3 semester Flashcards
Was versteht man unter der posturalen Kontrolle?
PK ist die Haltung und Bewegung des Menschen gegen die Schwerkraft, sie ermöglicht uns eine angepasste und angemessene Haltung und Bewegung im Raum. Gilt ganz gleich, ob in symmetrischen oder asymmetrischen Positionen (VFST, Sitzen, stehen oder Fortbewegung)
Mangelnde oder fehlende PK zeigt sich in übermäßigen Schwankungen des Körpers, die im schlimmsten Fall zum Sturz führen.
Welche Anforderungen reguliert die PK für die Position des Körpers im Raum?
Orientierung
Stabilität
Was bedeutet adaptierend und antizipierend im Hinblick auf die PK?
Adaptierend: Modifikation sensorischer und motorischer Systeme als Antwort auf veränderte Aufgaben oder Veränderungen der Umwelt
Antizipierend: Voreinstellung sensorischer und motorischer Systeme in Erwartung auf posturale Anforderungen basierend auf früher gelernter Erfahrungen (Planung)
Welche Komponente der posturalen Kontrolle gibt es?
Sensorische Systeme: vestibulär (GG), akustisch, propriozeptiv, somatosensorisch, visuell
Sensorische Strategien: Nutzen des richtigen Sensors
Muskuloskelettale Komponenten
Interne Repräsentation
Adaptive Mechanismen
Antizipatorische Mechanismen
neuromuskuläre Synergien
Was macht der posturale Tonus bei der posturalen Kontrolle?
Bauprinzip im Rückenmark bestimmt die Rekrutierung motorischer Einheiten in der Muskulatur nach einem strengen Plan:
Aktivierung tonischer (tiefliegender) Muskulatur vor phasischer!
-> Stabilität vor Bewegung!
Bsp: Erst Beckenkippung und Aufrichtung beüben, Gewichtsverlagerungen zur Seite etc.
Was ist eine Antizipatorische Kontrolle?
Vor der sichtbaren Bewegung werden posturale Muskeln aktiviert -> die kleinen tiefliegenden tonischen Anteile sind mit posturalen Kontrolle beschäftigt
Was versteht man unter der Core-Stabilität?
Kernstabilität
Der Kern als dynamisch-stabiles Muskelkorsett
entscheidendes Element der antizipatorischen posturalen Kontrolle
Unten als Boden: Beckenboden und Hüftgürtel
Hinten: Autothone Rückenmuskulatur und kleine Glutaen
Seitlich: transversus abdominis
vorn: schräge Bauchmuskeln: M. obliquus externus und internus abdominis
oben als Dach: Diaphragma
-> Der Kern ist das Zentrum der beweglichen Kette
Was versteht man unter dem postural sway?
niemand steht absolut still, sondern man bewegt sich in kleinen oszillierenden Bewegungen
Körperschwerpunkt liegt etwa bei L2-3. Er ist für die Balance im Verhältnis zur Unterstützungsfläche und zur Schwerkraft der zentrale Mittelpunkt. Hier laufen Kraftlinien hindurch und muskuläre Verkettungen haben hier einen Knotenpunkt. Für die Therapie ist das Wissen um den Körperschwerpunkt entscheidend. Der zweite Schwerpunkt ist der zentrale Schlüsselpunkt (central key point). Er liegt bei TH6 und dem Sternum. Wir schwingen immer um unsere USF. -> Postural sway
PS ist meist nicht sichtbar
Was versteht man unter der Funktion des Postural sway?
Es finden ständig ausgleichende Tonusänderungen statt, um den Körper innerhalb der USF zu halten. Hierfür benutzt der Körper sogenannte Equilibriumsreaktionen und sehr feine Stellreaktionen
Was sind Equilibriumsreaktionen?
feine Tonusänderungen, um das GG zu bewahren (meist ohne optisch erkennbare Bewegung), zum Teil sieht man Spannungsänderung eines Muskels, laufen langsam ab und werden daher zu den antizipatorischen Mechanismen gezählt. Die Stabilisierung läuft automatisch ab und findet auch schon im Vorfeld von Positionswechseln statt
in welcher Form können Abweichungen bei postural sway bezeichnet werden?
dezente, leichte oder starke Schwankungen
Zu was zählen langsame und schnelle Strategien?
Langsame antizipatorische Strategien:
Haltungshintergrund, Core Stabi, Postural sway, Equilibriumsreaktionen
Schnelle, reaktive Strategien: Stellreaktionen, Schutzmechanismen/protektive Mechanismen
Was sind Stellreaktionen-Haltungsreflexe?
> sind Bewegungsausschläge von Körperregionen, um einem drohenden GG-Verlustes mit Einsatz von Massen entgegen zu wirken
Deutliche Bewegungsausschläge
reaktive Mechanismen zur Aufrechterhaltung des GG
Was sind Extremitätenstellreaktionen?
> Reaktion Arm: Arme werde in Gegenrichtung des drohenden Gewichtsverlustes eingestellt
Bsp: Verlust Gewicht nach rechts -> beide Arme bewegen sich nach links, jeweils in Abduktion und Adduktion
Reaktion Bein: im Sitz reagieren die Beine durch ab und adduktorische und rotatorische Bewegungen in Gegenrichtung des Gewichtsverlustes
Was sind Rumpfstellreaktionen?
> Rumpf kann sich dreidimensional durch gelenkige Verbindung der Wirbel im Raum bewegen -> auch hier wird Gewicht bzw. Masse als Gegengewicht bei Verlust der Balance aktiviert
Bsp: Sitz mit Gewichtsverlust nach rechts -> Reaktion: Lateralflex nach links mit Rotation nach links