4. Von der Supermacht zum relativen Abstieg (1990-2013) Flashcards
4.1. Scheitern der neuen Weltordnung
Umbruch internationaler Beziehungen:
- 1989: Auflösung des sowjetischen Blocks (Öffnung
der Grenzen)
- 1991: Auflösung der UdSSR
direkte Konsequenzen:
- UNO kann die Arbeit wieder aufnehmen (Ende des
UdSSR Vetos)
- USA, die den Kalten Krieg überlebt haben, sehen
sich als Anführer einer wiedervereinten Welt
Probleme:
–> Welt ist instabil und die Konflikte mehren sich
–> mehrere militärische und diplomatische
Interventionen im Laufe der 1990er
4.1. Scheitern der neuen Weltordnung
Interventionen
A. 1. Golfkrieg 1990/1991
B. Intervention in Somalia 1993
C. Friedensvertrag von Oslo 1993
D. Krieg im ehemaligen Jugoslavien 1991-2001
4.1. Scheitern der neuen Weltordnung
A. Erster Golfkrieg
August 1990: Annexion von Kuwait durch den Irak
unter Saddam Hussein
direkte Verurteilung des UNO-Sicherheitsrates
Januar 1991: Intervention und militärischer Erfolg der
USA und ihrer Verbündeten
–> Saddam Hussein wird freigelassen, fährt mit der
Unterdrückung der kurdischen und schiitischen
Bevölkerung im Irak fort
–> Präsident George Bush stellt diesen Krieg als Test
der neuen Weltordnung dar
4.1. Scheitern der neuen Weltordnung
B. 1993: amerikanische Intervention in Somalia
Bürgerkrieg: Sturz des Staatschefs und Konflikte über Nachfolge
- Operation “Restore Hope” der UNO unter der
Kontrolle der USA
- 1993: amerikanische Intervention in Mogadishu,
bekannt unter dem Namen “Black Hawk Down”
–> Intervention schlägt fehl
–> traumatisierende Schlacht für die öffentliche
Meinung der USA
- Fernsehbilder zeigen wie Leichen von US-
Soldaten durch die Straßen gezogen werden
4.1. Scheitern der neuen Weltordnung
C. 1993 Friedensvertrag von Oslo
Versöhnung des israelischen Staates und Jassir Arafats PLO, durch Vermittlung der USA
4.1. Scheitern der neuen Weltordnung
D. USA spielen im Krieg im ehemaligen Jugoslavien eine entscheidende Rolle
= Reihe gewalttätiger Konflikte auf dem Territorium des ehemaligen Jugoslavien zwischen 1991 und 2001!
Gegner: unterschiedliche ethnische Gruppen und Nationen des ehemaligen Jugoslavien
mehrere Gründe: religiöse, politische, wirtschaftliche, kulturelle, ethnische
–> 1994: NATO interveniert unter amerikanischer
Anleitung in Bosnien
- serbischer Angriff in Bosnien und Herzegowina,
welche erst ihre Unabhängigkeit erklärt hatten
- Krieg zwischen der serbischen, kroatischen und
bosnischen (bosnische Muslime) Bevölkerung
- ethnische Säuberung und Massaker von
Srebrenica (Hinrichtung von mehr als 8000
bosnischen Männern und Jugendlichen)
–> 1999: NATO interveniert im Kosovo
- Krieg: serbisch-jugoslavische Armee gegen die
Befreiungsarmee des Kosovo und die NATO
4.2. die Verführung des Unilateralismus (Präsidentschaft von George W. Bush)
Der Schock des 11. September 2001
Attentate der Al-Qaida auf amerikanischem Boden ändern die Umstände der USA!
–> nationale Sicherheit wird zur Priorität, ABER:
Rückkehr zum Isolationismus ist unmöglich
–> Beginn des Krieges gegen den Terrorismus!
–> AUMF-Gesetz: erlaubt dem Präsidenten der USA
die Nutzung aller für nötig befundenen Mittel im
Kampf gegen den Terrorismus
–> dominanter Unilateralismus unter George W. Bush
ab 2003
4.2. die Verführung des Unilateralismus (Präsidentschaft von George W. Bush)
Der Schock des 11. September 2001
dominanter Unilateralismus unter George W. Bush
ab 2003
2 Kriege im Mittleren Osten
- seit 2001 in Afghanistan mit Unterstützung der UNO
und der NATO (Suche nach Verantwortlichen von
9/11)
- 2003 im Irak (2. Golfkrieg) ohne Einverständnis der
UNO und sogar gegen die Alliierten (Anklage den
Terrorismus zu unterstützen)
USA befinden sich als Folge des Zweiten Golfkrieges in Schwierigkeiten:
- ihre erfundenen Argumente für den Krieg im Irak
werden aufgedeckt
- Misshandlungen von Kriegsgefangenen im Irak und
in Guantanamo
Schwächung der Wirtschaft durch die Finanzkrise 2007: Liquiditätskrise, Pleite von Finanzeinrichtungen,…
tödliche Drohneneinsätze gegen Terrorgruppen
–> Ende der Präsidentschaft von George W. Bush:
Vermehrter Anti-Amerikanismus und Kritik am
amerikanischen System
4.3. Rückkehr zum Multilateralismus: Eine neue Ära unter Obama?
Rückzug der amerikanischen Truppen; erst Irak, dann Afghanistan
Alliierte der NATO erhalten Verantwortung zurück
- z.B. Frankreich und Großbrittanien intervenieren eigenständig gegen das Regime von Muammar al-Gaddafi in Lybien
—> Beginn des Arabischen Frühlings
UNO wird größere Bedeutung beigemessen
- u.a. Verhandlungen zur nachhaltigen Entwicklung
Anstrengungen in der Wirtschaftspolitik
- der Globalisierung einen Rahmen bieten
4.3. Rückkehr zum Multilateralismus: Eine neue Ära unter Obama?
Obamas Absichten
—> das Image der USA wieder herstellen/aufbessern!
—> ABER, Erhalt der Hauptrolle und Bereitschaft unabhängig zu handeln!
- z.B. Pakistan 2011: Exekution von Bin Laden = Operation Neptune’s
Spear
4.3. Rückkehr zum Multilateralismus: Eine neue Ära unter Obama?
Kontinuität Bush/Obama
Fortsetzung, später Ende des Kampfes gegen Al-Qaida (Bin Laden wird in seinem Versteck in Pakistan hingerichtet)
Intensivierung von Drohnen-Angriffen gegen Terrorzellen
Guantanamo bleibt offen, trotz gegenteiliger Äußerungen
Überwachung der Bevölkerung (Telefon, Post, Internet) durch den Geheimdienst NSA = Cyber-Krieg
4.3. Rückkehr zum Multilateralismus: Eine neue Ära unter Obama?
Unterschiede Bush/Obama
Obama über Bush:
- Kritik an den Abwegen des Krieges gegen Terrorismus
- nimmt Abstand zu Interventionen im Irak:
- Krieg diente nicht den Interessen der USA
- Krieg vermittelte das Bild einer agressiven Macht
- verurteilt von der amerikanischen Armee angewandte Folter
- unterstreicht die moralischen und juristischen Probleme die durch den
Gebrauch von Drohnen aufgeworfen werden - Notwendigkeit das AUMF-Gesetz neu zu betrachten um das Image der
USA aufrecht zu erhalten
4.4. die amerikanische Macht heute
A. Weltwirtschaft
Ende der amerikanischen Dominanz
- Rückgang der Beteiligung der USA im globalen Waren-Export:
- von 18,8% im Jahr 1953 auf 8,1% im Jahr 2011
- China startet spektakulär durch (von 1,2% auf 10,7%), sowie Süd-Ost-Asien
(Süd-Korea, Taiwan, Singapur, etc.) von 9,9% auf 15,8% - Europa dominiert, als ein wirtschaftlicher Block (EU) gesehen
4.4. die amerikanische Macht heute
B. militärische Macht
noch immer die weltweite N°1
- USA sind bei Weitem die größte militärische Macht weltweit
- Budget (668,8 Milliarden Dollar) = 38% des globalen Gesamtbudgets
- Ausgaben sind 4 Mal höher als die von China (N°2)
- militärische Präsenz auf dem gesamten Planeten
4.4. die amerikanische Macht heute
C. große politische und kulturelle Einflusskapazität
ABER
- seit dem Ende des Kalten Krieges: weniger Präsent in Europa!
- steigende Präsenz in der Region Asien-Pazifik