Allgemeine Didaktik Flashcards
Was ist Didaktik?
- Planung u. Analyse von Lernangeboten
➡️ Materialien, Lehrgänge, Lernräume, Lernmedien
Verhältnis von Pädagogik u. Didaktik
- Didaktik als Teildisziplin der Pädagogik
- Pädagogik sind primär Sozialisations- u. Lernprozesse
- Didaktik sind Lehr- und und Lernprozesse (Gestaltung von Bildung u. Erziehung)
Leitfragen für Planung und Analyse von Unterricht
- Wo? Rahmen, in welchem institutionellem Kontext findet Lernen statt
- Wer? Wer sind die beteiligten Akteure?
- Was? Welche Inhalte sollen unterrichtet werden u. wie wird die Auswahl begründet?
- Wie? Mit welchen Methoden lassen sich Lernprozesse gezielt anregen?
- Wozu? Was sind Ziele und Lernergebnisse des Lernprozesses?
- Womit? Welche Medien unterstützen die Lernprozesse?
Technologiedefizit der Pädagogik
- Technologisches Handeln ist Handeln nach „wenn-dann“: Pädagogisches Handeln ist viel unvorhersehbarer/ungewisser
➡️ Niklas Luhmann & Karl Eberhard Schorr benennen deshalb „Technologiedefizit“ im pädagogischen Handeln
- Ungewissheit ist Herausforderung für LK: Deshalb benötigen wir professionelle Strategien u. Routinen für effektiven, effizienten u. reibungslosen Unterricht
Wenn Lernen stark von den einzelnen Lernenden abhängt, wie müssen Lernangebote didaktisch gestaltet werden?
- LK muss didaktisches Angebot so gestalten, dass der Lernende es individuell nutzen kann
- Lernende brauchen Unterstützung + die Möglichkeit eigen-/selbstständig tätig zu werden
➡️ Didaktische Plaungung und Arrangements notwendig!
Lehrkräfte sollen die Lernangebote bestmöglich an den Lernenden ausrichten. Was bedeutet das für Lehrkräfte und ihr Rollenverständnis?
- Curriculare Fachinhalte bearbeiten und gleichzeitig Kompetenzen vermitteln
- LK sollen sich fragen: Welchen Stellenwert hat die Vermittlung von Faktenwissen und das Erlernen von Lerntechniken in ihrem Unterricht? Wie nachhaltig wird das Wissen erworben?
Wie kann Lernen nachhaltig gestaltet werden?
- Lernangebote müssen tiefe Verarbeitung anstoßen
➡️ Craik & Lockhard (1972): Aufmerksamkeit auf Oberflächen oder Tiefenmerkmale d. angebotenen Informationen lenken
1. Auswertung von Merkmalen der Oberflächen:
- Instruktion bezieht sich auf perzeptuelle, phonologische oder syntaktische Merkmale des Materials (bspw. Zählen sie die Anzahl der Wörter des Satzes)
2. Auswertung von semantischen Merkmalen:
- Instruktion bezieht sich auf Bedeutung/ Bewertung/Selbstbezug (bspw. Markiere Stellen, die besonders auf dich wirken)
Wie können Lernerfahrungen entstehen, die für die SuS bedeutsam sind?
- Selbstbestimmungstheorie d. Motivation (Ryan & Deci, 2017):
Erleben von 1. Autonomie, 2. sozialer Einbindung, 3. Kompetenz
„… Umwelten, an denen Bezugspersonen Anteil nehmen, Autonomiebestrebungen unterstützen, (psychologische) Bedürfnisse stillen, fördern die Entwicklung einer auf Selbstbestimmung beruhenden Motivation
➡️ Ideale Lernangebote: Autonomie, Erfahrung Teil einer Gemeinschaft zu sein, Verantwortung für eine Gruppe übernehmen, eigene Fähigkeiten entwickeln
Lernprozesse finden auf ganz unterschiedliche Weise statt:
- Rezeption von Fakten und Informationen erfordert Aufmerksamkeit
- Verstehen von Konzepten benötigt intensive Verarbeitung, um Begriffe in kognitive Struktur zu integrieren
- Prozeduren beziehen sich auf Abläufe, die einzuüben sind
- Teilhabe an sozialen Situationen ➡️ Sozialisation und Enkulturation
- Persönlichkeitsentwicklung durch Interaktion mit Umwelt
- durch Beobachtung anderer lernen & Verhaltensmuster übernehmen
- Erfahrung von Erfolg & Misserfolg beeinflussen künftiges Verhalten
- sensorischer Input kann Lernprozesse auslösen
- Wissen, Fertigkeiten & Einstellungen durch Körper und Geist (≠ Maschine)
- körperliche Veränderungen strahlen (bspw. Körperhaltung strahlt auf Selbstbewusstsein)
- spirituelle Erfahrungen vermitteln Orientierung bei Fragen nach Sinn d. Lebens
- Veränderung durch Reifung beruhen auf genetischen Vorgaben
Was denkt Klafki über Bildung?
- Der Bildungsbegriff ist überhöht und idealisiert und auch deshalb ungeeignet, weil er Inhalte festlegen soll (Gefahr von Ideologie der Eliten)
- Mensch wird durch Bildung Teilhaber an gesellschaftlichen Themen
- Jeder Bürger soll sich beteiligen können: Wir müssen über Bildung abseits von Inhalten und Eliten sprechen und sie jedem zugänglich machen
➡️ Bildung als demokratisches Bürgerrecht
➡️ Bildung als Bedingung der Selbstbestimmung
➡️ Ideal: Der mündige Bürger in der Demokratie
Was sind Bildungsziele von Klafki?
Höchstes Ziel ist die Ausbildung von:
- Selbstbestimmungsfähigkeit
- Mitbestimmungsfähigkeit
- Solidaritätsfähigkeit
➡️ Dafür müssen einige Bildungsinhalte Grundlage sein (lesen, schreiben, Auseinandersetzung mit sozialer Umgebung, Kunst, Musik, …)
Klafkis Bildungskonzept
- Synthese aus humanistischen Bildungsvorstellungen und kritischer Gesellschaftsanalyse
- normativer Ansatz; individuelle Emanzipation, die auf Mitgestaltung in der Gesellschaft abzielt: Ideal ist der mündige Bürger in der demokratischen Gesellschaft
- Bildung mit 3 Grundfähigkeiten: Selbstbestimmung, Mitbestimmung, Solidarität
Allgemeinbildung wird angestrebt:
- Bildung für alle (unabhängiges Recht auf Bildung)
- Bildung in allen Grunddimensionen menschlicher Interessen & Fähigkeiten (kognitive Kompetenzen, handwerkliche, zwischenmenschliche Beziehungsmöglichkeiten, etc.)
- Bildung im Medium des Allgemeinen ( ➡️ Begreifen von wichtigen Problemen mit allgemeiner Bedeutung)
➡️ epochaltypische Schlüsselprobleme
Was muss laut Klafki für verantwortliches Handeln erworben werden?
- Kritik & Selbstkritik
- Argumentationsfähigkeit
- Empathie & Perspektivwechsel
- vernetztes Denken
Relevanz von Klafkis Bildungskonzept:
- pädagogische Perspektive leistet wichtigen Beitrag zur fachlichen Orientierung
- demokratisches Gesellschaftssystem bekommt vernünftige Demokratiepädagogik
- Optimierung kognitiver Fähigkeiten
- Allgemeinbildung
- gesellschaftspolitische „Schlüsselprobleme“ ➡️ Wandel
Klafki: Pädagogische Handlungsmöglichkeiten (Epochaltypische Schlüsselprobleme)
- Projekttage
- Programme (Schule gg. Rassismus)
- Mentorenprogramme
- Schlüsselprobleme sind in Lernplänen verankert
➡️ kognitive Kompetenzen + Urteils- & Handlungskompetenzen
Klafki und klassische Bildungstheoretiker
Johann Heinrich Pestalozzi
Gemeinsame Charakteristika:
A) Bildung bedeutet Befähigung zur vernünftigen Selbstbestimmung
B) Wird im Rahmen historischer, gesellschaftlicher, kultureller Gegebenheiten erworben
C) Kann jeder für sich erwerben
D) Bildungsprozess erfolgt in Gemeinschaft
➡️ Zielt auf Mündigkeit d. Menschen
Selbstbestimmungsfähigkeit
- Das Individuum kann über seine individuellen Lebensbeziehungen & Sinndeutungen selbst entscheiden
Bspw.: Selbstbestimmung über Beziehungen und Partnerschaften, Religion
Mitbestimmungsfähigkeit
- Das Individuum hat die Möglichkeit & Verantwortung für die Gestaltung unserer gemeinsamen kulturellen, gesellschaftlichen & politischen Verhältnisse
Bspw.: Auf Demonstrationen gehen, sich zur Wahl aufstellen lassen
Solidaritätsfähigkeit
- Einsetzen für die „gerechtfertigte Selbst- & Mitbestimmung“
➡️ Besonders für Unterdrückte, Minderheiten, etc.
Bildung für alle
- Forderung Klafkis
- Demokratie muss Zugang zur Bildung erleichtern
- Unterstützung für bildungsbenachteiligte Kinder
- Bildungsziele müssen an Schulen umgesetzt werden
Epochaltypische Schlüsselprobleme
- Frage von Krieg & Frieden, Umweltfragen, Gefahren d. neuen Medien etc.
➡️ Schüler sollen über Möglichkeiten zur Lösung dieser Probleme diskutieren und versuchen sie zu lösen
- Dafür brauchen die SuS bestimmte Fähigkeiten & Haltungen (Argumentationsfähigkeit, Empathievermögen, Fähigkeit zu vernetztem Denken, Selbstvertrauen, Frustrationstoleranz, Verantwortungsfähigkeit, …)
- Schlüsselprobleme müssen aktualisiert werden
- Schlüsselprobleme stehen für konkrete Bildungsinhalte
- notwendige Bildungsinhalte werden qualifiziert, um sich mit komplexeren Fragestellungen kritisch auseinanderzusetzen
- kritische Sichtweisen werden so herausgefordert
- Ziel: Kritikfähige Menschen formen
Schlüsselprobleme und Mit-, Selbst- und Solidaritätsfähigkeit
- SuS sind erst dann gebildet, wenn sie sich altersgemäß zunehmend selbstbestimmt verhalten
- Selbst- & Mitbestimmungsfähigkeit wird durch Solidaritätsfähigkeit eingegrenzt: Die Freiheit des Einen grenzt an der Freiheit der anderen!
➡️ Die Menschen sollen eine Haltung aufbauen, die darauf abzielt Benachteiligungen & Elitenbildung abzubauen
Klafki: Allgemeinbildung im Dreifachen Sinn
- Bildung für alle
- Bildung im Medium d. Allgemeinen
- Vielseitige Bildung
Kategoriale Bildung
- Prozess, in dem sich jemand die Wirklichkeit in ihren Kategorien erschließt & die dadurch in seinen geistigen Fähigkeiten kategorial erschlossen ist
- Soll Materiale und Formale Bildung, also objektive und subjektive Methoden vereinen!
Materiale Bildung:
Bezugspunkt: Objekt
- Fragt nach Bildungsinhalten, die vermittelt werden sollen
DAS WISSEN
Formale Bildung
Bezugspunkt: Subjekt
- fragt nach Fähigkeiten, Funktionen und Methoden die vermittelt werden sollen
DAS KÖNNEN
7 Maxime für Unterrichtsgestaltung
- Gegenwartsbedeutung (Berufswahl, aktuelle Entscheidungen)
- Zukunftsbedeutung (Wahlen, Klimawandel)
- Exemplarität (Fallbeispiele, Rollenspiele)
- Thematische Struktur (Unterrichtsstruktur)
- Einweisbarkeit & Überprüfbarkeit (Jede Stunde ein Ziel setzen)
- Zugänglichkeit / Darstellbarkeit (Material wechseln)
- Lehr- Lern Prozesstruktur (anpassen an Fortschritt)
Allgemeinbildung als Orientierungsmaßstab für Grundschule
- Anfang der Allgemeinbildung
- Kinder Möglichkeit zum Welt- & Selbstverstehen geben
- Kinder zur Handlungsfähigkeit & weiteren Entwicklungen verhelfen (➡️ Gesamtentwicklung aller Kinder
- allgemeinen Bestimmungen zur Allgemeinbildung ➡️ altersgerecht!
Kernpunkte: Bildungstheoretische Didaktik - Klafki
- Schlüsselprobleme & vielseitige Interessen
- Fähigkeitsentwicklung
- kritisch-konstruktive Didaktik versteht sich als politisches Programm zur Demokratisierung von Bildung & Schule
Jank & Meyer: Epochaltypische Schlüsselprobleme
- sind Brennpunkte gegenwärtiger & zukünftiger Entwicklung
- Themen von Allgemeinbildung & Probleme der Menschen
- Problemunterricht bestimmt durch Schlüsselprobleme: Braucht ein breites Angebot (+ ist im Diskurs mit Curriculumskommission abzustimmen)
- Lösung von Schlüsselproblemen erfordert den Erwerb von Kompetenzen
- Wandeln der Schlüsselprobleme erfordert Konsens
- Konzept d. Schlüsselprobleme stellt traditionelle Grenzen der Schulfelder in Frage
Jank & Meyer: Problemunterricht
- stellt hohen Anspruch an die Lehrer & SuS
- Ansprüche werden von Lehrer & SuS gemeinsam festgelegt
- 4 Fähigkeiten: offen & schülerorientiert, Handlungserfahrungen, Problembewusstsein, Auseinandersetzung mit Schlüsselproblemen
Einträge & Probleme des aktuellen Bildungsdiskurses
- Klafkis Versuch, positiv zu bestimmen, was Unterricht in Schule unter Anspruch von Mündigkeit bewirken soll wird kritisiert
- Theodor Wilhelm fordert: Modell Bildungsschule durch Wissenschaftschule zu ersetzen
- Hartmut von Henting: Traditionelle bildungstheoretische Position ignoriert gesellschaftliche Einbettung von Schule & Unterricht
Bildung:
- Jenes Phänomen, an dem wir im eigenen Erleben/ Verstehen anderer Menschen unmittelbar Einheit objektiven (materialem) & subjektiven (formalen) Moments inne werden
- Innbegriff von Vorgängen, in denen sich Inhalte einer dinglichen & geistigen Wirklichkeit ‚erschließen‘ (doppelseitige Erschließung)
Bildungsinhalt:
- Geistig-geschichtliche Situation + einzelner Inhalt ist stellvertretend für viele Kulturinhalte
- Jeder Bildungsinhalt bringt allgemeinen Bildungsgehalt
Bildungsgehalt:
- Erschließung des Allgemeinen im Besonderen
- das Allgemeine
- Erarbeitung des Bildungsgehalts für differenzierte allgemeine & fachdidaktische Kenntnisse
Das Elementare
Macht am besonderen Fall ein dahinter liegendes, allgemeines Prinzip erfahrbar
Das Fundamentale
Erfahrungen, in denen grundlegende Einsichten auf prägnante Weise gewonnen werden / zugänglich werden
Das Exemplarische
Das Fundamentale und Elementare am Beispiel
Allgemeinbildung in Grundschule und Bildungsauftrag d. Sachunterrichts
2 psychosoziale Voraussetzungen:
Erstens:
- Schule & Unterricht v. gesellschaftlichen Faktoren geprägt
- Kinder & Lehrer v. gesellschaftlichen Sozialisationsprozessen beeinflusst (sozial unterschiedliche Ausgangsvoraussetzungen)
- mitgebrachte Gesellschaftlichkeit berücksichtigen
Zweitens:
- Kinder leben wenig in harmonischer Einheit mit ihrer gegenständlichen & sozialen Umwelt
- Kinder heute vielfach kognitiver & anspruchsvoller fördern als angenommen
- Grundschule: abgesonderter Kindheitsschutzraum
- Kindmäßiger Erfahrungsraum, damit Kinder Erfahrung verarbeiten, neue Gegenstands- & Sozialerfahrung
➡️ Entwicklungsmöglichkeiten & handlungsbezogene Einstellungen
Der Konstruktivismus
- Erkenntnistheorie und Teildisziplin der Philosophie (moderne Erkenntnistheorie durch J. Locke✨ begründet)
- „Aufgabe der Erkenntnistheorie ist es, Ursprung, Gewissheit der menschlichen Erkenntnis zu untersuchen“ — Jank & Meyer, 2002
- Kernfrage: Wie wissen wir was? (Peterßen, 2001)
Der radikale Konstruktivismus
- Subjekt kann Wissen nur auf Grundlage eigener Erfahrungen konstruieren (➡️ Erfahrungen erschaffen eigene Welt)
- Erkenntnis ist immer Konstruktion & deshalb Beobachter abhängig — Peterßen 2001
- Gehirn erhält mithilfe von Sinnesorganen Reize von außen, die lediglich aus Energie bestehen: Äußere Reize & neuronale Aktivität konstruiert Gehirn, „das was wir als Info über unsere Welt & als Bedeutung verstehen —Jank & Meyer, 2002
➡️ Grundannahme: „Die Wirklichkeit in der ich lebe, ist ein Konstrukt des Gehirns“
- Menschen organisieren kognitive Strukturen (➡️ sind selbstorganisiert & selbstreferentiell — Jank & Meyer)
Selbstreferenz: Welt bestimmt nicht, was wir wahrnehmen
Selbstorganisation: Durch entwickelte Strukturen bestimmt (=determiniert)
➡️ Aufbau unserer Wirklichkeitskonstruktionen folgt Vorgaben d. Strukturdeterminiertheit und…
…dem Prinzip der Viabilität: Konstruktion beibehalten, solange nützlich zur Gestaltung des Lebens — Peterßen 2001
… dem Prinzip der Soziabilität: Fähigkeit mit Konstruktion in Gemeinschaft zu integrieren und zu kooperieren —Jank & Meyer
➡️ Es gibt nur verschiedene viable Möglichkeiten der Welterklärung
Systemisch-konstruktivistische Didaktik
Vertreter: Kersten Reich, Edmund Krösel, Heinz Mandl
Begründungskontext:
- Wahrnehmung & Würdigung zunehmender Heterogenität
- Ablösung unterrichtsmethodischer Monokulturen und Eröffnung von Vielfalt von Lehr-& Lernwegen
- Stärkung (Verantwortungsübernahme) der SuS
- Notwendigkeit ‚Neugestaltung der Beziehungen zw. SuS‘
- Subjektorientierung ➡️ neue Lehrer*innenrolle
Systemischer Moment
- Systemische Sichtweise: Betrachtung einzelner Elemente erfordert ganzheitliche Perspektive — Kron, 2004
- Lernende ➡️ psychische Mikro-Systeme, können von außen beobachtet & angeregt werden (➡️ Autopoiese, also sich selbst entwickelnd, hervorbringend)
- Einrichtung von Lernumgebung + fremd- & eigensteuernden Elemente
Konstruktivistischer Moment
- Lehr-Lernprozesse: „Lernen nicht als Folge des Lehrens, sondern eigenständige Konstruktionsleistung des Lernenden“ — Jank & Meyer
- Wirklichkeitskonstruktionen ➡️ handelnde Auseinandersetzung mit der Welt (aktive Lernformen & anregende Umgebungen)
- radikaler Konstruktivismus nicht pädagogisch verwendbar! Lernen ist nicht Ergebnis von Lehren!
➡️ Moderater oder gemäßigter Konstruktivismus
Konstruktivistischer Unterricht: Aufgabe der Didaktik
- Konstruktive Akte des Aufklärens & der Reflexion an SuS & Lehrer*innen mit hoher Selbsttätigkeit zurückgeben, anstatt vorzuschreiben — Jank & Meyer
- Themen & Inhalte nicht vorgeben, sondern mit Ziel d. Selbst- & Mitbestimmung gemeinsam im Unterricht mit Allen
- jeder selbstgesetzte/aufgestellte Sinn > von außen gesetzter & nicht durchschaubarer Sinn — Reich
Neues Rollenverständnis der Lehrenden:
- Mehrwissende, Helfende & Gestaltende von Lernumgebungen
- Sollen im Unterricht möglichst viable Wirklichkeitskonstruktionen aufbauen
- Lehren & Lernen: Um viable Wirklichkeitskonstruktionen aufzubauen, in 3 Dimensionen der Selbst- & Weltsicht:
1. Das Symbolische
2. Das Imaginäre
3. Das Reale
Konstruktivistischer Unterricht: Das Symbolische
„Aussagen über Welt, die im Austausch mit anderen Menschen entstehen“
- Verständigung mit Anderen
- Bspw. Zeichen (Symbole) geschriebener/gesprochener Worte
- bezieht sich auf das Reale (das Reale als Grund)
- ermöglicht das gemeinsame Denken (mit anderen) über das Reale
- Laut Reich in der Schule zu ausgeprägt
Konstruktivistischer Unterricht: Das Imaginäre
- Inneres Verhalten, ohne direkten Zugang
- Vermutungen & Beobachtungen ➡️ unser Bild
Bspw. Körpersprache - Bezieht sich auf das Reale (das Reale als Grund)
- schließt Zugang zu anderen Menschen auf, indem Aspekte d. Beziehungen zugänglich werden
➡️ Im Bezug aufeinander, für viable Wirklichkeitskonstruktionen
Konstruktivistischer Unterricht: Das Reale
- symbolische Konstruktionen reduzieren Komplexität d. Realen
- durch Symbolisierungen ➡️ gewisse Gesichtspunkte d. realen verborgen
- kann uns beunruhigen oder neue Lösungen hervorbringen
Konstruktivistisches Lehren & Lernen: 3 Perspektiven - Entfaltungsaufgabe des Unterrichts
- durch didaktischen Kreislauf
1. Konstruktion:
Erfindung der eigenen Wirklichkeit durch Experimentieren, Ausprobieren & selbst erfahren
2. Rekonstruktion:
Entdeckung der Wirklichkeit & diese darstellen
3. Dekonstruktion:
Enttarnung: kritische Reflexion der Erfahrungen zur Erweiterung des Wissens
Kritischer Konstruktivismus: Resümee
- „Lernen ist nicht machbar! Lernen ist bloß anregbar!“ — Peterßen, 2001
- Lernen kann nur jeder für sich (jeder vollzieht seinen eigenen Lernprozess)
- konstruktivistische Didaktik plädiert durch Kreislauf von „Konstruktion, Rekonstruktion, Dekonstruktion für Eigenaktivität beim Wissenserwerb, um zu intelligentem bzw. produktivem Wissen zu gelangen — Kron, 2004
- 3 Dimensionen der Selbst- & Weltsicht berücksichtigen: Das Symbolische, Reale & Imaginäre
- Um auch wirklich den einzelnen zu treffen muss Lehren & Lernen interaktionistisch sein: Beziehungen stehen im Vordergrund & Inhalte werden gemeinsam festgelegt
➡️ Konstruktivismus treibt nötige Selbstorientierung voran!