Allgemeine BWL - Klausurfragen Flashcards
Produktionsfunktion
Eine/Die Produktionsfunktion stellt die mengenmäßige Beziehung zwischen dem Input, d.h. den Produktionsfaktoren und dem Output, den erstellten Gütern dar.
Produktionsfunktion Typ A
- Einfachste Produktionsfunktion
- Für die Erstellung eines Gutes wird ein Einsatzfaktor variiert
- Alle anderen Einsatzfaktoren werden konstant gehalten
Grenzerträge und Durchschnittserträge grafisch darstellen
Siehe Bild
Phasen des Produktionsfunktions Typ A
- Phase 1: Ausbringungsmenge, Grenzertrag und Durchschnittsertrag steigen
- Phase 2: Gesamte Ausbringungsmenge und Durchschnittsertrag steigen noch an, Grenzertrag fällt
- Phase 3: Ausbringungsmenge nimmt unproportional zu,
Durchschnittsertrag und Grenzertrag nehmen ab - Phase 4: Gesamtausbringungsmenge nimmt absolut ab, Grenzertrag wird negativ
Hoher Gewinn bedeutet gute Liquidität eines Unternehmens?
- Es kann nicht direkt von einem hohen Gewinn auf eine gute Liquidität geschlossen werden
- Es kann lediglich ein Hinweis darauf sein, da die Liquidität lediglich die Zahlungsfähigkeit beschreibt
- Bei der Berechnung der Betrachtung der Liquiditätskennzahlen in 3 Graden erfolgt eine Betrachtung des Verhältnisse von flüssigen Mitteln, kurzfristigen Forderungen und Vorräten zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten
- Der Gewinn fließt in die Betrachtung nicht mit ein
Definition Cash Flow
- Cash Flow ist ein Finanz- und Erfolgsindikator.
- gibt Hinweis auf die Finanzkraft eines Unternehmens: in welcher Höhe aus eigener Kraft finanzielle Mittel erwirtschaftet wurde oder erwirtschaftet werden können
- ist Maßgröße für Zahlungsüberschuss
- positiver Cash Flow bedeutet, dass ein Liquiditätsüberschuss erwirtschaftet wurde
- Einzahlungswirksame Erträge / auszahlungswirksame Aufwendungen = direkter Cashflow
Positiver Cahsflow - Bedeutung für Unternehmen
Indikator für:
- Finanzierungspotenzial und finanzielle Unabhängigkeit
- Schuldentilgung
- Gewinnausschüttung
- Zu tätigende Investitionen
- Kreditspielraum - welche Schuldentilgung ist theoretisch möglich
- Wachstumskraft
Wie wird in Deutschland Gemeinnützigkeit definiert?
- stellt einen rein steuerrechtlichen Tatbestand dar
- Gehört zu den Steuerbegünstigten Zwecken und führt somit zu einer Steuerbegünstigung
- es muss eine Körperschaft sein, die Gemeinnützige Zwecke verfolgt. Gemeinnützige Zwecke werden verfolgt, wenn ihre Tätigkeit darauf ausgerichtet ist, die Allgemeinheit auf materiellem, geistigem oder sittliche, Gebiet selbstlos zu fördern.
Voraussetzung für Anerkennung der Gemeinnützigkeit
- Organisation muss gemeinnützige, mildtätige oder kirchliche Zwecke verfolgen
- Zweck muss selbstlos, ausschließlich und unmittelbar verfolgt werden
- Es muss eine Satzung vorhanden sein, aus der die Vorraussetzungen der Steuerbegünstigung ersichtlich werden
- tatsächliche Geschäftsführung muss der Satzung entsprechen
- Satzung muss eine Klausel enthalten, dass das Vermögen im Fall der Auflösung oder Wegfall der Steuerbegünstigung auch künftig für steuerbegünstigte Zwecke verwendet wird (Anfallsklausel)
Welche Steuervorteile ergeben sich der Gemeinnützigkeit ?
- vollkommene Befreiung aus der Gewerkschaftssteuer, KFZ-Steuer, Erbschaftssteuer und Grundsteuer
- z.T. komplette Befreiung von Ertragssteuer und Umsatzsteuer bzw. es muss ein ermäßigter Steuersatz von 7% bei Umsatzsteuer gezahlt werden
- Befreiung von Ertrags - und Umsatzsteuer hängt von den 4 Tätigkeitsbereichen der NPO ab ( Vermögensverwaltung, Zweckbetrieb, wirtschaftlicher Geschäftsbereich, ideeller Bereich)
Erläuterung wie Preisbildung in der freien Marktwirtschaft funktioniert
Der Preis wird in der freien Marktwirtschaft durch den Preismechanismus von Angebot und Nachfrage bestimmt. Ist das Angebot größer als die Nachfrage (Angebotsüberschuss), wird der Nachfrager nur bereit sein das Gut zu einem günstigerem Preis zu kaufen.Umgekehrt ist die Situation bei einem Nachfrageüberschuss.
Preisbildung auf polypolistischen Markt
Polypolistisch freier Markt: viele Anbieter und viele Nachfrager
In dieser Marktform soll intensiver Wettbewerb herrschen. Polypol, wörtlich Verkauf durch viele, ist eine Marktform mit vielen Anbietern.
Gleichgewichtspreis pendelt sich ein
Erklären Sie die Unterschiede der Preisbildung im freien Markt und im Gesundheitsmarkt (6 Antwortmöglichkeiten)
Gesundheitsmarkt:
Preis wird nicht nach Angebot und Nachfrage reguliert, da es keine typischen Nachfrager gibt.
- durch Budgetierung z.B. bei Krankenhäusern wird Angebot und Nachfrage nicht gleich ausgeglichen
- NPOs haben keine Gewinnmaximierungsabsicht
- Krankenkassen können den Preis für Dienstleistungen nicht selbst bestimmen (nur Kassenleistungen)
- Anbieter und Nachfrager agieren nicht gleichwertig: Nachfrager = Patient, können sich nicht vollumfänglich über Angebot informieren, da Fachwissen fehlt. Nachfrage wird nicht von Nachfragern definiert
- Erwartung einer Verteilungsgerechtigkeit im Gesundheitsmarkt. Es soll keine Zweiklassenmedizin entstehen
- Preisbildung aufgrund von gesetzlichen und politischen Vorgaben: Mischform von Marktwirtschaft und Planwirtschaft durch staatliche Eingriffe
Nennen Sie 8 Stakeholder und deren Interessen
- Manager: Einfluss, Macht, Prestige, hohes Einkommen
- Mitarbeiter: hohes Einkommen, soziale Sicherheit, Selbstentfaltung am Arbeitsplatz
- Lieferanten: günstige Lieferkonditionen, Zahlungsfähigkeit
- Kunden: Qualitativi hohe Leistung zu günstigen Preisen, Service, Beratung
- Gläubiger: hohe Verzinsung, pünktliche Rückzahlung
- Behörden/Staat: Bereitstsellung von Arbeitsplätzen, Einhaltung gesetzlicher Vorschriften
- Gewerkschaften: Mitbestimmung, sichere Arbeitsplätze
- Unternehmerverbände: Ausrichtung unternehmerischer Entscheidungen an den Interessen der Gruppe
- Konkurrenten: Informationen über Marktanteile
- Versicherungsträger: Kostendeckung über Beitragsanteile
Stakeholder der NPOs
- Interne (Präsidium, Mitglieder..)
- Primäre (Kunden, Spender, Mitarbeiter,..)
- Sekundäre Stakeholder (Öffentlichkeit, Gemeinde, Bund, usw.)
Abgrenzung NPO und PO anhand von vier Begriffen
- Unternehmenszweck:
NPO: dem Gemeinwohl dienend, gemeinnütziger, mildtätiger oder kirchlicher Zweck
PO: Frei wählbar - Unternehmensziel:
NPO: Gemeinnützigkeit, Aufgabenerfüllung
PO: Gewinnmaximierung - Preisbildung:
NPO: häufig gesetzlich festgelegt
PO: Angebot & Nachfrage - Gewinnausschüttung:
NPO: Nicht möglich
PO: möglich
Erklärung des BCG-Portfolios
Das BCG-Portfolio ist ein von der Boston-Consulting-Group entwickeltes Marktanteil-Marktwachstums-Portfolio. Es basiert auf der Betrachtung des relativen Marktanteils (Vergleich des eigenen Marktanteils zum Mitbewerber) und Marktwachstums (erwartete jährliche Wachstumsrate der Nachfrage).
Die beiden Faktoren Marktanteil (MA) und Marktwachstum (MW) werden in “hoch” und “niedrig” eingeteilt. Einteilung in 4-Feld-Matrix.
Zentrale Zielgröße ist der Cashflow.
Untersucht wird die Wirkung der beiden Variablen Marktanteil und Marktwachstum auf das Cashflow-Gleichgewicht.
Cashflow-Gleichgewicht soll erreicht werden in dem man die SEG (Mikrounternehmen, strategische Geschäftseinheiten) strategisch so positioniert, dass sich ein Gleichgewicht unter den SEG im Portfolio ergibt.
Was sind die 4 Felder der BCG Matrix?
Stars:
- Geschäftseinheiten mit hohem Marktanteil in einem schnell wachsendem Markt;
- Produkte in diesem Feld können ihren Cashflow zur Sicherung ihrer Position größtenteils selbst decken
Cash Cows:
- sind SGE mit einem hohen relativem Marktanteil
- befinden sich jedoch in Markt mit niedriger Wachstumsrate
- Erwartung das ein hoher Cashflow-Überschuss erwirtschaftet wird
Question Marks:
- SEG mit geringem relativem Marktanteil
- in stark wachsenden Märkten
- erwirtschaftete Cahsflow reicht nicht aus um weiter zu investieren
Poor Dogs:
- SEG mit niedrigem Marktanteil
- niedrigem Marktwachstum
- Netto-Cashflow ist oft negativ
Welche Normstrategien für das BCG-Portfolios gibt es?
für Questionmarks:
* erheblichen Ausbau des Marktanteils (Offensivstrategie)
für Stars:
* Wachstumsstrategie entwickeln um Marktanteil zu halten
für Cash Cows:
* Defensivstrategie fahren
für Poor Dogs:
* Deinvestitionstrategie, da Investitionen sich nicht mehr lohnen
Was ist das ökonomische Prinzip?
Unter dem ökonomischen Prinzip werden in der Wirtschaftsliteratur das Minimal - und Maximalprinzip zusammen gefasst.
Maximalprinzip: Mit feststehenden Mitteln ein maximales Ergebnis erreichen.
* Bsp. Mit 5 Mitarbeitern möglichst viele Anträge bearbeiten
Minimalprinzip: Ein feststehendes Ergebnis mit minimalem Mitteleinsatz erreichen
* Bsp. 10 Anträge in möglichst kurzer Zeit bearbeiten
Wirtschaftliches Handeln stellt ein ständiges Abwägen zwischen Aufwand (Mitteleinsatz) und Ertrag (Ergebnis) dar.
Im Zusammenhang mit dem ökonomischen Prinzip werden die Produktivität, Wirtschaftlichkeit, Rentabilität und Liquidität betrachtet.
Begriffserklärung Rentabilität
Rentabilität ist eine Kennzahl, die man bekommt in dem man Erfolg durch eingesetztes Kapital teilt
Retabilität = Erfolg : Eingesetztes Kapital
Begriffserklärung Wirtschaftlichkeit
Wertmäßiger Ausdruck des ökonomischen Prinzips. Es wird der Wert Output zum Wert Input betrachtet
Begriffserklärung Produktivität
Ist Menge Output geteilt durch die Menge Input
Warum werden Abschreibungen beim Cashflow wieder zum Gewinn gezählt?
Abschreibungen führen gegenüber dem Finanzamt formell zu einer Schmälerung des Gewinns. Es wird durch Abschreibung aber nicht die Liquidität geschmälert, weil Produkt (Auto) längst finanziert wurde. Wegen dieser erhaltenen Liquidität wird die Abschreibung wieder zum Gewinn gezählt. (Beispiel Firmenwagen 100 000€, 20 000€ Abschreibung)
BSC - Balanced Scorecard
Die Balanced ScoreCard ist Manegmentinstrument, das Defizite beheben soll, die die traditionellen Kennzahlensysteme aufweisen.
Traditionelle Kennzahlensysteme sind i. d. R. vergangenheitsorientiert. BSC ist auch kennzahlenorientiert bezieht aber auch nicht-eindimensionale Lösungen mit ein.
Betrachtung von 4-Dimensionen:
- finanzielle Perspektive - welche Ausgaben/Anforderungen müssen wir erfüllen?
- Kundenperspektive - welche Wirkungen wollen wir erzielen?
- Lernen und Entwickeln - wie können wir lernen und uns verbessern?
- interne Geschäftsprozesse - wie müssen wir unsere Organisation gestalten?
Bestandteile einer Entscheidung
- Ziele: Aussagen über erwünschte Zustände der Zukunft
- Alternativen: Maßnahmen zur Erreichung der Ziele
- Ergebniswerte: Erwartete bzw. prognostizierte Ergebnisse der Maßnahmen hinsichtlich der Zielerreichung
Mit der Bildung von Zielen, Alternativen und Prognosen besitzt der Entscheidungsträger alle Informationen um eine optimale Entscheidung zu treffen.
Zusätzlich werden je nach Entscheidungssituation Zielgewichte (G) und Umweltzustände (U) einbezogen:
- Zielgewichte, wenn Entscheider keine gleichwertigen Ziele verfolgt, sondern Prioritäten verfolgt
- Umweltzustände sind Situationen die unter Alternativen betrachtet werden
Entscheidung bei Sicherheit
Der Entscheidungsträger kann die Ergebnisse seiner rationalen Wahl vorhersagen.
Bsp. Gehe ich ins Kino oder mache ich Hausaufgaben? -> Spaßfaktor ist bekannt, Konsequenzen sind bekannt, wenn Hausaufgaben nicht erledigt sind