fraglich: Anwendung bei diabetischen Fuß oder chronischen Wunden/Geschwüren; führt zur Hochregulation einiger proinflammatorischer Zytokine in Hautzellen -> Wundheilung, zusätzlich Stimulation der Migration von Keratinozyten;
pharmakologische Wirkungen der Betulinsäure: stärker zytotoxisch gegenüber bestimmten Krebszellen als gegenüber normalen Zellen z.B. in Melanomzellen löst die Betulinsäure die Apoptose aus durch Angriff an die Mitochondrienmembran, Behandlung von Hautwunden, Beschleunigung der Differenzierung von Keratinozyten (effektiver Wundverschluss), effektive Wirkung gegen HIV-Erreger, antiinflammatorisch, leider schlechte Wasserlöslichkeit
Betula pendula (errucosa) und Betula pubescens (alba), Betulaceae, Betulae folium (Ph. Eur.), Morpho: langgestielt, rautenförmig, stark hervortretende Nervatur, doppelt gesägter Umriss, B.pendula auf trockenen Standorten, B. pubescens auf feuchte Wiesen, kleiner, weniger spitze Blätter; IHS: mind. 1,5% Flavonoide, Triterpenalkohole vom Dammarantypund Betulinsäure (Lupeoltyp, in der Rinde)

129
Q

allergenes Potenzial von Hauhechel, Morpho, IHS

A

-> alpha-Ononcerin; Ononidis spinosa, Fabaceae (Hauhechel, Stallkraut, Harnkraut), Ononidis Radix; IHS: Saponine (Ononid: Aglykon Glycyrrethinsäure), ÄÖ (trans-Anethol, Carveol, Menthol), Gerbstoffe und Sterole (Sitosterin), Isoflavonoide wie Ononin und Trifolirhizin; Morpho: bis 60cm, trockene Wiesen, Pfahlwurzel, um Stängel spiralig angeordnet sind Kurztriebe die in Stacheln auslaufen, beblätterte Kurztriebe, Hülsenfrucht (1-3 Samen pro Hülse), kratzender Geschmack aufgrund Saponine;

130
Q

Katzenbart

Aquaretika?

A

= rein pflanzliche Diuretika, harntreibende Mittel, die primär zu einer vermehrten Wasserausscheidung führen, weisen nur einen scheinbar saluretischen Effekt auf, führen zur Harnausscheidung, ohne den Elektrolythaushalt zu beeinflussen, v.a. Flavonoid- und Saponindrogen: z.B. Birke, Hauhechelwurzel, Liebstöckelwurzel, Orthosiphonblätter, Schachtelhalmkraut, Wacholderbeere und Brennesselkraut
Ind Aquaretika: 1) Unterstützung des Selbstreinigungsmechanismus bei chronisch- entzündlichen wiederkehrenden Harnwegsinfekten (Spüleffekt durch vermehrte Wasserausscheidung), 2) funktionelle Beschwerden wie eine Reizblase und 3) Verwendung als Prophylaxe unterstützend zur Verhinderung einer Steinbildung (Harnsteine, Nierensteine)

131
Q

Katzenbart
Name, Familie, welche Monographie, warum Katzenbart; Herkunft; auf was standardisiert? Wo noch Rosmarinsäure enthalten? Verwendung

A

Orthosiphon aristatus oder stamineus, Lamiaceae, Orthosiphonis folia (Ph. Eur.); Staubblätter sehen aus wie Katzenbart; Morpho: Blätter: eiförmig, lanzettlich, grob gesägt Blüten weiß-hellblau, 4-kantiger Stängel; Australien, Sumatra, nicht Europa;
Rosmarinsäure -> Labiatengerbstoff (Thymian, Minze, Lavendel, Rosmarin, Melisse, Salbei); Durchspülungstherapie der ableitenden Harnwege, Nierengries;
IHS: ätherisches Öl (Limonen, Thymol), Gerbstoffe, lipophile Flavone (Sinensetin), Saponine, Triterpene (alpha- und beta-Amyrin, b-Sitosterin), Kaliumsalze

132
Q

Liebstöckel
Morphologie, Welche Besonderen Inhaltsstoffe im ätherischen Öl? Wie nennt man Liebstöckel noch? Spezialfrage: Was ist Limonin? Beschreiben und Zeichnen

A

Levisticum officinale, Apiaceae, Levistici radix; Morpho: dickes Rhizom, röhrige Stängel kann bis zu 2m hoch wachsen, Doppeldolde, gestielt, buchtig-gelappt, fiederteilig, gelbe Blüten, 5 Kelchblätter und 5 Korollblätter, eingeschlagene Blütenblätter, 5 Staubblätter, Doppelachäne, Kraut als Suppengewürz „Maggi“, Wurzel als Droge verwendet
IHS: ÄÖ (mind. 4 ml/kg ganze Droge und mind. 3ml/kg geschnittene Droge, davon hps. Butylphthalide), einfache Cumarine (Umbelliferon -> photosensibilisierend), ubiquitär Pflanzensäuren (Ferulasäure); 3-Butylphthalid für den typischen Maggi-Geruch, daneben Falcarinol als Kontaktallergen;
Limonin = bitteres Triterpen in Citrus aurantium Arten, aus der Albedoschicht und aus dem Saft/Fruchtfleisch

133
Q
Wacholder
Struktur Colchizin (beschreiben), wo noch? Pygmaein zeichnen
A

Juniperus communis, Cupressaceae, Juniperi pseudo-fructus und Juniperi aetheroleum (beide off.); Morpho: diözisch, im Gebirge kleiner Baum/Heide, nadelförmig, 3-gliedrige Wirtel, unscheinbare Blüten (klein, gelb), Scheinbeeren (Beerenzapfen), im ersten Jahr grün, im zweiten Jahr zur Reife blauschwarz;
IHS: mind. 10ml/kg ÄÖ (Wacholderöl ist das durch Wasserdampfdestillation aus den reifen unvergorenen Beerenzapfen von Juniperus communis gewonnene ÄÖ) -> sehr viel Öl nicht durch Wasserdampfdestillation, sondern als Nebenprodukt bei der Wacholder Schnapszubereitung (Destillat; ÄÖ in 50%igen Alkohol nicht löslich, Trennung)
Wacholderholz: Lignum Juniperi; IHS: C20-Verbindungen; volksmedizinische Verwendung des Holzes: harn- und schweißtreibendes Mittel, Blutreinigungsmittel, früher Einsatz bei Hauterkrankungen z.B. Gicht

134
Q

Herbstzeitlose alles, für was colchizin verwendet? Gichtanfall und Wirkungsweise erklären, und auch für fam. Mittelmeerfieber

A

Colchicum autumnale, Liliaceae; Semen colchici (DAC), Colchizin (offizinell als Reinsubstanz); Morpho: lange schmale Laubblätter, langröhrige-lila Blüte im September oder Oktober, im nächsten Frühjahr Bildung der Blätter, Knolle eig. unterirdisch, wird dann angehoben, bildet sich 3-fächrige, braune Kapsel, kugelige dunkle Samen;
Colchizin ist neutral (nicht basisch wegen der Amidbindung), N nicht heterozyklisch gebunden (Protoalkaloid), weitere IHS: fettes Öl, Eiweiß, Hemicellulose; Colchizin ist ein starkes Zell-, Kapillar- und Mitosegift, großere Dosen sind zentrallähmend (letale Dosis ca. 20mg = 5g Herbstzeitlosensamen); Vergiftungssymptome: nach mehreren Stunden Übelkeit, brennender Rachen, Durstgefühl, Durchfälle, Hämaturie, Atemnot, Exituss -> Gabe von Tannin, Tierkohle, Einleiten von Erbrechen, Einsatz einer Magenpumpe
Gichtanfall entsteht durch eine Störung im Proteinstoffwechsel bzw. durch eine falsche Ernährung und beruht auf kristalline Abscheidungen von Harnsäure und Salzen an verschiedenen Körperstellen (temperaturbezogen, Bildung schmerzhafter Gichtknoten) -> Colchizin hemmt die amyboiden Bewegungen der Granulozyten und verhindert, dass Granulozyten Harnsäurekristalle phagozytieren (Bewegung eingeschränkt), durch kristalline Ablagerungen kommt es zu Verletzungen der lysosomalen Membranen;
Mittelmeerfieber (3/1000) -> Fieberschübe und Amyloidose (unl. Proteinfibrillen abgelagert durch Fehlfaltung) -> durch Colchizin verhindert
Einsatz in der Tumortherapie: Selektivität zwischen Tumorzellen und normalen Zellen war nicht ausreichend (zu toxisch)

135
Q

Paprika
Capsaicin: Stammpflanzen nennen und auf was standardisiert, was bei Capsicum annum? -> var. minimum, Unterschiede zwischen annuum und frutescens, morphologie, IHS

A

Capsicum annum var. minimum und Capsicum frutescens, Solanaceae, Capsici frcutus standardisiert auf mind. 0,4% Gesamtcapsaicinoide; C. annum: Büsche, einjährig, bis 1,8m hoch, Früchte hängen, Pfefferoni 5-10cm, Früchte sind Trockenbeeren (Übergang Kapsel zu Beere), glockenförmiger Kelch, große Form ist Gemüsepaprika (bis zu 15cm, fleischig, vitaminreich, frei an Capsaicin) spanischer/ungarischer (var. minimum) hat hohen Anteil an Capsaicin und ist 5-10mm groß; C. frutescens: mehrjährige Staude, bis 1,2m, Früchte stehend, 2-3cm lang, sehr scharf;
weitere Monografien sind Capsici extractum spissum normatum = eingestellter Cayennepfefferdickextrakt mit 2-2,4% Gesamtcapsaicinoide (Ph. Eur.), Capsici tinctura normata = eingstellte Cayennepfeffertinktur (0,02-0,06%, Ph.. Eur.) und Capsici oleoresina raffinata et normata = eingestelltes, raffiniertes Cayennepfefferölharz (12-18%, Ph. Eur.)
IHS: Carotinoide, fettes Öl, Vitamin C (frisch), Capsaicinoide (im Fruchtfleisch)

136
Q

Capsaicin zeichnen, aus was besteht es; Wirkmechanismus erklären (Welcher Teil der Struktur ist wichtig und welche anderen Inhaltsstoffe binden noch?) und Verwendung

A

Capsaicin: Vanillylamin und 8-methyl-6-nonensäure -> Capsaicin bindet an TRPV1 (Na+/Ca+ Influx ->Depolarisation) am Nervenende -> Substanz p und CGRP (Calcitonin Gene-Related Peptide) frei -> Entzündungsreaktion (Vasodilatation, erhöhte Permeabilität, lokale Reizung) und Substanz p interagiert mit Mastzellen, wodurch es zur Degranulation kommt und wiederum zur Entzündung, Schmerz (brennen, stechen) -> bei längerer Anwendung: Substanz P und Vanilloid Rezeptor Downregulation, neuronale Degeneration -> Desensitivisierung / Defunktionalisierung (Schmerz- und Entzündungshemmung); Vanilloidteilstruktur, es binden auch Piper, Capsaicin, curcumainhaltsstoffe! verwendet bei Gelenks- und Muskelschmerzen;
bei langer Anwendung kann es zu möglicher Neurotoxizität kommen! (irreversibel bei langer Anwendung und bei hoher Dosierung)
zahlreiche positive klinische Studien auf rA, Osteoarthritis, diabetische Neuropathie, Schmerzsyndrome, Psoriasis, Pruritus, Blasenmuskel.Hyperreflexie, Rhinopathie etc.

137
Q

Qutenza: was ist das? Wieviel Capsaicin enthalten und wofür genau verwendet? unterschied abc pflaster und qutenza

A

Pflaster für periphere neuropathische Schmerzen bei Erwachsenen mit 8% Caspaicin; ABC:
12mg Capsaicin, kann bis zu 24h angewendet werden, nach 12h Unterbrechung kann
Behandlung 3 Wochen lang wiederholt werden; Qutenza: 179mg Capsaicin, 30 bzw. 60min,
nach 90 Tagen wiederholbar (nur durch Arzt)

138
Q

Rosmarin
was offizinell? Morphologie, Wie schauen die Blätter genau aus. Inhaltsstoffe, Unterscheidung spanische und marokkanische Herkunft. Weitere Inhaltsstoffe, rosmarinsäure zeichnen, carnosol zeichnen was ist das? gegen was verwendet?

A

Rosmarinus officinalis. Rosmarini folium, Aetheroleum Rosmarini, Lamiaceae; immergrüner Strauch, Blätter: nadelförmig/linealisch, ganzrandig, auf der Seite nach innen gerollt, an der Unterseite stark filzig-behaart, Labiatendrüsen (speziell an der Unterseite);
IHS: äÖ (Cineol), Flavonoide (Luteolin), Diterpene (Carnosol), pflanzliche Säuren (Rosmarinsäure); standardisiert auf mind. 3% Hydroxyzimtsäurederivate, berechnet als Rosmarinsäure und mind. 12ml/kg ÄÖ;
marokkanischer Rosmarin: doppelt so viel Cineol (bis 55%) als beim spanischen (bis 25%), spanischer bis 26% alpha-Pinen, marok. bis 14%, Verbenon höchstens 0,4% in marok. und bis zu 2,5% im spanischen Rosmarin; Carnosol ist ein Diterpen vom Abietan-Typ, nicht genuin, auch im Salbei, instabil, bitter schmeckend; dyspeptische Beschwerden, adjuvant bei rheumatischen Beschwerden (äußerliche Anwendung) und Kreislaufbeschwerden, weitere Indikationen sind KHK, Appetitsteigerung und Magensaftsekretionsförderung, in der Rekonvaleszenz

139
Q

Lavendel

Morpho, IHS, Verwechlsung?

A

Lavandula angustifolia, Lavandulae flos und Lavandulae aetheroleum (Ph. Eur.), Lamiaceae; Morpho: zahlreiche Varietäten, bestimmtes Blattverhältnis: Blätter sollen 8x so lang wie breit sein, blauer Kelch, Scheinquirlen, Klausenfrüchte mit Nüsschen; IHS: mind. 13ml/kg ÄÖ und mind. 12% Rosmarinsäure = Labiatengerbstoff; Verhältnis Menge Linalool (20-45%) zu Linalylacetat (25-47%)
Ind: Unruhezustände, Einschlafstörungen, funktionelle Beschwerden (nervöser Reizmagen, Meteorismus, nervöse Darmbeschwerden), funkt. Kreislaufbeschwerden;
Lavandinöl (Aetheroleum lavandulae hybridae) und Speiklavendelöl (Aetheroleum Spicea) aus L- latifolia (spicea) = großer Speik, Narde (Verwendung: Erkrankungen Respirationstrakt); IHS Speiklavendel: 16-39% 1,8-Cineol, 34-50% Linalool und max. 1,6% Linalylacetat;

140
Q

Lavendel

Präparat, Studienlage?

A

Silexan -> patentiertes, mikroverkapseltes Lavendelöl (Deutschland, Schweiz), zur Behandlung von Unruhezuständen bei ängstlicher Verstimmung -> durchaus vergleichbare Daten aus dem Tiermodell mit Diazepam und Pregabalin; Dosis 80-160mg -> dosisabhängige Effekte, nebenwirkungs, frei kein Interaktionspotenzial, geeignet für langfristige Einnahme -> NW erfolgreciher Studien mittels HAMA-Score (s. Johanniskraut)

141
Q

Muskatnuss
Was offizinell? Morphologie? Was besonders beim Aufschneiden? - Man sieht Ruminationsgewebe -Wie sieht das aus? Inhaltsstoffe: Hauptbestandteil? Wie metabolisiert Myristicin (zeichnen)? -wollte auf Amphteamine raus (was fehlt dazu?); Anwendung

A

Myristica fragrans -> Myristicae fragrantis aetheroleum - ätherisches Muskatnussöl und Oleum Myristicae Expressum (Oleum Nucistae) – Muskatnussöl, Muskatbutter mit hohem Anteil an Myristicinsäure (5-12%); daneben Semen Myristicae, Macis (Arillus myristicae) = Muskatblüte (Samenmantel), Morpho: bis 15m, relativ lange Blätter bis 8cm, ganzrandig, kurz gestielt, Balgfrucht -> gelbe Kapsel springt auf und zeigt Samen („Nuss“), unter rotem Arillus ist Samenschale; braune Flecken, die in das weiße Endosperm reinwachsen = Ruminationsgewebe;
IHS: äÖ (Myristicin 5-12%, höchstens 2,5% Safrol), fettes Öl, Stärke; Pinen ist bis zu 80% im äÖ, Myristicin bis 12%;
Aminogruppe wird an DB angelagert -> wird N zus. Methyliert entsteht MDMA (Ecstasy);
als Digestif und verdauungsförderndes Mittel, als Stärkungsmittel und als Stimulans, Schwellungen und Schmerzen in Verbindung mit Arthritis und Rheuma, volksmedizinisch als Abortivum, Parfümerie

142
Q

Weihrauch
was ist das, Pflanze und Familie, Morpho, welche Teile werden als Droge hergenommen, auf was standardisiert, Unterschiede a- und b-Boswelliasäure (zeichnen) und aktive Form; andere IHS; für was verwendet? wie wirkt es? was ist Nf-kb und erklären wie die kaskade passiert

A

Weihrauch (Olibanum indicum) ist luftgetrocknetes Gummiharz, aus Stämmen und Ästen von Boswellia serrata gewonnen; Boswellia serrata und Boswellia carteri, Burseraceae;
Morpho: kleine Bäume bis 8m, unpaarig gefiederte Blätter, 3-kantige Steinfrüchte, Traube, milchiges Harz (in schizogene Exkreträume der Rinde); Standardisiert auf 11-Keto-beta- Boswellisäure und auf 3-Acetyl-11-keto-beta-BS -> aktive Formen; Alpha hat Oleanan- und beta Ursan-Grundgerüst;
IHS: Triterpensäuren (Boswelliasäure), äÖ (Pinen), schleimbildende Polysaccharide; innerlich bei degenerativen Gelenkserkrankungen (z.B. Arthrose);
entzündungshemmende, immunsuppressive und antiproliferative Wirkung: Hemmung der 5- Lipoxygenase und NF-kB, Hemmung von Kathepsin (reguliert Ausschüttung von chemotaktischen Substanzen), Hemmung der Proliferation von Krebszellen (Hemmung der Topoisomerasen I und II, Induktion der Apoptose);
NF-kB ist ein Transkriptionsfaktor -> Der IKK-Komplex katalysiert nach seiner Aktivierung die Phosphorylierung von IκB. Der Inhibitor dissoziiert und NF-κB kann in den Zellkern translozieren, wo es zur Transkription proinflammatorischer Gene kommt. -> WICHTIG!!
klinische Studien -> nicht lege artis durchgeführt, bei CED gute Aussichten, kein Arzneimittel aber zahlreiche NEM; Einnahme bis zu 6 Monaten, nicht in SS und Stillzeit!

143
Q

Zwiebel

Abbau von Isoalliin, unterschied zu Knoblauch.

A

Isoalliin in Cepaen 1 und dann 2; Zwiebel: tränenreizendes Thiopropanal-S-oxid enthalten, zeichnen
Allium Cepa, Liliaceae, Bulbus Cepae; Morpho: ausdauernd, krautig, kugelige Scheindolde, Vielzahl an Einzelblüten, vor dem Aufblühen von einem Hochblatt umgeben; IHS: Zwiebel- Allinase, Flavone und -glykoside, phenolische Verbindungen wie Protocatechusäure, Vit. C und B1, Kohlenhydrate (Fructosane, Saccharose), wasserdampfflüchtige Bestandteile (ÄÖ = 1-Propenyldisulfid, Propyldisulfid, Propyltrisulfid);
Wirkungen Zwiebel: Antiasthmatische/antiallergische Wirkung: p.o. lyophiliserter Zwiebelsaft schützte Ovalbumin sensibilisierte Meerschweinchen vor einem durch Allergeninhalation ausgelösten Asthmaanfall -> Reduktion der bronchialen Obstruktion betrug ca. 90%; 2x 200g frischen Zwiebel vermindert bei Asthmapatienten allergeninduzierte Bronchokonstriktion; Thiosulfinate und Cepaene hemmen die anti-IgE-induzierte Freisetzung von Histamin aus peripheren Granulozyten, die Leukotrien-Biosynthese in vorstimulierten Granulozyten durch Hemmung der 5-LOX und die Thromboxan-B2-Biosynthese in menschlichen plättchenreichen Plasma und Lungenfibroblasten; Lipidsenkende Wirkung; 50g frischer Zwiebeln Tagesdosis; wissenschafltich: Appetitlosigkeit; zur Vorbeugung altersbedingter Gefäßveränderungen; Erfahrungsmedizin: bei Husten, Keuchhusten, Bronchitis, Asthma, Angina, bei Insektenstichen, Wunden, leichten Verbrennungen, Furunkeln, Warzen, zur Nachbehandlung von Blutergüssen, bei Katarrhen der oberen Luftwege

144
Q

Arnika
was offizinell? Morphologie (sehr genau), IHS, Einheimisch? Standardisierung und häufigstes Sesquiterpen; helenalin zeichnen (viel enthalten? -> nein), kontaktallergie erklären, Michael-Addition erklären

A

Arnica montana, Arnicae flos (Radix Arnicae nur ÖAB); ausdauerndes Kraut, bogennervige, spatelförmige Blätter, grundständige Blattrosette, Blüten: 1-3 Körbchen, goldgelb, Pappus, Zungenblüten nach außen eingerollt; Schädling: Tephritis arnicae (am Grunde des Blütenbodens); Def.: Def.: Die ganzen oder teilweise zerfallenen Blütenstände von Arnica montana L. Gehalt: mind., 0,40% (m/m) Gesamtsesquiterpenlactone, berechnet als Dihydrohelenalintiglat (getrocknete Droge);
IHS: SQL mind. 0,4% (Helenalin), äÖ, Flavonoide, Phenolcarbonsäuren, Cumarine, Xanthophylle; Mittel- und Südeuropa; Standardisiert auf Gesamtsesquiterpenlactone, berechnet als Dihydrohelenalintiglat; Helenalin ist ein Pseudoguajan; Kontaktallergie durch Michaeladdition der Helenaline an S-haltige AS (Cystein)

145
Q

warum bei Arnika besonders stark? Anwendung nur äußerlich, warum? Wie wirkt Arnika bei oraler Einnahme? wie liegt helenalin vor? welche ÄÖ enthalten? Indikation? Verfälschungen?

A

Die gleiche Reaktion kann im Cyclopentanonring auch stattfinden, also 2x pro Molekül, deswegen so stark; Innerlich führen SQL zu Übelkeit, Erbrechen, Herzstörungen (Dysfunktion des Herzens); Helenalin ist nur in Spuren enthalten und liegt hps. als Ester vor z.B. mit Tiglinsäure (g ist stumm); ÄÖ (Blüte) Terpenkohlenwasserstoffe, FS, Paraffine und Thymolderivate, ÄÖ (Wurzel): Thymolhydrochinondimethylether, m-Phlorolmethylether (v.a. Thymolderivate); Haut, aber nicht bei blutigen Wunden -> Verletzungen, rheumatische Beschwerden, Entzündungen als Folge von Insektenstichen, …; Kombi mit Rosmarin
Arnica chamissionis ssp. foliosa -> amerikanischer Wiesenarnika (verwendet weil montana früher nicht kutlivierbar, andere IHS-Zusammensetzung -> zusätzlicher OH-Subst. in Pos.1)

146
Q

Darf man also arnika schnaps auch nicht trinken? Oft wird arnika schnaps auch daheim hergestellt & da hat man ja keine destille - wie stellt man den her und darf man den trinken?

A

Doch, sesquiterpenlactone sind nicht wasserdampfflüchtig; ist einfach ein alkoholischer Auszug, den man nicht trinken darf; Herstellung (Quelle: https://www.wildfind.com/rezepte/arnikatinktur- arnikaschnaps) -> Pflanzenauszug mit Alkohol bewerkstelligt. Erstere wird mit Weingeist angesetzt, der volksmedizinische Arnikaschnaps - eben mit Schnaps, der selbst gebrannt oder gekauft wird. So ist eigentlich auch der Arnikaschnaps eine Tinktur, wird aber landläufig als “Arnikaschnaps” bezeichnet; Wird Arnika mit Alkohol ausgezogen, gehen mehr ihrer entzündungshemmenden und antiseptischen Wirkstoffe in Lösung als mit Wasser. Außerdem wirkt auf die Haut aufgetragener Alkohol resorptionsfördernd, d. h. er unterstützt den Transport von Wirkstoffen.
Zusatzinfo: Helenalin hemmt selektiv den Transkriptionsfaktor NF-κB, der eine Rolle in der

147
Q

alle Gynäkologika aufzählen; Welche Symptome bei klimakterischen Beschwerden, wie hilft hier Salbei

A

Salbei, Hopfen, Mönchspfeffer, Traubensilberkerze, (Yams, Dioscorea villosa -> aus Steroidsaponinen über partial synthetischen Weg Progesteron oder auch Corticosteroide hergestellt (in Wurzel viel Diosgenin enthalten), über p.o. Weg nicht synthetisiert (obwohl beworben wird)); Zyklusstörungen, Hitzewallungen und Schweißausbrüche, oft während der Nacht, leichte depressive Verstimmung, Reizbarkeit; bei Hitzewallungen in der Nacht

148
Q

Mönchspfeffer: was offizinell, Vorkommen, Morphologie, Inhaltsstoffe, worauf standardisiert, Casticin zeichen, Grundstruktur? (was ist ein Flavon/Flavan/Flavanon/Flavanol mit jeweiligen Strukturen als Bsp.), Wirkmechanismus, was bewirkt dopamin? warum mönchspfeffer? wovon ist die Wirkung abhängig? mit welcher Pflanze Verwechseln? Indikation
passiert bevor man tage bekommt?

A

Prolaktinanstieg. Pflanze macht Senkung gg. PMS Vitex agnus-castus, Agni casti fructus, Liliaceae (früher Verbenaceae), Keuschlamm;
Nordamerika;
Morpho: Strauch, bis zu 6 m, Blätter: langgestielt, fingerförmig, ähnlich Cannabis aber ganzrandig, ährenartiger Blütenstand, blauviolett; beerenartige Steinfrüchte, zuerst rötlich, verfärben schwarz, auch weiße Variante;
IHS: Iridoidglycoside 1% (Aucubin, Agnusid), lipophile Flavonoide (Casticin), Diterpene vom Clerodan- und Labdan-Typ; standardisiert auf 0,08% Casticin; Casticin ist ein Flavononol;
Hemmung der Prolaktinsynthese (dopaminerge Effekte nicht wirklich nachgewiesen, widersprüchlich); Dopamin führt zu Hemmung der Prolaktinfreisetzung; haben Mönche genommen, um keusch zu bleiben (Prolaktin steigt, Testosteron sinkt); Wirkung dosisabhängig und setzt erst nach 2-3 Wochen ein;
könnte mit Cannabis verwechseln, Rand der Blätter ist aber glatt; Verwendung bei PMS, Regelanomalien und Mastodynie -> well-established use (EMA), nicht bei klimakterischen Beschwerden!

149
Q

Traubensilberkerze
Stammpflanze, heimisch? was offizinell, welcher Teil wird verwendet, auf was standardisiert? was enthalten; was für Triterpenglykoside? wie sind Cimicifugoside aufgebaut? was daran besonders? wie sind die Phenylpropanoide aufgebaut

A

Cimifuga racemosa, Ranunculaceae, Cimifugae rhizoma (Ph. Eur. mind. 1% Triterpenglykoside);
Morpho: 2 m hoch Blütenstand: lange weiße Traube, 3-fach gefiedert, Balgfrüchte; Nordamerika, vielerorts kultiviert; verwendet wird Wurzelstock; standardisiert auf Triterpenglykoside; von den Indianern Nordamerikas als Tonikum für Frauen zur Behandlung von Rheuma, Arthrose, Ischias und auch bei Schlangenbissen angewendet;
IHS: Triterpene vom Cycloartan-Tayp (Cimigenol, Cimifugosid), Phenylpropanoide (Cimicifugasäure A), Phenolcarbonsäuren (Kaffeesäure), KEINE Isoflavone;
Cimicifugoside; Cycloartenol-Grundgerüst mit Cyclopropanring an Pos. 10,11; Cimicifugasäure A und C und Fukinolsäure (Grundgerüste: Fukiasäure und Piscidiasäure nennen, mit OH-Zimtsäuren verknüpft)

150
Q

Traubensilberkerze
Wie wirken die Inhaltsstoffe? SERM erklären und welche Wirkungen wir haben wollen, Verwendung; Warum hält man heutzutage lieber Abstand zu Hormonersatztherapie bei Klimakterischen Beschwerden? Welche Studie liegt dem zugrunde?

A

Östrogenartige Wirkung, LH-Suppression; Phyto-SERMs: Agonisten und Antagonisten; Östrogenrezeptor gewebe- bzw. zellspezifisch, geht nur auf beta-Östrogen-Rezeptoren, dadurch werden die Östrogenwirkungen in Uterus und Brust nicht beeinflusst, hemmt aber Knochenabbau; Prämenstruell, dysmenorrhoisch und klimakterisch bedingte neurovegetative Beschwerden; well-established use (EMA); durch primäre Interaktion mit ER-b: Linderung von Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen und Schweißausbrüche, Verbesserung des Knochenmineralstoffwechsels, der eine Schutz vor Osteoporose erwarten lässt, Schutzeffekte vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen, präventive Effekte hinsichtlich der Entstehung von Brustkrebs und Gebärmutterhalskrebs;
Women`s Health-Initiative (WHI): Reines Östrogen, Kombinierter Ansatz Östrogen + Hydroxyprogesteronacetat, Placebo -> Abbruch wegen Zunahme der Schlaganfälle, Herzinfarkt, Brustkrebs, Lungenembolien; Abnahme: Dickdarmkrebs, Schenkelhalsbruch; reine Östrogengabe führte zum Abbruch aufgrund des Thrombembolie-Risikos;

151
Q

Traubensilberkerze

im Vergleich dazu: Rotklee und Soja - Namen und Familien

A

Trifolium pratense (Biochanin A und Formononetin) und Glycine max (Genistein, Daidzein, Glycitein)– beide Fabaceen; beide besitzen Isoflavone -> modulierende Wirkung auf Östrogenrezeptoren; Risiken bei höherer oder langfristiger Dosierung ist nicht genau bekannt, die Datenlage ist noch unzureichend; Präparate auf Basis von Rotklee bis zu 43,5mg Isoflavone/d bis zu 3 Monate und auf Basis von Soja bis zu 100mg/d bis zu 10 Monate

152
Q

Was empfiehlt man einer Kundin/Patientin welche “schon alles ausprobiert hat” (Postmenopausale Beschwerden)

A

zum Arzt gehen (ja, das war die richtige Antwort). Aber, was hat sie denn alles schon ausprobiert an Phytopharmaka dann die ganze Liste nennen von Salbei gegen Schweißausbrüche über Rotklee, Soja bis hin zu Hopfen.

153
Q

Brennnessel

was ist UDA? - wie groß ist das Molekül und was macht es?

A

Urtica dioica und Urtica urens, Urticaceae, Urticae folium (Ph. Eur.,mind. 0,3% Caffeoylapfelsäure und Chlorogensäure) und Urticae Radix (Ph. Eur., mind. 7% extrahierbare Bestandteile); IHS Wurzel:Fettsäuren, Alkohole, Phenylpropanderivate (Lignane, Cumarine), Phytosterole, Oleanolsäure, Lektine (UDA), Polysaccharide; Morpho: diözisches Kraut, gestielt, gesägt, unscheinbare Ähren, kleine Nüsschen;
Urtica dioica Agglutinin ist ein Lektin; im Vergleich zu Lektinen aus Rizinussamen sind nicht toxisch; 9.000-10.000 Dalton; Polysaccharide und Lektine stimulieren T-Lymphozyten und weisen immunmodulierende Eigenschaften auf;
Wirkungen Brennesselwurzel: Hemmung der Aromatase, antiphlogistisch, antiexsudativ, immunmodulierend, WW mit Wachstumsfaktoren; Ind. der Wurzel bei Miktionsbeschwerden Stafium I bis II (Stadieneinteilung nach Alken); HMPC: traditional herbal medicinal product;

154
Q

Weißer Ginseng

Adaptogene definieren, anderer Begriff dafür, alle mit Name und Familie

A

Helfen dem Körper sich zu „adaptieren“, also sich Stresssituationen besser anzupassen, sie wirken regulierend und normalisierend – „Adaptogene stärken den Widerstand gegenüber unerwünschte physikalische, chemische und biologische Einflüsse (=Stress)“; Tonika; Panax ginseng und Eleutherococcus senticosus, Araliaceae; Rhodiola rosea, Crassulaceae; Schisandra chinensis (Chinabeere), Schisandraceae; Withania somnifera (Schlafbeere), Solanaceae

155
Q

Panax: Monographien, Morphologie, rote vs weiße Handelsware, Standardisierungen

A

Panax ginseng (~ koreanischer Ginseng), Araliaceae; Ginseng radix; Panax pseudoginseng var. notoginseng (~chinesischer Ginseng); Notoginseng Radix und Sanchi Ginseng; ca. 60 cm hoch, Blätter: ahornartig, Blüten: unscheinbare rötlich-gelbe Dolden, rote Steinfrüchte, Wurzel: kugelig-rübenförmig -> muss beschattet werden; weiße Wurzel: durch Trocknen an der Sonne, rote Wurzel: vor dem Trocknen mit Wasserdampf behandelt; Ginseng mind. 0,4% Ginsenosid Rg1+Rb1, Notoginseng mind 3,8%

156
Q

Ginseng
IHS: Grundgerüst benennen und Rg1/Rb1 zeichnen und wo die Zucker gebunden sind; liegen Panaxadiol/triol genuin vor? Cyclisierung; Passiert das auch bei anderen Saponinen? nach was riecht Ginseng? Wodurch hohe Variabilität bei Ginsenoside?

A

IHS: Ginsenoside (Dammaran-Typ, Panaxadiol), Polysaccharide, Polyacetylene, ÄÖ (beta- Elemen), Phenol. Substanzen, Triglyceride, FS, Zucker, Stärke, Pektine, AS, Peptide, Proteine; Bisdesmosidische Saponine; liegen nicht genuin vor, entstehen bei spontaner Zyklisierung, dabei kommt es zur Konfigurationsumkehr an Pos. 20; Furostanolglykoside können zu Spirostanolglykosiden cyclisieren; beta-Elemen im ÄÖ (Sesquiterpen); wegen der Glykoside;

157
Q

Sibirischer Ginseng
Wie heißt der sibirische Ginseng noch? Morpho, Inhaltsstoffe sibirischer Ginseng, auf was standardisiert wird und Eleutherosid B zeichnen; Was sind Lignane? Woraus und über welches C-Atom verbunden? Mit welcher Pflanze verwandt?

A

Wird auch Taiga- oder Teufelswurz genannt; Strauch, bis 6m, handförmig geteilte Blätter, gelber doldiger Blütenstand, blau-schwarze Beeren; IHS: Lignane (Eleutherosid E), Phenylpropanderivate (E. B), Cumarine, Triterpensaponine (Agl. Protoprimulagenin A), Polysaccharide; stand. Auf Eleutherosid B (Phenylpropanderivat) und E (Lignan); Lignane sind dimere C6-C3-Verbindungen (Phenylpropanderivate), die über beta C-Atom verbunden sind; Efeu (Araliaceae)

158
Q

Rosenwurz
Name, Familie, was wird verwendet, Morphologie, Morphologische Besonderheit? Woher kommt der Name? auf was standardisiert

A

Rhodiola rosea, Crassulaceae, Radix rhodiolae roseae -> Pfahlwurzel; sukkulent, bis 20cm, Pfahlwurzel, Blätter wechselständig, sitzend, rel. dicke Blattspreite, zweihäusig (m und w getrennt), Blüten männliche: purpur, weibliche zuerst gelb, beim Verblühen verfärben rot- orange, Balgfrüchte; Blütenverfärbung; die geschnittene Wurzel verbreitet einen rosenartigen Geruch; 3% Rosavin und 1% Salidrosid

159
Q

Rosenwurz
IHS, Salidrosid und Rosavin zeichnen und in welcher Gruppe, Wie ist der wirkmechanismus? welche Studien? Indikation? neuerdings kein nahrungsergänzungsmittel mehr, gibt präparat das apothekenpflichtig ist -> Name in Ö und D? auf was standardisiert? Was heißt traditionelles Arzneimittel?

A

IHS: Phenylethanoide (Salidrosid), -propanoide (Rosavin), Monoterpenalkohole, Glykoside, Proanthocyanidine, Flavonoide und Gallussäurederivate; S ist Phenylethanoid, R Phenylpropanoid;
Wirkung: senkt Cortisolspiegel, macht Blut-Hirn-Schranke für Dopamin und Serotonin durchlässiger und hemmt MAO; zahlreiche Studien zu Stresssymptomen, chronischer Müdigkeit und Burnout -> hat dazu eigene Studie erwähnt (Qualität war aber nicht genügend für w.u.); Vitango und Rosalin -> standardisierter Rhodiola rosea Extrakt WS 1375; standardisiert auf Rosavin und Salidrosid; Traditional use: Muss mindestens 30 Jahre auf dem Markt sein und davon mind. 15 Jahre innerhalb der EU