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Welche Anforderungen sollte eine Finanzplanung erfüllen?
Vollständigkeit: alle Ein- und Auszahlungen erfassen Regelmäßigkeit Betragsgenauigkeit Zeitpunktgenauigkeit Bruttoausweis Elastizität
Welche Planungshorizonte werden in der Finanzplanung typischerweise unterschieden?
langfristig ⇒ bis 10 Jahre
mittelfristig ⇒ 3-5 Jahre
kurzfristig ⇒ 1-2 Jahre
Cash-Management ⇒ 1-2 Monate
Welche Einzahlungen und welche Auszahlungen sind in einer Jahres-Finanzplanung zu berücksichtigen?
Einzahlungen: laufende Umsätze Zinsen/Dividenden Subventionen Verkauf von Beteiligungen/Anlagen Fremdmittelaufnahme EK-Erhöhung
Auszahlungen: Material Personal Fremdleistungen Steuern Zinszahlungen Gewinnausschüttung Investitionen Finanzinvestitionen
Welche Handlungsmöglichkeiten haben Sie im Falle einer festgestellten Unterdeckung bzw. Überdeckung?
Unterdeckung vs. Überdeckung:
- Leasing statt Kauf
- Einzahlungen früher (Factoring) vs. später
- Auszahlungen reduzieren (geringere Investitionen) vs. erhöhen
- Einzahlungen erhöhen (zusätzliche Verkäufe) vs.reduzieren
- Aufnahme eines Kredits
- Investitionen verringern vs. erhöhen
- Investoren suchen
Worin unterscheiden sich Einzelunternehmen/Personengesellschaften und Kapitalgesellschaften? Welche Rechtsformen gehören zu den beiden Gruppen?
Einzelunternehmen/Personengesellschaft:
- kein Mindesteigenkapital
- persönliche Haftung:
- Komplementäre haften persönlich
- Kommanditisten haften nur mit Einlage
- Eigenkapital variabel
- Bsp: OHG, KG
Kapitalgesellschaft:
- juristische Person, haftet mit Gesellschaftsvermögen
- beschränkte Haftung der Gesellschafter
- GmbH Mindestkapital 25000
- Bsp: GmbH, AG
Welche Arten von Aktien kennen Sie? Worin unterscheiden sie sich?
- Namensaktien: AG kennt ihre Aktionäre
- Inhaberaktien: frei übertragbar
- Vinkulierte Namensaktie: Übertragung ist an Zustimmung der AG gebunden
- Stückaktie: ohne Nennwert
- Nennwertaktie: mit Nennwert, z.B. 1€
- Stammaktie: verleiht alle Rechte inkl. Stimmrecht
- Vorzugsaktie: ohne Stimmrecht, aber mit garantierter oder höherer Dividende
Wie beurteilen Sie die Kreditwürdigkeit? Was verstehen Sie in diesem Zusammenhang unter einem Rating? Konsequenzen?
Ziel = möglichst sicherere/wahrscheinliche Verzinsung + Rückzahlung = Kreditwürdigkeit oder Bonität
Kriterien:
- wirtschaftlich: Finanzen, Ertrag/Einkommen, Verwendung/Planung, Management/Organisation, Branche, Rechtsform, Standort/Land
- persönlich: Beruf, Ausbildung/Qualifikation, Alter, Erfahrung, bisheriges Verhalten
Rating:
- Beurteilung der Kreditwürdigkeit (Fähigkeit und Bereitschaft/Wahrscheinlichkeit, Zahlungsverpflichtungen vollständig und fristgerecht nachzukommen)
- auf Unternehmen, Staaten, einzelne Wertpapiere bezogen
- extern durch Ratingagenturen (Moody’s, Fitch)
- intern durch Banken
- nach quantitativen Faktoren: EK-Quote, Verschuldung, Rentabilität, Cash Flow
- nach qualitativen Faktoren: Management, Markt-/Brancheneinschätzung, Risiken, Rechtsform
Konsequenzen: schlechtes Rating ⇒ kein Kredit, bzw. nur zu hohen Zinsen
Ähnlich: Scoring bei Privatpersonen z.B. SCHUFA
Bsp für Ratingstufen: AAA = extrem stark, D zahlungsunfähig.
Welche sachbezogenen Sicherheiten kennen Sie?
Pfandrechte an..:
..Grundstücken / Gebäuden
..Forderungen / Wertpapieren
..Mobilien
Sicherungsübereignungen
Eigentumsvorbehalt
Welche personenbezogenen Sicherheiten kennen Sie?
- Bürgschaften von Privaten, Unternehmen, Staat
- Garantien
Welche Versicherungen können im Zusammenhang mit Krediten von Bedeutung sein?
- Waren- / Ausfuhrkreditversicherungen
- Restschuldkreditversicherungen (Risikolebensversicherung, Erwerbsunfähigkeit, Arbeitslosigkeit)
Welche Quellen und Formen kommen für langfristiges Fremdkapital in Frage? Mit welchen Varianten?
langfristiges Fremdkapital:
- langfristige Kredite von Banken für Anlagen:
- – Varianten: Zinsbindung, Tilgung, Disagio
- (Industrie-) Anleihen vom Kapitalmarkt mit fester Laufzeit/Zins:
- – Varianten:
- —– variable Laufzeit/Zins
- —– Floater (variabler Zins)
- —– Zerobonds, Wandelanleihen, Optionsanleihen
- Schuldscheindarlehen (Großdarlehen gegen besondere Sicherheiten): von Versicherungen, Pensionskassen
- staatlich geförderte Kredite ⇒ Vorteile bzg. Zinssatz, Tilgung, Sicherheit
- Gesellschafterdarlehen: Gesellschafter geben neben EK Darlehen
Welche Quellen und Formen kommen für kurzfristiges Fremdkapital in Frage? Mit welchen Varianten?
kurzfristige Kredite:
von Banken ⇒ Varianten: Kontokorrentkredit, Diskontkredit, Lombardkredit, Avalkredit
Lieferantenkredit ⇒ Zahlungsziel, oft mit Skonto für Anreiz zu früheren Zahlung
von Kunden ⇒ Anzahlungen, Vorauszahlungen
Was verstehen Sie unter Leasing? Welche Vorteile bietet es? Welche Probleme können auftreten?
Leasing = Miete auf Zeit von Mobilien (Anlagen, IT, Fahrzeuge) / Immobilien
Anbieter: Hersteller, z.T. über Finanztöchter, Banken/Bankentöchter
Formen: Operate Leasing = kurz; Financial Leasing = längerlaufend
Spezialformen: Sale-and-lease-back, Cross-Border-Leasing
Vorteile:
- Verteilung der Zahlungen
- keine Kapitalbindung (nicht im Skript)
- voll Aufwand
- neue Technik
Probleme:
- Kosten
- Bindung bei Rückgabe
Was verstehen Sie unter Factoring? Welche Vorteile bietet es? Welche Probleme können auftreten?
Factoring = Verkauf von Forderungen an einen Factor ((Spezial-)Bank oder Inkasso)
Kann zusätzlich umfassen:
- Dienstleistungen (Rechnung etc.)
- Ausfallrisiko (“echt)
Vorteile:
- früher Zugang von Zahlungsmitteln
- Übergang von Risiken
Nachteile:
- Gebühren + Zinsen
- Belastung der Kundenbeziehung?
Mit welcher Kenngröße lässt sich die Fähigkeit zur Innenfinanzierung messen?
Cash Flow= (nicht ausgeschüttete) Gewinne
+ Zuführung zu Rückstellungen
+ Gegenwert von Abschreibungen
- nicht zahlungswirksame Erträge