02 PSY + 29 (Entwicklung u. -störungen+ E-Learning) Flashcards
Gerontopsychologie
Psychologie des Alters
- Nativismus - Empirismus
In der Psycholologie: - Nativismus: bestimmte Begabungen und Fähigkeiten sind angeboren oder v. Geburt an im Gehirn verankert - Empirismus (tabula rasa): besagt, das Gehirn hat nur wenig angeborene Fähigkeiten und lernt fast alles durch die Interaktion mit der Umwelt (Wissen durch Sinneserfahrungen)
Altruismus
(=Hilfsbereitschaft) - kein eigener Nutzen erwartet - Aufwand wird in Kauf genommen - eigener Aufwand oder Kosten (die nicht finanziell sein müssen) hat - ohne etwas dafür zu erhalten
Nature and Nurture
(=Anlage und Umwelt) Art der Entwicklungssteuerung • Endogen: innengesteuert - Nature (Anlage) - Biologische Fundierung - Entwicklung als Reifungsprozess, der durch Erbanlagen gesteuert wird • Exogen: außengesteuert - Nurture (Umwelt) - Umweltbedingt - Entwicklung als Folge von Lernen und Erfahrung => Anlage und Umwelt stehen in Wechselwirkung und interagieren miteinander
Epigeneti
- Epigenetische Mechanismen legen fest, wann welches Gen abgelesen oder stummgeschalten wird. Dabei geht es um die Regulation der Genaktivität ohne Veränderungen der DNA-Sequenz - gilt als das Bindeglied zwischen Umwelteinflüssen und Genen - z.B. Zwillinge mit gleichen Genen, entwickeln sich trotzdem unterschiedlich/ Krankheit bekommt? -> Epigenetik reguliert, ob Genaktivitäten aktiv/ inaktiv geschalten sind - es werden chemische Moleküle an die DNA/ an Proteine, die an die DNA binden, angehängt (Moleküle = eine Art Vorhängeschloss -> best. Infos verschließen u. wieder freigeben) -> entsteht 2. Informationsebene oberhalb d. Genoms - Veränderungen in der Epigenetik -> abhängig v. Umwelteinflüssen (jeder besitzt ein Genom aber viele versch. Epigenome)
Genom
- enthalt die vollständigen Erbinformationen - jeder hat nur ein Genom - bleibt im Laufe des Lebens unverändert (Ausnahme Mutation z.B. durch Radioaktivität) - wird an die nächsten Generationen weitergegeben
Epigenom (=epigenetischer Code)
=Informationsebene oberhalb des Genoms - jeder hat viele versch. Epigenome - Gesamtheit der epigenetischen Information einer Zelle - wird durch Umwelteinflüsse (Ernährung, Stress, …) beeinflusst - Gene sind nur aktiv, wenn sie zugänglich sind/ abgelesen werden können -> an-/ abschalten durch chem. Modifikationen (Methylierung v. Genen) - Bsp.: Biene u. Ernährung -> entscheidend, ob aus Larve eine Arbeiterbiene/ Königin wird (Veränderung anhand d. Epigenetik: Aussehen, Lebensdauer, Verhalten) - Bsp.: Traumata u. Babys -> mangelnde Fürsorge -> Methylierung v. Genen des Stresssystems -> höheres Risiko f. psychische Erkrankungen (Depressionen, Angststörungen, …)
Deprivation
ungünstige Umstände führen zur Deprivation: Mangel, Verlust, Entzug von etwas Erwünschtem; Liebesentzug
Hospitalismus
(ursächlich auch Deprivationssyndrom) alle negativen körperlichen und psychischen Begleitfolgen einer Deprivation durch mehr oder weniger massiven Entzug sozialer Interaktionen.
Konkordanz (Genetik)
eine Methode der Vererbungslehre mit Hilfe der Zwillingsforschung
Deprivation
- Mangel, Verlust, Entzug von etwas Erwünschtem/ Vertrautem, sowie das Gefühl einer Benachteiligung; Liebesentzug - (lat. deprivare ‚berauben‘)
Syndrom
- durch das gemeinsame Auftreten bestimmter charakteristischer Symptome gekennzeichnetes Krankheitsbild
Maturation= Reifung (Wirkung von Erfahrung auf die Wahrnehmungsentwicklung - Aslin & Pisoni)
Auftreten eines bestimmten Verhaltens unabhängig, ob diese Erfahrung gemacht wird/ nicht! Bsp.: Laufen lernen
Maintenance= Erhalt (Wirkung von Erfahrung auf die Wahrnehmungsentwicklung - Aslin & Pisoni)
Erfahrung führt zum Erhalt bestimmter Fähigkeiten - ansonsten nimmt diese wieder ab. Bsp.: Sprache (Phonemik)
Facilitation= Erleichterung (Wirkung von Erfahrung auf die Wahrnehmungsentwicklung - Aslin & Pisoni)
Erfahrung beschleunigt den Lernprozess.
responsiv
antwortend; eine Reaktion zeigend oder darstellend
rejection
Zurückweisung, Ablehnung, Abstoßung
Stufen der Theorie Piagets
1) Sensomotorisch -> 0- 2 J. 2) Präoperational -> 2-7 J. 3) Konkret operational -> 7- 12 J. 4) Formal operational -> ab 12 J.
Präoperationale Stufe (VL 4 Kogn. Entw. 1: Piaget)
2-7 J. Präoperational:. - Symbolgebrauch (Banane = Gewehr) - Egozentrismus (Welt nur aus eigener Perspektive wahrnehmen) sowie Zentrierung auf eine Aufgabendimension - Irreversibilität des Denkens - Keine Invarianzbegriffe, anschauungsgebundenes Denken
neglecting
Vernachlässigung
Konkret operationale Phase (VL 4 Kogn. Entw. 1: Piaget)
7- 12 J. Konkret operational - Überwindung des Egozentrismus - Erwerb von Invarianzbegriffen - Verständnis von Transformationen durch mentale Operationen - Klasseninklusion (Oberklasse: Hund, Unterklasse: Schäferhund) -Seriation - Kausalverständnis
Formale operationale Phase (VL 4 Kogn. Entw. 1: Piaget)
ab 12 J. Formal operational - theoretisches bzw. hypothetisches Denken (Bsp.: Pendelaufg. -> gedankl. Lösung möglich) - vollständige und systematische Problemlösungen - Verständnis der wissenschaftlichen Methode - proportionales Denken
Informationsverarbeitungsprozesse (Analogie PC)
- Denkprozesse des Menschen (Informationsverarb. durch PC) - Gedächtnis: Kapazität & Geschwindigkeit (Speichermedium) - Verarbeitungsprozesse: Nutzung v. Strategien (Software)
Gedächtnisleistungen
Faktoren: 1. Informationsverarbeitungskapazität 2. Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit 3. Kognitive (=Gedächtnis-) Strategien 4. Metakognition/ Kognitive Verhaltenskontrolle 5. Wissen => verbesserte Leistung (mit zunehmendem Alter)
- Informationsverarbeitungskapazität - Gedächtnisspanne
- Vergleich des Alters (Ø) -> geringe Auswirkungen - innerhalb einer Altersgruppe -> große Unterschiede (Def. = „Unter Gedächtnisspanne versteht man die maximale Anzahl von Items , die im Anschluss an eine einmalige Darbietung in der vorgegebenen Reihenfolge wiedergegeben werden kann.“ Je größer die Gedächtnisspanne oder das unmittelbare Behalten ist, desto komplizierteres Denken wird möglich.)
- Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit
Informationsverarbeitungsgeschw. => immer schneller (ca. bis zum 14. LJ) Reifungsprozesse im Gehirn (Umbauarbeiten der grauen und weisen Substanz: - graue Substanz: Kappung überflüssiger Nervenverbindungen = Pruning („Use it or lose it“-Prinzip) -> erst aufgebaut, dann wieder abgebaut; mehr Effizienz - weiße Substanz = lange Nervenfasern (umhüllt v. fetthaltigem Myelin: nimmt zu; isoliert) -> kontinuierliche Zunahme Die Ursache liegt darin, dass Nervenfasern mit fetthaltigem Myelin umhüllt werden. Dadurch werden die Nervenfasern isoliert, ähnlich wie ein Stromkabel von einer Plastikummantelung. Das führt dazu, dass Nervenimpulse schneller weitergeleitet werden können. Entfernte Hirnareale können so immer schneller und besser miteinander kommunizieren. Dieser – vermutlich stark erblich bedingte – Reifungsprozess führt dazu, dass die Informationsverarbeitung von Jugendlichen ähnlich schnell wird wie bei Erwachsenen.
Adoleszenz
- Phase von der späten Kindheit bis zum Erwachsensein - eine Phase dar, in der neue Erfahrungen eine wichtige Rolle spielen. Und die Plastizität des Gehirns ermöglicht über neue Erfahrungen die optimale Anpassung an die Umwelt.
Plastizität
die Fähigkeit von Synapsen, Nervenzellen und ganzen Hirnarealen, sich abhängig vom Grad ihrer Nutzung zu verändern. Mit synaptischer Plastizität ist die Eigenschaft von Synapsen gemeint, ihre Erregbarkeit auf die Intensität der Reize einzustellen, die sie erreichen. Daneben unterliegen auch Größe und Vernetzungsgrad unterschiedlicher Hirnbereiche einem Wandel, der von ihrer jeweiligen Aktivität abhängt.
Pruning
- Kappung überflüssiger Nervenverbindungen = Pruning („Use it or lose it“-Prinzip: Abbau wenig genützter/ überflüssiger Nervenverbindungen & Stärkung der häufig gebrauchten; Einzelne Nervennetzwerke können effizienter arbeiten; betrifft d. graue Substanz)
Myelin
- eine Schutzschicht (aus 70% Fetten u. 30% Proteinen = “weiße Substanz” deutlich erkennbar), die um das Ende von Nervenzellen gelegt ist; erlauben der Nervenzelle so, schnelle und viele elektrische Signale (Grundeinheit der Informationsverarb. u. essentiell für Funktionalität) auszusenden - so kann das Gehirn mit anderen Teilen des Körpers kommunizieren; aktiv Bewegungen leiten; Stoffwechsel steuern - Myelin wächst in der Kindheit und Jugend immer weiter; unterstützt das sich entwickelnde Gehirn und Nervensystem bei seiner Funktionsweise - noch nicht komplett ausgebildeten Myelinscheidewände sorgen für eine unzureichende Kommunikation d. Nervenzellen (-> unkoordinierte Bewegungen im Kleinkindalter)
- Gedächtnisstrategien
a) Enkodierungsstrategien = Einspeicherungsstrategien 1) Rehearsal (Wiederholungsstrategien) 2) Organisation (n. Kategorien) 3) Elaboration (Anreicherung mit weiteren Infos z.B. Eselsbrücken) b) Dekodierungsstrategien = Abrufstrategien 1) freie Erinnerung 2) ge-/ unterstützte Erinnerung “cued recall”(Hinweise, Fragen, …)
Mediationsdefizit
-> keine Verwendung von Strategien (jüngere Kinder)
- Rehearsal (Einspeicherungs-/ Enkodierungsstrategie)
- kumulatives Rehearsal: Wiederholung aller zuvor gelernter Items/Wörter/Zahlen, etc. - passives Rehearsal: immer nur das zuletzt gelernte Item/ Wort/ Zahl, etc.
Nutzungsdefizit
Kinder wenden Strategien spontan an, erzielen damit aber nicht die gewünschten Erfolge -> verwendeten Strategien noch nicht automatisiert genug -> noch nicht klar, wann sie mit welcher Strategie einen Lernerfolg erzielen können
- Organisation (Einspeicherungs-/ Enkodierungsstrategie)
- Lernmaterial ordnen - Kategorienbildung (verbessert die Abrufmenge) Beginn Grundschulzeit -> Mediationsdefizit Ende Grundschulzeit -> Nutzungsdefizit
- Elaboration (Einspeicherungs-/ Enkodierungsstrategie)
dem Lernmaterial zusätzliche Informationen zufügen; Anreicherung des Lernstoffs (z.B. Eselsbrücken) -> helfen beim Lernen/ Merken -> muss trainiert/ geübt werden -> ermöglicht leichteren Lernzuwachs trotz einem erhöhtem Informationsgehalt
[Kognitive Kontrolle] (= exekutive Funktionen)
Def.: Übergeordnete kognitive Prozesse, die sensorische, motorische, emotionale und kognitive Prozesse optimal an aktuelle Aufgabenanforderungen oder Zielsetzungen anpassen bzw. verändern
(in- &) kongruent
(nicht) übereinstimmend, gleicht (Stroop-Aufgaben: Bsp.: Day night task)
inhibitorische Fähigkeiten
eingeübte Handlungen müssen aktiv gehemmt werden, um eine andere Handlung auszuführen -Ablenkungen/ Störungen widerstehen -> Selektive Aufmerksamkeit - wie gut ein starker Impuls gehemmt werden kann und stattdessen eine angemessene Reaktion zeigen -> Selbstregulation Bsp.: Stroop-Aufgabe f. Kinder: Day-night-task, f. Erw.: Wort: Blau in roter Schrift etc.; Simon Aufg.: Hearts and flowers
kognitive Flexibilität
Fähigkeit, flexibel zu reagieren und zwischen 2 Sets von Aufgaben hin und her zu wechseln - flexibel andere Möglichkeiten außerhalb des Plans anzunehmen - unerwartete Hindernisse -> flexible Reaktion möglich? - b. Irrtum -> Bereitschaft neue Infos miteinzubeziehen?
Forderungen an Programmevaluationen
- Kontrollgruppen - zufällig zugeordnete Probanden - Prä- und Postmessungen
Cold executive functions
cold: kogn. Prozesse bedeutsam für Konzentration, Lesen, Mathe, … - emotional eher neutral - logisch und kritisch -> wie kognitive Flexibilität und Arbeitsgedächtnis
Fähigkeit zur Selbstkontrolle Unterscheidung: 1) „hot“ executive 2) „cold“ executive functions
1) hot executive functions = das Denken einer Person wird von ihrem emotionalen Zustand beeinflusst wird - Handlungen in Zusammenhang mit wertgeschätzten, langfristigen Zielen stehen in Konflikt mit einem unmittelbar zur Verfügung stehendem attraktiven Ziel. (Marshmallow-Aufg. (v. Mischel): 1 Marshmallow sofort/ 2 Marshmallow bei wieder zurückkehren des VL) - Situationen mit größerem motivationalen/emotionalen Anteil. - hohe Reaktionen auf Umwelteinflüsse (automatisch, schnell u. von Emotionen geleitet) -> führen häufig zu schlechten/ falschen Entscheidungen 2) „cold“ executive functions = bedeutsam für Konzentration, Lesen, Mathe, … - emotional eher neutral - logisch und kritisch -> wie kognitive Flexibilität und Arbeitsgedächtnis => Je niedriger die Selbstkontrolle als Kind, desto niedriger der sozioökonomische Status
Fähigkeit zur Selbstkontrolle - Lebenserfolg
je höher die Selbstkontrolle, desto höher: - sozioökonomischer Status - Planungsfähigkeit bei finanziellen Angelegenheiten - & das Einkommen
Marschmallow-Aufg. (hot executive cognition)
Bsp.: Marschmallow-Aufg.: einen Marshmallow sofort / aber einige Minuten warten (20 Minuten), bekommen sie 2 Marshmallows) - Kinder, die sich besser ablenken konnten, warteten länger Langzeitergebnisse: Länge d. Wartezeit korreliert m. - soz. und kogn. Kompetenzen - höhere Ergebnisse in Leistungstests - mehr erfolgreiche Ausbildungsabschlüsse - höheres Selbstwertgefühl - besser mit Stress umgehen können
exekutive Funktion
= allgemeine kognitive Funktion (zusammengesetzt aus heißer und kalter Kognition -> Dichotomie)
Temperament
- interindividuelle Persönlichkeitsunterschiede - spezifisches innerhalb der Persönlichkeitsentwicklung - biologisches Make-Up einer Person
Bildungssystem
- nichts festgelegtes innerhalb einer Person - sondern zwischen Menschen (unterschiedlich)
[Temperament]
[Definition: Veranlagungsbedingte individuelle Unterschiede in der emotionalen, motorischen und aufmerksamkeitsbezogenen Reagibilität und in der Selbstregulierung, die über Situationen hinweg konsistent sowie über die Zeit hinweg stabil sind (Siegler, 2016)] - spezifisches innerhalb der Persönlichkeitsentwicklung - “biologisches Make-Up” einer Person
Behaviorismus
=Lerntheorien -Lerntheorien der 60er Jahre sind davon ausgegangen, dass jegliches Verhalten durch Erfahrungen bedingt ist (nichts ist biologisch vorgegeben)
Bindungssystem
- nichts das innerhalb einer Person festgelegt ist - unterscheidet sich in der Beziehung zwischen Menschen
Konzept der Passung (Temperament)
(/”Anpassungsgüte”) - erklärt unterschiedliche Entwicklungsverläufe v. “schwierigen Kindern” bedingt durch das Verhalten der Eltern -> ruhiger, angemessener, verständnisvoller etc. Umgang begünstigt die “Passung” (wie gut passen die Verhalten beider Seiten zusammen?) - ist Temperament biologisch, genetisch, dann ist es auch bei den Eltern gleich (schwierig) [Unterscheidung in - “umgängliches Kind” (easy child) (ca. 40%) - “schwieriges Kind” (difficult child (ca. 10%) - “aufwärmungsbedürftiges Kind” (slow to warm up) (ca. 15%) - restlichen Kinder nicht zuzuordnen (ca. 35%)]
irritabel
reizbar, erregbar
Distress
(= Verzweiflung, Bedrängnis) - Stress (unangenehme Situation), von der eine Person negativ beeinflusst wird -> somatische Schädigung (Somatisches Nervensystem: regelt die Motorik der Skelettmuskulatur)
Entwicklungsstörung
- Erlebens- oder Verhaltensweisen, die im Verhältnis zum Alter von der Norm abweichen & / zu einer Beeinträchtigung führen - Merkmale: 1) Devianz (= Abweichung) 2) Dysfunktional und störend 3) Leidensdruck (Entwicklungsabweichung = schwächere Variante einer Störung -> im Verhältnis zum Alter von der Norm unangemessen / untypisch sind)
Angststörungen
- Verhaltensweisen und Empfindungen: intensiv, länger andauern als nur Angst (vorübergehend)
Emotionen
- vorübergehende psychische Vorgänge - durch äußere und innere Reize ausgelöst - spezifische Qualität u. zeitlichen Verlauf - mehrere Ebenen, der des: Ausdrucks, Erlebens (=Gefühl, subjektiver Zustand), Gedanken, u. Vorstellungen, Verhaltens, somatischen (körperliche/organische - (funktionell)) Vorgänge => alles zusammen Emotion
Pathologische Angst
(pathologisch = krankhaft) Pathologische Angst: - unangemessen stark - nicht altersgemäß, unrealistisch, übertrieben - Vermeidungsverhalten - Angst wird immer stärker - nicht von angstfreien Personen zu reduzieren - Beeinträchtigung &/ Leiden
Angst
- adaptive Emotion - schützt uns vor potenziellen Gefahrensituationen - Trias : physiologische Reaktion; kognitive Reaktion; Verhalten
Angststörungen mit Beginn im Kindesalter
- Trennungsangst (exzessive Angst v Eltern getrennt zu werden -> Folge: z.T. Schulverweigerung) - Generalisierte Angststörung (Intensive Ängste in Bezug auf Leistungsversagen, Krankheiten -> häufig Ängste der Erw.) - Soziale Phobie (Furcht durch andere verletzt/ lächerlich gemacht zu werden) - Panikstörung (Wiederkehrende, unerwartete und schwere Panikattacken -> Herzrasen, Kurzatmigkeit, befürchten Panikattacken u. entw. Vermeidungsverhalten)
Schulverweigerung
- Ursachen vielfältig (z. Bsp. Trennungsangst v. Eltern) - Beginn im frühen Schulalter (2. Klasse) - Ergebnis: Leistungs- und soziale Probleme
- [Inzidenz] & - [Prävalenz]
- Inzidenz: Anzahl neuer Krankheitsfälle innerhalb einer bestimmten Zeit (Corona; Grippewelle) - Prävalenz: Häufigkeit des Vorkommens best. Störung/ Erkrankungen zu einem bestimmten Zeitpunkt / Zeitraums
Komorbidität
- zeitgleiches Auftreten von Krankheiten/ Störungen mit anderen
Angststörungen - Ursachen (Theorien, Modelle)
- Zwei-Faktoren-Theorie (Mowrer) 1) Auslösende Bedingungen -> durch klassisches Konditionieren erlernt 2) Erhaltende Bedingung -> entlastenden Vermeidungsreaktionen wirkt verstärkend (neg. Verstärkung); wird durch operante Konditionierung beibehalten - Modell-Lernen -> zuvor erlernte Angst durch eine Situation - Stressmodell (v. Lazarus) -> kogn. Aspekte kommen dazu (Gedanken über die Situation); subjektive Bewertung des Reizes, der Bewältigungsmöglichkeiten - weitere Bedingungen -> genetische Vulnerabilität; überbehütende u. ängstliche elterliche Rollenmodelle; Dysfunktionale Gedanken
Operante Konditionierung
= Lernen durch Kontingenzen/ Konsequenzen - Bsp.: Schlafgewohnheiten- Blickkontakt Babys USA-Kamerun (NSO) - dass ein Mensch/ Tier eine bestimmte Verhaltensweise häufiger/ seltener zeigt, indem du es dafür belohnst oder bestrafst
Klassische Konditionierung
= Signallernen - Reiz (=unbedingter Stimulus) löst ein ein erwünschtes Verhalten (=unbedingte Reaktion) natürlich aus - Ziel: auf anderen Reiz genauso zu reagieren (=neutraler Stimulus) - unbedingter und neutraler Stimulus werden kurz hintereinander gehängt - Stimuli und Reaktion wird verknüpft - neutraler Stimulus wird zum bedingten und neutraler Reiz zum bedingten - ursprünglich neutraler Reiz löst gewünschtes Verhalten aus
Sekundäre Emotionen (- 9. Emotionen)
Entstehung sekundärer Emotionen ist an die Entw. weiterer Fkt. gebunden - Kind muss sich im Spiegel erkennen (18-22M.) -> 1. Schritt der “Entw. des Selbst” - tritt auf, wenn Kind sich der Aufmerksamkeit anderer bewusst wird Ende 2. Lebensjahr - Erfolg -> Stolz - Misserfolg -> Verlegenheit ab 3,5 J. -> Stolz und Scham
kulturelle Unterschiede (bei sekundären Emotionen) in 1) Interdependenten & 2) Independenten Kulturen
1) *Interdependenten Kulturen => Gemeinschaftssinn/ Kollektiv (z.B. China) -> Lob führt zu Scham (* voneinander abhängend) 2) *Independenten Kulturen => Individuum im Fokus -> Lob führt zu Stolz (*unabhängig)
Sekundäre Emotionen (- 9. Emotionen)
Entstehung “sekundärer Emotionen” -> ist gebunden an weitere Entw.: - Kind muss sich im Spiegel erkennen (18-22M.) -> 1. Schritt der “Entw. des Selbst” - wenn Kind sich der Aufmerksamkeit anderer bewusst wird Ende 2. Lebensjahr - Erfolg -> Stolz - Misserfolg -> Verlegenheit ab 3,5 J. -> Stolz und Scham
Emotionswissen- Komponenten
1) Mimik 2) Anlässe (Zuordnung v. Emotionen zu Anlässen -> Geburtstag = Freude) 3) Wünsche 4) Emotionsperspektive 5) Erinnerung 6) Regulation 7) Verbergen von Emotionen 8) Gemischte Emotionen 9) Gewissen
Emotionen verbergen
- Informelle Norm einer soz. Gruppe darüber, wann, wo und wie sehr man Emotionen zeigt und wann und wo der Ausdruck einer Emotion unterdrückt oder maskiert werden sollte -Gründe: 1) Prosozial (um andere zu schützen/ nicht zu brüskieren 2) normativ (gesellschaftl. festgelegt -> Freude b. Geschenken etc.) 3) Selbstschutz (sich selber schonen)
[Def.:] Emotion
- vorübergehende psychische Vorgänge - durch innere und äußere Reize ausgelöst - durch eine spezifische Qualität und zeitlichen Verlauf gekennzeichnet - auf mehreren Ebenen zu erkennen: 1) Ausdruck (Stimme, Mimik, Gestik, Körperhaltung) 2) Erleben (Gefühl) 3) Gedanken 4) Vorstellungen 5) Verhalten 6) somatische (körperliche) Vorgänge
Basisemotionen
- deutlich erkennbar u. spezifischer mimischer Ausdruck - Freude, Ärger/Wut, Trauer, Angst, Überraschung und Ekel - entw. sich im 1. Lebensj. Empirie: Situationen mit Annahme einer best. ausgelösten Emotion -> Induktion der Emotion (v. Einzelfall auf d. Allgemeinheit schließend)
typ. Angst/ Furcht (Anlässe & Entw.-Verlauf)
0-6 M -> laute Geräusche 6-9 M -> Fremde 9-12 M -> Trennung, Verletzung 2. Lebensj. -> imaginäre Figuren, Tod, Einbrecher 3. Lebensj. -> Tiere (Hunde), Alleinsein 4. Lebensj. -> Dunkelheit 6-12. Lebensj. -> Schule, Verletzung, Krankheit, soz. Situationen, Gewitter 13-18 Lebensj. -> Verletzung, Krankheit, soz. Situationen
Ekel (angeboren u. erworben)
- Kernauslöser (Uringeruch in d. U-Bahn) - Tiere, auch tote Tiere -> Auslöser (Regenwürmer) - Sozial-moralische Auslöser
ToM
= Theory of Mind: die Fähigkeit, uns selbst und anderen mentale Zustände zuzuschreiben (z.B. Absichten, Wünsche, Emotionen oder Überzeugungen), die wir aus dem Verhalten erschließen
Emotionsregulation
Die Fähigkeit, das Auftreten, die Dauer und die Intensität emotionaler Reaktionen zu beeinflussen
Soziale Kompetenz
Die Fähigkeit, persönliche Ziele in sozialen Situationen zu erreichen und gleichzeitig positive Beziehungen zu anderen aufrecht zu erhalten. - eigene Bedürfnisse zurückstellen können - Belohnungen aufschieben - Strategien zur kogn. Kontrolle von Emotionen
Sozialisation durch Gleichaltrige
Verhaltensmodelle: - Kinder lernen soz. Situationen durch Beobachtung anderer K. - K. ahmen eher Peers mit hohem Ansehen nach Verstärkende u. bestrafende Verhaltensweisen: - geschätztes Verhalten -> Lob; umgekehrt -> Kritik (bestraft) - Kritik u. Lob nimmt m. d. Alter zu (-> Gruppendruck) (> z.B.: Antisoz. Verh.: lügen, stehlen, Drogenmissbrauch) Soziale Vergleiche: - eigene Einschätzung der Vorlieben, Charakteristika, Fähigkeiten im Vergl. zu anderen K. - Beziehung zum Selbstwertgefühl (K., die denken sie sind so gut wie die anderen => stärkeres Selbstwertgefühl) - Gleichaltrige dienen als Vergleich (wichtiger als mit Jüngeren / Eltern; Vergleich nimmt mit dem Alter zu! )
bidirektional
in zwei Richtungen / in beide Richtungen
Sozialisation durch Gleichaltrige
1) Verhaltensmodelle: - Kinder lernen Verhalten durch beachten von anderen K. - K. ahmen eher Peers mit höherem Ansehen nach 2) Verstärkende u. bestrafende Verhaltensweisen: - geschätztes Verhalten wird gelobt (umgekehrt, kritisiert = bestraft) - 3) Soziale Vergleiche:
Soziometrischer Status - Peerstatus
Soziometrischer Status kann über ein Listenverfahren erstellt werden: Kinder nennen 3 Mitschüler als Wunsch-NebensitzerIn & 3 K. neben denen sie nicht sitzen möchten -> gegenseitige Nennungen zeigen Freundschaften auf; keine Übereinstimmung = Ablehnung/ Ausschluss (beliebt, - durchschnittlich, abgelehnt, ignorierte, kontroverse Kinder) => Sozialer Status (b. Älteren können Begründungen erfragt werden, um korrelierende Merkmale zu sehen)
Korrelierende Merkmale - Peerstatus
Korrelierende Merkmale - beliebt: soz. geschickt, attraktiv, empathisch, prosozial, wenig reaktive Aggression (einige auch aggressiv -> möglich, wenn das Gruppenniveau recht aggressiv; häufig auch wenn man die eigene Pos. in “Gefahr” sieht) - durchschnittlich: - abgelehnt: aggressiv-abgelehnte K. (40-50%) - verschlossen-abgelehnte K. (10-15%) - ignorierte: weniger gesellig aber auch wenig unterschiedlich zu anderen K. - kontroverse K.: Eigenschaften v. beliebteb u. unbeliebten K.
Peerbeziehungen
= Beziehungen gekennzeichnet durch Egalität (Gleichheit), Freiwilligkeit und zeitliche Begrenztheit
Beziehungen zu Gleichaltrigen
- Dyaden: Zweier-/ Paarbeziehungen - Freunde: eine enge, auf Gegenseitigkeit angelegte, positive, relativ dauerhafte Beziehung zw. 2 Menschen (n. Siegler) - Peers - Gleichaltrige: annähernd gleiches Alter, soz. Status, kurze Interaktionen, weniger Engagement als unter Freunden - Gruppen: *Cliquen -> m. Regeln, Normen und Hierarchien (4-9 K.) USA: *Crowds (Brains, Freaks, …) -> rufbasierte Zuteilung v. außen *Gangs (strafrelevantes Verhalten in Gruppen)
Folgen v. Ablehnung (kurz u. langfristig)
Einsamkeit (min. 1 Freund = Schutzfaktor) - erhöhte Verletzlichkeit im Jugendalter: * Ablehnung betrifft die selbe Hirnregion wie Schmerz * bei Jugendlichen wirkt sich Ablehnung stärker auf die Stimmung aus als b. Erw. * Schwierigkeiten in d. Schule Problemverhalten: *Externalisierend (aggressiv, regelverletzendes Verhalten) *Internalisierend (ängstlich, depressiv, zurückgezogen, körperliche Symptome)