1. Semester Flashcards

1
Q

Was bedeutet Entwicklung nach Trautner, 1992?

A

Entwicklung=„relativ überdauernde intraindividuelle Veränderungen des Erlebens & Verhaltens über die Zeit hinweg“

  • NICHT als Entwicklung gelten kurzfristige Befindlichkeitsänderungen oder Veränderungen durch abrupt eintretende äußere Ereignisse
  • in der Regel bezieht sich der Entwicklungs begriff auf die Ontogenese (=Entwicklung Individuum von der eizelle zum geschlechts Reifen Zustand)
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2
Q

Welche Aufgabe hat die Entwicklungspsychologie?

A

Förderung des Selbstbewusstseins, Therapie von psychischen/sozialen Störungen, Hilfe bei einer gesunden Persönlichkeitsentwicklung, Untersuchung, Identifikation, Begründung von Entwicklungsproblemen

  1. Entwicklungsbeschreibung
  2. Entwicklungserklärung
  3. Entwicklungsprognose
    (Montada, 2008)
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3
Q

Welche drei zentralen Prozesse bestimmen die Entwicklung jedes Menschen?

A
  1. Biologische Prozesse:
    Veränderungen im menschlichen Körper (zb Hirnreifung, physische Entwicklung, hormonelles Geschehen im weiblichen Zyklus)
  2. Kognitive Prozesse:
    Veränderung im Denk- und Sprachfähigkeit (zb vergesslich werden, sich selbst im Spiegel erkennen, mathematisches Problem lösen)
  3. Sozioemotionale Prozesse:
    Veränderungen in Beziehungen, Emotionen und Persönlichkeit (zb Freude fühlen, Partner schlagen, sich zurück ziehen, Freundschaften schließen)

—> diese drei Prozesse beeinflussen sich gegenseitig das heißt interagieren miteinander.

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4
Q

Welche sind die vier Beschreibungsebenen einer Entwicklung?

A

Phylogenese: artgeschichtliche Entwicklung von Lebewesen
Anthropogenese: Spezialfall der Pyhlogenese, artgeschichtliche Entwicklung des Menschens
Ontogenese: Entwicklung des Menschen von der Empfängnis bis zum Tod
Individualgenese: Entwicklung eines spezifischen Menschen, zb Max Mustermann

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5
Q

Kontinuierlich oder diskontinuierliche Entwicklung?

A

Kontinuierlich: rein quantitative Veränderung
Diskontinuierlich: auch qualitative Veränderung

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6
Q

Entwicklung erklären: endogene und exogene Steuerung?

A

Endogene Steuerung: Reifung durch Erbanlagen
Exogene Steuerung: Erfahrung und lernen

Aktuell wichtig für:

  • Frage nach Entwicklungsbereichen, die besonders deutlich bzw weniger deutlich durch endogene Faktoren beeinflusst sind, und suche nach Genorten, die ggf. dafür verantwortlich sind
  • Frage nach Modifikationsbreiten für Entwicklungsmerkmale und nach Interventionsmöglichkeiten, um die Fenster, die sich durch die Modifikationsbreiten öffnen, optimal nutzen zu können
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7
Q

Was ist der klassische Entwicklungsbegriff und die Kritik dazu?

A

-Denken in Phasen oder Stadien:
Phasenmodelle postulieren universell gültige (also kulturabhängige), lebensaltersabhängig verschiedene Zustände oder Entwicklungsschritte, die man voneinander qualitativ abgrenzen kann
-Merkmale:
1. Entwicklungsschritte bauen aufeinander auf, 2. sind auf höherwertiges Niveau gerichtet bis hin zu einem Endstand, 3. sind altersspezifisch, 4. sind universell
-Kritik: zu 1. nicht jeder Entwicklungsschritt baut auf einem vorangehenden auf, zu 2. abbauprozesse werden nicht registriert, „höherwertig“ enthält werte Urteil. Auf und Abbau Prozesse sind häufig gemischt, zu 3. alter ist keine erklärende Variable, zu 4. Vernachlässigung des kulturellen Aspekts

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8
Q

Was ist der umfassende Entwicklungsbegriff?

A
  1. Lebenslange Entwicklung
  2. Multidimensionalität:
    - Menschen entwickeln sich in unterschiedlichen Dimensionen, zb Motorik, Wahrnehmung, Kognition, physische Entwicklung
    - diese Dimensionen können (müssen aber nicht) miteinander in Zusammenhang stehen und sich gegenseitig beeinflussen
    - Der Entwicklungsstand kann bei einer Person von Dimension zu Dimension variieren
  3. Multidirektionalität:
    - Entwicklungsprozesse können Aufbau und Abbau Prozesse sein
    - zu jedem Zeitpunkt einer Entwicklung können gleichzeitig in unterschiedlichen Domänen auf und Abbau Prozesse stattfinden
    - nicht jeder Entwicklungsschritt baut auf einem vorangehenden auf, es sind auch entwicklungssprünge möglich —->( diskontinuierliche Entwicklung)
  4. Plastizität:
    - Höhe Veränderungs und Anpassungsfähigkeit des menschens
    - neuronale plastizität: veränderungs und Anpassungsfähigkeit des Gehirns
  5. Beachtung von kontexfaktoren:
    - Kontext= das Setting in welchem Entwicklung stattfindet
    - wird durch Erziehung und sozialisation vermittelt
    - wichtige empirische kontextfaktoren für Entwicklung sind häufig: Kultur, ethnische Zugehörigkeit, Gender, sozioökonomischer Status
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9
Q

Welche sind die Prozesse der Hirnentwicklung?

A
  1. Neurogenese:
    =Vermehrung von Neutronen durch Zellteilung
    -am 19.-21. Tag nach Befruchtung= Neuralohr gebildet
    -dann beginnt neurogenese, im Schnitt 250.000 Neuronen in der Minute
    -Neuronen migrieren in die verschiedenen Regionen des Gehirns
    -18 Wochen nach Befruchtung Neurogenese abgeschlossen Fötus hat nun fast 100 Mrd Neuronen (wie Erwachsenenalter)
  2. Synaptogenese:
    =Prozess der Bildung von Synapsen mit anderen Neuronen, der in Billionen von Nervenverbindungen resultiert
    -nach Migration an Bestimmungsort wachsen neurone und differenzieren sich aus (Arborisierung=Entstehung der axone und dendriten)
    -hierdurch Entstehung synapsen, d.h Verbindung zu Neuronen
    -synaptogenese beginnt pränatal. im cortex erfolgt erfahrungsabhängig die Phase des intensivsten Wachstums und der stärksten Differenzierung in der ersten Zeit nach der Geburt
  3. Myelinisierung:
    =Bildung einer isolierenden Myelinschicht um manche axone herum (leitungsbahnen=weiße Substanz)
    -beginnt im Gehirn vor der Geburt und setzt sich bis ins frühe erwachsenen Alter fort
    -Funktion: Geschwindigkeit der neuronaler impulsweiterleitung zu erhöhen
    -tritt zuerst tief im Gehirn auf und beginnt im hirnstamm, von wo sie sich immer weiter Richtung Cortex ausbreitet, wobei sie während der Kindheit und der Adoleszenz mit ziemlich gleichbleibender Geschwindigkeit von innen nach außen wandert
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10
Q

Was ist die Plastizität des Gehirn? Und Welchen Hauptvorteil und Nachteil bietet Plastizität des Gehirns?

A

Neuronale Plastizität oder Neuroplastizität bezeichnet die Eigenschaft des Gehirns, durch Training veränderbar zu sein. Neuroplastizität ist damit die Grundvoraussetzung für jede Form des Lernens. Durch Training verändern sich die Verbindungen zwischen Nervenzellen im Gehirn, indem sie stärker oder schwächer werden.

Abbauprinzip: „Use it or lose it“

Vorteil: Plastizität= Veränderungsfähigkeit des Gehirns durch Erfahrung insbesondere auch nach Schädigungen

Nachteil: Verletzlichkeit bei fehlen wichtiger Stimuli (zb Sensible Phase bei Spracherwerb)

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11
Q

Welche 5 grundlegende theoretische Ausrichtungen gibt es in der Entwicklungspsychologie und worauf liegt jeweils ihr Fokus? Und wer ist jeweils ein bedeutender Vertreter?

A
  1. Psychoanalytisch
    Fokus auf: das unbewusste (sozioemotionale Prozesse)
    Vertreter: Sigmund Freud
  2. Lerntheoretisch
    Fokus: das Verhalten (exogene Steuerung)
    Vertreter: Pavlov
  3. Kognitiv
    Fokus: kognitive Prozesse (endogene Steuerung)
    Vertreter: Piaget
  4. Psychobiologisch
    Fokus: Evolutionäre Angepasstheit des Verhaltens (endogene Steuerung)
    Vertreter: Lorenz
  5. Ökologisch
    Fokus: Der Kontext (exogene Steuerung)
    Vertreter: Bronfenbrenner
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12
Q

Welche Bewusstseinsarten unterscheidet Sigmund Freud, und welche Instanzen der Persönlichkeit?

A

1.
-Bewusstes: das im Moment bewusste erleben, die augenblickliche Wahrnehmung und die Gedanken. Bewusst ist alles, was gerade gedacht wird.

  • Vorbewusstes: Erinnerungen und Wissensinhalte, die durch aktive Aufmerksamkeit in das Bewusstsein gebracht werden können
  • Unbewusstes: verdrängte, meist unangenehme Erinnerungen oder nicht erlaubte Triebwünsche. Ort primitiver Emotionen und Triebe. Nur durch spezielle therapeutische Technik erreichbar.

2.

  • Freud unterscheidet das Es, das Ich, und das Über-Ich als zentrale Instanzen der Persönlichkeit
  • von Beginn seines Lebens entwickelt der Mensch triebbedürfnisse, wobei das ES darum bemüht ist, für eine unmittelbare triebbedriedigung zu sorgen. So besteht schon beim Säugling ein Bedürfnis nach Nahrung, und er wird alles daran setzen, seine Bedürfnisse befriedigt zu bekommen- ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse anderer interaktionspartner.
  • der Säugling wird jedoch im laufe der Zeit merken, dass die soziale Umgebung sein auf unmittelbare triebbefriedigung ausgerichtetes Verhalten nicht mit Begeisterung betrachtet. Das ÜBER-ICH repräsentiert dabei nach und nach die Normen der Umgebung, die der triebbefriedigung entgegenstehen.
  • gleichzeitig entwickelt sich das ICH, das darum bemüht ist, Wege zu einer Triebbefriedigung zu finden, die den Normen gerecht werden. Das ICH übernimmt sozusagen eine vermittlerrolle zwischen dem ES bzw. den unmittelbaren Bedürfnissen und dem ÜBER-ICH bzw den internalisierten Normen der Umgebung.
  • Man kann also sagen dass im laufe der Entwicklung zunächst das ES im Vordergrund steht, während sich das ICH und das ÜBER ICH später entwickeln.
  • nach Freud entsteht ein Großteil der Motivation menschlichen Verhaltens aus dem unbewussten Konflikt zwischen den triebhaften Impulsen des ES und dem strengen, bewertenden ÜBER ICH.
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13
Q

Welche Entwicklungsphasen der Triebbefriedigung beschreibt Freud?

A
  • die Quelle der Triebbefriedigung ändert sich im laufe der Entwicklung und daraus ergibt sich die Einteilung in verschiedene Entwicklungsphasen
    1. orale Phase:
  • 0bis1 Jahr
  • Quelle der triebbefriedigung ist die Nahrungsaufnahme und daran beteiligten Organe
    2. anale Phase:
  • 1bis3 jahre
  • Nahrungsausscheidung und daran beteiligten Organe
    3. Phallische Phase:
  • 3bis6 Jahre
  • genitale Zonen
  • hier fällt der Bekannte Ödipus (bei jungen) und elektrakomplex (bei Mädchen):
  • Kinder dieses Alters erkennen die genitalen Unterschiede zwischen den Geschlechtern uns fühlen sich in besonderen Maße zum gegengeschlechtlichen Elternteil hingezogen, um diesen Elternteil möglichst allein für sich zu haben.
  • es kommt zur Furcht vor der Rache des gleichgeschlechtlichen Elternteil
  • im Anschluss erfolgt eine Identifikation mit dem gleich geschlechtlichen Elternteil im dadurch indirekt die eigenen Wünsche zu erfüllen
  • durch die Identifikation kommt es zur Übernahme der Werte und Normen des gleichgeschlechtlichen Elternteils und dadurch zur vollen Ausbildung von ÜBER ICH und ICH
  • das ICH übernimmt nun verstärkt eine vermittlerrolle und entwickelt in stärkerem Maße Strategien (Abwehrmechanismen), um ES-Impulse in sozial akzeptable Bahnen zu lenken.
    4. Latenzphase:
  • 6bis11 Jahre
  • alle früheren Zonen, aber vorübergehende Abnahme des genitalen lustgewinns
    5. genitale Phase:
  • ab 11 Jahren
  • wiederbelebung der frühkindlichen Arten des lustgewinns, Zunahme der Bedeutung der genitalen Zonen
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14
Q

Woraus resultieren aus Freunds Perspektive Entwicklungsprobleme?

A
  • nach Freund‘schen Entwicklungskonzeption sind keine Entwicklungsprobleme zu erwarten, wenn die Bedürfnisse des Kindes in den einzelnen Entwicklungsphasen auf altersangemessene Weise befriedigt werden
  • Probleme ergeben sich sich vor allem dann, wenn eine unzureichende oder übermäßige bedürfnisbefriedigung stattfand
  • es kommt dadurch zu „Fixationen“, die damit verbunden sind, dass sich in späteren Entwicklungsphasen in besonderem Maße bedürfnisbefriedigungen aus Quellen bezogen werden, die nicht der altersentsprechenden Entwicklungsphase zuzuordnen sind (zb verstärkte orale Aktivitäten im Erwachsenenalter wie beim Rauchen)
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15
Q

Welche neuen Aspekte führt Erikson in seinem Modell der psychosozialen Entwicklung ein?

A
  • die psychoanalytische Konzeption von Erik Erikson baut auf der Theorie Freuds auf
  • bei ihm nimmt die ICH Entwicklung einen deutlich stärkeren Stellenwert ein als bei Freud bei dem vor allem die ES- Impulse und ihre Bewältigung durch ICH und ÜBER ICH im Vordergrund stehen
  • ein Verdienst von Erikson ist insbesondere darin zu sehen, dass er die Entwicklung als lebenslangen Prozess sieht und auch über das Jugendalter hinaus spezifische Entwicklungsphasen postuliert
  • auch in dieser Theorie werden verschiedene Entwicklungsphasen angenommen, die das Individuum während seiner Entwicklung durchläuft
  • die einzelnen Phasen sind durch spezifische psychosoziale Krisen charakterisiert, die vom Individuum gelöst werden müssen.
  • durch die Art der Aufgabenlösung entwickelt sich die Persönlichkeit des Individuums.
  • in ähnlicher Weise sind alle Entwicklungsphasen nach Erikson konzipiert, wobei die ersten fünf Phasen analog zu der Theorie von Freud benannt sind und weitere drei Phasen sich auf das erwachsenalter beziehen, sodass insgesamt acht Phasen unterschieden werden
    1. Säuglingsalter (1. Lebensjahr): Psychosoziale Krise: Urvertrauen vs Urmissvertrauen
    2. Frühes Kindesalter (1-3.J): Autonomie vs Selbstzweifel
    3. Mittleres Kindesalter (3-5.J): Initiative vs Schuldgefühl
    4. Spätes Kindesalter (bis Pubertät): Kompetenz vs Minderwertigkeitsgefühl
    5. Adoleszenz (ab Pubertät): Identität vs Rollendiffusion
    6. Frühes Erwachsenenalter (ab 20 Jahre): Intimität vs Isolation (Rückzug)
    7. Mittleres Erwachsenenalter (ab 40 Jahre): Generativität vs Stagnation
    8. Höheres Erwachsenenalter (ab 60 Jahre): Ich-Integrität vs Verzweiflung
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16
Q

Was sind Lerntheoretische Konzeptionen und welche zentralen Lernformen kennt man?

A
  • Im Gegensatz zu den psychobiologischen Konzeptionen wird Entwicklung hier weniger als endogen, sondern vorrangig als exogen gesteuert angesehen
  • dies bedeutet, das weniger die biologischen Anlagen als vielmehr die Umwelt als entscheidend für die Entwicklung angesehen wird
  • vor allem die Lernerfahrungen aus der Interaktion mit der Umgebung stehen im Vordergrund
  • lerntheoretische Konzeptionen werden in der Praxis vielfach genutzt, um das Verhalten von Kindern und Jugendlichen pädagogisch zu beeinflussen
  • auch in klinisch-psychologischen Kontexten lassen sich vielfache Anwendungsmöglichkeiten identifizieren
  • die Lernformen bilden dabei die zentrale Grundlage:
    1. Klassisches Konditionieren
    2. Operantes Konditionieren
    3. Modelllerne
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17
Q

Was ist die klassische Konditionierung?

A

Definition: das klassische konditionieren beruht auf einer bereits im Verhaltensreperetoire Reiz-Reaktions-Verbindung. Wenn ein zuvor neutraler Reiz wiederholt mit dem ursprünglichen auslösereiz gekoppelt wird, löst er im Anschluss auch ohne auftreten des ursprünglichen auslösereiz ebenfalls die Reaktion aus

So wird zum Beispiel bei der Darbietung der mütterlichen Brust oder der Flasche (unkonditionierter Auslösereiz) beim Säugling eine Saugreaktion (unkonditionierte Reaktion) ausgelöst.
Wenn nun ein neutraler Reiz (wie zb ein Glockenton), der die unkondiotonerte Reaktion nicht auslöst, mit dem ursprünglichen Auslösereiz gekoppelt wird (in dem bspw der glockenton wiederholt in zeitlicher Nähe zur Darbietung der Brust oder Flasche repräsentiert wird), dann wird der ursprüngliche neutrale Reiz zu einem konditionierten Reiz, der die saugreaktion (konditionierte Reaktion) ebenfalls auslöst.
Der Säugling fängt nun also bereits an zu saugen, wenn er nur den Glockenton hört.
Es kann dabei zu Generalisierungen kommen, indem die konditionierte Reaktion auf eine Reihe ähnlicher Auslösereize hin ausgeführt wird (zb auf unterschiedliche Glockentöne). Auch Diskriminationslernen ist möglich, wenn im laufe der Zeit gelernt wird dass nur spezifische Auslösereize (und ein ganz bestimmter Glockenton) zuverlässig mit der unkonditionierten Reiz-Reaktions-Verbindung gekoppelt sind

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18
Q

Was ist operantes konditionieren?

A

-beim Operanten konditionieren wird - im Gegensatz zum klassischen konditionieren - nicht davon ausgegangen, dass bereits eine Reiz Reaktions Verbindung vorhanden ist

Definition: beim Operanten konditionieren zeigt das Individuum mehr oder weniger zufällig ein Verhalten, das dann durch entsprechende Reaktionen aus der Umgebung verstärkt wird (zb. Durch eine Belohnung). Durch die Verstärkung wird die Auftretenswahrscheinlichkeit des Verhaltens erhöht. Das Individuum zeigt das Verhalten nun häufiger, um die Verstärkung zu erhalten.

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19
Q

Welches sind relevante Verhaltens Konsequenzen in der Lerntheorie?

A

Darbieten/Setzen
Positive Konsequenz: positive Verstärkung (Auftretenwahrscheinlichkeit des Verhaltens wird erhöht)
Negative Konsequenz: Bestrafung (Auftretenwahrscheinlichkeit des Verhaltens wird gesenkt)

Wegnehmen
Positive Konsequenz: Bestrafung (Auftretenwahrscheinlichkeit wird gesenkt)
Negative Konsequenz: negative Verstärkung (Auftretenwahrscheinlichkeit des Verhaltens wird erhöht)

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20
Q

Was ist das Modelllernen? Was ist nach Bandura Voraussetzung dafür? Was erhöht die Motivation?

A
  • es hat sich gezeigt dass Individuen nicht jede Lernerfahrung selbst machen müssen, sondern dass auch aus den Erfahrungen anderer gelernt werden kann.
  • einen wichtigen Stellenwert nimmt in diesem Zusammenhang das Modelllernen / Beobachtungslernen ein
  • nach Bandura (1986) müssen die folgenden Bedingungen vorliegen, damit ein Beobachtungslernen zustande kommt:
    1. Aufmerksamkeit: der Beobachter muss seine Aufmerksamkeit auf das Modell und sein Verhalten richten.
    2. Behalten: der Beobachter muss das Verhalten des Modells im Gedächtnis speichern.

—> Verhaltensaneignung

  1. Motorische Reproduktionskompetenz: der Beobachter muss von seinen motorischen Kompetenzen her in der Lage sein, das beobachtete Verhalten zu reproduzieren
  2. Motivation: das Beobachter muss motiviert sein, das beobachtete Verhalten seinerseits zu realisieren.

—> Verhaltensausführung

Was verstärkt die Motivation?

  • Gefühle Ähnlichkeit des Modells zum selbst
  • positiver emotionaler Bezug zum Modell
  • das beobachtete Modell wird als erfolgreich bewertet
  • > Unterschied zwischen Erwerb (Kompetenz) und Ausführung (Performanz) des beobachteten Verhaltens (sog. Latentes Lernen)
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21
Q

Was ist unter „kognitive Wende“ zu verstehen?

A
  • Entwicklung innerhalb der Paradigmen der psychologischen wissenschaftsgemeinde vom Behaviorismus hin zum Kognitivismus
  • also im Gegensatz zum behaviorismus wird menschliches Verhalten im Kognitivismus nicht durch Umweltbedingungen, sondern über kognitive Prozesse erklärt. Gegenstand der Forschung sind daher die „inneren“ Prozesse des menschen: die Art und Weise wie Menschen Informationen aufnehmen, verarbeiten, verstehen und erinnern.
  • BoboDollExperiment gilt als Pionierarbeit: die Ergebnisse ließen sich nicht mehr mit behavioristischen Prinzipien erklärt werden sondern erforderten die Einbeziehung kognitiver Prozesse

-weiterer wichtiger Baustein: Noam Chomskys Behaviorismus Kritik:
Nachteile:
-biologische Faktoren werden nicht berücksichtigt
-Mensch gleicht nicht nur Mangelzustand aus
-keine Erklärung für Innovation / Kreativität
Vorteile:
-immenser Einfluss auf Psychologie und Therapie
-Entdeckung der „Umwelt“
-Betonung der Bedeutung empirischer Forschung
-ab „kognitiver Wende“:
Einbeziehung von Kognitionen als wesentlicher Vorteil im Vergleich zu rein behavioristischen Ansätzen („Black Box“), zunehmende Bedeutung menschlicher Verarbeitung und Bewertung von Umweltreizen für Entwicklung

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22
Q

Was versteht Piaget unter „Schema“, „Assimilation“ und „Akkomodation“?

A

Piagets Theorie der kognitiven Entwicklung betont die Interaktion zwischen Anlage und Umwelt, Kontinuität und Diskontinuität sowie den aktiven Beitrag des Kindes zu seiner eigenen Entwicklung.
Die Grundbausteine des Denkens bezeichnet Piaget als Schema. Schemata werden durch Assimilation und Akkomodation immer weiter verfeinert.
Schema: definiert als eine kognitive Denkeinheit zur Verarbeitung von Information. Schemata dienen der Einordnung eingehender Information sowie der Verbindung von eingehender und ausgehender Information, sind hierarchisch organisiert und aus Erfahrung aufgebaut.
Assimilation: Einordnung von Information auf der Basis vorhandener Schemata
Akkomodation: Anpassung der Schemata, falls eine Einordnung nicht erfolgreich ist

Der Assimilations-Akkomodations-Prozess:
Es folgt Gegendarstellung die Wahrnehmung von Widersprüchen, wenn ein Sachverhalt sich offenbar nicht eindeutig mit den vorhandenen Schemata einordnen lässt oder wenn er sich in mehreren Schemata einordnen lässt und dadurch Widersprüche entstehen. Im Anschluss kommt es ggf. zu einer Akkomodationsleistung, indem vorhandene Schemata verändert werden.
Wenn Widersprüche innerhalb der Strukturen oder zwischen Struktur und Umgebung auftreten, spricht man auch von einem Disäquilibrium, das durch die Veränderung (Verbesserung) der Strukturen wieder aufgehoben wird (Äquilibrium). Durch kontinuierliche Verbesserung kommt es zu einer zunehmenden Adaption an die Umgebung. Die Adaption erfolgt dadurch, dass Rückmeldungsprozesse auftreten, die zur Korrektur von fehlerhaften Einordnungsversuchen in Schemata beitragen.

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23
Q

Welche sind die vier Phasen kognitiver Entwicklung nach Piaget?

A

Piaget geht von einem diskontinuierlichen Entwicklungsverlauf mit 4 Entwicklungsstufen aus.
Er nimmt einen diskontinuierlichen Verlauf an, weil er davon ausgeht, dass in bestimmten Entwicklungsabschnitten zentrale Denkstrukturen verändert werden und die Stufen ebenfalls aufeinander aufbauen.

  1. Sensumotorische Phase:
    -Ungefähres Alter: Geburt bis 2 Jahre
    -Kinder beginnen, die Welt durch Sinneswahrnehmung und motorische Aktivitäten zu begreifen
    -das Verhalten in der Phase entsteht ausschließlich durch das Zusammenspiel von Wahrnehmungseindrücken und motorischer Aktivität. Das Kleinkind verfügt also weder über eine vorstellungstätigkeit noch über eine rationale Einsicht
    -das Erkennen ist an das Handeln gebunden
    -im dieser Phase baut das Kind alle wesentlichen Strukturen des Erkennens im Ansatz auf:
    Verständnis von Ich und Außenwelt, von Objekten, Konzepte von Raum, Zeit, Kausalität sowie logische vorbegriffe von Klassen und Relationen
    -wichtige Begriffe in dieser Phase: Objektpermanenz und A-non-B-Suchfehler
  2. Präoperationale Phase:
    -2 bis 6 Jahre
    -Kinder werden zu mentalen Repräsentationen fähig jedoch noch dazu neigen, egozentrisch zu sein und sich bei einem Ereignis oder Problem auf eine einzige Dimension zu konzentrieren
    -Fähigkeit zu sprachlich-symbolischem denken: das Kind weiß, dass ein Symbol für ein Objekt stehen kann statt zb nach Dingen zu greifen, kann es darum bitten.
    Es besteht aber noch eine große Nähe zu konkreten Handlungen und Wahrnehmungen, rein abstrakte Denkoperationen sind noch nicht möglich
    -Kennzeichen die diese Phase charakterisieren: Egozentrisches denken, animistisches denken und Zentrierung
  3. Konkret-operationale Phase
    - 7 bis 11 Jahre
    - Phase indem Kinder logisch über konkrete Aspekte ihrer Umwelt nachdenken können, aber beim abstrakten Denken noch Schwierigkeiten haben
    - Ablösungen der Denkoperationen von beobachteten Abläufen, größere Flexibilisierung des Denkens, Reversibilität des Denkens, Einbeziehung mehrere Dimensionen, Ausbau der Perspektivübernahme
    - wichtige neue Fähigkeiten: Klassifikation, Transitivität und Seriation
  4. Formal-operationale Phase
    - ab 12 Jahre
    - Phase indem Kinder vor und während der Pubertät die Fähigkeit zum abstrakten Denken erwerben.
    - abstraktes Denken, verbesserte Planungsfähigkeit, Fähigkeit zum systematischen Durchdenken von Alternativen
    - Begriffe: abstrakte Perspektiven Übernahme, Operationen zweiter Ordnung
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24
Q

Was versteht man unter Objektpermanenz und A-non-B-Suchfehler?

A

Objektpermanenz:

  • am Anfang der Entwicklung ist ein Objekt für ein Kind nicht mehr existent, wenn es aus dem Gesichtsfeld verschwunden ist.
  • die Objektpermanenz entwickelt sich im laufe der sensumotorischen Phase Piagets (Geburt bis 2 Jahre)
  • wenn man beispielsweise vor den Augen eines Kindes im Alter von bis zu 4 Monaten ein Objekt (zb Stofftier) unter einer denke verschwinden lässt, zeigt das Kind in der Regel kein suchverhalten, um das Stofftier wiederzuerlangen
  • es verfolgt das Stofftier zwar bis zu seinem verschwinden mit den Augen aber danach beginnt es mit neuen Handlungen, ohne nach dem Tier zu suchen
  • es sieht also so aus, als ob die Objekte für das Kind verschwinden sind, wenn es sie nicht mehr sieht
  • dies wird als Hinweis darauf interpretiert, dass das Kind noch keine Schemata entwickelt hat, um ein Objekt über längere Zeiträume hinweg kognitiv zu repräsentieren

-im Alter von 4-8 Monaten zeigen sich erste Ansätze von suchverhalten. Das Kind sucht aber nicht mehr, wenn es das versteckte Objekt nicht gleich findet.

A-Non-B-Suchfehler

  • im Alter von 8-12 Monaten werden auch teilverdeckte Objekte erkannt und aufgedeckt. Wenn ein Gegenstand nacheinander unter mehreren Objekten versteckt wird, erfolg kein systematisches suchen.
  • dieses Phänomen wird auch als A-Non-B-Suchfehler bezeichnet.
  • Piaget erklärt dieses Verhalten damit, dass Kinder zwischen ihrer Wahrnehmung und ihrer motorischen Reaktion noch nicht unterscheiden können

-erst ab einem Alter von ca. 12 Monaten findet ein systematisches Suchen nach dem versteckten Objekt statt

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25
Q

Was versteht man unter Egozentrisches Denken, Animistisches denken und Zentrierung?

A

Eines der Kennzeichen der präoperationalen Phasen Piagets (2-6J) ist das Egozentrische denken, Animistisches denken und Zentrierung.

Egozentrisches Denken:

  • es fällt dem Kind schwer, die Perspektive einer anderen Person einzunehmen und einen Sachverhalt aus einer fremden Perspektive zu betrachten
  • prototypisch deutlich wird dies an dem klassischen Drei-Berge-Versuch (Piaget und Inhelder 1956): hier wird ein Kind vor einem Tisch platziert, auf dem eine Gebirgslandschaft mit drei größeren Bergen aufgebaut ist. An der anderen Seite des Tisches sitzt eine andere Person. Das Kind soll nun die Gebirgslandschaft aus der Sicht der anderen Person beschreiben. Ein Kind der präoperationalen Phase beginnt nun typischerweise, die Szenerie aus seiner eigenen Sicht zu beschreiben, ohne zu berücksichtigen, dass die andere Person ja etwas anderes sieht
  • durch den Egozentrismus des Denkens fällt es einem Kind schwer, ein kognitives Verständnis für die Intentionen und Wünsche anderer Personen aufzubringen und sie mit seinen eigenen Intentionen und Wünsche in Einklang zu bringen

Animistisches denken:
-Kinder in der präoperationalen Phase könnten nicht zwischen belebt und unbelebt unterscheiden, wird kritisiert, allerdings ist die Phantasiewelt der Kleinkinder derart präsent, dass auch dann, wenn sie tatsächlich unterscheiden können, ihnen die Phantasie immer wieder „Streiche“ spielen würde und Belebtes und Nichtbelebtes ineinander übergehen.

Zentrierung:

  • Kinder der präoperationalen Phase zentrieren häufig nur eine Dimension auch wenn die Aufgabe, mit der sie konfrontiert sind, eine Beachtung mehrere Dimensionen verlangt
  • so hat sich vielfach gezeigt dass Kinder in diesem Entwicklungsabschnitt bei Flächeneinschätzungsaufgaben entweder nur auf die Höhe oder nur auf die Breite zentrieren dass sie jedoch nicht beide Dimensionen in ihrem Urteil berücksichtigen
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26
Q

Was wird unter Klassifikation, Seriation und Transitivität verstanden?

A

-Kinder erlangen diese Fähigkeiten in der Konkret-Operationalen Phase (7-11 Jahre)

Klassifikation: die Fähigkeit, Elemente und ihre Beziehungen Untereinander einzuordnen
-Beispiel: Florian kann im Stammbaum gleichzeitig Vater, Sohn und Bruder sein

Seriation: Fähigkeit, Objekte nach einem bestimmten Merkmal zu ordnen
-Beispiel: ordne diese Stäbchen in einer Reihe von groß bis nach Klein

Transitivität: über Beziehungen nachdenken und logisch kombinieren
-Beispiel: A ist länger als B. B ist länger als C. Also muss A auch länger als C sein.

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27
Q

Was versteht man unter der Abstrakten Perspektivübernahme und Operationen zweiter Potenz?

A

-in der Formal-Operationale Phase Piagets (ab 12 Jahre)

Abstrakte Perspektivübernahme:
der Prozess, eine bestimmte Situation vom Standpunkt einer anderen Person aus zu betrachten. Man unterscheidet zwischen kognitiver und emotionaler Perspektivenübernahme. Kognitive Perspektivenübernahme ist die Fähigkeit, Gedanken, Motive und die Perspektive eines Anderen zu verstehen, sowie dessen Verhalten und Reaktionen vorherzusagen. Emotionale Perspektivenübernahme ist die Fähigkeit, eine emotionale Verbindung zu einem anderen Individuum aufzubauen, mitzufühlen und sich einzufühlen.
-Beispiel: wie geht es wohl den geflüchteten in unserem Land?

Operationen zweiter Potenz:

  • Fähigkeit mit den Operationen selbst zu operieren, d.h. über die Art und Weise des Denkens und die Form der Argumentation nachzudenken
  • Beispiel: ich stimme dir zwar nicht zu, aber es war logisch argumentiert!
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28
Q

Welche sind die drei frühesten Formen des Lernens?

A

Habituation:
Bereits wenige Tage alte Säuglinge gewöhnen sich an Reize und erkennen sie damit wieder. Die Aufmerksamkeit, die auf einen wiederholt dargebotenen Reiz gerichtet wird, nimmt im laufe der Zeit ab und das Kind beginnt sich zu „langweilen“ (Habituation). Werden nach der Habituationsphase neue Reize dargeboten, die vom Kind auch als neuartig wahrgenommen werden, nimmt sie Aufmerksamkeit wieder zu (Dishabituation)

Assoziationslernen:
Kinder können darüber hinaus bereits innerhalb der ersten Lebensmonate Assoziationen zwischen verschiedenen Reizen erkennen. Sie nehmen Zusammenhänge wahr und bilden Erwartungen im Hinblick auf zukünftige Situationen. Wenn visuelle Stimuli beispielsweise immer abwechselnd rechts und links auf einem Bildschirm präsentiert werden, dann lernen Säuglinge sehr schnell, ihren Buck bereits antizipativ, dh bevor der Reiz überhaupt erscheint, auf die richtige Seite zu wenden. Sie erkennen demnach umweltbasierte Kontingenzen und Antizipationen.

Kontingenzlernen:
Säuglinge erkennen auch Zusammenhänge bzw Kontingenzen zwischen dem eigenen Verhalten und darauf folgenden Konsequenzen. Wenn eine positive Konsequenz eintritt, wird das Verhalten verstärkt gezeigt (operantes Konditionieren).

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29
Q

Inwiefern hat Piaget die Kompetenzen von Säuglingen unterschätzt?

A

A non B Suchfehler taucht bspw nicht konsequent auf und könnte auch andere Ursachen haben, zB die Tendenz von Säuglingen, vorige Handlungen zu wiederholen oder wie wachsende Erinnerungsleistung.
Insgesamt hat Piaget die Kompetenzen von Säuglingen häufig unterschätzt.

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30
Q

Was ist mit „intuitivem Kernwissen“ gemeint?

A

Als intuitives kernwissen bezeichnet man Wissensinhalte, die sich schon sehr früh bei Säuglingen nachweisen lassen und daher vermutlich viele angeborene Bestandteile erhalten.
Zb in Naturwissenschaften das evolutionsbiologisch erklärt werden kann
Nutzung des Habituations Paradigmas
Beispiel: intuitives Wissen zu physikalischen Gesetzmäßigkeiten (Überraschung bei Verletzung der Schwerkraft)
Offenbar auch frühes kernwissen in der Psychologie (erkennen der Motive anderer)

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31
Q

Welchen inhaltlichen Fokus setzt die soziokulturelle Theorie kognitiver Entwicklung nach Vygotsky?

A

Lev Vygotsky (1896-1934) war ebenfalls der Auffassung dass Kinder ihr Wissen konstruieren. Aber dies geschieht seiner Meinung nach primär in tagtäglicher sozialer Interaktion in ihrem jeweiligen kulturellen Kontext.
1.gelenkte Partizipation: informierte Individuen (zb Eltern) gestalten Situationen so, dass Personen mit weniger Kenntnissen und Fähigkeiten etwas lernen (zb Fahrrad fahren)
durch den Input von kognitiv weiter entwickelten Gegenübern (Eltern, Lehrer..) kommen sie von einem Entwicklungsschritt zum nächsten
am besten durch:
2.“Scaffolding“: kompetentere Person bildet zeitweiliges Gerüst -> ermöglicht denken auf höherer Ebene -> könnte das Kind von alleine nicht
dh des abgestuften helfens je nach Lernfortschritt - anfangs noch viel, dann immer weniger

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32
Q

Wo liegt der Unterschied zwischen Piagets Schwerpunktsetzung und Vygotskys?

A
  1. Kindesentwicklung ist universell VS Variiert von Kultur zu Kultur
  2. KE durch selbstgesteuerte Exploration (Syn: Erkundung) VS durch soziale Interaktion vorangetrieben
  3. Selbstgespräche zeigen Unfähigkeit, die Perspektive des anderen zu übernehmen VS Selbstgespräche helfen denken zu organisieren und zu regulieren
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33
Q

Wo liegen die Unterschiede zwischen Querschnitts– und Längsschnittmethode?
Und was sind jeweils Vor– und Nachteile beider Forschungsdesigns?

A

Querschnittmethode:
Definition: Bei der Querschnittmethode werden Stichproben aus verschiedenen Altersgruppen zu einem bestimmten Zeitpunkt einmalig untersucht.
-hier werden Stichproben unterschiedlichen Alters einbezogen, wobei typischerweise das Lebensalter als unabhängige Variable definiert wird und die erfassten Merkmale als anhängige Variable.
-Vorteile:
1. dass die Zeitspanne zwischen dem Beginn der Untersuchung und dem Vorliegen der Ergebnisse recht kurz ist, da nur ein Erhebungszeitpunkt vorliegt
2. auch der Personalaufwand ist gering, da nur zu einem Zeitpunkt eine Datenerhebung stattfinden muss
3. es ist leichter, Teilnehmer für eine einmalige Untersuchung zu gewinnen als für eine mehrmalige, die sich über einen längeren Zeitraum erstreckt
-Nachteil:
1. enthält keine Information über intraindividuelle Veränderungen und Entwicklungsverläufe
2. Alters- und Generationsunterschiede sind nicht trennbar bzw konfundiert
3. die Ergebnisse gelten zunächst nur für die jeweiligen Erhebungszeitpunkt
4. Altersstichproben sind möglicherweise nicht vergleichbar
—> daraus folgt, dass die QSM in der Regel leichter ist, repräsentative Stichproben zu erhalten. Von der Anlage her ist damit eine QSuntersuchung als recht effizient und ökonomisch anzusehen.
––> zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die QSM ungeeignet ist, um Entwicklungsveränderungen festzustellen, da keine intraindividuelle Veränderungen erfasst werden. Die Methode kann jedoch sinnvoll sein, 1. um erste Anhaltspunkte über Entwicklungsphänomene zu erhalten, ohne aufwändige Längsschnittuntersuchung durchzuführen und 2. wenn es von der Fragestellung her darum geht, Unterschiede zwischen Altersstichproben zu einem bestimmten Zeitpunkt festzustellen (zb zur Bestimmung von Altersnormen für einen schultest, der für einige Jahre zum Einsatz kommen soll)

Längsschnittmethode:
Definition: Bei der Längsschnittmethode wird eine Stichprobe zu verschiedenen Zeitpunkten mit demselben oder einem vergleichbaren Erhebungsinstrument untersucht.
-hier finden wiederholte Datenerhebungen statt, Weilheim das Lebensalter auch hier als unabhängige variable gesehen wird und die erhobenen Merkmale als abhängige Variable. Unterschiede zwischen den Messzeitpunkten werden auf Altersunterschiede zurückgeführt
-Vorteil:
1. direkte Informationen über intraindividuelle Veränderungen sind zu erhalten
2. Feststellung der Stabilität und Instabilität von Merkmalen
3. Veränderungsmuster bei mehreren Merkmalen lasen sich vergleichen und Zusammenhänge zwischen den Mustern herstellen
4. Stichproben sind unmittelbar vergleichbar, da Stichprobe aus den gleichen Personen besteht
-Nachteile:
1. es kann aufgrund der Messwiederholungen zu Testungseffekten (Serialeffekten) kommen
2. Alters- und Testzeiteffekte sind konfundiert bzw. können nicht voneinander getrennt werden
3. fraglich ist die Generalisierbarkeit auf andere Kohorten bzw. Generationen fraglich
4. kann zu selektiven Stichprobenveränderungen kommen
––> um die Ergebnisse angemessen interpretieren zu können, sollte die ausgangsstichprobe bei einer LSM möglichst repräsentativ für die Grundgesamtheit sein. Darüber hinaus sollte es bei den weiteren Erhebungen nicht zu selektiven Stichprobenveränderungen (durch den systematischen Ausfall von Personen mit spezifischen Merkmalen) kommen

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34
Q

Was sind Panel-, Kohorten- und Trendstudien?

A

Formen der Längsschnittsmethode

  • Panelstudie: es werden immer die selben Personen, Haushalte etc. befragt
  • Kohortenstudie: spezielle Form der Panelstudie, alle Personen der Stichprobe gehören der gleichen Kohorte
  • Trendstudie: werden wiederholt Stichproben aus der gleichen Grundgesamtheit gezogen = viele QSStudien hintereinander (zb Ängste an deutschen)
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35
Q

Was ist das Konvergenzmodell?

A

Da Längsschnittuntersuchungen sehr zeitaufwendig sind, wurde bereits von Bell (1953) eine Alternative vorgeschlagen, die aus einer Kombination von Längs- und Querschnitt besteht.
Teiluntersuchungen werden so miteinander kombiniert, dass ein zusammengesetzter, sich teilweise überlappender Gesamtlängsschnitt entsteht. Das Grundprinzip ist das Konvergenzmodell (auch Kohorten-Sequenz-Modell bezeichnet) zusammengefasst.
Das Modell kann eine gute Alternative zum reinen QSM darstellen, da der Aufwand vergleichsweise gering ist. Dies gilt Vor allem dann, wenn umfangreiche LSuntersuchungen nicht möglich sind. Einige Nachteile von reinen QS und LSM lassen sich dadurch vermeiden.

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36
Q

Welche Datenerhebungsmethoden in der frühen Kindheit gibt es?

A
  1. Experimentelle Beobachtung unwillkürlicher Reaktionen
    - Präferenzparadigma
    - Habituationsparadigma
    - Erwartungs-Induktionsparadigma
    - Erwartungs-Enttäuschungs-Paradigma
  2. Experimentelle Beobachtung zielgerichteten Verhaltens
    - Entwicklungstest
    - hervorgerufene Nachahmung
  3. Psychophysiologische Messungen
  4. Fremdauskunft / Elternbericht
  5. Selbstauskunft
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37
Q

Was versteht man unter Experimentelle Beobachtung unwillkürlicher Reaktionen?

A

Im Säuglingsalter werden vielfach Beobachtungen in experimentellen Kontexten zur Datenerhebung genutzt. Dies bedeutet, dass systematisch Stimuli eingesetzt werden und die Reaktion des Säuglings auf die Stimuli beobachtet wird. Gebräuchlich sind vor allem das Präferenzparadigma, Habituationsparadigma, Erwartungs-Induktionsparadigma, Erwartungs-Enttäuschungs-Paradigma.

  1. Präferenzparadigma:
    Hier werden dem Säugling zwei oder mehr Stimuli präsentiert und aus der Reaktion des Kindes wird auf seine Präferenz für einen der Stimuli geschlossen.
    Wir vorwiegend bei visuellem und akustischem Stimulusmaterial eingesetzt.
    Mögliche Reaktionen, die beim Präferenzparadigma genutzt werden können:
    Blick- oder Körperbewegungen, Physiologische Messungen
  2. Habituationsparadigma:
    Hier werden Reize nicht gleichzeitig (simultan) sondern nacheinander (sukzessiv) präsentiert. Grundidee besteht hier darin, dem Säugling eine Reihe gleichartiger Stimuli darzubieten, bis eine reizgewöhnung (Habituation) eingetreten ist. Erfolgt nun die Präsentation eines unvertrauten Reizes, so kann man aufgrund einer Orientierungsreaktion des Säuglings annehmen, dass dieser den neuen Stimulus von der bereits vertrauten reizen unterscheiden kann. Das Kind betrachtet etwa den neuen unbekannten Reiz länger als die zuvor dargebotenen Reize (Dishabituation).
    Das Paradigma kommt mittlerweile in einer Vielzahl von Studien zum Einsatz, um die kognitiven Kompetenzen von Säuglingen zu analysieren.
  3. Erwartungs-Induktions-Paradigma:
    Hier werden beim Säugling durch die Präsentation von Stimuli bestimmte Erwartungen erzeugt. Dem Säugling werden Reizserien gezeigt und er soll Relationen erkennen, die in der Reizserie enthalten sind. Ob die Relationen erkannt wurden, lässt sich durch Beobachtung seines Verhaltens erkennen. Es kann sich dabei um Kontingenzen zwischen Stimuli (umweltbasierte) oder um Kontingenzen zwischen Stimuli und eigenem Verhalten handeln (Verhaltensbasierte).
  4. Erwartungs-Enttäuschungs-Paradigma:
    Beruht auf der Annahme, dass bereits im Säuglingsalter Erwägungen über eintretende Ereignisse vorliegen können. Die Grundidee besteht darin, dass diese Erwartungen erkennbar werden, wenn etwas geschieht, das den Erwartungen widerspricht. Die Erwartungsenttäuschung wird dann beispielsweise dadurch beobachtet, dass die Säuglinge die unerwarteten Ereignisse länger betrachten oder Anzeichen von Verunsicherung zeigen.
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38
Q

Was versteht man unter experimentelle Beobachtung zielgerichteten Verhaltens?

A

Je älter Kinder werden, desto leichter wird es, ihre Entwicklung an zielgerichtetem Verhalten zu untersuchen, d.h. mit Verhaltensweisen, die sie unter Kontrolle haben und willentlich ausführen.
Beispiele kommen aus allen Entwicklungsbereichen zb. Erforschung von Coping-Strategien (Stressbewältigung), Belohnungsaufschub, Sozial- und Moralverhalten, Grundfunktionen wie Motorik, Wahrnehmung und Gedächtnis
Standardisierte Entwicklungstests basieren ebenfalls häufig auf der Beobachtung zielgerichteten Verhaltens beim lösen von Aufgabenstellungen

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39
Q

Was wird bei psychophysiologischen Messungen an Kleinkindern häufig erfasst?

A

Herzrate, Hautleitfähigkeit, Hormonmengen im Blut, Hirnaktivität ERP: Messung elektrische Signale auf der Kopfoberfläche eines Säuglings in Reaktion auf ein Ereignis

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40
Q

Welche sind Herausforderungen für Forschungen an Minderjährigen? Und wie geht man am besten damit um?

A
  • Kinder sind aufgrund ihrer eingeschränkten kognitiven Fähigkeiten vulnerabler für Missbrauch in der Forschung als Erwachsene
  • sie können Konsequenzen ihrer Teilnahme nicht abschätzen
  • sie können bedenken nicht verbalisieren
  • sie können Veränderungen ihres Zustandes während der Teilnahme nicht verbal mitteilen

Gewinnung (=Rekrutierung) von Probanden

  • es ist schwer, minderjährige Studienteilnehmer zu finden, sie lesen zb keine Anzeigen
  • Eltern sind häufig besorgt, was die Teilnahme ihrer Kinder angeht oder scheuen den zeitlichen und organisatorischen Aufwand

Stichprobenschwund

  • bei Minderjährigen Teilnehmer gibt es Schwund über Längsschnittstudien
  • kleine Kinder lassen sich nicht auf dem selben weg motivieren wie Erwachsene (Belohnung..)
  • Eltern erleben Studie häufig als anstrengend für dich und des Kind und brechen ab

Umgang mit Kindern in Interview und Testsituationen
-freundliche Atmosphäre, Kindergerechte Sprache, Eisbrecher, Kindgerechte Einrichtung, Reizarmut, Anwesenheit von Begleitpersonen?, Nähe und Distanz ausgleichen, Tageszeit beachten, Kind motivieren, mitmachen loben, weniger die Leistung

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41
Q

Welche drei pränatalen Entwicklungsstadien gibt es?

A
  • pränatale Entwicklung beginnt mit der Verschmelzung von Ei und Samenzelle.
    1. Zygotenstadium:
  • erste zwei lebenswochen
  • es folgt das zygotenstadium, mit dem die Phase von der Befruchtung bis zur Einnistung der befruchteten Zelle (Zygote) in die Gebärmutterwand charakterisiert ist
  • Basisprozess 1: Mitose =Zellteilung, bei der zwei identische Tochterzellen entstehen
  • Tag 11 bis 15: der durch Mitose entstehenden Zellhaufen wird mit der Gebärmutterwand verbunden (Einnistung)
  1. Embryonalstadium:
    - 3. bis 8. Woche
    - Differenzierung von Organsystem
    - Ausbildung von spezialisierten Strukturen und Funktionen
    - Entwicklung der Plazenta, der Nabelschnur und der fruchtblase
    - die äußere Schicht des zellhaufens wird zu fruchtblase und Plazenta und die innere zellmassd wird zum Embryo und bildet drei Schichten aus, die sich zu körperlichen Strukturen entwickeln
    - Bereiche in der Nähe des Kopfes entwickeln sich früher - „cephalocaudale“ Entwicklung
    - zellmasse faltet sich zu drei Schichten mit einer jeweils anderen Bestimmung im entwicklungs Verlauf
  2. Ektoderm: hieraus entsteht das Nervensystem, Nägel, Zähne, Innenohr, Augenlinsen, äußere Oberfläche der Haut
  3. Mesoderm: entstehen Muskeln, Knochen, blutkreislaufsystem, innere Schichten der Haut, innere Organe
  4. Endoderm: entwickelt sich das Verdauungsystem, Lunge, Harntrakt und drüsen
    - vom Zentrum der oberen Schicht entsteht eine u förmige Furche nach unten. Die Falten am oberen und verbinden sich, wodurch das Neuralrohr entsteht. Bis zur 4. Lebenswoche schließt sich das Neuralrohr, danach beginnt die rasche Entstehung von Nervenzellen. Das eine Ende des Neuralrohres wird anschwellen und sich zum Gehirn entwicklen und der Rest zum Rückenmark
  5. Fötalstadium
    - 9. Woche bis Geburt
    - weitere Ausdifferenzierung
    - Entwicklung aller wesentlichen sinnesleistungen
    - erste Verhaltensweisen wie Bewegung und Schlaf wach Zeiten
    - Schwangerschaftsabbruch bis 12. lebenswoche legal
    - alle Organe arbeiten. Das Kind atmet, schluckt, verdaut, uriniert. Es ist sehr schmerzempfindlich. Es ist schon lernfähig und erlebt zb Lärm und schläft, wenn seine Mutter schläft. Auf dem Kopf wachsen die ersten Haare und an der Fingern und Zehen die ersten Nägel
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42
Q

Wie beeinflusst die DNA das Verhalten und Erleben?

A

DNA liefert den Code für die Produktion von Proteinen in unseren Zellen die nach diesem Code sensorische, synthetisierten Proteine nehmen Einfluss auf neuronale und weitere physiologische Prozesse, die mit in Verhalten Zusammenhang stehen

Zb. Der Erblichkeitsindex für Scheidung könnte vielleicht mit der genetischen prädisposition zur Suche nach Veränderungen und zum Reiz an neuem zusammenhängen, und der Befund zur Vererbung von erhöhtem Fernsehkonsum geht vielleicht mit einem genetisch basierten niedrigen Aktivitätsniveau oder einer kurzen aufmerksamkeitsspanne einher

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43
Q

Was ist der Unterschied zwischen eineiigen und zweieiigen Zwillingen?

A

Eineiige Zwillinge: eizelle wird befruchtet, die sich relativ früh aber in zwei Individuen mit völlig gleicher erbinformation teilt. Die genetische Übereinstimmung zwischen den Geschwistern beträgt dabei 100%. Da das Erbgut übereinstimmt, wird davon ausgegangen, dass Unterschiede zwischen eineiigen Zwillingen nur auf die umweltfaktoren zurückführend sind.

Zweieiige Zwillinge: hier werden zwei Eizellen getrennt voneinander befruchtet. Demnach sind zweieiige Zwillinge genetisch genauso unterschiedlich wie normale Geschwister, aber ansonsten in einer ähnlichen Situation wie eineiige Zwillinge. Die durchschnittliche genetische Übereinstimmung liegt bei 50% (wie auch sonst bei Geschwistern).

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44
Q

Was sind Teratogene?

A

Bei Teratogenen handelt es sich um schädigende Einflussfaktoren, die bereits pränatal die Entwicklung des Kindes beeinträchtigen können.

Dazu zählen insbesondere:

  • Alkohol, Nikotin, illegale Drogen
  • spezifische Medikamente (zb Antibabypille, Contergan mit Wirkstoff Thalidomid)
  • Umweltgifte (zb Blei, Quecksilber)
  • Infektionserreger durch Krankheiten der Mutter (zb AIDS, Windpocken, Röteln, Geschlechtskrankheiten)
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45
Q

Wovon hängt die Wirkung der Teratogene ab?

A
  1. Timing vom Entwicklungsstand:
    - Embryonalzeit: eher strukturelle Veränderungen
    - Fötalzeit: eher funktionelle Veränderungen (zb Gehirnschäden)
  2. Dosis-Reaktions-Beziehung: in dem Ausmaß, in dem ein Organismus einem Wirkfaktor ausgesetzt ist, verstärkt sich dessen Wirkung, in der pränatalen Entwicklung steigt daher das Risiko für Schädigung, je länger und stärker der Fetus einem potentiellen Teratogen ausgesetzt ist.
46
Q

Welche weitere Risikofaktoren für die pränatale Entwicklung gibt es?

A

Alter der Mutter (unter 18 und über 35 =Risikoschwangerschaft)

Ernährung: vor allem Unterernährung oder einseitige Ernährung

Mütterlicher Stress in der Schwangerschaft über die Hormone Cortisol und Adrenalin

47
Q

Wann spricht man von einer Frühgeburt und welche Spätfolgen können entstehen?

A

Von einer Frühgeburt spricht man vor Vollendung der 35. Schwangerschaftswoche.
Vor allem bei Frühgeburten mit medizinischen Komplikationen finden sich nicht selten Spätfolgen bei den betroffenen Kindern, die sich beispielsweise in Intelligenzminderungen, Lernstörungen und Verhaltensproblemen äußern können. Je nach grad der Beeinträchtigungen lassen sich teilweise jedoch Kompensationen durch entsprechende Fördermaßnahmen erzielen.

48
Q

Welche Parameter werden mit dem Apgar-Index überprüft?

A

Mit dem Apgar-Index findet eine frühzeitige Überprüfung der Herzfrequenz, Atmungsaktivität, Muskeltonus, Reflexauslösbarkeit und der Hautfärbung statt.
Es geht dabei warum festzustellen, ob eine unmittelbare überlebensfähigkeit des Säuglings gegeben ist oder ob ein Zustand vorliegt, der ein sofortiges medizinisches Eingreifen erforderlich ist.
Je nach Zustand werden dabei entweder 0,1 oder 2 Punkte vergeben.
Die Rate der Säuglingssterblichkeit sinkt im Laufe des 1. Lebensjahres deutlich ab. Sie ist am höchsten in den ersten 7 Lebenstagen.

49
Q

Welche Aktivierungszustände durchläuft ein Säugling?

A
  1. Tiefschlaf
  2. REM Schlaf
  3. Schläfrigkeit
  4. Wache Aufmerksamkeit
  5. Wach aber quengelig
  6. schreien, weinen
50
Q

Warum ist die Bedeutung der Eltern-Kind-Interaktion in den ersten Lebensjahren so groß?

A
  • direkter Hautkontakt unmittelbar nach der Geburt hat positiven Einfluss auf stillrate ein bis vier Monate nach der Geburt
  • Interaktion ist notwendig für Lernprozesse, motorische Entwicklung, Sprachentwicklung, entstehen eines sicheren Bindungsverhaltens etc.
  • Affektspiegelung und das erkennen von Kontingenz gleich „intuitives, soziales Biofeedback-Lernprogramm“ wichtig für die emotionale Entwicklung des Kindes -> lernen eigenen Gefühle in der Interaktion mit ihren Bezugspersonen kennen
51
Q

Was versteht man unter „goodness of fit“?

A

„Passung“; Wechselbeispiel Temperament des Kindes und Verhalten der Bezugsperson, dass das Entwicklungsergebnis bestimmt.

Also dass für eine günstige Entwicklung die Eltern ihr Verhalten an das Temperament des Kindes anpassen müssen.

52
Q

Was versteht man unter Variabilität der körperlichen Entwicklung und wodurch wird sie beeinflusst?

A

Variabilität = sehr unterschiedliche Ausprägung möglich

  • in allen Aspekten der körperlichen Entwicklung gibt es eine große Variabilität über Individuen und Gruppen hinweg
  • Variabilität entsteht über genetische und umweltbedingte Einflüsse (zb Ernährung, Bewegung)
  • Jahrhunderttrends wurden beobachtet, nach denen sich der Durchschnitt von Körpergröße und Körpergewicht erhöht.
  • Ernährungsprobleme wie Unter- und Überversorgung beeinflussen die Entwicklung generell, und auch das körperliche Wachstum.
53
Q

Welche sind die fünf Stadien und die Grundstruktur der motorischen Entwicklung?

A
  • Ein Säugling verfügt über eine Reihe angeborener Reflexe, deren Funktion in erster Linie in der Überlebenssicherung liegt.
  • die Motorikentwicklung geht typischerweise von Einzelbewegungen aus, die zu längeren Verhaltensketten verknüpft und dann automatisiert und verfeinert werden.
  • Grundstruktur: (am Beispiel Greifen)
    1. Erlernen einzelner Bewegungsabfolgen (Basis Reflex)
    2. Koordination der einzelnen Bewegungen (3-4 Monate: kontrolliertes greifen)
    3. Integration der Bewegungen in längere verhaltensketten (mit armbewegung)
    4. zunehmende Automatisierung der einzelabfolgen (mit aufrichten des Oberkörpers)
    5. zunehmende Verfeinerung durch eine Anpassung der Verhaltensabfolgen an spezifische Umgebungsbedingungen (Verfeinerung der Greifbewegung, zb Pinzettengriff)
54
Q

Wie beeinflussen sich motorische und sensorische Entwicklung gegenseitig?

A
  • Tiefenwahrnehmung wird im Zusammenhang mit der Motorikentwicklung (durch Erfahrung) gelernt (zb. die visuelle Klippe)
  • auch Orientierung, Motivation, Feinmotorik
  • wenn ein Sinn fehlt, ist die motorische Entwicklung verlangsamt
  • auch: Kind reagiert mit Bewegungen auf sensorisch wahrgenommene Reize zb wegdrehen bei unangenehmen Geruch oder Neugeborene drehen ihren Kopf in Richtung angenehmer Musik
55
Q

In den ersten Lebensmonaten entwickelt sich das Sehvermögen von Säuglingen erheblich. Was verbessert sich?

A

Das visuelle System des Menschen bei Geburt ist relativ unreif und entwickelt sich schnell im Verlauf des ersten Lebensjahres.

  • zum Lebensbeginn: geringe Sehschärfe, geringe Kontrastempfindlichkeit, kaum Farbensehen, Vorliebe für stark kontrastive Muster und menschliche Gesichter
  • 2 bis 3 Monate: Farben sehen
  • 7 Monate: Kinder für eine Vielzahl von tiefenhinweisen in Bildern sensitiv, weit entwickelte Muster Wahrnehmung
  • 8 Monate: Sehfähigkeit nähert sich den Erwachsenen an, erreicht aber erst mit alter 6 die volle Leistungsfähigkeit

—>also Fazit: Verbesserung Sehschärfe, Farbsehen und Kontrastempfindlichkeit

56
Q

Warum sind Säuglinge musikalischer als mancher Erwachsene?

A

Pruning (= pruning bezeichnet den Prozess in der Entwicklung des menschlichen Gehirns, indem ungenutzte Synapsen eliminiert werden, übersetzt also das Zurechtstutzen von synaptischen Verbindungen.) hat noch nicht stattgefunden, daher sind Säuglinge sehr empfindlich für Mustererkennung in der Musik. Diese Synapsen sterben bei den meisten Menschen im Laufe der Entwicklung ab.

57
Q

Was bedeutet „intermodale Wahrnehmung“?

A

Fähigkeit, die Wahrnehmung aus zwei oder mehreren verschiedenen Sinnessystemen zu verknüpfen und zusammenhängende Ereignisse zu erleben.
Ist in einfacher Form bereits ab der Geburt gegeben, entwickelt sich aber komplexer über die Zeit.

58
Q

Wie zeigen Säuglinge Bindungsverhalten und wozu?

A

Funktion von Bindung: ((Wieder –) Herstellung physischer und psychischer Sicherheit.
– Bei wahrgenommene Bedrohung der Sicherheit wird die Nähe der Bezugs Person von dem Kind gesucht („sicherer Hafen“)
– Hierbei hilft das Bindungsverhalten
– Komplementär dazu und genauso instinktiv: das „Fürsorgeverhalten“ aus Seiten der Eltern („intuitives Eltern Programm“)

59
Q

Welche Bindungsmuster werden im fremde-Situationstest klassifiziert?

A

– Zur Erhebung der Qualität der Bindung zwischen Kind und Bezugsperson wurde Ainsworth 1978 der Fremde-Situations Test eingeführt. Dabei lassen sich vier charakteristische Bindungsmuster voneinander differenzieren:

  1. Sichere Bindung: die Kinder nutzen die Bezugs Person wie eine sichere Basis, von der aus ihre Explorationen starten und zu der sie bei Verunsicherungen wie in einen sicheren Hafen zurückkehren. In Trennungssituationen kann weinen auftreten. Die Kinder vermissen die Bezugs Person, die gegenüber anderen Personen präferiert wird, und sind durch eine fremde Person nicht vollständig zu trösten. Sie freuen sich bei der Wiederkehr der Bezugs Person und suchen unmittelbar die Nähe und den Kontakt zur Bezugsperson.
  2. Unsicher- vermeidende Bindung: Die Kinder verhalten sich indifferent gegenüber der Bezugs Person. Bei einer Trennung erscheinen sie äußerlich kaum beunruhigt und zeigen kaum,. Sie verhalten sich gegenüber der fremden Person auffällig. Sie meiden die Nähe und Interaktion mit dem Bezugs Person bei der Wiedervereinigung.
  3. unsicher- ambivalente Bindung: Vor der Trennung suchen die Kinder die Nähe der Bezugs Person und zeigen wenig Explorationsverhalten. Wenn die Bezugs Person nach einer Trennungsphase zurück kehrt, zeigen Sie ein wütendes oder ärgerliches Verhalten ihr gegenüber. Viele weinen weiter, auch nachdem sie von der Bezugs Person hoch gehoben worden, und lassen sich kaum trösten. Sie reagieren wütend oder passiv, wenn sie mit der fremden Person allein gelassen wurden.
  4. Desorganisierte- desorientierte Bindung: Die Kinder zeigen widersprüchlicher Verhaltensmuster, die keinem der anderen Bindungsmuster entsprechen. Auch ungewöhnlicher und bizarre Verhaltensmuster (zum Beispiel einfrieren von Bewegungen, unvollständige Bewegungsmuster, Verhaltensstereotyppien) sind hier ein zu ordnen.
60
Q

Welche Verhaltensursachen seitens der Bezugs Person gibt es jeweils für diese Bindungsmuster?

A

– Eine sichere Bindung kommt zu Stande, wenn sich die Bezugs Person feinfühlig darum kümmern, die Verhaltenssignale des Kindes zu beantworten. Das Kind bekommt dadurch das Gefühl, dass seine Umgebung verletzlich ist. Es fühlt sich sicher und kann daher die Bezugs Person als sicheren Hafen erleben, zu der es jederzeit zurückkommen kann, um seine Bedürfnisse befriedigt zu bekommen.
– Bei einer unsicher-vermeidenden Bindung Steht dagegen eher die Erfahrung im Vordergrund, dass von der Bezugs Person keine Zuverlässigkeit und Sicherheit ausgeht. Auch erfahrene Zurückweisung ist möglich, so dass das Kind aus Angst vor weiterer Zurückweisung kein Bindungsverhalten zeigt.
-im Falle der unsicher- ambivalenten Bindung Hat das Kind vermutlich wechselnde Erfahrungen mit der Bezugs Person gemacht. Es gibt Phasen, in denen sich die Bezugs Person zuverlässig um die Signale des Kindes kümmert, aber eben so Phasen in denen keine Zuverlässigkeit erlebt wird. Kind Nike daher eher, sich an die Bezugs Person zu klammern, um Nähe und Sicherheit herzustellen. In Trennungssituationen aber auch bei der Rückkehr kommt es zu Ärger oder Wut, vermutlich weil das Kind (erneut) von seiner Bezugs Person enttäuscht wurden.
-wine desorganisierte-desorientierte Bindung kann (muss aber nicht) auf besonders ungünstige Interaktionsverhalten hinweisen.

61
Q

Welche Temperament Dimensionen gibt es nach Thomas und Chess? Und welche Basis Emotionen?

A

Säuglinge zeigen ab Geburt Temperament Unterschiede, d.h. Unterschiede in ihrer charakteristischen emotionalen Reaktionsbereitschaft und reaktionsstärke.

Dimension: Annäherung, Vermeidung
Beschreibung: charakteristische Reaktion auf neue Personen oder Situationen

Dimension: Aktivität
Beschreibung: Niveau motorische Aktivität (während essen, Schlaf, Spiel etcpp.)

Dimension: Intensität
Beschreibung: Heftigkeit von Reaktion

Dimension: Stimmungslage
Beschreibung: vorherrschende Stimmungslage

Dimension: Ablenktbarkeit
Beschreibung: Leichtigkeit, mit der ein Kind von Reizen abgelenkt wird

Dimension: Ausdauer
Beschreibung: durchhalten einer Tätigkeit trotz Hindernissen und Schwierigkeiten

Dimension: Anpassungsfähigkeit
Beschreibung: Toleranz gegenüber beziehungsweise Gewöhnung an Veränderungen

Dimension: sensorische Empfindlichkeit
Beschreibung: Empfindlichkeit gegenüber sensorischen reizen (zum Beispiel Licht, Geräuschen)

Dimension: Regelmäßigkeit
Beschreibung: vorhersagbarkeit biologischer Funktionen (zum Beispiel Schlaf, Hunger)

-Basis Emotionen: Ärger, Ekel, Traurigkeit, Freude, Angst, Überraschung

62
Q

„Emotionen sind gleichzeitig universell und sozialisatorisch geprägt“?

A

Der soziokulturelle Ansatz geht davon aus, dass Emotionen und deren Regulation durch die soziale Interaktion konstruiert werden. Hierbei spielen die Normen, Einstellungen und Verhaltensweisen der jeweiligen Kultur eine entscheidende Rolle.

63
Q

Was ist Emotionsregulation? Intrapsychische, interpsychische Regulation?

A

Definition: Prozesse, mit denen Individuen versuchen, die Art, die Intensität oder die Dauer von Emotionen in eine bestimmte Richtung zu beeinflussen.

Intrapsychische Regulation: Bei der die Person Bewältigungshandlungen selbst ausführt zum Beispiel Säuglinge wenden Blick ab, saugen Finger als selbst regulierte Maßnahme.

Interpsychische: Bei der andere Personen die Bewältigungshandlungen unterstützen. Zum Beispiel beruhigend durch Bezugs Person

64
Q

Welche Rolle spielen Bezugspersonen in der Entwicklung von emotions Regulation?

A

– Fähigkeit zur emotions Regulation und Bindungssicherheit variiert mit der Feinfühligkeit der Bezugs Person
– Affektspiegelung fördert Selbstwahrnehmung, erkennen eigene Gefühle und lernen derer Regulation (intuitives, soziales Biofeedback Programm) -> kontingenzerfahrung - positiver Affekt
– Zuwendung der Mutter schüttet Oxytocin aus, baut Stresshormone ab (Verbindung zwischen Stress und Beruhigung der Bindungsperson)

65
Q

Was ist der unterschied zwischen Intersexualität und Transgender?

A

Intersexualität: keine eindeutige Zuordnung zu einem biologischen Geschlecht
Transgender: geschlechtsidentität, die nicht mit dem Geschlecht der geschlechtschromosomen entspricht. Transgender identifizieren sich entweder mit einem dem genetischen Geschlecht entgegengesetzten soziale geschlechts oder mit beiden geschlechtern oder auch mit keinem Geschlecht.

66
Q

Was versteht man unter geschlechtstypischem verhalten?

A

=Verhaltensweisen, die mit dem sozialen geschlecht einer Person (im Sinne von gender) Zusammenhängen. Mädchen präferieren Puppen spiel
Jungen Fußballspielen (Kontaktsport)

67
Q

Welche Verlängerungen im Denken tritt durch das erreichen der geschlechtskonstanz ein?

A

Geschlechtskonstanz (zw. Alter 5 und 7): Erkenntnis, dass die geschlechtsidentität eine bleibende Eigenschaft ist und sich nicht durch äußerliche Merkmale ändern kann (zb Kleidung).

  • Davor sehr rigide bei Geschlechtstypisierung (zum Beispiel junge nur Piraten Kostüm, Mädchen Elfen) danach werden sie flexibler
  • Lang anhaltender ist hingegen die selbst initiierte Geschlechtstrennung im Spiel (bis Pubertät). Diese findet sich in vielen Kulturen, allerdings unterschiedlich stark.
68
Q

Gibt es grundsätzlich viele große Unterschiede zwischen Männern und Frauen?

A

Bei vielen persönlichen Merkmalen gibt es einen statistisch Signifikanz an, aber geringen unterschied der Mittelwerte zwischen den Geschlechtern
Aber: dieser unterschied ist vergleichsweise klein gegenüber den Unterschieden innerhalb jedes der beiden Geschlechter. Dieses Muster ist typisch für die meisten psychologischen Geschlechtsunterschiede.

69
Q

Welches sind die Metaanalysen zufolge die größten geschlechtsunterschiede?

A

Männer: körperliche Stärke, laufgeschwindigkeit, aktivitätsniveau
Frauen: schreibleistung, Selbstkontrolle, wunsch nach Nähe und Unterstützung

70
Q

Welche Einflussfaktoren gibt es auf die Entstehung von geschlechtsunterschiede?

A
  • Körperlicher Geschlechtsmerkmale und die biologische Funktion der zwei Geschlechtlichkeit für die Fortpflanzung
  • Hormonelle Einflüsse
  • Hirnstrukturen (ZB Inter Hemisphärische Konnektivität)
  • Kognitiv motivationale Einflüsse
  • Soziales lernen, Beobachtungslernen am Modell
71
Q

Was versteht man unter Geschlechtsidentität?

A

„Geschlechtsidentität ist das subjektive Gefühl eines Menschen, sich als Mann oder Frau (oder dazwischen) zu erleben.“
Geschlechtsidentität: transsexuell, Cisgender, transgender, nicht binär, genderfluide..

72
Q

Sind Liebesbeziehungen Bindungsbeziehungen?

A

Gemeinsamkeiten:

Suche von Nähe
unersetzbare Person als Basis für Lebensbewältigung
Protest und heftige Gefühle bei Trennung oder Verlust
hervorrufen von Bindungsverhalten bei Bedrohung lange Dauer
über dauernd der Bindung selbst bei negativen oder abweisenden Verhalten der Bindungsperson

Unterschiede:
Gleiche Ebene statt Eltern Kind Beziehung
Art der Situation, die Bindungsverhalten hervorruft physischer Kontakt nicht notwendig für gefühlte Sicherheit

73
Q

In welche Abschnitte lässt sich die Lebensspanne untergliedern?

A
Kindheit 0-10
Jugend 10-18
(Emerging adulthood 18-25) 
frühes Erwachsenenalter 25-40
mittleres Erwachsenenalter 40-60 junge alte 
spätes Erwachsenen Alter 60-80 alte alte
74
Q

Jeffrey arnett Schlägt die Einführung einer neuen Lebensphase vor, die sich Emerging adulthood nennt. Warum? Was ist hier runter zu verstehen?

A

Emerging adulthood - (Übersetzt heißt das: sich entwickelndes Erwachsenen Alter)Wurde als neue Lebensphase eingeführt, weil der Rollenübergang in das Erwachsenen sich heute später und zeitlich versetzt vollzieht.

75
Q

Nennen sie 3-5 Bereiche, in denen die Entwicklung über die Lebensspanne erforscht wird.

A
Bindungen und Beziehungen 
gesundheitliche Entwicklung 
kognitive Entwicklung 
physische psychische soziale Aspekte 
Entwicklung im Beruf 
Entwicklung im höheren Erwachsenen Alter
76
Q

Wie entwickelt sich die kognitive Leistung (Salthouse), wie die Persönlichkeit über die Lebensspanne (Big Five)?

A
  • „fluide Intelligenz“ = Problem Lösefähigkeiten, reagieren auf neue Situationen, geistige Beweglichkeit
  • > Nimmt kontinuierlich ab!
  • „kristalline Intelligenz“ = Gespeichertes Wissen und Erfahrungsschatz bleiben recht stabil und nehmen erst im hören Erwachsenen Alter ab
77
Q

Nennen Sie vier Gründe, warum das Interesse an einer „Psychologie der Lebensspanne“ gestiegen ist.

A
  1. Steigende Lebenserwartung
  2. Alterszusammensetzung in der Bevölkerung
  3. Gestiegene Instabilität von Biografien
  4. Auf wachsen von Längsschnittstudien
78
Q

Welche Einflüsse auf die Zufriedenheit von Individuen im höheren Erwachsenen Alter kennen Sie?

A

Gesundheit, Abwesenheit von Depression feste Partnerschaft, soziales Netzwerk
Extraversion hoch, neurotizismus niedrig
Finanzielle Sicherheit, räumliche Umgebung positiv
Anwendung Problemorientierter Bewältigungsoder Lösungsstrategien
In früheren Lebensabschnitten individuell erbrachte Leistungen und erworbene Fertigkeiten
Spiritualität
Anpassungsfähigkeit, um Bewertung der Lebensumstände

79
Q

Was ist Resilienz?

A

Wortwörtlich Resilienz Wiederstandsfähigkeit. Die Fähigkeit, trotz negativer Umstände und Einflüsse seine körperliche und geistige Gesundheit aufrecht zu erhalten. Entwicklungsresilienz: die erfolgreiche Entwicklung trotz mehrfacher und scheinbar überwältigender Entwicklungsrisiken

80
Q

Was macht Menschen Resilient?

A

Anlage und Umwelt wirken in der Entwicklung von Resilienz zusammen. Eine positive Eltern Kind Beziehung, positives kindliches Temperament, so wie früher sprachliche Kompetenzen und schulische Kompetenzen, sowie positives Selbstkonzept und Anzahl der Freundschaften können zur Resilienz beitragen.
Die im Umgang mit den ersten Bezugspersonen erlebte emotionale Sicherheit und Verlässlichkeit trägt entscheidend dazu bei, ob in und in welcher Ausprägung sich bei Kindern eine psychische Wiederstandsfähigkeit (resilienz)oder aber eine Anfälligkeit (vurneabilität) gegenüber widrigen Erfahrungen entwickelt.
Kinder der gefährdeten Gruppe profitieren im besonderen Maße von elterlicher Feinfühligkeit und persönlichen Kompetenzen in ihrer Entwicklung wären solche Fähigkeiten für die Kinder der Vergleichsgruppe, die in normalen materiellen Verhältnisse aufwuchsen, keinen besonderen Entwicklungsvorteil darstellen.

81
Q

Einflüsse auf Resilienz?

A

Trennung der Eltern, Armut, sucht in der Familie, Migrationshintergrund, aufwachsen mit nur einem Elternteil, chronische Krankheiten

82
Q

Kann man Resilienz fördern, trainieren?

A

-Nach dem auftreten eines Traumas besteht der Weg zur Verbesserung der Belastbarkeit darin, die Orte zu finden an denen stärke vorhanden sind
-Auf Widrigkeiten vorbereiten
-Suchen, was für dieses Individuum vorhanden ist, und es begleiten, damit es mindestens eine starke Grundlage gibt
Resilienz kann man trainieren, in dem man die verschiedenen Faktoren stärkt, es ist ein Prozess der abgeschlossen wird und immer gestärkt werden kann. Es ist von der Situation abhängig. Sie kann aber stark durch Bildung, Sicherheit, Gerechtigkeit und gesicherte Arbeit wachsen. Bessere Unterstützung kann die Menschen Wiederstandsfeger machen. Die Stärkung der Resilienz ist ein aktiver Prozess der selbstbestimmt und individuell erfolgt.
1.Angemessene selbst und Fremdwahrnehmung 2. positive selbst Wirksamkeitserwartungen
3. soziale Kompetenz
4. Selbstregulation und Steuerungsfähigkeiten 5. Problemlösekompetenz
6. Umgang mit Stress

83
Q

Was sind Regulationsstörungen und in welchen Bereichen können Sie im Säuglingsalter entstehen?

A

Säuglinge mit Regulationsstörungen haben Alters unangemessene Schwierigkeiten, ihr Verhalten in Interaktionssituationen oder regulativen Kontexten anzupassen. Dieses äußert sich ZB. Durch unstillbares schreien, Schlafstörungen oder Fütterungsprobleme. Das Verhalten wird von den Eltern als sehr belastend erlebt und geht häufig mit einer disfunktionalen Eltern Kind Interaktion ein her. Viele Säuglinge zeigen derartige Verhaltensweisen, bei Regulationsstörungen ist die Symptomatik jedoch gravierender und äußert sich zum Beispiel durch stundenlanges schreien, sehr häufiges nächtliches aufwachen, übermäßige Verweigerung der Nahrung und eine dauerhafte generelle Unruhe. Der Tagesablauf der Betreuungsperson des Säuglings ist dadurch sehr unregelmäßig und die gesamte Tagesplanung und Gestaltung dreht sich oft nur um das Kind. Die Eltern sind vor Ort wären damit beschäftigt, ihr Kind zu beruhigen, es zum einschlafen oder essen zu bringen, wodurch eine entspannte und harmonische Eltern Kind Interaktion häufig kaum möglich ist.

84
Q

Welche sind Kennzeichen und Ursachen von Regulationsstörungen?

A

Als Ursache einer Regulationsstörung wird zum einen ein schwieriges Temperament auf Seiten des Säuglings angenommen. Zusätzlich begünstigen Bio psychosoziale Belastungen (zum Beispiel mütterliche psychische Probleme, Partnerschaftsprobleme, sozioökonomische Belastungen) und Defizite hinsichtlich neurologischer, somatischer und psychischer Bereifungsprozesse die Entstehung einer Regulationsstörung. Die Eltern der Säuglinge haben oftmals Schwierigkeiten, die Bedürfnisse und Signale des Kindes zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren wodurch sich das Problem Verhalten weiter aufschaukeln kann.

85
Q

Wie kann man Regulationsstörungen behandeln?

A

Therapeutische Maßnahmen bei Regulationsstörungen Silan zunächst einmal darauf ab, die betroffenen Eltern sowohl physisch als auch psychisch zu entlasten. So ist es sinnvoll, übergangsweise eine Betreuung des Kindes durch andere Personen zu organisieren und die Mutter beziehungsweise den Vater zu ermutigen, sich selber aus schwierigen Situationen mit dem Kind kurzzeitig zu entfernen, um sich Entlastung zu verschaffen. Dadurch ist es den jeweiligen Elternteil möglich, sich zu beruhigen und eventuell negativen und aggressiven Gefühlen gegenüber dem Kind entgegen zu wirken. Zusätzlich beinhaltet die Therapie häufig eine Schulung der Eltern, in der die angemessene Interpretation kindliche Signale und der Umgang mit diesen vermittelt werden. Eltern sollen eine übermäßige Stimulation des Säuglings vermeiden, die Umgebung Reiz an gestalten und den Tagesablauf strukturieren, indem zum Beispiel Fütter und Spielphasen deutlich voneinander getrennt werden. In einigen Fällen ist außerdem die Umstellung auf Kuhmilch freie Ernährung sinnvoll, wenn der Verdacht einer Kuhmilch Protein Intoleranz besteht.

86
Q

Konzeption Bronfenbrenner?

A

Das soziale System kann aufgegliedert werden in einer Reihe von Teil System. Dabei wird insbesondere unterschieden zwischen den Systemebenen:
Mikrosystem, Mesosystem, Exosystem, Makrosystem, Chronosystem

Microsysteme sind dabei als Lebensbereiche definiert, in denen Menschen leicht direkte Interaktion mit anderen aufnehmen können. Sie beziehen sich auf die unmittelbare Umgebung des Menschen. Beispiele sind Familie, Schule oder Arbeitsplatz.

Mesosysteme Sind dagegen Lebensbereiche, die Wechselbeziehungen zwischen unterschiedlichen Lebensbereichen (Mikrosystemen) umfassen, die für eine Person von Bedeutung sind. Ein Beispiel ist die Beziehung zwischen Schule und Elternhaus.

Als Exosysteme Sind Lebensbereiche definiert, an denen eine Person nicht unmittelbar beteiligt ist, die jedoch Einfluss auf die eigene Lebensbereiche einer Person nehmen. Beispielhaft sind ja Freunde der Eltern zu nennen die über Ratschläge an die Eltern Auswirkung auf das Kind haben können.

Makrosysteme Bin die höchste Stufe der Hierarchie. Sie umfassen die Gemeinsamkeiten und Ähnlichkeiten der untergeordneten Systeme einer Subkultur beziehungsweise einer Kultur. Es handelt sich also um gemeinsame Einflüsse, die auf alle Mitglieder einer Kultur oder so Kultur wirken. Dies können beispielsweise die Gemeinsamkeiten kulturellen Werte einer Gesellschaft sein.

Mit der Einführung des Kronossystems wird zum Ausdruck gebracht, dass sich alle Systemebenen nicht nur untereinander beeinflussen, sondern auch über die Zeit hinweg weiter entwickeln. Dementsprechend kann man neben der Entwicklung des einzelnen Individuums weiterhin auch die Entwicklung von Microsystemen in den Fokus der Aufmerksamkeit Rücken (ZB Entwicklung einer Familie). Auch die Entwicklung sozialer Netzwerke bis hin zur gesellschaftlichen Veränderungen kann dementsprechend näher beleuchtet werden.

87
Q

Ein Beispiel für pränatales lernen?

A

Feten lernen akustische Reize:

  • ZB. Stimme der Mutter stellt einen besonderen Reiz da Rhythmusmelodie und Stimmlage
  • Im Mutterleib: Feten am Ende der Schwangerschaft können die Stimme ihrer Mutter von der einer anderen Frau unterscheiden
  • nach Geburt: bevorzugen gefilterte Stimme deine Mutter sie
  • bevorzugen eine bekannte Geschichte: Mütter lassen in den letzten sechs Wochen vor der Geburt zwei mal pro Tag eine Geschichte vor (cat in the hat) Präferenz Paradigma Babys ändern nach der Geburt ihrer Saugefrequenz um diese zu hören

Vätern lernen Geschmack und Geruchseigenschaften kennen

  • Fruchtwasser der Mutter enthält Geschmacks und Geruchsstoffe
  • chemische Substanzen aus der von der Mutter inhalierten Luft und verzerrten Lebensmittel gelangen ins Fruchtwasser
  • Feten schlucken im Mutterleib schon viel Fruchtwasser
  • lernen durch Aromen kennen
88
Q

Mit welcher Methode wurde das pränatale lernen untersucht?

A

Mütter lassen in den letzten sechs Wochen vor der Geburt zweimal am Tag eine Geschichte vor
Präferenzparadigma: Babys ändern nach der Geburt ihr gesagt Frequenz, um diese zu hören

Neugeborene erkennen den Geruch ihres Fruchtwassers (Getränk da Watte Bausch)
zeigen nach der Geburt Geschmackspräferenzen (Muttermilch)
diese Präferenz kann sich auch bis zu fünf Monate nach der Geburt noch zeigen Beispiel Karotten Saft

89
Q

Welche Bedeutung könnte diese früher Lernfähigkeit für die Entwicklung nach der Geburt haben?

A

Geschmacksklangpräferenzen entstehen Stimme der Mutter kennt stärkt die Bindung, beruhigende Wirkung (Stillrate erhöht)
wieder kennen der Lieblingsgeschichte (Rhythmus folgen) Beruhigung des Kindes durch das gewohnte

90
Q

Wie geht man in einer Adoptions, Zwillingsstudien vor, um die unterschiedlichen Einflüsse der Gene bzw. der Umwelt an einem Merkmal zu untersuchen?

A

– Merkmale der Kinder werden mit denen der leiblichen und Adoptiveltern verglichen
– Annahme: genetische Ähnlichkeit mit leiblichen Eltern circa 50 %, Adoptiv Eltern 0 %
– Zwillingsstudien eineiiger und zwei einige Zwillinge werden verglichen
-> für Erblichkeit Schätzungen

91
Q

Nehmen Sie bitte an: in einer Zwillingsstudie zeigt sich jüngst bei dem Merkmal Risikobereitschaft eine Erblichkeit von 40 %. Was bedeutet dies?

A

Die Varianz in der untersuchten Population lässt sich zu 40 % auf die genetische Komponente zurückführen.

92
Q

Was ist gemeint mit aktiver, passiver und evozierende Anlage Wirkung?

A

Aktive Anlage Wirkung: aktive Suche eines Individuums nach einer Umgebung, die zu seinen genetischen Anlagen passt. Beispiel extrovertierteskind, sucht sich eine Umgebung mit vielen sozialen Kontakten

Passiver Anlage Wirkung: die biologische Eltern schaffen ein Umfeld, das zu ihrer eigenen genau Ausstattung passt, dass sie doch wegen der genetischen Überlappung gleichzeitig auch ein günstiges Umfeld für die Kinder schafft. Die Kinder gelangen dadurch ohne eigenes zu tun in ein geeignetes Entwicklungsumfeld. Beispiel sportliche Mutter nimmt Kind früh mit zum Training, dieses entwickelt sich später auch zum Sportler

Evozierende, hervorrufende Anlage Wirkung: Mit diesem Begriff ist gemeint, dass ein Kind durch sein Verhalten Wirkungen in seiner sozialen Umgebung hervorruft, die zu seinen genetischen Anlagen passen Beispiel einem Kind, das gerne Musik hört, werden älter mit größerer Wahrscheinlichkeit vorsingen

93
Q

Was sind drei Ziele entwicklungsdiagnostische Tests?

A

Identifikation von Abweichungen, Defiziten Ressourcen aufdecken
Feststellung von Therapie und Förderbedarf

94
Q

Womit werden die Leistungen eines Kindes in einem Test verglichen, wenn es sich um einen normorientierten Entwicklungstest handelt?

A

Mit der Normstichprobe, einer repräsentativen Stichprobe von Kindern, dessen Mittelwerte als Norm festgelegt werden

95
Q

Welche fünf Entwicklungsbereiche testet der ET6-6R?

A

Körper Motorik, Hand Motorik, kognitive Entwicklung, Sprachentwicklung, sozial emotionale Entwicklung

96
Q

In welchen Bereichen zeigen Menschen mit einer Autismusspektrum Störung Auffälligkeiten?

A

Soziale Interaktion (verbale Kommunikation, nonverbale Kommunikation Verständnis von Beziehungen)

eingeschränkte Verhaltensmuster, Interessen oder Aktivitäten (Stereotyp chen, starkes Festhalten an Ritualen, hochgradig begrenzte, fixierte Interessen Hyper oder Hypo Po Sensibilität gegenüber Wahrnehmungsreizen)

97
Q

Nennen eine Form der therapeutischen Intervention bei Autismus Spektrum Störung und erläutern Sie vorgehen und Funktion.

A

TEACCH
Setzt auf Stärken der Betroffenen, Visuelle Verarbeitung, sind für Details, Strukturorientierung
Vorgehen: Strukturierung des Alltag & visualisierung
Funktion: vermittelt Sicherheit und das Gefühl für Kompetenzen, hilft bei der Förderung von Alltagsfähigkeiten

98
Q

Welche zwei Forschungsansätze gibt es, um Weisheit empirisch zu überprüfen?

A

Implizite Theorien: von Laien, Die sich nicht wissenschaftlich mit der Thematik beschäftigen, beziehen sich auf die Wahrnehmung von Weisheit explizite Theorien: von Forscher, die Theorie konstruieren auf der Basis von philosophischen Theorien und psychologischen Konstrukten

99
Q

Welche fünf Kriterien werden nach dem Berliner Weisheits Modell herangezogen um den Weisheits Grad einer Person zu überprüfen?

A

Reiches Faktenwissen in grundlegenden Fragen des Lebens, Strategien Wissen in grundlegenden Fragen des Lebens, Wert Relativismus (Toleranz), Lebens spannen Kontextualismus, erkennen von und Umgang mit Ungewissheit

100
Q

Welche Weisheitprädiktoren wurden anhand empirische Untersuchung festgestellt?

A

Personen Faktoren zum Beispiel Intelligenz,Kreativität
Expertise Faktoren zum Beispiel Motivation, Interesse
Unterstützende Erfahrungskontexte zum Beispiel Alter, Eltern Rolle

101
Q

Was unterscheidet Selbstbeschreibung von Jugendlichen und Selbstbeschreibung von Kindern?

A

Vorschulalter:
– unrealistisch – positive Selbstbeschreibung – alles oder nichts denken

Beschreibung von Jugendlichen:
inneres erleben Spiel größere Rolle – Kritikpunkte an der eigenen Person – soziale Vergleiche Gewinn an Relevanz – realistische Einschätzung

102
Q

Was ist der Unterschied zwischen Selbstkonzept und Selbstwert?

A

Selbstkonzept: beschreibenden Konditionen einer Person über sich selbst (Eigenschaften die man sich selbst du weißt)
Selbstwert: eigene Bewertung der selbstbezogenen Konditionen (emotionale Einstellung gegenüber des Selbstkonzeptes)

103
Q

Wie entwickelt sich der Selbstwert typischerweise über die Kindheit und Jugend?

A

– Jüngere Kinder (im Vorschulalter) mit stark positiv getöntem Selbstwert
– allerdings: auch hier bereits Varianz
– kontinuierliches Absinken von der mittleren Kindheit bis zur Jugend durch soziale Vergleichsprozesse
– daher mehr Realismus am günstigsten für den Selbstwert: leichte selbst Überschätzung
– zunehmende Bedeutung des Körper Selbstkonzeptes vor allem im Jugend Alter für den Selbstwert

104
Q

Was ist pro soziales Verhalten?

A

Pro soziales Verhalten: Verhalten, dass für mit Menschen gezeigt wird oder sich an dem Wohlergehen der mit menschen orientiert.

105
Q

Wie können Eltern pro soziales Verhalten in ihren Kindern fördern?

A

– Positives Modellverhalten von Bezugspersonen
– genug Zuwendung
– induktives Vorgehen (dem Kind die Folgen seines Verhaltens für andere erklären, Anti soziales Verhalten unterbinden und sie pro sozialen Verhalten auffordern)

106
Q

In welchen Bereichen Waisenkinder intuitives Kernwissen auf?

A

Soziales Kernwissen (Präferenz für sich positive Verhalten der Menschen, Helfer Objekte)

107
Q

Welche sind die wesentlichen Entwicklungsschritte in Hoffmanns Empathie Theorie?

A

Empathisch Shoes Stress erleben -> Sympathisches Stress erleben

  1. globale Empathie:
    Während des ersten Lebensjahres kann das Kind noch nicht zwischen sich und anderen unterscheiden. Beobachtet das Kind das Leiden eines anderen, reagiert das Kind oft, als wäre ihn selbst passiert, was ist beobachtet hat. Wenn andere weinen, weint es beispielsweise ebenfalls.
  2. Egozentrische Empathie:
    etwa ab dem ersten Geburtstag hat das Kind gelernt, zwischen sich und anderen zu unterscheiden. Da sich aber noch nicht in die fremde Person versetzen kann, nimmt es an, dass der leitende ähnliche Gefühle und Bedürfnisse hat wie er selbst.
  3. Empathie für die Gefühle anderer Menschen:
    mit etwa 2-3 Jahren realisiert das Kind das die eigenen Gefühle nicht den Gefühlen anderer entsprechen müssen. Das Kind wird empfänglicher für beobachtbare Hinweise auf die Gefühle anderer.

Empathie für die Lebensverhältnisse anderer Menschen:
in der späten Kindheit löst sich die Empathie von der Situational Bedingtheit des Lions anderer. Die Kinder sind in der Lage, die Basis für das Leiden anderer Person als unabhängig von der momentan Situation zu begreifen.

108
Q

Was ist der Unterschied zwischen empathisch und sympathisch im Stress erleben?

A

Empathisches Stress erleben: Motivation zum Handeln: das eigene (mit –) Leiden beenden

Sympathisches Stress erleben: Motivation zum Handeln: das nachempfunden allein des anderen beenden

109
Q

Wie sind die Erziehungsthiele nach Baumrind charakterisiert?

A

Am günstigsten: autoritativ (hohe responsivität, Wärme bei hoher Lenkung)

permissiv: (viel gewährt, wenig eingeschränkt): viel Wärme, wenig Lenkung
Autoritativ: Viel Wärme, viel Lenkung
Vernachlässigend: Wenig Wärme, wenig Lenkung
Autoritär: Viel Lenkung, wenig Wärme

110
Q

Wodurch unterscheiden sich das Stadium der hetero Nomen und der autonomen Moralentwicklung nach Piaget?

A

Heteronom: Gehorsam gegenüber Autoritäten, starres Festhalten an übernommenen Regeln und Normen, unzureichende Berücksichtigung der Verhaltensintention bei moralischen Urteilen, circa Vorschulalter

Autonom: aus Handelbarkeit und fast Änderbarkeit von Regeln und Normen, Berücksichtigung der Verhaltensintention die moralischen Urteilen, ab Ende Grundschulalter

111
Q

Welche sind drei bedeutsame Einflüsse auf moralischen Handelns?

A

Kognitive Entwicklungsstand, Persönlichkeits Merkmale, Vorbilder und Modelle, moralisches Selbstkonzept