3 semester Flashcards

1
Q

Was versteht man unter der posturalen Kontrolle?

A

PK ist die Haltung und Bewegung des Menschen gegen die Schwerkraft, sie ermöglicht uns eine angepasste und angemessene Haltung und Bewegung im Raum. Gilt ganz gleich, ob in symmetrischen oder asymmetrischen Positionen (VFST, Sitzen, stehen oder Fortbewegung)
Mangelnde oder fehlende PK zeigt sich in übermäßigen Schwankungen des Körpers, die im schlimmsten Fall zum Sturz führen.

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2
Q

Welche Anforderungen reguliert die PK für die Position des Körpers im Raum?

A

Orientierung
Stabilität

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3
Q

Was bedeutet adaptierend und antizipierend im Hinblick auf die PK?

A

Adaptierend: Modifikation sensorischer und motorischer Systeme als Antwort auf veränderte Aufgaben oder Veränderungen der Umwelt

Antizipierend: Voreinstellung sensorischer und motorischer Systeme in Erwartung auf posturale Anforderungen basierend auf früher gelernter Erfahrungen (Planung)

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4
Q

Welche Komponente der posturalen Kontrolle gibt es?

A

Sensorische Systeme: vestibulär (GG), akustisch, propriozeptiv, somatosensorisch, visuell
Sensorische Strategien: Nutzen des richtigen Sensors
Muskuloskelettale Komponenten
Interne Repräsentation
Adaptive Mechanismen
Antizipatorische Mechanismen
neuromuskuläre Synergien

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5
Q

Was macht der posturale Tonus bei der posturalen Kontrolle?

A

Bauprinzip im Rückenmark bestimmt die Rekrutierung motorischer Einheiten in der Muskulatur nach einem strengen Plan:
Aktivierung tonischer (tiefliegender) Muskulatur vor phasischer!
-> Stabilität vor Bewegung!
Bsp: Erst Beckenkippung und Aufrichtung beüben, Gewichtsverlagerungen zur Seite etc.

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6
Q

Was ist eine Antizipatorische Kontrolle?

A

Vor der sichtbaren Bewegung werden posturale Muskeln aktiviert -> die kleinen tiefliegenden tonischen Anteile sind mit posturalen Kontrolle beschäftigt

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7
Q

Was versteht man unter der Core-Stabilität?

A

Kernstabilität
Der Kern als dynamisch-stabiles Muskelkorsett
entscheidendes Element der antizipatorischen posturalen Kontrolle

Unten als Boden: Beckenboden und Hüftgürtel
Hinten: Autothone Rückenmuskulatur und kleine Glutaen
Seitlich: transversus abdominis
vorn: schräge Bauchmuskeln: M. obliquus externus und internus abdominis
oben als Dach: Diaphragma
-> Der Kern ist das Zentrum der beweglichen Kette

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8
Q

Was versteht man unter dem postural sway?

A

niemand steht absolut still, sondern man bewegt sich in kleinen oszillierenden Bewegungen

Körperschwerpunkt liegt etwa bei L2-3. Er ist für die Balance im Verhältnis zur Unterstützungsfläche und zur Schwerkraft der zentrale Mittelpunkt. Hier laufen Kraftlinien hindurch und muskuläre Verkettungen haben hier einen Knotenpunkt. Für die Therapie ist das Wissen um den Körperschwerpunkt entscheidend. Der zweite Schwerpunkt ist der zentrale Schlüsselpunkt (central key point). Er liegt bei TH6 und dem Sternum. Wir schwingen immer um unsere USF. -> Postural sway
PS ist meist nicht sichtbar

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9
Q

Was versteht man unter der Funktion des Postural sway?

A

Es finden ständig ausgleichende Tonusänderungen statt, um den Körper innerhalb der USF zu halten. Hierfür benutzt der Körper sogenannte Equilibriumsreaktionen und sehr feine Stellreaktionen

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10
Q

Was sind Equilibriumsreaktionen?

A

feine Tonusänderungen, um das GG zu bewahren (meist ohne optisch erkennbare Bewegung), zum Teil sieht man Spannungsänderung eines Muskels, laufen langsam ab und werden daher zu den antizipatorischen Mechanismen gezählt. Die Stabilisierung läuft automatisch ab und findet auch schon im Vorfeld von Positionswechseln statt

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11
Q

in welcher Form können Abweichungen bei postural sway bezeichnet werden?

A

dezente, leichte oder starke Schwankungen

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12
Q

Zu was zählen langsame und schnelle Strategien?

A

Langsame antizipatorische Strategien:
Haltungshintergrund, Core Stabi, Postural sway, Equilibriumsreaktionen

Schnelle, reaktive Strategien: Stellreaktionen, Schutzmechanismen/protektive Mechanismen

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13
Q

Was sind Stellreaktionen-Haltungsreflexe?

A

> sind Bewegungsausschläge von Körperregionen, um einem drohenden GG-Verlustes mit Einsatz von Massen entgegen zu wirken
Deutliche Bewegungsausschläge
reaktive Mechanismen zur Aufrechterhaltung des GG

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14
Q

Was sind Extremitätenstellreaktionen?

A

> Reaktion Arm: Arme werde in Gegenrichtung des drohenden Gewichtsverlustes eingestellt
Bsp: Verlust Gewicht nach rechts -> beide Arme bewegen sich nach links, jeweils in Abduktion und Adduktion
Reaktion Bein: im Sitz reagieren die Beine durch ab und adduktorische und rotatorische Bewegungen in Gegenrichtung des Gewichtsverlustes

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15
Q

Was sind Rumpfstellreaktionen?

A

> Rumpf kann sich dreidimensional durch gelenkige Verbindung der Wirbel im Raum bewegen -> auch hier wird Gewicht bzw. Masse als Gegengewicht bei Verlust der Balance aktiviert
Bsp: Sitz mit Gewichtsverlust nach rechts -> Reaktion: Lateralflex nach links mit Rotation nach links

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16
Q

Was sind Kopfstellreaktionen?

A

> oberste Prio des NS ist es, Augenachse im Verhältnis zur Horizontalen waagrecht zu halten, um optische Orientierung im Raum zu behalten
Entsprechend wird der Kopf auf dem Körper ausgerichtet, um horizontale Orientierung so lange wie mgl. zu gewährleisten

17
Q

Nenne die Strategien beim Beispiel Stand mit Gewichtsverlagerung nach hinten

A

Rumpfstrategie: Flex, eher eine Rumpfvorneige in Streckung
Hüftstrategie: Flex
Fußstrategie: dorsal Ex mit Zehenex
HWS: Extension

18
Q

Warum haben wir Schutzmechanismen/ protektive Mechanismen?

A

> reaktive Mechanismen für schnellen und effektiven Schutz

19
Q

Wie verlaufen Schutzschritte ab?

A

> Auslösen von Schritten ist schnell und ökonomisch
Schrittrichtung geht immer in Fallrichtung
Schritt ermöglicht das Entstehen einer neuen USF an einem räumlich verändertem Ort, wodurch der Mensch seine Gewichte wieder in die neue USF einordnet
Bsp: Stand mit Gewichtsverlust nach rechts-> Reaktion: Schutzschritt des linken Beines (Kreuzschritt) nach rechts

20
Q

Wie schaut optisch eine Schutzstrategie aus?

A

Abwehrhaltung der Arme vor dem Kopf/Körper -> Flex und Kreuzen der Arme
Elevation und Protraktion der Schulter
Flex Kopf
Flex BWS
Schließen der Augen, Aufeinanderpressen der Lippen
Abwehr von entgegenkommenden Objekten

21
Q

Wie schaut Stützreaktion der Arme aus?

A

> bei drohendem Sturz wird Körper geschützt und ein Stütz oder ein Abrollen wird eingeleitet

22
Q

Wie verläuft das Abrollen/Fallen?

A

Normal: Energie des Aufpralles einleiten mit Flexionsmuster, „sich einrollen“, dabei wird hauptsächlich Kopf geschützt, optimal ist Abfangen mit Unterarm und nicht das Stützen über das Handgelenk

23
Q

Welche Probleme haben Pat in der PK?

A

> Menschen nach zentralen Läsionen des NS verlieren sehr häufig ihre PK (den Haltungshintergrund), die antizipatorischen und reaktiven Mechanismen
Dies führt zu einem Verlust sich zu halten und im Raum zu bewegen
Oft ist mit Kippen und Fallen im Raum verbunden

  1. Verlust der antizipatorischen postoralen Kontrolle
    (Minderung der langsamen Anpassung bei Bewegungsübergängen und während des Aufrechterhaltene von Positionen gegen die Schwerkraft, Sitz + Stand) -> Haltungsverlust und Verlust des Haltungshintergrundes
    Befund: sitzen mgl? 2 Minuten freier Sitz mgl? Qualität Sitzposition
  2. Verlust im reaktiven Verhalten
    Minderung Reaktionsgeschwindigkeit
    Verlust der protektiven Bewegungsmuster (Schutzschritte, Stützreaktionen, Stellreaktionen von Kopf, Rumpf und Extremitäten) -> Pat. Verlieren automatisierte und reflektorische Muster, sich gegen Schwerkraft zu bewegen und zu halten
24
Q

Beschreibe die Untersuchung im Sitz bei pat. mit gestörter posturaler Kontrolle

A

Sitz
Sitzposition: 1 min, 2 min, Verlagerung Sitz, Zielreichung aus Sitz
Beobachtungskriterien: frei? schwanken? Stütz der Arme? Falltendenz? Kippen?
Dokumentationsbeispiele: Stellreaktion des Rumpfes nach rechts deutlich reduziert, Pat. Zeigt keine Rumpfstellreaktion nach rechts, dezentes Defizit in der Rumpfstellreaktion nach rechts

25
Q

Beschreibe die Untersuchung beim gang bei pat. mit gestörter posturaler Kontrolle

A

Gang
Ganganalyse, Gehen auf schmaler Spur, Liniengang, Kreuzgang, Gehen rückwärts, Gehen mit Start-Stopp, gehen mit umwenden 180°, gehen mit Umlaufen von Hinternissen, gehen mit übersteigen von Hinternissen, treppe, mit Fuß verschiedene Felder tippen, Gehen mit HWS-Rot, Parcour

26
Q

Nenne Behandlungsmgl. bei Störung posturaler Kontrolle

A

Sitz: Sitz erarbeiten, sitz plus Beckenmobi, Rumpfmobi, Gewichtsverlagerung, in verschiedene Positionen abklatschen, sitz auf labiler Unterstützungsfläche: Verlagerungen, plus ADL-Bezug

27
Q

Wie untersuche ich den Stand bei posturaler Kontrolle?

A

normaler hüftbreiter Stand, schmal, Schrittstellung breite Spur, Semitandemstand, tandemstand, einbeinstand, zehenstand
auf div. Untergründen: Airex-Kissen, Noppenkissen, Kreisel, Wackelbrett mit Ball hin und herwerfen, Ball rollen, ADL’s, optische Veränderung (Blick re/li/oben/unten, HWS-Rot, geschlossene Augen

28
Q

Bsp für Testung Stellreaktionen?

A

Beispiele für Testung Stellreaktionen: Widerstände geben im Stand auch schneller, Gewichtsverlagerung im Sitz und Stand, Ausfallschritte/Schutzschritte, Stützreaktion Arme, Falltraining