Teil 5 A - Emotionen Flashcards
Gibt es das „Emotionsverarbeitungszentrum“ im Gehirn? Begründen Sie ihre Antwort.
-> Nein, gibt es nicht, da fast alle Bereiche im Gehirn zusammenarbeiten.
Emotionen sind das Resultat neuronaler, komplexer Netzwerkaktivitäten und sind nur bei Zusammenspiel aller Regionen möglich.
Beispiel: Um eine Emotion wie Furcht auszulösen, müssen auch die sensorischen Systeme wie z.B. das visuelle System (jemand kommt bedrohlich auf mich zu) mit einbezogen werden.
In welche Kerngebiete lässt sich die Amygdala weiter unterteilen und welche Funktionen haben die jeweiligen Kerngebiete?
-> Unterteilung in 3 Kerngebiete und deren Funktion:
1. Basolaterale Kerne: Entscheidende Rolle bei Furchtkonditionierung
2. Corticomediale Kerne: Beteiligt an Steuerung des Sexualverhaltens - insbesondere für Analyse von Duftmolekülen von potentiellen Sexualpartnern
3. Zentraler Kern: Steuerung der vegetativen und motorischen Begleiterscheinungen des emotionalen Geschehens (z.B. „echtes Lachen“)
Welche Effekte ergeben sich bei einer bilateralen Läsion der Amygdala?
- Kluver-Bucy-Syndrom: keine Furcht & Scheu, ungezähmtes Essverhalten
- Furchtkonditionierung unmöglich
- Kein Erkennen mehr von emotionalen Gesichtsausdrücken jedoch noch fähig, eigene emotionale Gesichtsausdrücke herzustellen (Erkennen von Emotion in Stimme weiterhin möglich)
- Rückgang im Dominanzverhalten
Welche Regionen scheinen im menschlichen Gehirn eine zentrale Rolle bei der Emotionsverarbeitung zu spielen?
-> Amygdala und einzelne Subregionen des präfrontalen Cortex (dlPFC, vmPFC und orbitofrontaler Cortex OFC)
Welche Rolle spielt der dlPFC, der vmPFC und der OFC bei der Emotionsverarbeitung?
- dorsolateraler Präfrontaler Kortex: Repräsentation der Ziele von emotionalen Verhaltensmustern (z.B. Erreichen v. Belohnung, Vermeidung unangenehmer Situationen)
- ventromedialer Präfrontaler Kortex: Rolle in Repräsentation von basalen, positiv oder negativ getönten Stimmungen („basal“ = „grundlegend“) x Verarbeitung v. Präferenzen -> Bewertungsinstanz
- orbitofrontaler Kortex: Emotionsregulation, Abschätzen der Konsequenzen des Handelns, „ist Verhalten angemessen?“
Wie äußert sich eine starke emotionale Erregung peripherphysiologisch?
-> Auswirkungen auf das vegetative Nervensystem (Sympathicus, Parasympathicus)
In einer wahrnehmbaren Veränderung von Herzschlag, Blutdruck, Atemfrequenz, Schweißdrüsenaktivität etc.