104 wichtigsten BGB- Prüfungsschemata Flashcards

1
Q

Anspruchsermittlung

A

►Ansprüche können sich aus eigenem oder abgeleitetem Recht ergeben. Zu denken ist insbesondere an:

  1. Ansprüche aus eigenem Recht
    • Vertrag
      • eigener Vertrag/ Gefälligkeit
      • Stellvertretung, §§164 ff BGB
      • eheliche Mitverpflichtung, §1357 BGB
      • VzD, §328
      • VsD
      • kummulativer Schuldbeitritt, §§241 I, 311 I BGB
      • Schuld- (§§414 ff BGB) oder Vertragsübernahme
    • Vertrauen
      • cic
      • §122 BGB
      • §179 BGB
    • Gesetz
      • Fam./ Erbrecht
      • GoA, §§677 ff BGB
      • possessorisch, §§861 ff BGB
      • dinglich, z.B. §§ 987 ff BGB
      • petitorisch, §1007 I, II BGB
      • Bereicherung, §§812 ff BGB
      • Deliktsrecht, §§823 ff BGB
  2. Ansprüche au abgeleitetem Recht
    • Abtretung, §398 BGB
    • cessio legis, z.B. §774 BGB
    • DSL
    • §1922 BGB
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2
Q

Das zivilrechtliche Grundprüfungsschema

A
  1. Anspruch entstanden
    • Voraussetzungen eines Primäranspruchs (z.B. §433 I oder §433 II BGB) oder
    • Voraussetzungen eines SEA (z.B. §280 BGB) oder
    • Voraussetzungen eines Anspruches auf Kaufpreisrückzahlung (§346 BGB)
  2. Anspruch nicht erloschen
    • z.B.:
      • Rücktritt, §323 BGB
      • Anfechtung, §142 BGB
      • Erfüllung, §362 BGB
      • Erfüllung statt, §364 BGB
      • Widerruf, §355 BGB
      • Erlass, §397 I BGB
      • Kündigung, z.B. §314 BGB
      • Unmöglichkeit, §§275, 326 I BGB
      • §281 IV BGB
      • Aufrechnung, §389 BGB
      • Störung der GG, §313 BGB
      • Aufhebungsvertrag, §§241, 311 I BGB
  3. Anspruch nicht gehemmt
    • z.B.:
      • Verjährung, §214 BGB
      • Treu und Glauben, §242 BGB
      • Zurückbehaltung, §§273, 320, 348, 1000 BGB
      • Mängeleinrede, §438 IV 2 BGB
      • Bereicherungseinrede, §821 BGB
      • Arglisteinrede, §853 BGB
      • Bürgschaft, §§768, 770, 771 BGB
      • Hypothek, §§1137, 1157 BGB
      • Stundung
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3
Q

Der vertragliche Primäranspruch (z.B. 433 I 1 oder §631 BGB)

A
  1. Anspruch entstanden
    1. Einigung iSd §§145, 147 BGB (vgl. Schema 5, 6)
    2. Inhalt der Einigung
      • welcher Vertragstyp, §§133, 157 BGB
      • grundsätzlich müssen essentialia negotii bestimmt sein
        • > Ausnahme: bei Dienst- und Werkverträgen muss Vergütungspflicht und Höhe nicht ausdrücklich bestimmt sein (§§612, 632 BGB)
    3. keine Wirksamkeitshindernisse
      • §§104 ff, 116 ff, 125, 134, 138, 158 I, 154, 311b II, 312j IV, 494 BGB
    4. ggf. Fälligkeit
      • z.B. bei §§535 II, 556b, 579 BGB; §§611, 614 BGB oder §§631, 640 BGB
  2. Anspruch nicht erloschen (vgl. Schema 2)
  3. Anspruch nicht gehemmt (vlg. Schema 2)
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4
Q

Schadensersatzanspruch - Grundprüfungsschemata

A
  1. Haftungsbegründender TB
    • Anspruchsvoraussetzungen von z.B. §280, §823, §§989, 990 BGB
  2. Haftungsausfüllender TB
    1. Schadensfeststellung
      • Differenzhypothese
      • ggf. normative Korrekturen
      • ggf. Geltendmachung eines fremden Schadens über die Grundsätze der DSL
    2. Schadenszurechnung (haftungsausfüllende Kausalität)
      • in 3 Schritten gepüft:
        1. c.s.q.n.
        2. Adäquanz
        3. Schutzzweck der Norm
    3. Ersatzfähigkeit
      • §249 BGB (Naturalrestitution), §251 BGB, §252 BGB (entgangener Gewinn) und §253 I und II BGB (immaterieller Schaden, Schmerzensgeld)
    4. Haftungsbeschränkungen
      • §254 BGB, betrieblich veranlasste Tätigkeit, gestörte Gesamtschuld
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5
Q

§145 BGB - Willenserklärung (Angebot)

A
  1. TB einer WE (Abgrenzung zur Gefälligkeit)
    • oTB: Setzen eines Erklärungszeichens, erkennbarer R-bindungswille)
    • sTB: Handlungswille, Erklärungsbewusstsein, Rechtsfolgenwille
  2. Wirksamwerden
    • Abgabe (willentliche Entäußerung)
    • Zugang (bei empfangsbedürftigen verkörperten WE nach §130 I 1 BGB; für nicht verkörperte WE gilt die (eingeschränkte) Vernehmungstheorie; bei Geschäftsunfähigen und beschränkt Geschäftsfähigen gilt §131 I, II BGB)
    • zurechenbare Übermittlung (Botenschaft)
  3. Wirksambleiben
    • Tod oder Geschäftsunfähigkeit nach Abgabe irrelevant (§130 II BGB)
    • kein Widerruf (§130 I 2 BGB)
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6
Q

§ 147 BGB - (Vertrags-) Annahme

A
  1. TB einer Willenserklärung (Abgrenzung zur Gefälligkeit)
    • oTB: Setzen eines Erklärungszeichens, erkennbarer R-bindungswille
    • sTB: Handlungswille, Erklärungsbewusstsein, Rechtsfolgenwille
  2. Wirksamwerden
    • Abgabe (willentliche Äußerung)
    • Zugang (§130 I 1 BGB; Vernehmungslehre; §131 BGB bzw. Entbehrlichkeit, §151 BGB)
    • Zurechenbare Übermittlung
  3. Wirksambleiben
    • Tod oder Geschäftsunfähigkeit nach Abgabe irrelevant (§130 II BGB)
    • kein Widerruf (§130 I 2)
  4. Rechtzeitigkeit der Annahme (§§147, 148, 149, 150 I BGB)
  5. Annahmefähigkeit (§153 BGB)
  6. Inhaltliche Übereinstimmung (ggf. §150 II BGB)
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7
Q

§§1191, 873 BGB - Ersterwerb einer Grundschuld

A

Anders als die Hypothek ist die Grundschuld nicht akzessorisch. Das Bestehen einer zu sichernden Forderung ist irrelevant! Daher nur prüfen:

  1. dingliche Einigung (§§1191, 873, 145, 147 BGB)
  2. Eintragung in das Grundbuch und ggf Briefübergabe (bei Briefgrundschuld)
  3. Einigsein zZt der Eintragung bzw. Briefübergabe
  4. Berechtigung (Besteller der Grundschuld ist Grundstückseigentümer)
  5. ggf. gutgläubiger Erwerb gem §892 BGB
  6. RF
    • Anspruch auch Duldung der Zwangsvollstreckung gem. §§1147, 1192, 1191, 873 BGB (BEACHTE: Einrede des §1137 BGB gilt für Grundschuld nicht!)
    • gem. §1192 BGB finden alle Vorschriften der Hypothek Anwendung, die keine Akzessoriietät verlangen
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8
Q

§§398, 413, 1191 BGB - Zweiterwerb einer Grundschuld

A
  1. Abtretungsvertrag
    1. Einigsein iSv §§398, 413, 145, 147 BGB
    2. Inhalt: Abtretung der Grundschuld!
    3. Keine Wirksamkeitshindernisse (§§1192, 1154 BGB)
    4. Briefübergabe (Briefgrundschuld) bzw Grundbucheintragung (Buchgrundschuld, §1154 III)
  2. kein Ausschluss der Abtretung
  3. Berechtigung des Abtretenden, dh Innehabung einer Grundschuld inzident ist Erst- oder Zweiterwerb einer Grundschuld zu prüfen
  4. ggf gutgläubiger Grundschuldzweiterwerb gem §892 BGB
  5. RF: Anspruch auf Duldung der Zwangsvollstreckung gem §§1147, 1192, 398, 413, 1191 BGB (Einrede aus §1192 (1a) BGB beachten!)
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9
Q

§ 278- Zurechnung fremden Verschuldens (Erfüllungsgehilfe)

A
  1. Schuldverhältnis (zwischen Gläubiger und Schuldner)
  2. Erfüllungsgehilfe (= wer mit Wissen und Wollen im Pflichtenkreis des Schuldners tätig wird)
  3. Handeln bei Erfüllung (nicht lediglich bei Gelegenheit, zB Diebstahl)
  4. Verschulden des Erfüllungsgehilfen (§ 276 BGB)
  5. Rechtsfolge: Zurechnung fremden Verschuldens
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10
Q

§§ 280 I iVm II, 286 BGB - SEA neben der Leistung bei Verzug

A

1. anwendbar: Problem -> Abgrenzung zu §§ 280 I, III, 281 BGB (siehe Karteikarte in “Probleme”)

2. Schuldverhältnis

  • rechtsgeschäftliches
  • gesetzliches (zB § 677 BGB)

3. Pflichtverletzung: Verzug mit einer Leistungspflicht (siehe Schema § 286 BGB)

4. keine Beendigung des Verzuges

5. Rechtsfolge: SE neben der Leistung

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11
Q

§§280 I iVm III, 281 BGB - SEA statt der Leistung bei Nichterfüllung

A
  1. Anwendbar (neben Rücktritt, vgl. §325 BGB)
  2. wirksames Schuldverhältnis
  3. Pflichtverletzung
    1. §281 I Fall 1 BGB (Nichtleistung, d.h. nicht rechtzeitig oder gar nicht)
    2. §281 I Fall 2 BGB (nicht wie geschuldet, d.h. Schlechtleistung= Mängelgewähr)
  4. vermutet zu vertreten (§280 I 2 BGB, §§276-278 BGB)
  5. angemessene Fristsetzung (§281 I BGB) bzw. Entbehrlichkeit (§281 II BGB)
  6. eigene Vertragstreue und RF:
    • SE statt der Leistung (§§ 280 I iVm III, 281 iVm §§249 ff BGB)
    • der Primäranspruch erlischt (§281 IV BGB)
    • im Übrigen kann der Schuldner das Geleistete zurückverlangen (§§346 I, 281 V BGB)
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12
Q

§§280 I iVm III, 283, 275 IV BGB - SEA bei nachträglicher Unmöglichkeit

A
  1. Anwendbar (neben Rücktritt (vgl. §325 BGB), Abgrenzung zur Mängelgewähr)
  2. wirksames SchuldV
    • rechtsgeschäftliches: z.B. §§433, 535, 598 BGB
    • gesetzliches: z.B. §677 BGB
  3. Pflichtverletzung: nachträgliche Unmöglichkeit einer Leistungspflicht
  4. vermutetes Vertretenmüssen (§280 I 2 BGB, §§276-278 BGB)
  5. RF:
    • SE statt der Leistung (§§280 I iVm III, 283, 275 IV iVm §§249 ff BGB)
    • im übrigen kann der Gläubiger das Geleistete zurückverlangen (§§283 I 2, 281 V, 346 I BGB)
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13
Q

§284 - Anspruch auf Ersatz frustrierter Aufwendungen

A
  1. Anwendbar
  2. wirksames Schuldverhältnis
  3. “anstelle des SE statt der Leistung” (Vorraussetzungen des SEA)
    • Pflichtverletzung aus dem Schuldverhältnis (z.B. Unmöglichkeit iSv §275 BGB)
    • angemessene Fristsetzung (im Fall des §281; entbehrlich bei §283, 311a BGB)
    • vermutetes Vertreten (§280 I 2 BGB; §§276-278 BGB)
  4. Aufwendungen im Vertrauen auf Bestand der Leistung
  5. Kein Ausschluss (Zweck wäre auch ohne Pflichtverletzung nicht erreicht)
  6. RF: Anspruch auf Ersatz frustrierter Aufwendungen
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14
Q

§285 I BGB- Anspruch auf Surrogatsherausgabe

A
  1. SchuldV (rechtsgeschäftlich oder gesetzlich)
  2. Unmöglichkeit der Leistung (§275 BGB)
  3. Erlangung eines Ersatzes bzw. eines Ersatzanspruches
  4. infolge der Unmöglichkeit (adäquater Kausalzusammenhang)
  5. Erlangung des Ersatzes für den geschuldeten Gegenstand (Identität)
  6. RF:
    • Ansp. auf Herausgabe des Ersatzes bzw. Abtretung des Ersatzanspruches
    • Beachte: im Rahmen gegenseitiger Verträge bleibt gemäß §326 III BGB die Gegenleistungspflicht bestehen (z.B. §433 II BGB)
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15
Q

§ 286 BGB- Schuldnerverzug

A

1. Schuldverhältnis

2. fälliger einredefreier Anspruch

3. Nichtleistung trotz Möglichkeit

4. Mahnung bzw Entbehrlichkeit der Mahnung

  • § 286 I BGB (Mahnung, Klageerhebung, gerichtlicher Mahnbescheid)
  • § 286 II BGB (Bestimmtheit nach dem Kalender, Verweigerung, etc…)
  • § 286 III BGB (30 Tage nach Fälligkeit bei Geldschuld)

5. vermutet zu vertreten (§ 286 IV BGB; §§ 276-278 BGB)

6. Rechtsfolge:

  • SEA neben der Leistung (§§ 280 I iVm II, 286 BGB)
  • Haftungsverschärfung (§ 287 S.2 BGB)
  • Verzinsung einer Geldschuld (§ 288 BGB)
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16
Q

§293- Gläubigerverzug

A
  1. Schuldverhältnis
  2. erfüllbarer Anspruch (Leistungszeit § 271 BGB)
  3. Leistungsvermögen des Schuldners (keine Unmöglichkeit)
  4. Angebot des Schuldners
  • tatsächlich (§ 294 BGB)
  • wörtlich (§ 295 BGB)
  • entbehrlich (§§ 296,242 BGB)
  1. Nichtannahme der Leistung (§ 293 BGB)
  2. Rechtsfolge:
  • Anspruch des Schuldners auf Ersatz der Mehraufwendungen (§ 304 und § 642 BGB)
  • Übergang der Preisgefahr (§§ 326 II 1 Fall 2, 615, 644 I 2 BGB)
  • Haftungsminderung (§ 300 I BGB) und Übergang der Leistungsgefahr (§ 300 II BGB)
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17
Q

§§ 305 ff. BGB- Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB)

A

1. persönlicher und sachlicher Anwendungsbereich (§ 310 BGB)

2. Vorliegen einer AGB (§ 305 I BGB)

3. Einbeziehung (§§ 305 II, III, § 310 BGB)

4. keine überraschende Klausel (§ 305c BGB)

5. Vorrang der Individualabrede (§ 305b BGB)

6. Klauselkontrolle

  • § 305c II (Auslegung der Klausel)
  • § 307 III 1 (Überprüfung nur möglich, soweit vom BGB abgewichen wird)
  • sodann erst: § 309 BGB dann § 308 BGB dann § 307 II BGB dann § 307 I BGB

7. Rechtsfolge: Vertrag bleibt wirksam (§ 306 I BGB), Klausel fällt weg (§ 306 II BGB)

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18
Q

§§311a II 1, 275 IV BGB - SEA bei anfänglicher Unmöglichkeit

A
  1. Anwendbar: neben Rücktritt (vgl. §325 BGB), Abgrenzung zur Mängelgewähr
  2. wirksamer Vertrag
  3. anfänglicher Unmöglichkeit einer vertraglichen Leistungspflicht
  4. Kenntnis bzw. verschuldete Unkenntnis: vermutet, §311a II 2 BGB
  5. RF:
    • SE statt der Leistung, §311a II 1 Fall 1 iVm §§249 ff BGB
    • oder Aufwendungsersatz, §311a II 1 Fall 2 iVm §284 BGB
    • iÜ kann der Gläubiger das Geleistete zurückverlangen, §§311a II 3, 281 V, 346 I BGB
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19
Q

§ 323 I BGB- Rücktritt bei Pflichtverletzung

A

1. Anwendbarkeit: neben SE, vgl. § 325 BGB

2. wirksamer gegenseitig verpflichtender Vertrag

3. Pflichtverletzung

a. § 323 I Fall 1 BGB : nicht rechtzeitige bzw zu späte Lieferung
b. § 323 I Fall 2 BGB: nicht vertragsgemäße dh Schlechtleistung

4. angemessene Fristsetzung (§ 323 I BGB) bzw Entbehrlichkeit (§ 323 II BGB)

5. kein Ausschluss (zB § 323 V 1, V 2 BGB und § 323 VI BGB oder AGB)

6. ungeschriebenes TBM: eigene Vertragstreue des Gläubigers

7. Rechtsfolge: Rückgewährschuldverhältnis iSd §§ 346 ff. BGB mit Ansprüchen auf Herausgabe, gegebenfalls Wertersatz, Nutzungsersatz, Verwendungsersatz

20
Q

§ 326 I 1 BGB- Befreiung von der Gegenleistungspflicht

A
  1. wirksamer gegenseitig verpflichtender Vertrag
  2. Unmöglichkeit einer synallagmatischen Leistungspflicht
  3. kein Übergang der Gegenleistungsgefahr (“Preisgefahr”)
  • § 326 II 1 Fall 1 BGB, Gläubigervertreten bei schuldhafter Leistungsunmöglichkeitmachung, Obliegenheitsverletzung, vertragliche Risikoübernahme
  • Schuldner nicht “Schuld” und Annahmeverzug des Gläubigers - § 326 II 1 Fall 2 BGB
  • § 326 III BGB und §§ 446, 447 BGB (beachte § 474 IV BGB!), § 644 BGB, § 615 BGB, PV​

​4. Rechtsfolge:

  • Gegenleistungspflicht erlischt (§ 326 I BGB)
  • Rückforderung einer bereits erbrachten Gegenleistung (§§ 346 I, 326 IV BGB)
  • Rücktrittsrecht des Gläubigers (§§ 326 V, 323 I, 346 ff. BGB)
21
Q

§§346 ff BGB - Rücktritt (Grundprüfungschema)

A
  1. Anwendbar (Abgrenzung zur Kündigung)
  2. Rücktrittserklärung, §349 BGB
  3. Rücktrittsgrund
    • vertraglich: z.B. Parteienvereinbarung
    • gesetzlich: z.B. §§323 I, 324, 326 V, 437 Nr. 2 BGB
  4. Kein Ausschluss des Rücktritts: z.B. Parteienabrede, AGB, §§442, 640 II BGB
  5. Keine Unwirksamkeit des Rücktritts: §§218, 438 IV BGB
  6. RF: Erlöschen der Primärpflichten und Entstehen eines Rückgewährschuldverhältnises
    • Herausgabe der empfangenen Leistungen, §346 I Fall 1 BGB
    • Nutzungsersatz: §346 I Fall 2 BGB; §346 II Nr. 1 BGB, §347 I BGB
    • Wertersatz, §346 II BGB (ausgeschlossen nach §346 III BGB)
    • SE bei Pflichtverletzung, §346 IV iVm §280 ff BGB
    • Verwendungsersatz (§347 II 1 BGB) & andere Aufwendungen (§347 II 2 BGB)
22
Q

§398 BGB - Abtretung

A
  1. Abtretungsvertrag
    1. Einugung (§§398, 145, 147)
      (Annahme der Annahmeerklärung beurteilt sich grds. nach §151 S.1)
      (zur Abtretbarkeit der Forderung: zum Teil oder ganz möglich solange kein Verstoß gg. gesetzliches Verbot)
    2. Inhalt (Bestimmtheit der Einigung)
      • zur antizipierten Abtretung: Zur Wahrung des Gebots der Bestimmtheit reich es aus, das die (zukünftige) Zeitpunkt ihrer Enstehung bestimmbar ist. Wirksam wir die vorausabtretung erst in dem Augenblick, wo die Forderung entsteht. Es findet jedoch kein Durchgangserwerb beim Zedenten statt
    3. keine Wirksamkeitshindernisse (gg. die Abtretung, zB §134 BGB)
  2. Kein Ausschluss der Abtretung
    • Parteivereinbarung, Inhaltsänderung
      • §399 alt. 1: Abtretung würde Inhalt der geschuldeten Leistung ändern: zB
        • höchstperönliche Ansprüche (zB Unterhalt in Natur);
        • Anspr. auf Dienstleistung/ Gebrauchsüberlassung/Werkleistungen (bei denen sich Inhalt & Umfang durch anderen Gläubiger ändern würden)
        • Honorar von Ärzten/ Anwälten ohne zustimmung der Patienten bzw. Mandanten (Rspr.)
      • §399 alt 2: Vertragliche Abtretungsverbote zwischen Schuldner und Gläubiger (dank des §399 wird aus einer Parteienvereinbarung die grundsätzlich nur das Verpflichtungsgeschäft betrifft, auch ein dingliches Verfügungsverbot, dh Gläubiger verliert Verfügungsbefugnis)//Ausnahme des §399 alt 2: §354 a HGB
    • unpfändbare Forderung (§400 BGB); wichtigster Anwendungsfall ist Pfändungsgrenze der ZPO, §§850 ff ZPO (darunter: zT Arbeitseinkommen/Vergütungen; Bezüge aus §850a)
  3. Berechtigung (Bestand der abgetretenen Forderung; nur Inhaber der Forderung kann diese abtreten)
    • grds. kein gutgläubiger Erwerb von Forderungen des Nichterechtigten; Ausnahem: §§2366 ff BGB, §405 BGB
  4. Rechtsfolge
    • Übergang der Forderung
    • Übergang der Nebenrechte (§401 BGB und analog der Vormerkung)
    • Schuldnerschutz (§§404, 406, 407, 408 BGB)

Exkurs: Schuldnerschutz durch

  • §407: Solange Drittschuldner die Abtretung nicht positiv kennt (!), kann er wirksam an den Altgläubiger leisten mit befreiender Wirkung (ohne das §362 dadurch ausgelöst wurde)
  • §404: Trotz Abtretung behält Drittschuldner alle Einwände die ihm im Zeitpunkt der Abtretung gegen denbisherigen Gläubiger zustehen

Quelle: http://www.jura.uni-frankfurt.de/43004675/SR_UM_IV_15_Abtretung.pdf

23
Q

Drittschadensliquidation (DSL)

A
  1. anwendbar (vorrangig sind § 991 II BGB sowie § 421 I 2 HS 2 HGB und VSD zu prüfen)
  2. Anspruchsinhaber hat keinen Schaden
  3. Geschädigter hat keinen Anspruch
  4. Fall der zufälligen Schadensverlagerung
  • Besondere Gefahrtragung (zB §§ 326 II, 447, 644 BGB), Vermächtnis
  • Obhut für fremde Sachen, Treuhandverhältnisse
  • mittelbare Stellvertretung (Kommissionsfälle)
  1. Schaden wandert zum Anspruch
  2. Rechtsfolge:
  • eigentlicher Anspruchsinhaber kann fremden Schaden geltend machen (zB § 280 BGB,DSL)
  • Geschädigter hat Anspruch auf Abtretung gegen den Anspruchsinhaber (zB § 285 BGB)
  • nach Abtretung hat Geschädigter Anspruch aus zB § 280 I, DSL, § 398 BGB
24
Q

§861 I BGB - HGA (possessorischer Besitzschutz)

A
  1. Anspruchsteller war unmittelbarer (§861 I BGB) oder mittelbarer Besitzer (§861 I iVm §869)
  2. Besitzentzug durch verbotene Eigenmacht iSd § 858 I BGB
  3. fehlerhafter Besitz des Anspruchsgegners
    1. bei Verübung eigener verbotener Eigenmacht (§858 II 1 BGB)
    2. Zurechnung fremder verbotener Eigenmacht (§858 II 2 BGB)
  4. kein Ausschluss (§861 II BGB)
  5. kein Erlöschen (§863 und §864 BGB)
  6. RF: HGA des Besitzes
25
Q

§§ 873, 925 BGB - Eigentumserwerb von Immoblien

A
  1. Auflassung (§§ 873, 925, 144, 147 BGB = dingl. Einigung)
  2. Eintragung in das Grundbuch
  3. Einigsein zur Zeit der Eintragung (kein Widerruf, §873 II BGB beachten)
  4. Berechtigung (Rechtsinhaberschaft, §185 II BGB; beachte auch §878 BGB)
  5. Überwindung der Nichtberechtigung (siehe Schema §892)
  6. RF:
    • Übergang des Grundstückseigentums
    • Übergang wesentlicher Bestandteile (§§93, 94 BGB, Häuser, Bäume)
    • Übergang von Zuberhör (iSv §97 BGB) nach §926
    • Übergang von Lasten (Hypotheken etc) soweit kein Lastenfreier Erwerb nach §892 BGB
26
Q

§§883, 885 BGB - Ersterwerb der Vormerkung

A
  1. Bestehen einer zu sichernden Forderung (zB §433 I 1)
  2. Bewilligung des Berechtigten
  3. Eintragung ins Grundbuch
  4. Einigsein zur Zeit der Eintragung
  5. Berechtigung
  6. ggf Überwindung der Nichtberechtigung gem §§893, 892 BGB
  7. RF:
    • Unwirksamkeit späterer Verfügungen ggü dem Vormerkungsinhaber (§883 II BGB)
    • Anspruch des Vormerkungsinhabers aus §888 BGB
27
Q

§§398, 401 analog, 883 BGB - Zweiterwerb der Vormerkung

A
  1. Abtretungsvertrag (Einigung iSd §§398, 145, 147 BGB hinsichtlich des Übergangs der (durch eine Vormerkung gesicherten) Forderung (!) (zB §433 I 1))
  2. kein Ausschluss der Abtretung (zB §399 BGB)
  3. Berechtigung bzgl. Forderung** (zB §433 I 1) **UND Vormerkung (§883 BGB)
  4. ggf Überwindung der Nichtberechtigung (gutgläubiger Zweiterwerb)
    1. unstrittig §892 BGB (-), wenn es keine Forderung (§433 I 1 BGB) gibt
    2. strittig, ob gem. §§892, 893 BGB möglich, wenn zwar Forderung existiert, aber Vormerkung nicht wirksam bestellt worden ist
  5. RF:
    • Übergang der Forderung (§§433 I 1, 398 BGB) und Vormerkung (§§398, 401, 883 BGB)
    • Unwirksamkeit späterer Verfügungen ggü dem Vormerkungsinhaber (§883 II BGB)
    • Anspruch des Vormerkungsinhabers aus §888 BGB
28
Q

§888 BGB - Anspruch des Vormerkungsinhabers

A
  1. Anspruch entstanden
    1. Innehabung einer Vormerkung (Erst- bzw. Zweiterwerb)
    2. Unwirksamkeit eines eingetragenen Rechtserwerb (zB §§873, 925 BGB ggü dem Vormerkungsinhaber (§883 II)
    3. Buchposition des Anspruchsgegners stört den vormerkungsgesicherten Anspruch (zB §433 I 1 BGB) des Anspruchsstellers
  2. Anspruch erloschen (Untergang der Vormerkung)
  3. Anspruch gehemmt (zB Einrede aus §1000 iVm §§994 ff BGB analog oder aus §§768, 770, 1137 BGB analog)
  4. RF: Anspr. auf Zustimmung zur Eintragung des Anspruchsinhabers oder Löschung des Anspruchsgegners
29
Q

§892 BGB - gutgläubiger Erwerb (Grundstücksrecht)

A
  1. Rechtsgeschäft iSe Verkehrsgeschäftes
  2. Rechtsscheintatbestand (Innehabung einer Buchposition)
  3. Guter Glaube (nur positive Kenntnis schadet, Unterschied zu §932 II BGB)
  4. kein Widerspruch im Grundbuch
  5. RF:
    • gutgl. Erwerb des betreffenden Grundstücksrechtes
    • ggf lastenfreier Erwerb
30
Q

§894 - Anspruch auf Grundbuchberichtigung

A
  1. Aktivlegitimation des Anspruchstellers (materielle Berechtigung)
  2. Passivlegitimation des Anspruchsgegners (Innehabung der Buchposition)
  3. Unrichtigkeit des Grundbuches (formelle Rechtslage entspricht nicht der materiellen Rechtslage)
  4. keine Einreden (§986 BGB analog; §273 BGB, §1000 iVm §§994 ff BGB)
  5. RF: Grundbuchberichtigungsanspruch
31
Q

§ 929 S. 1 - Eigentumserwerb von Mobilien

A
  1. dingliche Einigung (§§929, 145, 147)
  2. Übergabe: §854 I BGB, dreischrittige Prüfung:
    1. völliger Besitzverlust beim Veräußerer
    2. irgendein Besitzgewinn bei Erwerber
    3. auf Veranlassung des Veräußerers
  3. Einigsein zur Zeit der Übergabe (kein Widerruf bei gestrecktem Erwerb)
  4. Berechtigung (Rechtsinhaberschaft, im übrigen §185 II BGB)
  5. Überwindung der Nichtberechtigung (§932)
    1. Rechtsgeschäft iSe Verkehrsgeschäftes
    2. Rechtsscheintatbestand (Besitz)
    3. guter Glaube (§932 II BGB, keine Kenntnis oder grob fahrlässige Unkenntnis)
    4. kein Abhandenkommen (§935 I 1 bzw §935 I 2 BGB (lesen!))
32
Q

§930 BGB - Eigentumserwerb durch Besitzkonstitut (Mobilien)

A
  1. dingliche Einigung (§§929, 145, 147 BGB)
  2. Übergabesurrogat: Vereinbarung eines BMV
    1. Einräumung des mittelbaren Besitzes durch Abschluss eines BMV (zB §§598, 688 BGB)
    2. Fremdbesitzerwille des unmittelbaren Besitzers
    3. Bestehen eines HGA des mittelbaren Besitzers (zB §§604. 695 BGB)
  3. Einigsein zZt. des BMV
  4. Berechtigung des Veräußerers (ggf. §185 BGB)
  5. ggf. Überwindung der Nichtberechtigung gem. §933 BGB und ggf. lastenfreier Erwerb gem §936 BGB
33
Q

§931 BGB - Eigentumserwerb durch Abtretung (Mobilien)

A
  1. dingliche Einigung (§§929, 145, 147 BGB)
  2. Übergabesurrogat: Abtretung eines HGA
    1. Abtretungsvertrag iSv §§398, 145, 147 BGB
    2. Inhalt HGA des Veräußerers gg einen unmittelbaren Bestitzer
  3. Einigsein zZt der Abtretung
  4. Berechtigung des Veräußerers (ggf §185 BGB)
  5. ggf Überwindung der Nichtberechtigung** gem §934 BGB **und ggf lastenfreier Erwerb (§936 BGB)
34
Q

§§932, 933, 934 BGB - gutgläubiger Erwerb (Mobilien)

A
  1. Rechtsgeschäft (§§929, 930, 931 BGB) iSe Verkehrsgeschäftes
  2. Rechtsscheintatbestand
    • Erhalt des unmittelbaren Besitzers des Erwerbers vom Veräußerer (§932 BGB)
    • Erhalt des unmittelbaren Besitzers des Erwerbers vom Veräußerer (§933 BGB)
    • Erhalt des mittelbaren Besitzers des Erwerbers vom Veräußerer (§934 Fall 1) oder von Dritter Seite (§934 Fall 2 BGB)
  3. guter Glaube (§932 II BGB, positive Kenntnis oder grobe Fahrlässigkeit)
  4. kein Abhandenkommen (§935 I 1 und I 2 BGB, lesen!)
  5. RF: gutgläubiger Eigentumserwerb vom Nichtberechtigten (gilt analog für das Anwartschaftsrechts)
35
Q

§951 iVm §812 BGB - Entschädigungsanspruch für Rechtsverlust

A
  1. anwendbar (Str. Verhältnis zu §§994 ff BGB)
  2. Rechtsverlust iSd §§946-950 BGB
  3. Rechtsgrundverweis auf Berreicherungsrecht (str.)
  4. Kondiktionsanspruch gg. Anspruchsgegner (hM: LK und NLK, Str.)
  5. RF: Wertersatz nach §818 BGB
36
Q

§985 - Herausgabeanspruch (HGA)

A
  1. anwendbar (nach hM neben vertraglichen Ansprüchen)
  2. Anspruchsteller ist Eigentümer
  3. Anspruchsgegner ist Besitzer (unmittelbarer oder mittelbarer)
  4. kein Rechts zum Besitz iSd §986 BGB
    • aus schuldrechtlichen Rechtsverhältnissen (zB §§535, 433)
    • aus Pfandrechten (zB §§647, 562, 1204 BGB)
    • aus echter berechtigter GoA (§677)
    • str. aus Anwartschaftsrecht
    • str. aus Zurückbehaltungsrechten (zB §273 BGB, (-) nach Lit)
  5. keine Einreden (zB 273 BGB, §1000 iVm §§994 ff BGB)
  6. RF: Anspruch auf HGA des unmittelbaren Besitz
37
Q

§987 bzw §§987, 990 BGB - Nutzungsersatzanspruch

A
  1. anwendbar
  2. EBV (zur Zeit der Nutzung)
  3. gezogene Nutzungen (iSv §100 BGB)
  4. nach Rechtshängigkeit** (§987 BGB) **bzw. Bösgläubigkeit (§§987, 990 I 1 & I 2 BGB)
  5. RF:
    • §987 I BGB: HGA der Nutzungen iSv §§99, 100 BGB
    • §987 II BGB: Wertersatz für schuldhaft nicht gezogene Nutzungen
38
Q

§988 BGB - Nutzungsersatzanspruch gegen den unentgeltlichen Besitzer

A
  1. Bestehen eines EBV
  2. Eigenbesitz des Anspruchsgegners oder Besitz in Ansehung eines in Wirklichkeit nicht bestehenden Nutzungsrechtes
  3. unentgeltlichkeit der Besitzerlangung (Str. bei Rechtsgrundlosigkeit)
  4. tatsächlich gezogene Nutzungen vor Rechtshängigkeit
  5. RF: HGA der Nutzungen (iSd §§99, 100 BGB) nach §§812, 818 BGB (Rechtsfolgenverweis)
39
Q

§989 und §§989, 990 I 1 und I 2 BGB - SE bei EBV

A
  1. anwendbar (nach hM neben vertraglichen Ansprüchen)
  2. EBV zur Zeit des schädigenden Ereignis
  3. Rechtshängigkeit (§989 BGB) bzw. Bösglaubigkeit (§§ 989, 990 BGB)
    1. §§989, 990 I 1 BGB (bei Besitzerwerb gilt Maßstab des §932 II BGB)
    2. §§989, 990 I 2 BGB für später eintretende Bösgläubigkeit pos. Kenntnis entscheidend)
  4. Unmöglichkeit der HG, Untergang bzw. Verschlechterung der Sache
  5. Vertretenmüssen (§§276-278 BGB)
  6. RF: SE (aber nicht der bloße Vorenthaltungsschaden; bei Verzögerung gilt §990 II iVm §280 I, II, 286 BGB)
40
Q

§992 iVm §§823 ff BGB - Haftung des deliktischen Besitzers

A
  1. anwendbar (nach hM neben vertraglichen Ansprüchen)
  2. EBV zur Zeit der schädigenden Handlung
  3. Besitzerlangung durch Straftat oder verbotene Eigenmacht (§858 BGB)
  4. Rechtsgrundverweis auf §§823 ff BGB
  5. RF: SE gem. §§249 ff BGB
41
Q

§996 BGB - Anspruch auf Ersatz nützlicher Verwendungen

A
  1. anwendbar (nach hM neben den vertraglichen Ansprüchen Dritter)
  2. EBV zur Zeit der Verwendung (nach Rsp. zZt des Herausgabeverlangens)
  3. Verwendung (Str. ob enger oder weiter Verwendungsbegriff)
  4. nützlich
  5. gutgläubig / unverklagt
  6. RF: Ersatz der nützlichen Verwendungen soweit noch vorhanden
42
Q

§1004 I 1 bzw. 2 BGB - Beseitigungs-/Unterlassungsanspruch

A
  1. anwendbar
  2. Eigentumsbeeinträchtigung (in anderer Weise als durch Entziehung; §1004 BGB analog auf alle deliktisch geschützten Rechtsgüter)
  3. fortdauernd bzw unmittelbar bevorstehend
  4. Störer (Handlungs- oder Zustandsstörer)
  5. (nur bei Unterlassungsanspruch: Befürchtung weiterer Beeinträchtigung)
  6. rw Beeinträchtigung (keine Duldungspflicht, insb. §906 BGB)
  7. RF
    • Beseitigung einer eingetretenen Störung (§1004 I 1 BGB)
    • Unterlassung künftiger Beeinträchtigungen (§1004 I 2 BGB)
43
Q

§1007 I bzw II BGB - HGA (petitorischer Besitzschutz)

A
  1. anwendbar (bewegliche Sachen)
  2. ursprünglicher Besitzer (unmittelbar/ mittelbar)
  3. gegenwärtiger Besitzer
  4. Bösgläubigkeit bei Besitzerwerb (§1007 I BGB iVm §932 II BGB analog bzgl. des fehlenden Recht zum Besitz) bzw. abhandengekommene Sache (§1007 II BGB)
  5. kein Ausschluss
    1. §1007 III 1 BGB (Bösgläubigkeit des früheren Besitzers bzw freiwillige Besitzaufgabe)
    2. §1007 III 2 BGB (Innehabung eines besseren Recht zum Besitz iSd §§986-1003 BGB)
  6. RF:
    • HGA des Besitzes
    • SE gem. §1007 III 2 iVm §§989 ff BGB
44
Q

§§1113, 873 BGB - Hypothekenersterwerb

A
  1. Bestand der zu sichernden Forderung (zB §§488, 491 BGB)
  2. Einigung über Hypothekenerwerb (§§873, 1113, 145, 147 BGB)
  3. Eintragung und ggf Briefübergabe (§1117 BGB)
  4. Einigsein zur Zeit der Eintragung (kein Widerruf)
  5. Berechtigung
  6. Überwindung der Nichtberechtigung (§892 BGB)
  7. RF:
    • Anspruch auf Duldung der Zwangsvollstreckung gem §1147 BGB
    • ggf. Regressanspruch aus §1143 BGB (cessio legis)
45
Q

§§1153, 398 BGB - Hypothekenzweiterwerb

A
  1. Abtretungsvertrag (§§398, 1153, 145, 147 BGB)
    1. §§398, 145, 147 BGB
    2. Inhalt der Abtretung: die hypothekarisch gesicherte Grundforderung (zB §488 BGB)
    3. Form des §1154 BGB
  2. kein Ausschluß (rechtsgeschäftlich oder gesetzlich)
  3. Berechtigung (Innhabung von Grundforderung und Hypothek, ggf Überwindung der Nichtberechtigung nach §1138 BGB; P: forderungsentkleideter Hypothekenerwerb)
  4. RF:
    • Übergang der Hypothek mit der abgetretenen Forderung (§1153)
    • gem. §§412, 401 BGB gehen Nebenrechte mit über; P: Wettlauf der Sicherungsgeber
    • Anspruch auf Duldung der Zwangsvollstreckung gem. §1147 BGB
    • Regressanspruch des Hypothekenschuldners aus §1143 BGB (cessio legis)