1 Flashcards

1
Q

Was ist pädagogische Diagnostik?

A

Griechisch: „diagignoskein“

  • > bezeichnet Aspekte eines kognitiven Vorgangs:
  • > vom Erkennen bis zum Beschließen

Das Verb bedeutet:

  • „gründlich kennenlernen“
  • „entscheiden“
  • „beschließen
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2
Q

Gegenstand der Diagnostik

A

• Erfassen von
-> interindividuelle Unterschieden im Verhalten und Erleben sowie
-> intraindividuelle Merkmale und Veränderungen
einschließlich ihrer jeweils relevanten Bedingungen
(Amelang und Schmidt-Atzert)

  • Sammeln von Informationen, die für das Verständnis menschlichen Verhaltens und Erlebens bedeutsam sind (Eid und Petermann)
  • Erfassen von psychischen Merkmalen von einem (oder mehreren) Menschen (Kubinger)
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3
Q

Wozu ist pädagogische Diagnostik gut?

A
  • liefert Entscheidungshilfen für Schullaufbahnberatung
  • > Selektionsfunktion des Bildungssystems (BLK 1973)
  • liefert Erkenntnisse zur Optimierung pädagogischen Handelns
  • > päd./didaktische Interaktionsebene (Reullecke/Rollett 1976)
  • liefert Erkenntnisse für Curriculumentwicklung/-evaluation
  • > Entwicklung didaktischer Rahmenbedingungen (Mauermann 1977)
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4
Q

Aufgabenbereiche der Diagnostik: Alltagsdiagnostik

A
Die Entwicklung des ganzen Kindes
-> soziale Entwicklung:
Kontaktfähigkeit
Konfliktfähigkeit
Selbstständigkeit
-> sprachliche Entwicklung:
Sprachfähigkeit
Sprachverständnis
-> Intellektuelle Entwicklung:
Konzentration
Aufmerksamkeit
Gliederungsfähigkeit
Mengenerfasssung
Arbeitsverhalten 
Denkfähigkeit
Gedächtnis
Wahrnehmung
-> motorische Entwicklung:
Feinmotorik
Grobmotorik
-> Gefühlsmäßige Entwicklung:
Motivation
Selbstvertrauen
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5
Q

(Gesamt-)Ziel - Diagnostik

A

Individuelles Lernen optimieren

-> Vorraussetzungen schaffen, um jeden (jeden!) Lernenden nach seinen Fähigkeiten fördern zu können.

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6
Q

Voraussetzungen für die Optimierung individuellen Lernens:

A
  • Was wird gemessen?
  • Wozu wird gemessen?
  • Wie wird gemessen?
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7
Q

Was wird gemessen?

A

Personenmerkmale (Schüler und Lehrer)
-> Verhalten
-> Eigenschaften
= Persönlichkeit

Umweltmerkmale

  • > Schule (Unterrichtsqualität, Klassenklima)
  • > Elternhaus (Elterl. Unterstützung, Familiengröße, Soz.-ökonom. Status)
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8
Q

Persönlichkeit eines Menschen

- Definition

A

„Als Persönlichkeit eines Menschen ist die Gesamtheit derjenigen Merkmale eines Menschen zu bezeichnen, die

a) (mindestens relativ) zeitstabil sind und
b) ihn von anderen Menschen unterscheiden können.“

(Pekrun, 1988)

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9
Q

Wozu wird gemessen?

A
  • Beschreiben von Verhalten
  • Erklären von Verhalten
  • Vorhersagen von Verhalten
  • Als Basis für „richtige“ Entscheidungen „im Sinne“ des Individuums
  • Im Kontext erziehungswissenschaftlicher Forschung
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10
Q

Beschreiben von Verhalten

A

• Eigenschaften als hypothetisches Konstrukt
-> kann man per se nicht messen
-> muss Verhalten erfassen
=> Schaffung künstlicher Klassen (Klassifikation)
(Fieber, Noten…)

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11
Q

Erklären von Verhalten

A
  1. Ereignisse und Eigenschaften als Ursache
    (Motivation?)
  2. Bedingungen für Aufrechterhaltung eines Fehlverhaltens
    (Auch wenn Ursache beseitigt)
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12
Q

Vorhersagen von Verhalten

A

• Verhalten ist nur zum Teil vorhersagbar

(Wer schafft nächstes Schuljahr nicht? -> Wiederholen)

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13
Q

Als Basis für „richtige“ Entscheidungen „im Sinne“ des Individuums

A

• Optimierungs-/Fördermaßnahmen
(Nachhilfe, Sonderschule, Hochbegabtenschule)
• Platzierungsmaßnahmen (Platzierung von Schülern -> Schule, Klasse…)
• Selektionsmaßnahmen (Selektion von Bedingungen / Maßnahmen)

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14
Q

Im Kontext erziehungswissenschaftlicher Forschung

A
• Determinanten des Lernens
   -> Verstehen, wie Lernen funktioniert
   -> Mechanismen und Voraussetzungen
• Wirksamkeit von Lehr-Lernarrangements
   -> Art und Weise, wie ich Stoff vermittle
• Qualitätsmerkmale von Unterricht/Schule
   -> Gestaltung der Klasse
   -> Dauer des Unterrichts
   -> Arten von Lehrarrangements
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15
Q

Wie wird gemessen?

A
  • Verhaltensbeobachtung (Verhalten in bestimmten Situationen)
  • Testverfahren (Intelligenztest, Leistungstests, Persönlichkeitstests)
  • Interviews -> einfach befragen
  • Akteninformation (Zeugnisse, Tagebücher, Facebook, Schülerakte…)
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16
Q

Verhaltensbeobachtung

A
  • Fachkompetenz (Mathefähigkeiten, sprachliche Kompetenzen)
    • > vorrechnen lassen
  • Verhaltensstil, Persönlichkeit (gesellig, gewissenhaft…)
    • > wie macht er Dinge?
  • Temperamentsmerkmale (Ausdauer, Aktivität…)
    • > mit wie viel Umdrehungen? (Langsam, bedächtig / schnell)
  • Soz. Kompetenzen (Umgang mit Peers, Lehrern..)
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17
Q

Verhaltensbeobachtung - Beobachtungsstichproben

A
  • Time Sampling

- Event sampling

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18
Q

Time sampling

A

Beobachtung von Verhaltensweisen in einem bestimmten Zeitabschnitt (z.B.Wie oft tritt Verhalten X in einer Minute auf?)
-> Häufigkeitsregistrierung

-> meist ein Zielverhalten

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19
Q

Event sampling

A

Beobachtet wird nur wenn Verhalten X auftritt

  • > Messung der Dauer/Itensität des Verhaltens möglich
  • > sinnvoll wenn das Zielverhalten selten ist
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20
Q

Verhaltensbeobachtung - Arten der Beobachtung

A
  • Freie Beobachtung
  • Systematische Beobachtung
  • Direkte Beobachtung
  • Indirekte Beobachtung
  • Beobachtung im Feld
  • Beobachtung im Labor
  • Verdeckte Beobachtung
  • Offene Beobachtung
  • Selbstbeobachtung
  • Fremdbeobachtung
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21
Q

Freie Beobachtung

A
  • Beobachter entscheidet über Gegenstand der Beobachtung
  • Aufmerksamkeit gilt einem bestimmten Bereich
  • Ergebnis ist schriftlicher Bericht
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22
Q

Freie Beobachtung

- Vorteile

A
  • Geeignet zur Ersterkundung eines Beobachtungsziels

- Qualitative Ergebnisse

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23
Q

Freie Beobachtung

- Nachteile

A
  • Ergebnisse wenig objektiv und reliabel

- Aufwand und Ertrag wenig kalkulierbar

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24
Q

Systematische Beobachtung

A
  • Hypothesengeleitet
  • Genaue Vorgaben,
  • Ergebnisse in quantitativer Form
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25
Systematische Beobachtung | - Vorteile
- Erlaubt Quantifizierung
26
Systematische Beobachtung | - Nachteile
- Vorbereitungsaufwand | - Einübung der Beobachter nötig
27
Direkte Beobachtung
* Zeitgleich | * Standpunktveränderungen möglich
28
Indirekte Beobachtung
• Zeitversetzt durch Videoaufnahmen
29
Direkte Beobachtung | - Vorteile
- Wenig Interpretation - Standortwechsel möglich - Keine Verzerrung durch Erinnerung
30
Direkte Beobachtung | - Nachteile
- Beschränkte Menge der registrierten Einzeldaten - Zeitglich beobachten und codieren - Aufwändige Vorbereitung
31
Indirekte Beobachtung | - Vorteile
- Datenaggregation vor der Beurteilung - Wiederholtes Ansehen möglich - Längere Verhaltensausschnitte
32
Indirekte Beobachtung | - Nachteile
- Eine Perspektive | - Qualität abhängig von Definition der Beobachtungseinheiten
33
Beobachtung im Feld
Beobachtung im natürlichen Kontext
34
Beobachtung im Labor
Beobachtung in ausgewählten oder geschaffenen Situationen
35
Beobachtung im Feld | - Vorteile
- Natürlicher Ausschnitt | - Ergebnisse direkt übertragbar
36
Beobachtung im Feld | - Nachteile
- Kontrolle von Störungen schwierig | - Verhalten unter Beobachtung verändert
37
Beobachtung im Labor | - Vorteile
- Gezielte Gestaltung der Bedingungen | - Kontrolle von Störungen
38
Beobachtung im Labor | - Nachteile
- Künstliche Situation | - Vorbehalte der Teilnehmer
39
Verdeckte Beobachtung
* Beobachter ist nicht sichtbar | * Aus ethischen Gründen nur mit Einverständnis der Beteiligten
40
Offene Beobachtung
* Beobachter ist sichtbar * Teilnehmend: Beobachter ist Teil der Situation * Nicht teilnehmend: Beobachter ist nur anwesend
41
Verdeckte Beobachtung | - Vorteile
- Situation wird nicht verändert | - Fehlerkontrolle möglich
42
Verdeckte Beobachtung | - Nachteile
- Technischer Aufwand | - Meist fester Beobachtungsblickwinkel
43
Offene Beobachtung | - Vorteile
- Manchmal einzig mögliche Methode | - Technisch unaufwändtig
44
Offene Beobachtung | - Nachteile
- Doppelbelastung bei aktiver Teilnahme | - Beobachtete fühlen sich gestört (Reaktivität)
45
Selbstbeobachtung
* Eingesetzt aus ethischen (Sexualpraktiken)oder ökonomischen (Essverhalten) Gründen, oder für verhalten das nicht beobachtbar ist (emotionen) * Selbstbeobachtung mittels Apps
46
Selbstbeobachtung | - Vorteile
ökonomisch
47
Selbstbeobachtung | - Nachteile
- Soziale Erwünschtheit | - Kontrolle nicht möglich
48
Fremdbeobachtung | - Vorteile
Objektiv
49
Fremdbeobachtung | - Nachteile
- Auf Kompetenz des Beobachters angewiesen | - Eingeschränkter Beobachtungsausschnitt
50
Beobachtungsfehler
- Beobachterdrift | - Verhalten, das Reaktivität fördert
51
Beobachterdrift
Ohne tatsächliche Verhaltensänderung werden zunehmend mehr oder weniger relevante Ereignisse entdeckt * Ermüdung und nachlassende Aufmerksamkeit (Abnahme) * Mangelnde Übung (Zunahme)
52
Beobachterdrift | - Gegenmaßnahmen
* Angemessen lange Beobachtungsphasen (max. 20 Minuten) | * Ausreichendes Beobachtertraining
53
Verhalten, das Reaktivität fördert
* Hervorhebung der Präsenz * Auskosten der „Macht“ * Geflüster, Gespräche * nonverbale „Kommentierung“ des Geschehens (Lächeln, Kopfschütteln, Hochziehen der Augenbrauen etc.) -> Angemessen ist neutrales, zurückhaltendes Verhalten
54
Testverfahren | - Definition
„Ein Test ist - ein systematisches und routinemäßig einsetzbares Verfahren - zur Messung definierter Ausschnitte menschlichen Verhaltens. - Die Messung wird verwendet, um den Grad der Ausprägung einer sogenannten Eigenschaft, Fähigkeit oder Fertigkeit festzustellen - oder/und um zukünftiges Verhaltenvorherzusagen.“ (Hasselhorn und Gold 2006)
55
Leistungstests
- Entwicklungstests - Intelligenztests - Allgemeine Leistungstests - Schultests
56
Arten von Testverfahren
- Leistungstests | - Psychometrische Persönlichkeitstests
57
Entwicklungstests
-> zeigen den Entwicklungsstand global oder einzelner Funktionsbereiche (Sprache, Motorik) an
58
Intelligenztests
-> erfassen die kognitive Leistungsfähigkeit
59
Allgemeine Leistungstests
-> messen allgemeine Voraussetzungen von Leistung z.B. Konzentration, Aufmerksamkeit
60
Schultests
-> messen Schulfähigkeit und den schulischen Leistungsstand
61
Psychometrische Persönlichkeitstests
-> Einstellung
62
Definition | - Intelligenz nach David Wechsler
Intelligenz ist die „Fähigkeit des Individuums, - zweckvoll zu handeln, - vernünftig zu denken - und sich mit seiner Umgebung wirkungsvoll auseinanderzusetzen“ Wechsler (1944)
63
Nach Wechsler wird Intelligenz erfasst durch:
* Sprachliches Verständnis * Abstraktes logisches Denken * Wahrnehmungsorganisation * Mengenbezogenes Denken * Gedächtnis * Verarbeitungsgeschwindigkeit
64
Normalverteilung der Intelligenz
-> immer dasselbe Bild: symmetrische Glockenkurve M=100 SD = 15 Bereich der Standardabweichung: 85-115 -> 2/3 der Bevölkerung
65
Begabung nach IQ
``` < 70 Minderbegabung (2,3%) 70-85 Unterdurchschnittliche Begabung 85-115 Normale Begabung 115-130 Überdurchschnittliche Begabung > 130 Hochbegabung (2,3%) ```
66
Intelligenzquotient - Entstehung
Erste Idee von Stern 1912 IQ = (Geistiges Alter : Reales Alter) x 100 x 100 -> schönere Zahl Problem: die Relation Lebensalter / geistiges Alter ändert sich Mit spätestens 25 Höhepunkt der kognitiven Fähigkeiten erreicht => Lösung David Wechsler: IQ in Relation zu Mittelwert der Altersgruppe nicht zu Lebensalter
67
IQ in Relation zu Mittelwert der Altersgruppe
IQ ist abhängig vom Alter | -> man bekommt im Laufe der Entwicklung keinen höheren IQ
68
Wechsler Intelligenztest für Kinder (WISC V)
Auflage von 2017 -> ca alle 10-12 Jahre überarbeitet und neu normiert • Individualtest • Untersuchung der kognitiven Entwicklung • Altersbereich: 6 – 16 Jahre, 11 Monate • Für Deutschland, Österreich und die deutschsprachige Schweiz • 5 Gruppen (Indizes) mit 15 Untertests -> 5 unterschiedliche kognitive Fähigkeiten
69
WISC-V | - Eignung
- zur Feststellung des sonderpädagogischen Förderbedarfs - Diagnostik von Lernbehinderungen: Klärung der Ursachen von Leistungsproblemen (Legasthenie, Dyskalkulie) - Diagnostik von Hochbegabung
70
WISC V Indizes
- Arbeitsgedächtnis - Sprachverständnis - Visuell-räumliche Verarbeitung - Fluides Schlussfolgern - Verarbeitungsgeschwindigkeit
71
Sprachverständnis
SV (2 Subtests) * Fähigkeit, Sinn und Bedeutung von Lautäußerungen zu erfassen. * Beziehung zu Phonetik und Phonologie in der Linguistik sowie der Kognitionspsychologie und Wahrnehmung in der Psychologie.
72
Visuell-räumliche Verarbeitung
VRV (2 Subtests) * Fähigkeit, räumliche Beziehungen zu erfassen * Abstrakt logisches schliessen
73
Fluides Schlussfolgern
FS (2 Subtests) * Simultane Verarbeitung von visuellen Reizen, * Induktivels Denken
74
Verarbeitungsgeschwindigkeit
VG (2 Subtests) •die Menge an Bit, die ein Lebewesen pro Zeiteinheit mit seinen Sinnesorganen aufnehmen und in seinem Gehirn verarbeiten kann.
75
Arbeitsgedächtnis
AGD (2 Subtests) * ein Teil des menschlichen Gedächtnises * für kurze (ca. 30 Sek.) Speicherung und Veränderungen * hat eine geringe Kapazität (+/- 7 Einheiten).
76
Index: Arbeitsgedächtnis(AGD)
Subtest: Buchstaben-Zahlen-Folgen (BZF) - > Buchstaben und Zahlen merken und sortieren - > verbal - > merken und entwirren (2 Buchstaben/Zahlen bis 9 Buchstaben/Zahlen) - > monoton vorsagen und nicht betonen (keine Junks bilden)
77
Sprachverständnis Subtest: Gemeinsamkeiten finden (GF)
Finden der Gemeinsamkeiten von je 2 Wörtern (Gegenstände/ abstrakte Begriffe)
78
Index: Verarbeitungsgeschwindigkeit (VG)
Man muss nur schnell sein in der Übertragung von Symbolen in Formen. - > Zeitlimit - > Anzahl richtiger bearbeiteter Elemente
79
Fluides Schlussfolgern | Untertest: Formenwaage
Waage ins Gleichgewicht bringen Einfach: eine Waage Schwierig: Infos von zwei Waagen kombinieren
80
Visuell-Räumliche – Verarbeitung (VRV) | Untertest: Mosaiktest
Klötzchen in weiß, rot oder weiß-rot -> Bilder nachlegen Schwer: Binnenstruktur (Begrenzung der Klötzchen) nicht vorgegeben -> begrenzte Zeit
81
Verhaltensbeobachtung | - im WISC V
* Gründe für Überweisung * Sprache (Muttersprache?) * Körperliche Erscheinung (überspringen?) ``` • Aufmerksamkeit • Konzentration • Einstellung zur Testung • Affekt/Stimmungslage -> verfälschen das Ergebnis ```
82
WISC: Auswertung
Umrechnung in Wertpunkte: 1. Ermittlung der Rohwerte 2. Umrechnung der Rohwerte in Wertpunkte (altersnormiert) 3. Berechnung der Wertpunktsummen der Indizes
83
Umrechnung in Index-Werte | IQ-standardisiert
Ermittlung des Gesamt-IQs mit Prozentrang (wie viele Kinder gleich gut und schlechter) und Vertauensintervall / Kofidenzintervall (Sicherheit des IQ) -> Wert möglichst nah an wahrem IQ Konzentration, Auswertungsfehler...
84
Interviews
• Mündliche Informationsgewinnung mittels Gespräch − Anamnesen (Sammlung von Informationen über eine Erkrankung oder Störung) − Einstellungs- Auswahlgespräche • Unterscheiden sich nach dem Grad ihrer Standardisierung
85
Standardisierung der Fragen | - Unstandardisiert
- nur Ziel (Diagnose) steht fest - Fragen ergeben sich im Laufe des Gesprächs Initialfrage: „Warum sind Sie zu uns gekommen?“
86
Standardisierung der Fragen | - Halbstandardisiert
-> Standardisierung wird angestrebt, exakte Wortlaute sind aber nicht gewollt oder nicht möglich Anweisung: Fragen Sie nach Art, Dauer und Häufigkeit des Problems
87
Standardisierung der Fragen | - Völlig standardisiert
Jede Frage ist genau festgelegt und immer im gleichen Wortlaut vorzutragen. -> „Wann haben Sie zum ersten Mal das Symptom gehabt“ -> „Seit wann haben Sie diese Probleme?“ -> „Wie oft haben Sie diese Probleme?“ Antworten sind ebenfalls vorgegeben z: B.: Nie, selten, manchmal, oft, sehr oft. • Häufig im klinischen Bereich und in der Eignungsdiagnostik • Sinnvoll wenn: - sich die Fragestellung oft wiederholt - wenn Ergebnisse mit anderen Probanden verglichen werden sollen
88
Standardisierung der Auswertung | - Unstandardisiert
intuitives erstellen einer Diagnose „aus dem Bauch heraus“ | -> ist auch bei völlig standardisierten Interviews möglich
89
Standardisierung der Auswertung | - Standardisiert
-> Verrechnung der Antworten nach einem Punktesystem. * Je standardisierter desto höhere Reliabilität * Je standardisierter desto weniger persönlicher Freiraum für den Interviewer.