4.1 Sintern Flashcards
Was ist Sintern?
WBH mit dem Ziel Stofftransport auszulösen, so dass in Pulverstrukturen Zusammenhalt entsteht und die Porosität abnimmt.
Durch Sintern gewinnt der Grünling seine Festigkeit und Gebrauchseigenschaften
3 Prozesse beim Sintern
- Umordnung der Pulverteilchen
- Verdichten des Körpers (abnehmende Porosität)
- Vergröberung der Körner (Kornwachstum)
(Prozesse überlappen teilweise)
Was passiert beim Sintern (energetisch)?
Oberflächen u. später Grenzflächenenergien sinken durch Konrwachstum.
- > steigender Anteil abgesättigter chem. Bindungen
- > Verfestigung
Makros- und Mikroskopische Vorgänge beim SIntern?
Schwindung
Umordnung v. Teilchen
Änderung der Poren:
- Form
- Menge
- Größe und Verteilung
Kornwachstum
Entstehung neuer Phasen möglich
veränderung mech. u. phys. Eigenschaften
Treibkraft des Sinterns
Erreichen Zustands geringster freier Enthalpie
Hohe OF Energie im Pulver stellt Triebkraft bereit, Temperatur lediglich zur Aktivierung der Diffusion
Beeinflussung des Sinterverhaltens durch … möglich:
mech. Druck (Drucksintern)
Konzentrationsgradienten oder chem Reaktion der Ausgangsstoffe (Reaktionssintern -> AluminiumNitrit?)
Anwesenheit einer Schmelze die Teilchenumorientierung bzw. Lösung und Wiederausscheidung ermöglicht ( Flüssigphasensintern)
Verdichtungsstadien beim Sintern
I Anfangsstadium
- Umordnung der Körner
- Sinterhalsbildung
- ca 75% theoretische Dichte
- Diffusion an Kornoberfläche
- offenes Porennetzwerk
- beginnende Verfestigung
- starker Verlust der Triebkraft durch Reduktion der freien Oberflächen
- Sinterhälse bilden sich !
- Kontaktpunkte zu Kontaktflächen
- Teilchen bilden Kettenkoordination oder lokal enge Cluster
- Materialtransport von OF zu den Hälsen macht partikel schlanker
Festphasensintern
Sintern ohne überschreiten des Schmelzpunkts der Inhaltsstoffe (mehr und einphasig)
Verdichtung beruht auf Umlagerung von Teilchen und deren Form- und Größenänderung
Verdichtung durch Leerstellendiffusion
Triebkraft: Minimierung der Grenzflächenenergie
Flüssigphasensintern
mindestens ein Ausgangsstoff oder sich bildende Phase wird schmelzflüssig
bei <15Vol% werden nicht alle Poren mit Schmelze gefüllt (Si3N4 )
bei >15Vol% kann die Schmelze alle Poren ausfüllen (WC/Co und SiSiC)
Verdichtung durch Umordnung fester Teilchen die von der Schmelze umschlossen werden
Verdichtung abhängig von guter Benetzung, gesteruert durch Kapillardruck
Vorteilhaft: Löslichkeit des feststoff in der Schmelze
Einfluss von Sinterverfahren und Korngröße
Heißpressen: schnelleres Sintern bei geringerer Temp. höhere Verdichtung wird erreicht (fast 100%)
feinere Ausgangskorngröße hat ähnlichen (aber schwächeren) Effekt
Verdichtungsstadien beim Sintern
II Zwischenstadium
- Körner bewegen sich nichtmehr
- Korngrenz und Volumendiffusion
- beginnendes Kornwachstum
- Porenkonzetration in Kornzwischenräumen
- Porenvolumen geschlossen
- 75-90% der theoretischen Dichte
- Schritt mit stärkster Schwindung!
- Wachstum der Hälse zu Korngrenzen führt zu Änderung der Kornform
- durchgehende Porosität wird lateral eingeengt -> schlauchförmige schwindungsfähige Poren
Verdichtungsstadien beim Sintern
III Endstadium
- ausgeprägtes Kornwachstum
- Korngrenzdiffusion
- Porenelemination
- mögliche Behinderung der Verdichtung durch eingeschlossene Gase
- >95% der theoret. Dichte
- Verdichtung kommt zum Erliegen
- Kornwachstum, Porenschwund und Porenwachstum
Diffusionsvorgänge im Anfangsstadium
- verdampfung und Kondesation
- Oberflächendiffusion
- Volumendiffusion von der Oberfläche
- Volumendiffusion von Korngrenzen
- Grenzflächendiffusion entlang Korngrenze
2-5: Beim Keramik vorherrschend
4 + 5 verantwortlich für Schwindung