3. Der Sinterprozess Flashcards

1
Q

Wovon hängt die Ausgangsdichte ab?

A
  • Von der Packungsdichte und Korngröße der Pulver

* Formgebungsverfahren

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2
Q

Wie wirkt sich eine höhere Ausgangsdichte auf den weiteren Verdichtungsprozess aus?

A

• Schwindung beginnt bei geringeren Temperaturen und führt zu höheren Enddichten

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3
Q

Wie kann man die Triebkräfte beeinflussen?

A
  • Oberflächenenergie erhöhen
  • Grenzflächenenergie erhöhen
  • Chemische Energie erhöhen
  • Elastische Energie (Verzerrungsenergie) erhöhen:
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4
Q

Warum muss man eigentlich heizen, obwohl die Triebkräfte alle auch bei Raumtemperatur vorhanden sind?

A

Materialtransportmechanismen benötigen Aktivierungsenergie

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5
Q

Was passiert, wenn man die Temperaturerhöhung in der Mitte des Schwindungsstadiums abbricht?

A

• Weitere Verdichtung erfolgt nach √t-Gesetz bei den verfügbaren Aktivierungsenergien
-> geschlossene Restporosität

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6
Q

Was passiert, wenn man die Temperaturerhöhung am Ende des Anfangsstadiums abbricht?

A

• Weitere Verdichtung erfolgt nach √t-Gesetz bei den verfügbaren Aktivierungsenergien
-> offene Restporosität

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7
Q

Für welche Sinterschritte sind besondere Pulvereigenschaften erforderlich?

A

• erstes Stadium (hier wird die Kornform verändert)

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8
Q

Welche apparativen Möglichkeiten hat man, um den Sinterprozess zu beschleunigen?

A

• Druck anwenden

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9
Q

Wie verhalten sich nanokristalline Pulver nach der Herstellung bei Raumtemperatur?

A
  • Sie beginnen bei Kontakt bereits spontan Sinterhälse auszubilden
  • Schädlich für die Formgebung
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10
Q

Ist der Mechanismus der Verdampfung und Wiederkondensation für das Sintern von Pulvern hilfreich oder schädlich (Begründung)? Welche Gefügeveränderungen erwarten Sie grundsätzlich?

A

Schädlich, da
• Verlust an Triebkraft ohne Schwindung
• Bildung von Teilchenketten

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11
Q

Tragen die Materialtransportmechanismen der Verdampfung und Kondensation bzw. der Oberflächendiffusion zur Verdichtung eines Sinterkörpers bei?

A

Nein: sie führen zur Teilchenverschlankung und zur Kettenbildung.

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12
Q

Wie unterscheiden sich feinkörnige und grobkörnige Pulverpackungen in ihrem Sinterverhalten in Bezug auf die o.g. Mechanismen?

A

• Feinkörnige Teilchen haben einen höheren Dampfdruck als grobe

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13
Q

Welche Spannungen herrschen in Poren?

A

Nach innen gerichtete Zugspannungen, die eine Triebkraft für Porenschwund erbringen.

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14
Q

Welche Form müssen Poren anstreben, die im Inneren von Körnern sitzen?

A

Kugelform wegen der Erniedrigung der Oberfläche relativ zum Volumen

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15
Q

Warum bilden sich nadelige Apatitkristalle (siehe Biowerkstoffe) beim Sintern von Calciumphosphat-Keramik aus?

A

Anisotropie der Oberflächenenergie dominiert Erniedrigung der Gesamtoberflächenenergie; daher keine Kugelform.

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16
Q

Wie kann man die bisherigen Effekte nutzen, um mit dem Sinterprozess Filterwerkstoffe oder Katalysatoren mit großen inneren Oberflächen usw. herzustellen?

A
  • Abbruch des Sintervorgangs am Ende des 1.Sinterstadiums

* Nutzung von Verdampfung und Kondensation

17
Q

Wie würden Sie einen leichten, aber wasserdichten Sinterkörper herstellen?

A
  • Abbruch des Sintervorgangs am Ende des 2.Sinterstadiums (Schwindungsstadium)
  • Nutzung des Porenschlusses zur Ausbildung definierter geschlossener Porosität
18
Q

Was passiert mit dem Gefüge, wenn man so schnell aufheizt, dass die Stadien der Verdampfung und Kondensation bzw. Oberflächendiffusion rasch übergangen werden und man schnell zur Grenzflächendiffusion gelangt?

A
  • Schnellere und effizientere Verdichtung

* homogene Gefüge, kleine Poren

19
Q

Keramische Werkstoffe gelten als unempfindlich gegenüber Säuren und Laugen, Metallschmelzen und Schlacken. Unterscheiden Sie nun genauer zwischen den Körnern und den Korngrenzen. Welches sind die chemisch stabileren Gefügebestandteile und warum?

A

• Korngrenzen sind strukturell undefiniert (Großwinkel-KG sind quasi-amorph) und haben Verunreinigungen angereichert

20
Q

Sie wählen billige Rohstoffe für eine Massenanwendung geringer Wertschöpfung. Diese sind daher mit Verunreinigungen versehen. Wo finden Sie diese Verunreinigungen nach dem Sintern wieder?

A

• An den Korngrenzen (durch strukturelle Verzerrungen)

21
Q

Warum sollten Sie nur reine Rohstoffe für Hochtemperaturanwendungen benutzen?

A

• Verunreinigungen bilden eine Art Glasphase an der Korngrenze, die bei hohen Temperaturen erweichen kann

22
Q

Ist das fortschreitende Kornwachstum nützlich oder schädlich a) für den Verdichtungsprozess und b) für die mechanischen Eigenschaften des Bauteils (Begründung)?

A

a) nützlich: wandernde Korngrenzen können auch Poren treffen, wobei diese durch Grenzflächendiffusion ausheilen können
b) schädlich wegen 1/√a (Griffith-Gleichung); wenn sonst keine Defekte da sind, ist die Korngröße der Defekt.

23
Q

Warum ist das Kornwachstum bei höheren Temperaturen schneller als bei niedrigeren Temperaturen?

A

Es steht mehr thermische Energie für den Materialtransport zur Verfügung

24
Q

Würden Sie – um ein homogenes Gefüge bei optimaler Verdichtung einzustellen – eher länger bei niedrigeren Temperaturen sintern oder lieber kurz bei hohen Temperaturen (Begründung)?

A

Lieber kurz bei höheren Temperaturen, da höhere Enddichten erzielbar sind.

25
Q

Wieso wirken die mehrphasigen Sintersysteme kornwachstumshemmend?

A

Körner einer Zweitphase stehen der Korngrenzenwanderung der Matrixphase im Wege und andersherum.

26
Q

Was muss man bei den Rohstoffen beachten, wenn man besonders feinkörnige und homogene Gefüge erzielen möchte?

A

Feine Pulver, enge Korngrößenverteilung und homogene Packungsdichte verwenden.

27
Q

Was muss man bei den Rohstoffen beachten, wenn man besonders inhomogene Gefüge mit Grobkorn- und Feinkornanteil erzielen möchte?

A

Pulver mit verschiedenen Maxima der Korngrößenverteilung verwenden, also Grobkorn mit Feinkorn mischen.