Teil 6 MOBBING Flashcards
Unter Mobbing versteht man…..
- Unter Mobbing versteht man einen
lang andauernden systematischen Prozess
, in dem jemand z.B. schikaniert, belästigt oder beleidigt wird.
Die Kommunikation am Arbeitsplatz ist durch Konflikte belastet.Mobbingbetroffene sind unterlegen
. Die Mobbingattacken und Schikanen tauchen häufig und wiederholt über einen längeren Zeitraum vonmindestens einem halben Jahr auf.
- Es wird dabei jemand direkt oder indirekt von einer oder auch von mehreren Personen angegriffen. Das Ziel besteht immer in der Ausgrenzung der Person.
Mobbingkriterien:
gewisse Systematik
längeren Zeitraum
zielgerichtet
(Ziel = Ausgrenzung
, Ausschluss)
direkt oder indirekt, verbal oder nonverbal
feindselige und/oder destruktive Handlungen (auch gezielte Unterlassungen!)
Machtungleichgewicht: Betroffene befinden sich in unterlegener Position oder
geraten immer mehr in eine solche hinein (auch wenn zu Beginn vielleicht noch keine
großen Machtunterschiede bestanden haben)
Betroffene empfinden die Vorkommnisse als Beeinträchtigung und Verletzung der
eigenen Person (Leidensdruck!)
längerfristig verheerende Folgen (Isolation, Beeinträchtigung der psychischen
Befindlichkeit und Gesundheit, berufliche Auswirkungen)
Gruppendynamik (in der Mehrzahl der Fälle wird Mobbing von einer Gruppe auf ein
einzelnes Individuum ausgeübt)
Erscheinungsformen von Mobbing
Grundsätzlich kann man, je nachdem von wem Mobbing ausgeht, drei Ebenen von
Mobbing unterscheiden. Bei gleicher Hierarchieebene (unter Kolleginnen) verwendet man
den Begriff Mobbing. Mobbing durch Führungskräfte wird als Bossing bezeichnet. In
selteneren Fällen kann es vorkommen, dass Mitarbeiterinnen die Führungskraft
schikanieren bzw. ausgrenzen, was als Staffing bezeichnet wird. Führungskraft Mitarbeiterin Mitarbeiter
Was kann für sich alleinstehend nicht als Mobbing
bezeichnet werden?
offenkundig und fair
geführte Konflikte
generell schlechtes Betriebsklima
Desinteresse und Antipathie
unhöfliches Verhalten
, gelegentliche Sticheleien
Äußerung **sachlicher, konstruktiver **Kritik
Auftrag zur Verrichtung ungeliebter Tätigkeiten
mangelndes oder fehlendes Lob
ausbleibende Beförderung
Abmahnung oder Kündigung
Führungsschwäche
Nicht jedes unangenehme Verhalten und nicht jede nachteilige Situation dürfen als
Mobbing bezeichnet werden. Es kommt darauf an, inwieweit die Kriterien der Mobbingdefinition erfüllt sind und ob diese Vorkommnisse Bausteine einer beständigen Feindseligkeit sind. Ansonsten sollte man die üblichen Bezeichnungen wählen (z.B. Streit,
ungerechte Behandlung, Rüge, „Chemie“ stimmt nicht …).
Bausteine (fs; des H)
Gemeinsamkeiten
(p_v; ein; än; ent; des)
Feindselige, destruktive Handlungen stellen die „Bausteine“ von Mobbing dar. Die Gemeinsamkeit aller Mobbinghandlungen liegt darin, dass sie
- persönlich verletzend,
- einschüchternd,
- ängstigend,
- entmutigend
– mit anderen Worten zerstörerisch (=destruktiv) –
sind**.
- Bewährt hat sich eine Einteilung in 10 Kategorien:
10 Kategorien von MOBBINGHANDLUNGEN
~~~
```1. Angriffe auf die Arbeitsleistung und das Leistungsvermögen
2. Unterlassene Hilfeleistung
3. Angriffe gegen das Arbeitsverhältnis
4. Angriffe auf die Gesundheit und Unversehrtheit
5. destruktive Kritik
6. Angriffe gegen die Privatsphäre
7. Angriffe gegen die soziale
Zugehörigkeit
8. Erzeugen von Schreck, Angst und Ekel
9. Angriffe gegen das soziale
Ansehen
10. Angriffe gegen das Selbstwertgefühl /
Das Vorkommen einzelner destruktiver Mobbinghandlungen ist ein Hinweis, jedoch kein
Beweis für Mobbing. Auch im „normalen“ Konflikt sind Verhaltensweisen zu beobachten,
die mit jenen bei Mobbing vergleichbar sind (z.B. Kompetenz des Gegenübers anzweifeln,
abwertende Kritik äußern, Beleidigungen äußern, unterschiedliche oder ungerechte
Behandlung). Die Mobbinghandlungen müssen über einen längeren Zeitraum gezielt,
gehäuft und wiederholt vorkommen, um von Mobbing sprechen zu können.
Angriffe auf die
Arbeitsleistung und das
Leistungsvermögen
Verstecken von notwendigen Arbeitsmitteln
gezielte Manipulation von Arbeitsergebnissen (z.B. Fehler einfügen)
Regelmäßige Anordnung von sinnlosen, minderwertigen oder
unterfordernden Tätigkeiten
Angriffe gegen das
Arbeitsverhältnis
Rufschädigung oder „Anschwärzen“ bei Vorgesetzten
Behaupten von arbeitsrechtlichem Fehlverhalten oder
Arbeitsverweigerung (z.B. Urlaubszettel „verschwindet“)
unberechtigte Abmahnungen, Versetzungen oder Kündigungen
destruktive Kritik
demütigende, unsachliche, überzogene, gnadenlose Kritik
akribische Fehlersuche (z.B. Dauerkontrolle bei der Arbeit)
Aufbauschen einzelner Vorfälle oder Fehler
Angriffe gegen die soziale
Zugehörigkeit
Ausschließen aus der Alltagskommunikation („Wie Luft behandeln“)
demonstrative Sonderbehandlung in der Alltagskommunikation (z.B.
besonders unhöflicher, ruppiger, abweisender Umgang)
Unterdrückung von Meinungsäußerungen (z.B. Mund verbieten)
Angriffe gegen das
soziale Ansehen
lächerlich machen (z.B. durch Mimik und Gestik, durch Karikatur)
gezielte Verleumdung, Gerüchtestreuen, Rufmord hinter dem Rücken
Rufschädigung über soziale Netzwerke
Angriffe gegen das
Selbstwertgefühl
Orientierungs- oder Sachfragen der Betroffenen als Beleg für
Inkompetenz ummünzen
demütigende Sonderbehandlung durch anspruchslose Aufgaben und
**herablassendes Lob dafür
peinliche „Selfies“ oder intime E-Mails über soziale Netzwerke
Erzeugen von Schreck,
Angst und Eke
** verbal **einschüchtern, körperliche Gewalt androhen oder anwenden
Auflauern in einem dunklen Flur oder in einer Tiefgarage, symbolische
Todesdrohungen, Einsperren
stinkende oder unappetitliche Materialien am Arbeitsplatz deponieren
Angriffe gegen die
Privatsphäre
(nächtlicher) Telefonterror zu Hause
Familienangehörige ängstigen, angreifen, belästigen oder bei ihnen
Rufmord betreiben
gezielte Manipulation und Schlechterstellung bei Urlaub und/oder
Freizeitausgleic
Angriffe auf die
Gesundheit und
Unversehrtheit
offene oder als Missgeschick getarnte körperliche Übergriffe und
Gewaltanwendungen
sexuelle Belästigung
gezielte Anordnung von gesundheitsgefährdenden Tätigkeiten, insbesondere in Kenntnis gesundheitlicher Vorschädigungen der Betroffenen bzw. des Betroffenen (z.B. Person mit Asthma in
staubigen Räumen)
Unterlassene
Hilfeleistung
Ignorieren des Hilferufs, keine sachliche Prüfung, Verharmlosen und
Relativieren der Mobbing-Beschwerde
Verbot das Wort „Mobbing“ zu benutzen
Duldung von Mobbingvorgängen durch direkte Vorgesetzte