54042 Einführung in den Deutschunterricht und Seine Didaktik in der Grundschule WiSe 23/24 Flashcards

1
Q

Was meint (nach Stalder 2016) Digitalisierung?

A

Digitalisierung schafft eine neue, vom Computer lesbare Infrastruktur:
“Man legt ein Buch auf den Scanner und hat nachher ein elektronisches Buch.”
(Stalder 2021, 3)
Digitalität eröffnet einen “Möglichkeitsraum”, der geprägt ist “von Nicht-Linearität; assoziativen Verknüpfungen; Parallelität und Gleichzeitigkeit; Feedback, das Ursache und Wirkung verschmelzen lässt; ein Ding kann an mehreren Orten gleichzeitig sein; jede Position ist immer kontext- und zeitabhängig etc.”
(Stalder 2021, 4)

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2
Q

Durch welche drei Verfahren wird (nach Stalder 2016) in einer sogenannten Kultur der Digitalität Bedeutung erzeugt?

A

Referentialität (Ich wähle aus bestehendem Material, poste und hoffe auf Aufmerksamkeit)
Gemeinschaftlichkeit (Andere schenken Aufmerksamkeit, bewerten, teilen ihre Meinung mit mir, bieten mir Anderes, etwas Gemeinsames entsteht
Algorithmizität (Algorithmus bestimmt, was ich sehe, was mir und uns zugeteilt wird, welche Inhalte zu mir und uns passen)

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3
Q

Welche Lernumgebung ermöglicht Kindern eher eine Sozialisation in der Kultur der Digitalität: Die Anton App oder Scratch? Begründen Sie kurz.

A

Meiner Meinung nach ermöglicht scratch eher eine Sozialisation in der Kultur der Digitalität, weil:
- Anton App viel mehr festgelegt
- scratch sehr ähnlich wie Social Media
- scratch ist offener (jeder kann hochladen was er will)
- man kann bei scratch kommunizieren und kommentieren
- und eigenes Profil erstellen, das dem von Social Media Seiten ähnelt

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4
Q

Benennen Sie drei grundlegende Kompetenzen aus der KMK-Empfehlung (2021), über die Heranwachsende in einer zunehmend digitalisierten Welt allmählich verfügen sollten.

A

Übergreifende Kompetenzen die als besonders bedeutsam erachtet werden:
- Gelingend kommunizieren können
- Kreative Lösungen finden können
- Kompetent handeln können
- Kritisch denken können
- Zusammenarbeiten können

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5
Q

Benennen Sie exemplarisch, wie das Lernen laut KMK-Strategie 2021 gestaltet sein sollte, damit Heranwachsende sich diese Kompetenzen aneignen können.

A

??

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6
Q

Erklären Sie kurz an einem ausgewählten Kompetenzbereich des Deutschunterrichts, welche neuen Fragestellungen bzw. Möglichkeiten durch digitale Medien entstehen.

A

Schreiben (Was müssen wir angesichts von Textgeneratoren noch wissen?)
- Textarten erkennen
- chat gpt hat auch meist nur einfache Sätze und häufig Wortwiederholungen →Schüler müssen diese zu umgehen lernen
- außerdem keine Quellen bei chat gpt →müssen sowieso selbst recherchieren
- gelegentlich auch unvollständige Sätze

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7
Q

Erklären Sie kurz, welche Rolle Kinder- und Jugendlektüren in einem Deutschunterricht in der Kultur der Digitalität spielen können. Nehmen Sie z.B. Bezug auf die in der VL präsentierten Beispiele.

A
  • können das Aufwachsen in der Digitalität aufgreifen
  • begreifen welchen Unterschied es zwischen den Generationen ausmacht
  • Reflexion über eigenes Verhalten
  • eigene Möglichkeiten in digitaler Welt
  • Beispiel TEK-The modern cave boy
    - versteckt sich in höhle
    - abgelenkt durch digitales Gerät
    → Suchtgefahr
  • Beispiel Dollie 1.0
    - sammelt eigene Erfahrungen mit Technik
    - wird durch Technik verändert und vernachlässigt wahren Freund (Hund)
    →Eigene Erfahrungen sind wichtig, aber man soll auch Kind sein genießen
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8
Q

Welche vier Modalitäten können semiotische Gesamttexte haben?

A

Sprache
Bild
Musik
Geräusch

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9
Q

Nennen Sie zwei Kinderlektüren, die multimodal sind. Begründen sie kurz, welche Modi in Ihren Beispielen zusammenwirken.

A
  • Asterix und Obelix Comics
    - Sprache in Form von Schrift
    - Bilder (Comiczeichnungen)
  • Der kleine Prinz
    - Sprache (Schrift)
    - Bilder (Zeichnungen)
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10
Q

Mit welchen Sinnen nehmen Menschen multimodale Texte vor allem wahr?

A

Hörsinn
Sehsinn

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11
Q

Benennen Sie drei mögliche Begründungen für einen multimodalen Deutschunterricht.

A

Individuation: Wir knüpfen an kindliche Artikulationsweisen an
Sozialisation: Wir beteiligen Kinder emotional an einer Geschichte, auch wenn sie diese nicht schriftsprachlich erlesen können
Enkulturation: Wir führen die jahrtausende alte Tradition des menschlichen Erzählens fort

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12
Q

Kinderlektüren können zur Individuation, Sozialisation und Enkulturation beitragen. Nennen Sie für jede dieser Gratifikationen ein Beispiel aus dem Modell von Kepser/Abraham 82016).

A
  • Individuation: Wir knüpfen an kindliche Artikulationsweisen an
    z.B. Freizeitgestaltung
  • Sozialisation: Wir beteiligen Kinder emotional an einer Geschichte, auch wenn sie diese nicht schriftsprachlich erlesen können
    z.B. Gefühl der Gruppenzugehörigkeit
  • Enkulturation: Wir führen die jahrtausende alte Tradition des menschlichen Erzählens fort
    z.B. Teilhabe am Prozess kultureller Kohärenzbildung
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13
Q

Wodurch kann (nach Kepser 2020) ein Comic den Eindruck von gesprochener Sprache und Geräuschen erzeugen?

A
  • Comics sind zwar Bildmedien, aber sie sind nicht stumm
    - Mithilfe der Sprechblase bzw. mithilfe des Soundwords im Comic stellt sich der Lesende einen Sound vor
    - Sprechblase und Soundword sind comicspezifische, d.d. typische Merkmale des Comics
    - Sie sorgen für “Sound of Silence”
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14
Q

Die Lehrperson Kim Kayak berichtet: „Ich lese gerade mit meiner 3b eine Kurzgeschichte. Am Freitag sollen sie die Geschichte als Comic darstellen. Ich weiß aber gar nicht, ob ich sie einfach machen lassen soll oder ob es da auch etwas zu lernen gibt?!“ Welche Antworten würden Sie als fachkompetente Lehrperson Kim Kaya geben?

A
  • lernen besondere Sprache des Comics kennen
  • Schriftbildlichkeit kann gesprochene Sprache, Geräusche, Stimmungen und Musik repräsentieren
  • ermitteln Aussageabsicht
  • übertragen ihr Wissen auf Comics, die sie zuhause oder im Hort etc. lesen
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15
Q

Luca Leicht möchte seine 4. Klasse, in der Kinder mit verschiedenen Herkunftssprachen miteinander lernen, ein Bilderbuch in ein Hörspiel adaptieren lassen. Geben Sie drei Gründe an, warum ein solches Projekt lohnenswert sein könnte.

A
  • sprachliche Heterogenität der Lernenden integriert
  • auch sprachdidaktische Potenziale
  • Mehrsprachigkeit kann gewinnbringend genutzt werden
  • mediales Adaptieren regt zum gestalterisch-ästhetischen Handeln und zur Teilhabe am (inter)kulturellen Leben an und befähigt zum differenzierten Umgang mit künstlerischen Ausdrucksformen (vgl. Abraham 2018, 27)
  • multimodale Kompetenz anbahnen, d.h. Kinder konnten verschiedenen Zeichenressourcen zu syntaktischen, semantischen und funktionalen Ganzen kombinieren
  • Schüler*innen wurde Prozesshaftigkeit des Schreibens bewusst (verschiedene Entwürfe für eine Szene)
  • Kinder stießen Schritt für Schritt auf akustischen Besonderheiten des Mediums Hörspiel und entwickelten dabei vertieftes Verständnis für Geschichte
  • Einbringen der Herkunftssprachen motiviert Teilnahme am Projekt, sorgt für Ich- Stärke und Kompetenzerleben und hat inhaltliche Bedeutung für Hörspiel
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16
Q

Nennen Sie mindestens drei Merkmale, die typisch für die Mündlichkeit sind.

A
  • gesprochen/medial mündlich
  • Anwesenheit der Gesprächsteilnehmer*innen
  • interaktive Dichte/verbale und nonverbale Rückmeldungen der Gesprächspartner*in
    Spontanität der Sprachproduktion
17
Q

Was entwickeln Kinder allmählich im Zuge des Dekontextualisierens?

A

Kinder können allmählich
- Dinge sprachlich bezeichnen (nicht mehr nur mit Zeigegesten)
- über ihre unmittelbare Reichweite hinaus reden
- mögliche Welten (ausgedachte Ereignisse) mitteilen (Fiktionalitätsbewusstsein)
- auf die (andere) Perspektive des Gegenübers (Adressat*in) eingehen
- am kulturellen Gedächtnis teilnehmen (Enkulturation)
- auch zurückliegende und zukünftige Situationen einbeziehen
- z.B. mit mündlichen Formen wie Märchen konzeptionelle Schriftlichkeit üben

18
Q

Wie lässt sich dieses Sprechen nach der Konzeption von Koch/Oesterreicher einordnen: Hörspiel, Aufgabenblatt? Begründen Sie Ihre Zuordnung.

A

Hörspiel:
- medial schriftlich (gesprochener Text, aber er wurde zunächst verschriftlicht und es entsteht keine Kommunikation, da das Hörspiel nicht auf die Kinder reagieren kann; asymmetrisches Rederecht)
- konzeptionell schriftlich (kein Dialog oder Interaktion, einseitiger Monolog von Seiten des Hörspiels; räumliche Distanz zwischen Kommunikationspartnern)
Aufgabenblatt
- medial schriftlich (geschriebener Text, keine Kommunikation mit Arbeitsmittel)
- konzeptionell schriftlich (keine persönlichen Elemente, wird schriftlich bearbeitet, kein Dialog)

19
Q

Nennen Sie drei kommunikative Herausforderungen am Lernort Schule.

A
  • Sprachgebrauch im Unterricht ist weniger situationsgebunden, eher dekontextualisiert
  • neue sprachliche Muster → sprachliche Unsicherheit, Sprechangst
  • Vorbildliche Sprachvermittlung durch Lehrkraft fehlt