2. Jahr Flashcards

1
Q

Störungen räumlicher Leistungen (4)

A

-> gehen meist mit Unawareness einher

  1. räumlich-perzeptiv
  2. räumlich-kognitiv
  3. räumlich-konstruktiv
  4. räumlich-topographisch
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2
Q
  1. Störungen räumlich perzeptiver Leistungen (6)
A

= Störungen von mindestens einer, meist mehrerer perzeptiver Basisleistungen:

  • Einschätzen der subjektive Hauptraumachsen (vertikal, horizontal)
  • Längenschätzung (Größenschätzung innerhalb eines Objekts)
  • Distanzschätzung (zwischen Objekten oder zu einem selbst)
  • Linienhalbierung
  • Winkelschätzung (Winkel abschätzen)
  • Positionswahrnehmung
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3
Q
  1. Störungen räumlich perzeptiver Leistungen
    • typische Alltagsprobleme, -beobachtungen
A
  • Danebengreifen
  • Beim Schreiben (Zeilen nicht einhalten)
  • Buchstabengrößen passen nicht
  • Anstoßen an Gegenständen / Personen
  • Größen schätzen
  • Ausfüllen von Formularen
  • Schwierigkeiten, analoge Uhr zu lesen
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4
Q
  1. Störungen der räumlich-kognitiver Leistung (3)
A

= über die Wahrnehmungsleistung hinaus ein Weiterverarbeiten der räumlich- perzeptiven Leistungen, oder rein mentale Raumoperation

  • mentale Rotation
  • mentaler Perspektivenwechsel
  • Transformationsleistung (größer/kleiner)
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5
Q
  1. Störungen der räumlich-kognitiver Leistung
    • typische Alltagsprobleme/ -beobachtungen:
A

• Schwierigkeiten bei perspektivischen Zeichnungen

• Schwierigkeiten beim Anziehen

• Mengen werden schlecht abgeschätzt

• schlechte Orientierung auf Plänen

• Schwierigkeiten bei Tätigkeiten vor dem Spiegel

• Probleme beim Rangieren mit dem Rollstuhl

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6
Q
  1. Störungen der räumlich - konstruktiven Leistungen (2)
A

= Unfähigkeit, einzelne Elemente mit der Hand zu einem Ganzen zusammenzusetzen

  • Zusammensetzen von Teilen einer Figur zu einer Gesamtfigur
  • freies Zeichnen/ Abzeichnen von Figuren
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7
Q
  1. Störungen der räumlich - konstruktiven Leistungen
    • typische Alltagsprobleme/ -beobachtungen (7)
A

• Zeichnen von Uhr mit Ziffernblatt

• Handlungen im Dreidimensionalen Raum: Paket packen

• Schnürsenkel binden, Bett machen

• Schwierigkeiten, Kleidungsstücke richtig zusammenzulegen

• Buchstaben/ Zahlen werden spiegelverkehrt geschrieben

• Beim Schneiden, wird das Messer im falschen Winkel angesetzt

• Rangieren mit dem Rollstuhl

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8
Q
  1. Störungen der räumlich - topographischen Leistungen (1)
A
  • Orientierung/-Navigation im realen oder vorgestellten Raum
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9
Q
  1. Störungen der räumlich - topographischen Leistungen
    • typische Alltagsprobleme /-beobachtungen (3)
A

• Verlust der Sicherheit in bekannter Umgebung

• Landmarken werden nicht mehr erkannt

• Verlust von Verständnis über Zusammenhang einzelner Positionen in Umgebung

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10
Q

Störungen räumlicher Leistungen
- Befunderhebung (3)

A
  1. Befragung:
    • Fremdanamnese
    • Eigenanamnese
    -> in Hinblick auf Alltagsprobleme beides wichtig
  2. Beobachtung:
    • im Alltag
    • in der Klinik
    • Außerhalb der Klinik
  3. Tests/ Screenings
    • Verschiedene neuropsychologische Testverfahren
    • Nichtstandardisierte Testverfahren
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11
Q

Störungen räumlicher Leistungen
- Ergotherapeutische Behandlung

A
  • Erarbeiten von Awareness
  • Ermöglichung einer Handlungsfähigkeit im Alltag
  • Erarbeiten von Basisfunktionen
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12
Q

Zerebrale Sehstörungen
- Definition + Arten (3)

A

= visuelle Wahrnehmungsstörungen, die durch eine Hirnschädigung entstanden sind. Je nach Ort (Lokalisation) der Schädigung kommt es zu versch. Ausfällen beim sehen.

  1. Einfache Sehleistungen
    • Homonyme Gesichtsfeldausfälle
    • Hell- Dunkeladaptation
    • Störungen der Sehschärfe
    • Störung der visuellen Exploration
  2. Komplexe Sehleistungen
    • Objektagnosie
    • Prosopagnosie
  3. Visuelle Reizerscheinungen und visuelle Illusionen
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13
Q
  1. Einfache Sehleistungen
    a) Gesichtsfeldausfälle
A

Häufigste Formen: Hemianopsie (re. oder li.), Quadrantenanopsie, Röhrensehen

Alltagsrelevanz
- Übersehen von Gegenständen
- Unzureichender Einsatz von Augen- und Kopfbewegungen
- Verlust des visuellen Überblicks
- Hemianoptische Lesestörung
- Ausweichen beim Gehen zur betroffenen Seite hin

Befundung
- Anamnese
- Verhaltensbeobachtung
- Lese- und Schriftprobe

Testung
- Konfrontationstest
- Computergestützter Uhrentest“, Gesichtsfeld“ aus der Testbatterie zur Aufmerksamkeits-
prüfung (TAP)

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14
Q
  1. Einfache Sehleistungen
    a) Gesichtsfeldausfälle
    • Therapie
A

-> Ziel: durch Vergrößerung der Suchbewegung der Augen den Gesichtsfelddefekt zu kompensieren und effektive Suchstrategien zu entwickeln

  • Suchprozesse im Raum (auf großflächigen Bildern/ Dias)
  • Lesetraining
  • Trainingsprogramme am PC
  • Visuelles Orientierungstraining in natürlicher Umgebung (Klinik, Supermarkt,..)
  • Feedback bzgl. Kopfhaltung
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15
Q
  1. Einfache Sehleistungen
    b) Hell- Dunkeladaptionen
A

= Störung der Anpassung auf verschiedene Lichtverhältnisse

  • entweder Blendung bei normaler Umgebungsbeleuchtung (Helladaptationsstörung)
  • Oder Umgebung wird als zu dunkel wahrgenommen (Dunkeladaptationsstörung)
    -> meist kombiniert

Befundung:
- Anamnese

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16
Q
  1. Einfache Sehstörungen
    c) Störung der Sehschärfe
A

= Störung der räumlichen Kontrastauflösung

  • Zeitliche Instabilität des Sehens und instabile Fixation sind charakterisiert durch die Manifestation im Nasenbereich („Verschwommensehen“)

Befundung:
- Anamnese
- Sehschärfetafeln

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17
Q
  1. Einfache Sehleistungen
    d) Störung der visuellen Exploration
A

Ziel von visueller Exploration:
- Sehreize schnell entdecken
- Das entdeckte Objekt erkennen

Störungen der visuellen Exploration bei:
- Gesichtsfeldstörungen
- visuellem Neglect
- visuell-räumliche Orientierungsstörung
- Balint-Syndrom

18
Q
  1. Komplexe Sehleistungen: Objekt- und Gesichtserkennung
    - Begriffsklärung
A
  • AGNOSIE: aus dem griech., „nicht-erkennen“, d.h Gesehenes kann nicht zuverlässig erkannt werden, obwohl es gesehen wird
  • OBJEKTAGNOSIE: Störung der Objekterkennung (assoziativ oder apperzeptiv)
  • PROSOPAGNOSIE: Störung der Gesichterkennung

-> Störungen kommen meist in Kombination vor, es handelt sich um eine relativ seltene Störung

19
Q
  1. Komplexe Sehleistungen
    • Apperzeptive Agnosie
A
  • fehlendes Synthetisieren
  • Objekte werden meist falsch benannt
  • Zuordnung Gleich und Ungleich nicht möglich
  • Abzeichnen erfolgt Stück für Stück (gibt keinen Gesamtzusammenhang)
  • Durch Ertasten können Objekte meist erkannt werden
  • Objektnutzung wird falsch beschrieben, Objektmerkmale werden nicht erkannt
  • Keine Objektkonstanz
20
Q
  1. Komplexe Sehleistungen
    • Assoziative Agnosie (4)
A
  • Erkennen von Objekten, aber ohne semantische Kategorisierung (->adäquate Wahrnehmung und Beschreibung)
  • Sprachliche Benennung nicht korrekt möglich
  • Objekt kann größtenteils korrekt abgezeichnet werden
  • Semantische und praktische Bedeutung des Gegenstandes wird nicht erkannt: die Bedeutung und sämtliche mit dem Gegenstand gemachte Erfahrungen gehen verloren
21
Q
  1. Agnosien
    • Befund, Prognose, Therapie
A

Befund:
- Anamnese
- Verhaltensbeobachtung
- Systematische Untersuchung (nach Schwierigkeit gestaffelt, reale Objekte/Fotos)

Prognose:
- Assoziative Agnosien bilden sich nach dem Akkutstadium häufiger zurück, bzw. können kompensiert werden

Therapie:
- Apperzeptive Agnosie: Klienten entwickeln oft Strategien aus dem Wissen über visuelle Merkmale, um auf die Identität des Objekts zu schließen
-> sollen in Therapie aufgegriffen, ausgebaut und verfeinert werden

  • Assoziative Agnosie: Inhalte des semantischen Gedächtnisses müssen neu gelernt werden, Führen nach Affolter
22
Q
  1. Visuelle Reizerscheinungen und visuelle Illusionen (2)
A
  1. Visuelle Reizerscheinungen = spontan, ohne auslösenden äußeren Reiz, auftretende Seheindrücke.

Unterscheidung:
- einfache visuelle Reizerscheinungen( Lichtblitze, Linien, Figuren)
- komplexe visuelle Reizerscheinungen (Muster, Tiere, Menschen)

  1. Visuelle Illusionen = gesehene Objekte, die zeitlich oder räumlich verändert wahrgenommen werden.

Beispiele:
- Palinopsie (visuelle Perseveration/ Hängenbleiben)
- Metamorphosie (starke Verzerrung/Deformation)
- Schief- oder Verkehrtsehen (größer/kleiner, näher/ferner)
- Polyopie („Vielfachsehen“)

Wichtig: Abgrenzung zu psychiatrischen Erkrankungen! Patienten sind verunsichert

23
Q

Bestandteile einer Handlung (3)

A
  1. Wissen über richtigen Umgang mit einzelnen Objekten
  2. Präziser Einsatz von Bewegung
  3. Ausführung komplexer Handlungsfolgen
24
Q

Bestandteile einer Handlung (3)

A
  1. Wissen über richtigen Umgang mit einzelnen Objekten
  2. Präziser Einsatz von Bewegung
  3. Ausführung komplexer Handlungsfolgen
25
Q

Aufgaben der beiden Hemisphären bei Handlungen (2)

A
  • > arbeiten differenziert zusammen

Rechte Hemisphäre:
- stellt das Bild des Gesamtraumes her
- achtet auf den richtigen räumlichen Zusammenhang

Linke Hemisphäre:
- Zuständig für das Erkennen und die Zuordnung funktioneller Merkmale
- mechanisch- funktionelles Problemlösen

26
Q

Sequenzierung einer Handlung

A
  • bestehen aus Reihe kleiner Handlungsschritte
  • festgelegte Reihenfolge
  • in jedem Schritt wird kleines Problem gelöst
27
Q

Apraxie
- Definition

A

= eine Störungen der Ausführung von Bewegungselementen/- abfolgen

→ sinnvollen Abläufe oder situationsgerechte Handlungen kommen nicht zustande

28
Q

Merkmale einer Apraxie (3)

A
  • motorische Fehlhandlungen bei intakten motorischen Leistungen, betreffen die Bestimmung des Bewegungsziels, nicht die reine Ausführung
  • treten nur bei manchen Handlungen auf, nicht bei allen
  • äußern sich prinzipiell auf beiden Körperhälften
29
Q

Apraxie
- Lokalisation

A

= typisch bei Schädigungen der linken Hemisphäre

  • großes Gebiet: vom unteren Parietallappen bis zum prämotorischen Anteil des Frontallappens
  • auch darunterliegende Gebiete können betroffen sein (weiße Substanz und Basalganglien)
30
Q

Apraxie
- Formen (4)

A

a. Gliedmaßenapraxie

b. Bukkofaciale Apraxie

c. Sprechapraxie

d. Balken Apraxie

31
Q

a. Gliedmaßenapraxie
- Allgemeines (3)

A
  • Betrifft beide Körperhälften (Arme und Beine)
  • Haupts. linkshändige Läsion mit zusätzlicher Aphasie
  • Versch. Bereiche des mot. Handelsbetroffen
    • Gebrauch von Werkzeugen und Objekten
    • Imitieren von Gesten
    • Ausführen kommunikativ bedeutungsvoller Gesten
32
Q

Gliedmaßenapraxie
- Störung bei Werkzeug- und Objektgebrauch

A
  • Scheitern teilweise bei einfachen Routinehandlungen
  • Wissen über Gebrauch von Objekten Gebrauchsanweisung teilweise oder ganz verloren (falsches Werkzeug wählen)
  • Mechanisches Arbeitswissen/ Problemlösen fehlt (Suppe mit Gabel essen)
  • Langsamere Bewegungen, gestörte Koordinaten von den beteiligten Gelenken (Brot schmieren, aber mit falschen Druck)
33
Q

a. Gliedmaßenapraxie
- Störung bei Imitieren von bedeutungslosen Gesten

A

-> Imitation wichtig beim Erlernen motorischer und kommunikativer Gesten

  • Prüfung durch Imitieren lassen von Gesten
  • teils haben Patient*innen Probleme beim Ausführen bedeutungsloser, jedoch keine bei bedeutungsvoller Gesten
34
Q

b. Bukkofaciale Apraxie (3)

A
  • nach verbaler Aufforderung oder durch Imitation keine Bewegungen des Mundes oder Gesichtes durchführbar
  • Bewegungen des Mundes erscheinen als ratloses Suchen nach der richtigen Stellung
  • Spontane Mimik der Gesichtsmuskulatur ist nicht beeinträchtigt
35
Q

c. Sprechapraxie (2)

A
  • Einzelne Bewegungen des Sprechapparates können mit normaler Kraft und Geschwindigkeit durchgeführt werden, können aber nicht zum flüssigen Ablauf des Sprechens koordiniert werden
  • Sprechen erscheint mühsam, holprig, langsam und durch phonematische Abweichungen entstellt
36
Q

d. Balken Apraxie

A
  • Durch Läsion am Corpus Callosum (Balken, der die Rindengebiete beider Großhirnhälften verbindet)
  • linke Hälfte verliert Kontrolle über die motorischen Aktionen, die von der rechten Seite gesteuert werden mit der Folge einer Apraxie der linksseitigen Extremitäten
    • V.a. der li. Hand und des Arms (ratlose, amorphe Bewegungen, wenn gezeigt werden sollen) rechtsseitig möglich
    • Fehler beim Imitieren von Gesten
    • Umgang mit Objekten mit apraktischen Fehlhandlungen links
    • anarchische Hand (li und rechte Hand handeln konflikthaft)
37
Q

Parapraxien
- Definition

A

= Handlungen oder Bewegungen. die eine Person ausführt, ohne dabei gezielt zum Behandlungserfolg zu kommen. (Entstellen von Bewegungsabläufen)

Auftreten bei Bewegungen, Handlungen oder Sprache möglich.

38
Q

Ergotherapeutische Arbeit
- Ziele

A

-> Erarbeitung einzelner Handlungen
-> Kompensation der Apraxie

  • Handlungen werden mit Klienten wiederholt durchgeführt
  • Erarbeitung der richtigen Handlungsschritte und deren Kontrolle
  • Aufdecken und deutlich machen von Fehlern
  • Deutlich machen von spontanem Gelingen
39
Q

Apraxie
- Therapiemöglichkeiten

A
  • ADL-Training:
    • gewohnte und einfache Alltagshandlungen
    • jede Handlung einzeln und kleinschrittig einüben und zusammensetzen, Transfer nicht möglich
  • Awareness erarbeiten
  • Strategietraing mit dem Ziel der Verbesserung der Durchführung der ADLs durch Strategiemittel und Kompensation (externe und interne)
40
Q

Apraxie
- Warum ist Angehörigenberatung in der Therapie mit Klienten mit Apraxie ein wichtiger Bestandteil?

A

-> Therapiezeit alleine reicht nicht aus

  • erarbeitete Strategien und Kompensationen werden von Angehörigen umgesetzt
  • Informationsaustausch über wichtige Handlungen & Probleme
  • Aufklärung über Störungsbild, therapeutische Grenzen und Möglichkeiten